Volltext Seite (XML)
Pulsnitzer Anzeiger Shorner Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für die Stadt und den Amtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn Dtl«- Zeitung erscheint täglich mit Ausnahme der gesetzlichen Sonn, «ad Feiertage. Der Bezugspreis beträgt bei Abholung wöchentlich SO gips-, bei Lieferung frei HmlS 55 Bpi. Postbezug monatlich 2.50 RM. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt leinen Anspruch auf Rückzahlung de- Bezugspreise«. Zeitung-auSgabe sür Abholer iLgltch S—6 Uhr nachmittags. Preise uud Nachlaßsätze bet Wiederholungen »ach Preisliste Nr. 4 — Für daL Erscheinen von Anzeigen tu bestimmten Nummern und an bestimmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen sind an den Erscheinungstagen bis vorm. 10 Uhr aufzugeben. — Verlag: Mohr Sc Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Mohr. Hauptschriftleiter: Walter Mohr, Pulsnitz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. Llerantwortlich sür den Hetmattetl, Sport u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für Politik, Bilderdienst und den übrigen Test Walter Mohr, Pulsnitz. — D. A. VI.: 2280. Geschäftsstellen: Albertsüaße 2 uud Adolf-Hitler-Straße 4. Fernruf 518 und 550 Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zvr Veröffentlichung der amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des Stadtrates z« Pulsnitz und des Cemeinderates zu Ohorn behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsnitz, sowie des Finanzamtes zu Kamenz Nr. 162 Donnerstag, den 14. Juli 1938 90. Jahrgang Die Grotzoffensive an der Stratze Teruel - Sagunt Unaufhaltsamer Vormarsch der nationalen Truppen. Großeinsatz von Menschen und Material Bilbao. An der Lernet-Front begann am Mittwoch die seit langem vorbereitete Gro hoff ensive unter Einsatz von gewaltigen Truppenmassen und Material. In einem mit ungeheurem Elan durchgeführten Ansturm durchbrachen die nationalen Truppenverbände die gegnerischen Stellungen im Abschnitt Puebla Dalverde. 2n unaufhaltsamem Vormarsch besetzten sie den wichtigen Ort Sarrivn an der Straße Teruel—Sagunt. , Der Zusammenbruch Ler feindlichen Stel lungen ist völlig gelungen. Aach den bisher vor liegenden Meldungen scheint die Operation von außerordent licher Bedeutung zu sein. 200 Quadratkilometer am ersten Tage erobert > Albrntosa erreicht Am ersten Tage der großen Offensive im Raume von Teruel wurde ein Geländegewinn von 200 Quadrat kilometer gemacht, der bereits 12 Kilometer weit vor getragen wurde. In den ersten Morgenstunden brachen die Rationalen unter außergewöhnlichem Einsatz von Material und Tanks, unterstützt von der Luftwaffe, in die Stellungen der «Feinde ein trotz des hartnäckigen Widerstandes, den die Roten leisteten. Dir Roten hatten an dieser Front gleichfalls große Massen konzentriert, etwa 26 Brigaden mit 55 000 Mann, darunter die 56. Rote Division, die als Elitetruppe unter dem Ramen „Söhne Miajas" besonderes Vertrauen grniehen und die den Widerstandsgeist an dieser Mells stärken sollte. Die nationalen Truppen unter dem Oberbefehl General Varelas rückten in drei Kolonnen vor, die mittelste ging längs der Straße Teruel—Sagunt vor, die beiden anderen parallel dazu nördlich und südlich der Straße. Die nördliche Kolonne erreichte im raschen Vorstoß die Straße zwischen Mora de Aubielos und Albentosa; dadurch sind die starken der Mora de Rubielos stehenden feindlichen Kräfte nahezu eingeschlossen und, ohne Lingreifen zu können, stehen sie in Gefahr, zurückzubleiben. Die Mittlere Kolonne umzingelte nach Lleberwindung des feindlichen Widerstandes den Ort Sarrion. Als der Feind erkannte, daß die Aufgabe Sarrions un vermeidlich war, sprengt- er wie üblich di« Kirche und eine Reihe von Gebäuden, bevor er flüchtete. Di« Rationalen stießen über Sarrion hinaus vor und befinden sich bereits 40 Kilometer von Teruel entfernt