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Pulsnitzer Anzeiger : 14.07.1938
- Erscheinungsdatum
- 1938-07-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193807149
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19380714
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19380714
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1938
-
Monat
1938-07
- Tag 1938-07-14
-
Monat
1938-07
-
Jahr
1938
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 14.07.1938
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Donnerstag, den 14 Juli 1938 Pulsnitz,r Anzeiger - Ohorn« Änzeig-r „N!sws Chronicle" verstummt Die deutschen Enthüllungen über die Lllgenmeldung verschlägt den Hetzblättern die Sprache Das scharfe d e u t s ch e D e m c n t i zu der ungeheuer lichen und grotesken Behauptung von „News Chro- nicle", wonach ein hochstehender deutscher Offizier vor Führern der Partei einen Bortrag über angebliche Ziele Deutschlands in Spanien gehalten habe, hat im Ausland wie eine Bombeei n geschlagen. Die zwingende und klare Darstellung der Herkunft dieser Lügcnmeldung, die zuerst vom Moskauer Sender in die Welt ge setzt worden war, von dort ihren Weg zu den mit sowjct russischem Geld reichlich nuSgcstatlcten „O e u v r c" machte, das aber schon so diskreditiert ist, daß das Blatt selbst in den deutschfeindlichsten Anstandskrcisen nicht mehr ganz ernst genommen werden kann und deshalb im eng lischen „News Chrvnicl c" in großer Aufmachung erneut lanciert wnrde, hat auch dem „News Chronicle" die Sprache verschlagen. In diesen Kreisen harte man augenscheinlich nicht erwartet, daß es gelingen würde, so schnell und überzeugend die Hinter gründe dieser Veröffentlichung aufzudecken und damit einen neuen Störungsversuch der Moskauer Bolschewisten im Keime zu ersticken. Es handelt sich sichtlich um einen schon vor län gerer Zeit zielbew ritzt vorbereiteten Plan, den Bolschewisten in Spanien zu Hilse zu kommen, die Einiguna im Nichteinmischungsausschuß, der auch Sowjetrußland wohl oder übel seine Zustimmung geben mutzte, zu hintertreiben und auf allen nur möglichen Wegen der Spanienpolitik Chamberlains Schwierigkeiten zu bereiten. Dafür liefert „News Chronicle" selbst den besten Beweis. Das Blatt Weitz jetzt gegen die deutsche Darstellung der höchst inter essanten Zusammenhänge über das Entstehen dieser Lügen- melöung sachlich nichts entgegenzusetzen, denn niemand wirs eine^von diesem Blatt veröffentlichte Aeußerung des engli schen Dppositionsliberalen Roberts ernst nehmen, indem dieser sich verlegen windend sagt, das Dokument über den angeb lichen Vortrag habe „alle Anzeichen der Echtheit an sich". Um so bemerkenswerter ist die Tatsache, daß „News Chronicle^ davon zu berichten weiß, daß eine große Anzahl von Opposi- lionsabgeordneten dieser Enthüllungen wegen Anfragen i m U n t erhaus stellen will. V Gibraltar-Lügen vor dem Unterhaus Das heißt also, man hat bereits vor Tagen eine Unter hausdebatte vorbereitet, um an Hand einer aus Moskau stam menden Lüge über die englische Opposition der Spanien-Politk Chamberlains und dem Zustandekommen einer Einigung in der Freiwilligenfrage jede nur mögliche Schwierigkeit zu- berei- ten. Deutlicher kann man die eigene Taktik nicht verraten! Eine geradezu k l a s s i s ch e F r e ch h c i t leistet sich in die- sein Zusammenhang das französische Gewcrkschaftöblntl „L e Pcvple", dem natürlich die deutschen Enthüllungen über die Herkunft dieser vergifteten Pfeile Nus Moskau sehr wenig be quem sind. „Le Pcuple" schreibt einfach, cs sei ganz gleich- gültig, ob die Unterlagen für die Veröffentlichung im „News Chrogicle" echt oder gesälscht seien, cs sei ganz gleich gültig, ob der betreffende deutsche Offizier derartige Acußcrun- gen getan, habe oder nicht, ... ihre Bedeutung bleibe die gleiche! — womit das Blatt zu erkennen gibt, daß jetzt den Bolschewisten