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Buntes Merlet Zahlenrätsel. 8 5 8 13 1 11 13 Welt und Wissen 1 und dritten unten gelesen, (Auflösung der Rätsel in der nächsten Nummer.) 1V 4 S 1 5 4 6 5 2 15 14 5 6 13 10 5 4 4 5 6 9 8 1 S 9 16 1 14 2 1 3 5 4 13 6 16 1 14 6 9 16 1 9 3 g d c ä x 1 16 ersten 7 5 8 9 lO 11 4 12 10 13 8 11 Die Teil des Jahres europäischer Strom italienischer Meerbusen salpetersaures Salz Wanderzubehör Stadt in der Steiermark falsche Ansicht Ruheplatz Einwanderung Schößling Vorgefühl Heiligenerzählung. Buchstaben ergeben, von oben nach , den Namen eines ungarischen und eines deut schen Komponisten. kästen den Rekord. 1850 bürgern sich die Briefkästen nach der Einführung der Postwertzeichen immer rascher ein. Noch waren diese Kästen aus Holz und die Leerung ziem lich umständlich; aber auch diese Mängel wurden durch das Auskommen der Gußeisenkästen und durch die Er findung eines schwedischen Ingenieurs bald behoben, so daß die Briefkästen von nun an in fast unveränderter Form bis heute in Gebrauch bleiben konnten. Wieviel Worte sprechen wir? Ein englischer Sta tistiker hat ausgerechnet, daß die englische Sprache über 400 000 Worte verfügt. Aber es gibt keinen lebenden Menschen, der sie alle kennt. Am wortärmsten sind die englischen Landarbeiter; der Statistiker billigt ihnen nur einen Schatz von 400 Worten zu; aber das dürfte nicht ganz stimmen. Vielleicht trifft diese Schätzung auf die Landarbeiter vor hundert Jahren zu; der Zeitgenosse liest seine Zeitung, hört Rundfunk, so daß sein Wortschatz mindestens viermal so groß sein dürfte als der seines Großvaters. Gelernte Arbeiter verfügen schon über be deutend mehr, nämlich über etwa 5000 Worte. Geistliche, Rechtsanwälte und Aerzte gebrauchen rund 10 000 Worte. Besonders die Mediziner sind darauf angewiesen, viele lateinische Bezeichnungen zu kennen: sie müssen die Na men von 433 Muskeln, 103 Venen, 707 Arterien, 500 Pigmenten, 295 Giften, 109 Geschwulstarten, 700 Unter suchungsarten, über 200 Krankheiten und 1300 verschie denen Bakterien kennen. Der Mann mit dem breitesten Vokabularium ist nach Meinung des Statistikers der Journalist. Denn seine Arbeit bringt ihn mit allen Le bensgebieten und Berufen, mit allen Schichten des Volkes in Berührung, und so wird er über die größte Wortklaviatur verfügen. Aber auch der kenntnisreichste Journalist weiß nicht mehr als 20 000 Worte. Das älteste bekannte Likör Rezept. Der Erfinder des ' Likörs war ein gewisser Arnoldus Viltanovanus, der zu- ; erst die Heilwirkungen des Alkohols, die ihm ja auch den j Namen aqua vitas (Lebenswasser) eingebracht haben, pries. I Es geschah das in einer zwischen 1309 und 1312 verfaßten I und dem König Robert von Sizilien gewidmeten Schrift, ; äs oonssrvsnäa juvsntuts, d. h. „Wie man sich jung er- i hält". Er rühmt darin, daß das aqua viws das Leben I verlängere. Aber er lieferte auch etwas für die Praxis. ; In einer zweiten Schrift äs vino (vom Wein), die auch ; an einen König gerichtet ist, spricht er über die Verwen- » düng des Alkohols. Er empfiehlt in ihr den Höfen (eurris I «t eonviviis ämmnorum), die Anfertigung von Likören aus > Weingeist, den er agus vitss sr äivitnr aquu uräsns nennt, > d. h. „Lebenswasser, das auch Feuerwasser heißt", und aus ! aromatischen Kräutern, die auch als Grundlage zu wohl- I schmeckenden Bowlen verwendet werden können. Kerzen als Zeitmesser. In England und Frankreich » werden heute noch bei öffentlichen Versteigerungen Kerzen ! verwendet, um die Zeit zu messen. So wurde erst kürz- i lich eine Landparzelle „unter der Kerze" in der englischen < Grafschaft Berkshire an den Meistbietenden verpachtet. » Der Ort ist unter dem Namen „Kirchenacker" bekannt und ! wird alle drei Jahre zugunsten der englischen Kirche ver- I pachtet. Als die Menge der Kauflustigen versammelt war, I schritt der Notar zu der Amtshandlung, indem er einen > kleinen