bei Albentosa, an der Straße Teruel—Sagunt, das sie umzingelten. Die nationale Luftwaffe, die das Vorgehen der Infanterie nachhaltig unterstützte, schoß vier rote Jäger und einen Martin-Bomber ab. Friedenssaboteure am Quai d Orsay Pariser Eingeständnis zur Daladier-Rede Zu dec Rede des französischen Ministerpräsidenten Daladier erklärt die nationalistische „Liberty, trotz der Umschreibungen, die Daladier zu machen gezwungen ist, hat er dem Volke jene Wahrheit gesagt, daß nämlich dank der friedlichen Entschlossenheit Englands, Frank reichs und Deutschlands im vergangenen Mai wegen des tschecho-slowakischen Konfliktes für Europa die Katastrophe vermieden worden sei. Was aber noch bemerkenswerter sei: der Ministerpräsident habe darauf hingewicsen, daß durch eine so geartete Zusammenarbeit — erneuert und gestützt — die europäischen Probleme ohne Eingreifen des Schwertes geregelt werden könnten. Man müsse jedoch einen Vorbehalt machen: eine solche Außenpolitik schließe eine Innenpolitik ein. die die Regie rung ins Auge zu fassen sich noch weigere. Daladier habe in seiner Mehrheit und selbst in seiner Regierung noch zu viele Männer, die bereit seien, jeden Willen zu einer europäischen Verständigung zu sabotieren. Wenn man die Strategie ändern wolle, müsse man den Generalstab ersetzen. Es sei schön, den Fanatikern eines sogenannten Präventivkrieges eine strenge Lehre zu erteilen, aber es würde noch besser sein, so schließt das Blatt, sie von der Regierungsmehrheit und aus der Re gierung selbst auszuschalten und sie endlich auf den einzig richtigen Platz zu verweisen, nämlich in Acht und Bann der Nation. Der „Temp s" schreibt zu den Ausführungen Dala diers über Frankreichs Verhältnis zu Prag: Was man auch Uber die Verpflichtungen Frankreichs gegenüber der Tschecho-Slowakei denken könne, sie bestünden weiter in ihrem ganzen Wert, solange der französisch-tschechische Vertrag von l!)25 nicht revidiert sein werde. Gerade weil jedoch diese Verpflichtungen bestünden, und weil Frank reich sich gewissenhaft daran halten wolle, habe es das Recht, seinen ganzen Einfluß bei der Nation zu v e r w e n d e n, der es diese Bürgschaft gegeben habe, um eine versöhnliche Regelung zu begünstigen. Es habe dieser gegenüber sogar die Pflicht, keine Bemühungen zu unter lassen, um den Frieden aufrechtzuerhalten,und wünsche für sich selbst wie für ganz Europa das Risiko ausgeschaltet, in Verwicklungen irgendwelcher Art hineingezogen zn werden, an denen Frankreich keine unmittelbare Veranl- wortung tragen würde. Eine Krie-ensre-e Daladiers Aber Frankreich bleibt bei seiner Hilfsstellung für Prag. Der französische Ministerpräsident Daladier machte bei einer Siede in Paris wichtige Ausführungen zur politischen Lage, wobei er eingangs sich mit dem Thema der Tschecho- Slowakei befaßte und hier Frankreichs Verpflichtung zum Ein halten seiner Prag gegebenen Versprechungen erneut unterstrich. Vor einigen Wochen, so erklärte der Ministerpräsident, schienen die Ereignisse in Mitteleuropa die Aufrechterhaltung des Friedens auf eine schwere und harte Probe stellen zu wollen. Die friedliche Entschlossenheit Großbritanniens und Frankreichs sei ebenfalls auf die der anderen Länder gestoßen und insbesondere Deutschlands. Er wolle hinzufügen, daß die französische Regierung bei dieser Gelegenheit den friedlichen Absichten habe Glauben schenken wollen, die der Führer und Reichskanzler immer wieder öffentlich zum Ausdruck gebracht habe. Der Beitrag Frankreichs zu diesem Werk der Versöh nung sei um so aktiver und ehrlicher gewesen, als seine feier- > lichen Verpflichtungen der Tschecho-Slowakei gegenüber ihm unwiderruflich und heilig seien. Er habe niemals und wolle niemals an die Fatalität eines Krieges glauben. Die letzten Ergebnisse gestatteten in dieser Hinsicht auch für die Zukunft Vertrauen. Er wolle dieses freiwillige und spontane