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Pulsnitzer Anzeiger Sh,>r»er Anzeiger Haupt- und Tageszeitung für -ie Stad t und den Bmtsgerichtsbezirk Pulsnitz und die Gemeinde Ohorn «6- Zett»»« erscheint täglich mit N«Smchwe der «efetzllch«! So«, «ad g, D« Bezugspreis beträgt bei «bholrag wSöhevtiich « Npf-, betLiesesmg ft» » Rpf. Postbezug monatlich 2LI NM. DK Behdlber»^, der LlefervMg rech yrrtlgt ket»« Nvtprmh «mf Rückzahlung de« Bezugspreises. ZMangn«Ks«be für » Lholer tlkgUch L—« Uhr nachwittagL. Preise und NachlaMhe bet Wiebertzowvge, » «ch Prei»8pr Nr. 4 — Für baS Erscheine« non Anzeige» t» brsttvrmteo Nnmmer« n «» « Der Pulsnitzer Anzeiger ist das zvr Verößenttich« eg StadtraLes zv Pvlsnitz «nd des Gemeirrderaies z« Oi hör« behördlicherseits bestimmte BUM und enthält Bekanntmachungen des Amts gerichts Pulsr ütz, ssmie de»r Mnan-amte» z« Kamenz amtliche« Bekanntmachungen der Amtshauptmannschast zu Kamenz, des besttrrmten Plätzen keine Gewähr. Anzeigen find an den ErschetnuugStagen bis norm. iS U')r aufzageben. — Verlag: Mohr 5- Hoffmann. Druck: Karl Hoffmann u. Gebrüder Ki Mohr- HanptschrMetter: Walter Mohr, PulSuttz; Stellv.: Walter Hoffmann, PulSnitz. kJ Beri mtroortlich für den Heimatteil, Spori u. Anzeigen Walter Hoffmann, Pulsnitz; für § Politik, Bilderdienst und den übrigen Teil Walter Mohr, PulSnitz. — D. A. VI.: 2W0. Geschäftsstellen: Alke-rtstraße 2 und Adolf-Hiller-Straße 4. Fernruf 518 und 556 Freit ag, den .L2. Juli 1938 Nr. 169 9 V. Jahrgang Unter Teilnahme des Königs Carol und der königlichen Familie sowie der Vertreter der Negierung wurde in feier licher Weise die sterbliche Hülle der Königinmutter Maria von Rumänien von Sinaia nach Bukarest übergeführt. Der ägyptische Ministerpräsidem Mohammed Mahmud Pascha traf in London ein. Wie es heißt, will der Minister präsident mit Chamberlain und Lord Halifax allgemeine ägyp tische Fragen erörtern. Auf seiner Reise durch Oesterreich traf Reichsminister Dr. Goebbels über die Großglockner-Hochalpenstraße kommend inKärnten ein, wo er am Hochtor vom stell vertretenden Gauleiter von Kärnten, Kutschera, will kommen geheißen wurde. Auf der Fahrt durch das Kärn tener Land begleiteten ihn die Jubelstürme, die ihn be reits auf der Großglockner-Straße begrüßt hatten. In Klagenfurt wiederholte sich der stürmische Empfang ins Vielfache gesteigert. Bei dem Empfang im großen Wappensaal erklärte Dr. Goebbels in einer kurzen An sprache u. a.: Die nationalsozialistische Bewegung hat ge- >ade in diesem Gau des Reiches besonders schwere Opfer bringen müssen. Wir alle, ob wir in Oesterreich wohnten «nd lebten oder im Altreich, haben um dieses Land schwere Stunden erlebt. Das Schicksal jedes einzelnen von Ihnen und Ihrer Kameraden hat uns tief berührt und 'st unser Schicksal gewesen. Es wurde manchmal an der Zukunft unserer Bewegung gezweifelt. Nun erst bei der härtesten Probe entscheidet sich der historische Wert einer Weltanschauung, und so geschah dies «uch bei den Belastungsproben, die die nationalsozialisti- Ae Bewegung zu bestehe» hatte. Nietzsche hat einmal den «atz geprägt: „Was mich nicht umbringt, macht mich stark". Die Richtigkeit dieses Satzes hat sich an der natio nalsozialistischen Bewegung in Oesterreich und besonders 'N Kärnten bewahrheitet. Dr. Goebbels führte weiter aus, daß die verlorene schlacht des Jahres 1934 die Bewegung nicht gebrochen Reichsminister Dr. Goebbels traf am Donnerstag, Ars Klagenfurt kommend, aus dem Grazer Flugplatz ^halerhof ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich Gau kler Dr. Uiberreither, Gaupropagandaleiter Gustav