Kerzenstumpf anzündete, worauf mit dem Bieten ! begonnen wurde. Die Gebote wurden so lange abgegeben, I wie die Kerze brannte, und das Feld demjenigen zu- > gesprochen, der vor dem Verlöschen der Kerze das letzte - Gebot gemacht hatte. Diese Verkäufe „unter der Kerze" > sind seit Jahrhunderten in England üblich. Ein Gesetz, I das zur Zeit Wilhelms III. erlassen wurde, bestimmte, I daß alle von Indien in England eingeführten Waren » „beim Kerzenlicht" versteigert wurden. Ein späteres Gesetz ! unter der Regierung Georgs III. ordnete weiterhin an, I daß auch der Verkauf von Heu oder die Verpachtung von » Wiesen im gleichen Verfahren zu erfolgen habe. In » Frankreich ist das Verfahren etwas anders. Sobald eine ! Person ein Angebot gemacht hat, stellt man eine angezün- I dete Kerze vor ihrem Platz auf. Der Zuschlag erfolgt, ; wenn diese Kerze heruntergebrannt ist, ohne daß ein neues ! Angebot erfolgt ist. Als noch ein Briefkasten genügte. Der Postbrief- I kästen, ohne den man sich den modernen Verkehr, Handel ; und Wandel nicht mehr denken könnte, ist vor 110 Jah- > ren von der preußischen Postverwaltung auf Betreiben I des damaligen Generalpostmeisters Nagler eingeführt I worden. Im Rheinland hatte man schon viele Jahre ; vorher nach dem Muster der französischen Briefkästen, die > sich während der Revolutionszeit immer mehr einge- I bürgert hatten, solche Kästen aufstellen lassen. In einem I Bericht, den Nagler vom königlichen Oberpostamt in Köln ; einforderte, liest man die begeisterten Worte: „Der Brief- « kästen ist eine gar herrliche Einrichtung bei dem wirk- ! lichen Postdienst. Derselbe steht zu jeder Stunde der I Nacht wie des Tags dem korrespondierenden Publikum, ; dem Reisenden und jedem Vorübergehenden zum sicheren « Empfang der Briefe und Briefpakete bereit; das Publi kum glaubt wirklich durch die 24 Jahre, daß diese Ein- I richtung in den hiesigen Landen besteht, eine Art von ; Recht dazu erworben zu haben. Und bey der einstigen - Abschaffung würden die lebhaftesten Reklamationen un- I ausbleiblich sein, indem dieser Gebrauch nicht nur in I Frankreich, sondern auch in allen anschließenden Hand- ; lungsstaaten, als in Holland, Braband usw. bestanden > hat und noch immer besteht." Aber die neue Einrichtung I verschaffte sich nur langsam Geltung. Noch 1828 durften I die Postämter in Düsseldorf, Stralsund, Liegnitz, Königs- ; berg und Naumburg erklären, daß sie mit einem einzigen > Briefkasten auskommen. Berlin war glücklicher daran ! und zählte deren zwei, Magdeburg hielt mit sechs Brief- Wir rechnen mit Buchstaben. g 4- n 4- (b —c) ä — x. -- Blume -- Toiletteartikel -- Abkürzung für Millimeter -- Pionier auf dem Gebiete der Raketentechnik -- Oper von Richard Strauß. Harte Nüsse W Jur Unterhaltung Beilage zum Pulsnitzer Anzeiger 14. Juli 1938 Ohorner Anzeiger Nummer 163 * (2. Fortsetzung.) ' Sie starrte ihn fassungslos an. „Aber Joe, ich glaube I beinah..." ! Er lachte. „Daß ich verrückt geworden bin, was?" „Woher willst du denn den Wagen nehmen und das I viele Geld? Wir sind doch nicht in Amerika, wo jemand ü einfach seinen Wagen wegwirft, wenn er ihm nicht mehr : Paßt!" Er rieb sich die Hände. „Ich bekomme schon einen, I das laß meine Sorge sein! Und das Geld bekomme ich I auch. Ich habe hier noch einige Verbindungen." „Lieber Jo — das mit den Verbindungen, das ist » heutzutage so eine Sache. Kein Mensch wird sein Geld I auf diese Art und Weise zum Fenster hinauswerfen." „Toni, ich hab dir mehr Schwung zugetraut." „Schwung habe ich schon, aber ich habe keine Phan- - taste, ich bleibe immer auf der Erde." „Liebes Kind, alles Große hat im Anfang immer wie I eine Verrücktheit ausgesehen!" „Hm." „Die Hauptsache ist die Idee — und nicht das Geld. I Und wenn man etwas wirklich will, das schafft man dann t auch." „Gut. Wir können uns ja darüber unterhalten." Sie sprachen lang und breit über die Idee, und Toni I hatte