Zusammentreffen der guten Willen nicht als vorübergehend betrachten; denn das, was man ein mal habe verwirklichen können, müsse auch bis zur endgültigen Regelung des in Frage stehenden Problems durchführbar bleiben. Zwischen Völkern, die es gelernt hätten, sich auf dem Schlachtfeld gegenseitig zu achten, wäre es in Zukunft besser, wenn sie ihre gemeinsamen Kräfte zur Organi sierung des gegenseitigen Verständnisses und des Frie dens gebrauchten. Durch eine solche Methode und nur durch eine solche allein könne endlich dem Leiden und dem Elend ein Ende gesetzt werden, das in so vielen Ländern heute das Leben der Menschen schwer und hart gemacht habe. ZaWWAe MillzoWerc kommen nach Norm General Russo als Gast der GA.-WetttLmpf». Der Generalftabschef der Faschistischen Miliz, Gem» ral Rufso, ist mit einer Abordnung von Miltzofftzierm nach Deutschland abgereist, wo er als Gast des Stabschefs der SA. einen Gegenbesuch abstattet und dabet vor allem dem Neichswettkampf der SA. in Berlin beiwohnen wird. Der Jugendführer des Deutschen Reichs, Baldur vo« Schirach, hat nach kurzem Aufenthalt Rom wieder lM» lasten, um nach Deutschland zurückzukehrm. Wien — Has Hamburg des Ostens Bürgermeister Dr. Neubacher über die Ausbaupläne. Der Wiener Bürgermeister Dr.-Jng. Neubacher sprach auf einem Ortsgruppenappell über Aufbaupläne der Stadt Wien. Er wies darauf hin, daß Wien in eini gen Jahren einer der größten Binnenhäfen der Welt, ein Hamburg des Ostens für die deutsche Nation, werden solle. Aus die'Frage der verkehrstechnischen Gestaltung des neuen Groß-Wien übergehend, bezeichnete der Wiener Bürgermeister die heutige Wiener Straßenbahn als ein für die Größe der Stadt viel zu langsames Verkehrsmittel. Ein den Erfordernissen der Zeit entsprechendes Verkehrs mittel sei nur möglich durch Anlegung eines Netzes modern st er Schnellverkehrs mittel. Es handle sich im wesentlichen um eine Entlastung des Straßenverkehrs der inneren Bezirke und um Schnellbahn verbindungen an die Grenzen Groß-Wiens. Bei den großen städtebaulichen Problemen hob der Bürgermeister die Planung der Anlagen am Donaustrom hervor. Heute sei die Zeit gekommen das alte Wort „Wien an der Donau" städtebaulich zu verwirklichen. In diesem Sinne werde die Planung von Stadthalle und Forum für große Veranstaltungen sowie auch des Messe- und Ausstellungsgeländes geführt. Der Bürgermeister erwähnte ferner die großen Bauvor haben der Parteigliederungen, der Polizei und der großen Wirtschaftsbeiriebe und entrollte ein eindrucksvolles Bild von der künftigen Neugestaltung. Er kündigte insbeson dere den großzügigen Ausbau desVerkehrsflug- hafens Aspern an. Neues Arbeilsrecht auch in her Ostmark Mit Wirkung vom lO. Juli ll>38 wird das Grund gesetz der nationalsozialistischen Arbeitsverfassung, das Arbeilsordnungsgefetz, mit den in Frage kom menden Durchführungsvorschriften nunmehr auch in Oesterreich eingeführt. Dieses Gesetz, das das deutsche Arbeitsleben mit neuem Geist erfüllt hat, findet damit mit seinen tragenden Gedanken der Schicksals Ver bundenheit der Schaffenden, der Fürsorge, Ehre und Treue auch in der zurückgekehrten Ostmark Ein gang. LandeslremdenverMrsverdönde in ver vflumn Nach der Wiedervereinigung der Ostmark mit dem Reich erwuchsen dem Reichsfremdenverkehrsverband neue Aufgaben. Der Präsident des Verbandes, Minister a. D. Ester, gibt jetzt die Bildung von sechs Landesfremdenver kehrsverbänden in der Ostmark bekannt. Es sind dies Wien, Kärnten, Oberdonau-Salzbnrg und Tirol, die sich gebietlich mit den zuständigen Gauen der NSDAP, decken. Ferner wurden gebildet der Landesfremdenverkehrsverband Niederdonau, der das Gebiet des gleichnamigen Gaues und die Gebiete der Marktgemeinde Mariazell und der Ortsgemeinde Mitter bach umfaßt, und der Landesfremdenverkehrsverband Steiermark, der den Gau Steiermark der NSDAP, ohne die obengenannten Gemeinden einschlietzt.