und Marxisten jedes Mittel und jede mich noch so grobe Lüge recht ist, um den Roten in Spanien einen Rettungs anker zuzuwerfen. ! ? Den Vogel aber schießt in der Pariser Pressö heute diö „Epoque" ab, deren Außenpolitiker mit der harmlose sten Miene erklärt, „er wolle dje Echtheit dieses Dokumen tes nicht garantieren", das er dann seinen Lesern vorsetzl und es als völlig echt behandelt, um schließlich seine Schlußfolgerungen daraus zu ziehen. , Auch Blum gehorcht dem Wink Moskaus Kein Wunder, daß die Marxistisch-bolschewistischen Ele-' mente, die dem Wink von Moskau als gutbezahlte Hörige der Sowjetrussen so folgsam entsprochen hatten, jetzt nichts mehr zu sagen wissen. Aeußerst wirksam wird die deutsche Darstellung von französischer Seite durch eine Veröffentlichung des ^Journal des Debats" bestätigt, in der der fran zösischen Regierung gesagt wird, sie möge es sich zur Pflicht machen, in der korrekten Haltung der Nichteinmischungsfrage mit gutem Beispiel voranzugehen. In diesem Zusammenhang weist das Blatt auf Auslassungen des früheren Volksfront- Ministerpräsidenten Lson Blum im „Populaire" hin, in der der sozialdemokratische Parteichef sich bereits anschickt, eine Sabotage des in London angenommenen Planes vorzubereiten und offen erklärt, daß man die erste beste Gelegenheit zur Wiedereröffnung der Pyrenäengrenze zu gunsten der Roten.ausnutzen müsse. Auch das Ziel der .nommumuen «et offensichtlich, es sei einzig und allein die Ein führung des bolschewistischen Regimes in Spanien. * Durchleuchtete Lüge Ein merkwürdiges Zusammentreffen war es schon: Während die britische Negierung sich bemühte, ihren Spanienplan unter Dach und Fach zu bringen, während Chamberlains Absichten bekannt wurden, nach dem er folgreichen Abschluß mit Italien auch die deutsch- eng lischen Gespräche wiederaufzunehmen, wurde von der internationalen Sudelküche der politischen Giftmischer in Europa eine neue Lüge ausgekocht, die alles bisher Da gewesene übertreffen und gleich zchei Fliegen mit einer Klappe schlagen sollte. Einmal sollte Chamberlains Außenpolitik in Mißkredit gebracht werden, zum anderen wollte man jede Verständigungsmöglichkeit zwischen Ber lin und London ausschalten. Die klare deutsche Antwort hat den Hetzern den Wind aus den Segeln genommen, und im Augenblick wissen sie sich nicht anders zu helfen, als daß sie die deutschen Zurückweisungen als einen „Haß feldzug gegen England und Frankreich" bezeichnen. Das ist nun allerdings zu primitiv, um geglaubt zu werden. Denn wer selbst Haß predigt und zur Unterstützung die Lüge herbeizicht, der soll nicht behaupten, daß ein über legener Gegner sich seiner niedrigen Mittel bediene. Sach liche Antworten haben wir in den Hetzblättern nicht ge funden. Keiner wußte zu sagen, welcher deutsche General den erwähnten Vortrag und wo er ihn zu welcher Zeit gehalten habe. Dafür ist aus dem Vortrag plötzlich ein „Dokument" geworden, und außerdem besitzen einige Zei tungen die bodenlose Frechheit, zu sagen, es käme eigent lich nicht darauf, an, ob etwas von den Behauptungen wahr sei oder nicht — Hauptsache, sie feien ausgestellt worden. Das ist eine Art und Weise der Pressearbeit, die jeg liche Praxis der internationalen Brunnenvergifter in den Schatten stellt und nicht hoch genug an den Pranger g e si e l l t werden kann. Man hat eben den Auftrag (und natürlich auch die entsprechende Bezahlung) von Mos^ kau erhalten, Rotspanien angesichts der drohenden Frei- willigeN-Entsernung hilfreich unter die Arme zu greifen, und so entledigt man sich schlecht und pnrecht dieses Auf trages, um ja nicht der Gelder verlustig zu gehen. Geschäft ist Geschäft, Und ob die Ware auch stinkt — Hauptsache ist, daß man tüchtig verdient. Dabei werden die Prak tiken, dieser Herren jetzt von allen Seiten her' ins rechte Licht gestellt. Oder sind die Berichte rotspanischer Ueber- läufer- nicht