viele scharfsinnige Bedenken. i Schließlich redete Jo sich nochmals in eine wilde Be- » geisterung hinein. „Liebe Toni, die Hauptsache ist, daß I wir die Sache ganz groß und wunderbar aufziehen. Ich I denke zum Beispiel an einen riesigen eleganten Wagen, mit I dem fahren wir dann vor. Natürlich nur vor den aller- . feinsten Hotels — nur so kann man den Leuten imponie- ! ren. Wir müssen die besten Säle mieten in den vornehm- l sten Hotels. Und die richtige Reklame müssen wir machen. I Ganz neu und großartig muß die Idee sein. Je groß- , zügiger wir die Sache gestalten, desto besser klappt der ! Laden." > „So", sagte sie energisch, „jetzt geh mal schnell ins I Wasser und kühle dich gefälligst ab. Jetzt hab ich genug von ! deiner Begeisterung." ; Lachend sprang er auf und zog sie hoch. Und so stürm- i ten sie gemeinsam auf den See zu. Während der nächsten vier Tage strahlte die Sonne ! aus wolkenlosem Himmel. Am fünften, mittags zwölf Uhr, stand Jo in einem I Schlächterladen, kaufte einen großen Schinkenknochen und - ein Pfund Speckschwarten, belud sich mit Kartoffeln beim ! nächsten Gemüsehändler und traf so eine Viertelstunde I später schwitzend und den Hnt im Nacken vor dem Hause I der Gebrüder Andersen ein. Es war ein hölzernes, vom Weiler schwer mitgenom- ! menes Wochenendhaus in einem verwilderten Garten, (Nachdruck verboten.) » weit draußen am Rande der Stadt. Ringsumher sonnen- I verbrannte Grashalden und ein Fußballplatz und im j Hintergrund Wald. Nils Andersen stand vor der Tür, grinste und zer- > wühlte seinen brandroten, gekräuselten Schifferbart. Er l war ein großer, stämmiger Bursche von dreißig Jahren, ' eine Boxerfigur. Er trug nichts als ein blaues, offenes » Hemd und eine weite, schlotternde Flanellhose. Jo ging an ihm vorüber und warf seine Lasten auf I den großen, weißgescheuerten Holztisch, der fast den > ganzen Raum einnahm. Am unteren Ende des Tisches » saß Kai, der zweite der Brüder Andersen. Er hatte einige ! Bogen Zeichenpapier vor sich und arbeitete mit Wasser- I färben. Er war seinem Bruder äußerlich vollkommen un- ; ähnlich: schmal, klein, frisch rasiert, mit einem schwarzen » Bärtchen und einem weißen Hemd mit getupfter Kra- ! Watte. Ein eleganter junger Mann von achtundzwanzig. I „Jungens", sagte Jo, „ihr könnt doch Wohl ne Aal- > suppe kochen? Ne richtige Hamburger Aalsuppe?" „Und ob!" brummte Nils, der jetzt gleichfalls am ! Tisch stand. „Wir kochen die beste Aalsuppe von ganz I Hamburg." ' Darauf packte Jo alles aus, und die Brüder suchten ! die Aale. Sie fanden keine. , „Die Aale müßt ihr euch denken", sagte Jo, „für die I hat das Geld nicht gereicht." „Macht nichts", antwortete Kai, „wir kochen dir auch ! so ne aallose Aalsuppe. Wir können alles." Nils nahm den Schinkenknochen in die Hand und I prüfte ihn von allen Seiten. „Die Hauptsache bei ner < Aalsuppe", ließ er sich in echt hamburgischer Ausdrucks- ! weise vernehmen, „sind die Speckschwarten und 'n ban- ! nigen Knochen. Und denn das Bohnenkraut. Paß auf, I Jo, was das für ne Suppe wird." - Die Brüder Andersen machten sich an die Arbeit. Und ! schon eine halbe Stunde später lag ein seltsam säuerlicher k Suppengeruch in der Luft ... ; Jo hatte die beiden durch die Vermittlung Elly i Siebenhaars aufgestöbert. Jo hatte sich sofort bei ihnen ü einquartiert. Er schlief mit ihnen gemeinsam in einer ! kleinen Kammer auf einem eisernen Feldbett. Vom ersten > Augenblick an liebte er die beiden grundanständigen I Menschen. ! Der bärtige, robuste Nils war Bildhauer. Seine letzte ! Arbeit, die schon vor einem halben Jahr fertig geworden I war, ein wundervoller Halbakt, stand in der Ecke des I großen Wohnraumes. Der schmale und elegante Kai war Maler und Zeich- ! ner. Er arbeitete als Illustrator in einem großen Zei- I tungsbetrieb. Mit großer Begeisterung hatten beide seine Idee auf- » genommen. Kai verfügte über einen angenehmen, Hellen ! * *