Mscher und Bürgermeister Dr. Kaspar eingefunden. Auf Weg zur Stadt passierte der Minister immer wieder Mte Spaliere begeisterter Volksgenofsen, die ihn mit Heilrufen und Blumengaben begrüßten. Im Landhaus hatten sich inzwischen die Spitzen der Partei, der Wehrmacht und des Staates sowie die alten Ampfer der Bewegung eingefunden. BDM. begrüßte Dr. Goebbels mit einem Steirer Lied, worauf Gauleiter Dr. Uiberreither Minister mit herzlichen Worten willkommen hieß, ^achdem er Dr. Goebebls dafür gedankt hatte, daß er ?Un erstmalig auch in die Steiermark gekommen sei, sagte A Gauleiter: „Als in der schwersten Kampfzeit, besonders Ehrend der Verbotszeit, die Grenzen zum Mutterlande Emetisch abgeschlossen waren, kamen Ihre Worte durch ?.sn Aether zu uns. Wir lauschten in Gemeinschaftsemp- Agen in Kellern und Dachböden Ihren Worten, wenn mit den Gegnern unserer Bewegung scharf abrech- Mn oder die Idee des Führers kündeten. Damals sind Herr Reichsminister, in schwerster Zeit auch „unser Doktor" geworden." Hierauf nahm Reichsminister Dr. Goebbels Ermisch umjubelt, das Wort und führte aus: „Ich habe einigen Monaten in der ausländischen Presse gelesen, in der nationalsozialistischen Bewegung in Oester- M eine sehr schwere Krise ausgebrochen sei. Es hätten l'N in dieser Bewegung eine Reihe von Gruppen gebildet, sich auf das Erbitterste befehdeten, und es sei die Anfügung Oesterreichs in das Reich auf das Ernsteste Frage gestellt. Ich bin nun hierhier gekommen, um -GW von der Wahrheit dieser Behauptung zu ."erzeugen. (Stürmisches Gelächter.) Ich wollte einmal cM eigenen Augenschein feststellen, wie weit die Wahr- ^Ussanattker in London und Paris ihr übles Spiel mit habe, denn sie sei «cur Mrker denn xe aus dieser Mieder- läge hcrvorgeganc len. Es sei kein Zufall, daß der Ratio- nalsozialismu's d'c ch gesiegt habe, dünn der Sieg hänge nicht von politisch: m Zügen ab, sondern-so ein Sieg sei ein ewig geschichtlst ches Gesetz: Das Märkere, Edlere urrd Lebensfähigere übe rwmdLt das SchMächere und Lcbens- schwache. Patenschaft ai n Kraftwagen übernommen Auf der Fahrt d «ch "den Gan Tirol «am Mittwoch waren dem Minister ebenfalls begeisterte Huldigungen dargebracht worden. wieder Ort bis zum kleinsten Dorf war festlich geschmückt ; Md beflaggt. An den Ortseingän gen waren Spruchbänd -er Aber die Straße gespannt mit Aufschriften wie „Wir ( Nüßen den Propagandisten Groß deutschlands!" oder „Nr in bist d u a u ch um s e r D o k- l o r!" Die Autokolonne des Ministers wurde immer wie der von herandrängende » Volksgenossen, Arbeitern und Bauern in ihrem Arbeits Neid, so wie sie gerade von der Werkstätte oder vom Fell > kamen, und von Frauen und Kindern in ihren schönen Volkstrachten, angehalten. Eine besonders nette Episode erc ügnete sich in Ho p fg arten, wo sich eine Mutter mit ih rem neugeborenen achten Kind durch die dichte Menge zur. » Wagen des Reichsministers drängte und Dr. Goebbels bat, die Patenschaft zu ftber- nehmen und den Namen de s Kindes zu bestimmen. Dr. - Goebbels schenkte der Bitte Gehör und bekräftigte steine Patenschaft durch ein Geldgesc henk. Ohne Opfer kein Si eg Goebbels sprach im Grazer Landhaus Sic können deshalb verstehen, was es für mich be- deutet, nun in einem Lande und unter einem Volke zu weilen, an dessen Befreiung ich auch in bescheidenem Um« fang Mitarbeiten durfte, und Sie können sich Vorsteven^ mit welchem Gefühl ich in diesem Augenblick vor Jhnett stehe und mit welcher herzlichen Verbundenheit ich diese- schöne Land und dieses herrliche Volk begrüße." Die Rede Dr. Goebbels löste stürmische, langanhal tende