Beweis genug, die davon sprechen, wie in Rotspanien die Ausländer durch falsche Pässe zu „Spa- nisrn".gemächt werden, damit später -die internationalen Kommissionen getäuscht werdest? Und Herr Blum, (der Schöpfer der französischen Volksfront und das willigste Werkzeug Moskaus hat ja sogar ganz offen zugegeben, daß eine Oefsnung der Pyrenäengrenze mit allen Mitteln betrieben werden müsse. - Durchleuchtet man so die Lüge, dann erkennt man klar genug die Absicht: Im Augenblicks da das Ziel der Bolschewifierung Spaniens durch die Annahme des Planes über die Zurückziehung der Freiwilligen und der Schließung der spanischen Grenzen am stärksten gefährdet ist, Wär die Hilfe am notwendigsten. Das ist der Sinn der Veröffentlichung im „News Chronicle", deren Ur sprünge in Moskau zu suchen sind, was ja auch der Moskauer Sender nur zu deutlich verrät. Mit einer wohl vorbereiteten Aktion auf dem Wege einer Presseverösfent- lichung will man eine Unterhausdebatte inszenie ren, in der der Spanienpolitik Chamberlains durch an gebliche finstere Ziele Deutschlands ein schwerer Schlag versetzt werden soll. Glied aus Glied reiht sich folgerichtig in dieser Kette der deutschen Beweisführung. Es wird diesmal den dunklen Elementen, die die Befriedung Europas und eine Lösung der spanischen Frage zu hinter treiben versuchen, unmöglich sein, nur ein einziges Glied aus dieser Kette Herauszureißen. Eine Million in Sowjet - Kerkern GPU.-Kommissar Ljuschkow macht Enthüllungen über Stalins Fiele in China Der kürzlich nach Mandschukuo entflohene und jetzt in Tokio befindliche GPU.-Kommissar Ljuschkow schil derte bei einer Aussprache mit den Ausländskorresponden ten im Tokioter Sanno-Hotel die Zustände in Stalin- rußland. Ljuschkow stellt einen Kronzeugen dar für die entsetzliche« Zustände in der Sowjetunion und das Terrorregime Stalins. Aus einc Frage der Ausländskorrespondenten erklärte Ljuschkow, daß über eine Million Menschen augen blicklich in den Sowjctgefängnissen säßen: mehrer^ Millionen scicn verhaftet. Da die Gefängnisse überfüllt seien, habe Stalin besondere Lager für die Todeskandida ten eingerichtet. In dem Gebiet westlich des Urals gebe cs 30 solcher Lager und in Sibirien 5 Lager. Mehr als 10 000 hohe RegierimgsbeanUe, Offiziere und Angehörige der Roten Arniec seien Stalins Blutterror bereits zum Opfer gefallen. Die st a l i n f e i n d l i che Bewegung habe bereits- weile Kreise der Bevölkerung und der Roten Armee erfaßt. Denn Stalins Terror richte sich gegen alle wirklichen oder ver meintlichen Gegner, insbesondere aber gegen die alten Revo lutionäre und Anhänger der ursprünglichen Lenin-Doktrin. Ljuschkow schilderte daun die sogenannten Schaupro zesse, die in Wirklichkeit Terror- und Mordprozesse genannl werden müßten. Niemand sei vor plötzlicher Verhaftung sicher, selbst nicht die nächste Umgebung Stalins. Der gewesene GPU.- Kommissar erwähnte die Aufdeckung eines terroristischen Hcmpl- guartiers in Leningrad im Jahre 1935 und die angebliche Be- wegung zur Ermordung Stalins sowie den Fall Trotzki- Sinowsew vom Jahre 1936. Ljuschkow behauptete, daß diese sogenannte» Fülle von der Umgebung StalinS erfunden worden seien, um die Gegner Stalins zu beseitigen. Beson ders den Fall Kyrow Halle Stalin zum Anlaß genommen, um zahlresche Gegner aus dem Wege zu schaffen. Aus eigener Erfahrung schilderte Ljuschkow die furchtbaren F o l te r m e t h o d e n in den GPU.-Gesängnissen, die dazu dienen sollten, Aussagen zu erpressen oder Widerrufe nieder zuschlagen Neber die Art der Foltern äußerte sich Ljuschkow nicht, aber sic seien wirkungsvoll genug gewesen, um jeden Widerstand zu brechen. Stalins Terror beherrscht alles Auf eine Frage, warum die nach Ljuschlows Schilderung so große Anti-Stalin-Bewegung nicht aktiv werde, sagte Ljusch kow, daß die ermordeten Anti-Stalinisten unfähige Politik«: ge- wesen seien, die Stalin nur im engsten Kreise kritisiert hätten. Ständig seien sie überwacht worden, und ihr Leben wie auch das ihrer Angehörigen sei dauernd bedroht gewesen. Heute herrsche in der Sowietunion der absolute Terror Sta lins, der sich mit willfährigen, schwächlichen und charakter losen Personen umgeben habe. Ueber die mögliche Weiter entwicklung in Sowjetrußland wollte Ljuschkow sich nicht äußern. Zum Schluß wiederholte Ljuschkow seine Angaben, daß an der Mandschureigrcnze starke sowjetrussische Truppenmassen konzentriert seien, die meist in kleineren Abteilungen unter- gebracht seien, um dadurch Verschwörungen zu verhindern. Die Hauptzusuhren kämen aus der Baikalgegend, doch seien sie häufig unterbrochen. In seiner Außenpolitik, so erklärte Ljusckikow weiter, sei Stalin ein Abenteurer, der mit dem Mittel arbeite, eine Bedrohung Sowjetrußlands durch Ja pan vorzuspiegeln. Stalin unterstütze Tschiangkaischek und habe geheim mit Sun Fö verhandelt. Sein Ziel sei, den China- konflttt in Lie Länge zu ziehen und Japan zu schwächen. Stalin habe keineswegs Sympathien für China, er benulrc es nur als Werkzeug gegen Japan. Die wahre Absicht Stalins sei, ein durch lauge Kämpfe geschwächtes China zu volschcwi- siccen. England hofft auf Ausgleich Dis neue Linie der britischen Außenpolitik. — Zusammen arbeit mit Deutschland erwünscht. Die englische Oesfcntlichleit beschäftigt sich neuerlich stark mit den politischen Problemen, die mit der Lage in der Tfchecho-Slowakei und in Spanien sowie mit den Beziehungen Englands zu Deutschland und Italien Zu sammenhängen. — So schreibt Reuters diplomatischer Korrespondent, England könne keine neuen Borschläge für eine schnellere Inkraftsetzung des englisch-italienischen Ab kommens machen. Zu den deutsch-englischen Be ziehungen sei in London erklärt worden, England habe nie die Tür zugeschlagcn. Eine friedliche Bereinigung der tschechischen Frage als ein Ergebnis cng- lisch-franzüsisch-deutscher Zusammenarbeit würde eine Atmosphäre schaffen, in der deutsch-englische Besprechun gen ausgenommen werden könnten. In der Frage einer wirtschaftlichen Befriedigung Europas sei England bereit, durch Handelsabkommen zur Verbesserung der Lage beizulragen. Gleichzeitig weise man in London nach drücklich darauf hin, daß nichts, was England zur Verbesse rung des Handelsverkehrs tue, auch nur mit der geringsten Absicht geschche, den deutschen Handel zu blockieren oder Deutschland wirtschastlich oder politisch einzukreisen. In der sudetendcutschen Frage sei man in London der Ansicht, daß es zu einem annehmbaren Ergebnis führen würde, wenn eine 60- oder lüprozentige Verständigung erzielt würde. Rian sei auch davon überzeugt, daß in Prag und in Berlin der Wunsch vorhanden sei, eine friedliche Bereinigung zu erzielen. Im Fernen Osten sehe man noch keine Aussicht für eine Ver mittlungsmöglichkeit. Sollte sich aber eine solche ergeben, so würde die britische Regierung entweder allein oder zusammen mit anderen Mächten die Gelegenheit wahrnehmen. Auch die „Times" und der „Daily Telegraph" nehmen, offenbar von zuständiger Stelle beeinflußt, zu den großen schwebenden Fragen der europäischen Politik Stellung. Beide Darstellungen entsprechen sich inhaltlich ungefähr und decken sich auch mit den Ausführungen des diplomatischen Korrespondenten von „Preß Associatio n". Der diplomatische Korrespondent der „Times" schreibt u. a., daß die Nachrichten aus Prag jetzt etwas besser klängen. Das werde von der britischen Negierung begrüßt, die nie ver gessen habe, daß es zwei dringende Probleme in Europa gebe, die geregelt werden müßten, ehe man an eine allgemeine Ver söhnung denken könne, Spanien und das sudetendeutsche Problem. In der letzten Frage habe man von Anfang an in England das Gefühl gehabt, sowohl wegen der eigenen europäischen Stellung wie auch der eigenen Erfahrungen in Frage der ört lichen Autonomie und Selbstregieru»g eine besondere Rolle zu spielen und beiden Seiten kluge Ratschläge für die Erzielung einer friedlichen Lösung geben zu können. England hoffe, daß keine Seite auf einem sofortigen IMProzentigen Sieg bestehen würde, wenn Aussicht dafür vorhanden sei, zu einem Kom promiß zu gelangen. Wenn eine friedliche Lösung in der Tschecho-Slowakei erreicht werden könne, so würde daS aus einem gewissen Matz von Zusammenarbeit und Verstehen zwischen der Tfchecho-Slowakei, Deutschland, England und Frankreich herrühren. Und dann, so meint man in London, würde es gewiß sein, daß eine Atmosphäre geschaffen werden könnte, in der viele Erörterungen, die jetzt unterbrochen seien, wieder ausgenommen werden könnten. In der Frage der östereichischen Schulden sei Gutes aus Schlechtem entstanden. Das englisch-deutsche Zahlungsabkom-. men, das man kürzlich abgeschlossen habe, könnte die Handels beziehungen zwischen den beiden Ländern fördern, da man Vorkehrungen für eine Regelung der deutschen lang- und mittelsristigen Schulden getroffen habe. Spanien aber sei ein mindestens ebenso großes Pro blem Wie Mitteleuropa. Könne man die ausländischen Frei willigen zurückziehen, könne das englisch-italienische Abkom men, das von einer Regelung in Spanien abhänge, bald voll endet werden? Die Italiener drängten natürlich sehr auf eine baldige Inkraftsetzung des Abkommens, aber die britische Ne gierung yabe keine neuen Vorschläge zu machen. Sie stehe fest zu ihrer ursprünglichen Verpflichtung dem Parlament gegen über, datz zuerst eine Zurückziehung der ausländischen Frei- willigen aus Spanien erfolgen müsse. „Daily Telegraph" . schreibt, daß England über die Verzögerung der Inkraftsetzung . des englisch-italienischen Vertrages ebenso enttäuscht sei wie Rom. Die Wiederaufnahme der alten Freundschaft zu Italien sei ein Hauptziel der britischen Politik geworden, wofür der Premierminister selbst eine besondere Verantwortung über nommen habe. „Spione und Saboteure sind schuldig" Große Erntevcrluste in Sowjetrußland. Die „P rawda" wendet sich in einem längeren Ar tikel gegen die mangelhafte Vorbereitung der Ernteeinbringung, vie in Südrußland bereits in vollem Gauge ist, und erläßt einen scharfen Appell zum Kampf gegen die beträchtlichen Ernteverluste. Insbeson dere wird die zweifelhafte Arbeit der sogenann-j ten Combine (Mähdrescher) beklagt, die lange nicht so in-- tensiv zum Einsatz kämen, wie planmäßig vorgesehen sei. In manchen Gebieten sei überhaupt nur ein Bruch teil der vorhandenen Mähdrescher im Betrieb. Insbesondere unterzieht die „Prawda" in diesem Zu sammenhang die Organe des Volkskommissariats für Landwirtschaft einer heftigen Kritik. Auch das Volks kommissariat zur Aufbringung landwirtschaftlicher Pro dukte habe völlig ungenügendeVorbereitungen getroffen. Die Magazine, Lagerhäuser usw. seien nicht instand gesetzt, andere wieder seien in Reparatur begrif- sen, jedenfalls aber nicht bereit zur Aufnahme der neuen Ernte. Der Apparat des Aufbringungskommissariats, der in besonderem Ausmaße von Schädlingen durchsetzt ge wesen sei, sei immer noch nicht genügend gereinigt von „Spionen und Saboteuren". Erst vor wenigen Tagen sei zum Beispiel in Odessa in den Organen des> Aufbringungskommissariats eine „konterrevolutio näre Bande" entlarvt worden. Die Leiter der Organisation für die Aufbringung landwirtschaftlicher Produkte würden für jeden Zentner - verdorbenen Getreides verantwortlich gemacht werden. Hughes auf dem Flug nach Fairlumls Einem Funkspruch der amerikanischen Küstenwache zu folge befand sich das Fluqeug ves Amerikaners Hughes um 15 Uhr Ostzelt etwa 900 Meilen von Fairbanks in Alaska entfernt. Auf dem Rewyorker Flugplatz Floyd Bennei-Field werden bereits umfassende Vorkehrungen für den Empfang des Fliegers nach vollendetem Welt- umflug getroffen.
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