Heilruse aus. Nach der Vorstellung der Anwesenden fuhr der Minister mit seiner Begleitung an den begeister ten Menschenmassen vorbei, die auf sein Wiedererscheinen gewartet hatten, über den prächtig geschmückten Adolf- Hitler-Platz zum Grazer Schloßbcrg. Um 15.20 Uhr erfolgte der Start zum Weiterflug nach Linz. Um 16 Uhr traf Reichsminister Dr. Goebbels auf dem Linzer Flugfeld ein, wo er vom Gauleiter Eigru - b e r und Oberbürgermeister Wolkersdorfer begrüßt wurde. Auf dem Flugfeld hatten Ehrenabordnungen der Gliede rungen der Bewegung Aufstellung genommen. Nach dem feierlichen Empfang durch den Gauleiter und die Landes hauptmannschaft im Steinernen Saal begab sich Dr. Goeb bels mit den führenden Männern des Gaues auf den Pöstlingberg. Anschließend fuhr der Reichsminister, immer wieder von der Bevölkerung freudig begrüßt, nach Leon- ding, woeramGrabederEltern des Führers einen Kranz niederlegte. Dr. Goebbels verließ dann vom Linzer Flugfeld aus wieder den Heimatgau des Führers. Eedenkkeier siir Gefallene der VItmark Rudolf Heß wird von Klagenfurt aus zum deutschen Volk sprechen Die Reichspressestelle der NSDAP, teilt — laut NSK. — mit: Am kommenden Sonntag, dem 24. Juli, findet in Klagenfurt eine Großkundgebung statt, auf der Rudolf Heß der Toten gedenken wird, die auf ostmär kischer Erde ihr Leben für Großdeutschland gegeben haben. Insbesondere gilt diese Feierstunde der Erinnerung an die dreizehn Nationalsozialisten, die als Opfer des Ver suches der nationalen Erhebung in Oesterreich vor vier Jahren hingerichtet wurden. Deren Angehörige werden in Klagenfurt anwesend sein. Die Rede von Rudolf Heß wird über alle deutschen Sender übertragen werden. Am Nachmittag wird der Stellvertreter des Führers die feierliche Vereidigung der neuernanntcn Gauleiter der Ostmark im Wappcnsaal des Landes- Hauses in Klagenfurt vornehmem Das erste deutsche KdF.-Norf Erholungsstätte für die deutsche Familie. Im Rostocker Rathaus fand eine Sitzung statt, in der die Pläne sür das erste deutsche KdF. -Dors, das an Mecklenburgs Ostseeküste bei Graal entstehen soll, be sprochen wurden. Zu dieser Sitzung war auch der Neichs- ftatthalter und Gauleiter Hildebrandt erschienen. Im Kraftwagen begab er sich mit den Architekten in das Ge- lände, in dem das Dorf entstehen soll. In dem geplanten Dorf soll in erster Linie die Familie eine Erholungsstätte finden. Selbstverständlich wird auch die Möglichkeit für die Unterkunft von Einzelperfoncn bestehen. Der Dorfplatz mit dem großen Gemeinschafts- Haus sür 500 Personen wird den Mittelpunkt des Dorfes bilden. Die Häuser werden in niederdeutschem Stil gehalten. Besonderer Wert wird auf gute Kinderspielplätze gelegt. Auch für SPortgelegenheiten für die Erwachsenen wird gesorgt. Das Dors kann das ganze Jahr hindurch besucht werden. Dr. Goebbels auf der Ostmarkreife Amjubette Fahr t durch Oesterreichs Gaue dem deutschen Volk im speziellen u. »d mit dem europäischen Frieden im allgemeinen zu treiben sich unterstehen. Ich bin züm erstenmal in die sem Landstrich, und ich mutz feststcllen, datz der Empfang, 1 'er mir hier von Land und Volk bereitet wird, ein so über aus herzlicher ist, daß er mich auf das Tiefste rührt. Es ist für jeden Volks genossen aus dem Altreich, wie Sie , sich vorstellen können, in diesen Wochen und Monaten ein besonderes Erlebnis, nach Oesterreich zu kommen. Es hat vor dem 13. März Zeite, i gegeben, in denen auch wir schwer um dieses Land ger. ingen und gelitten haben. Vor einem Jahr sind die Opferreicher auf dem Nürnberger Parteitag zahlreich in Erscheinung getreten, und als der Parteitag zu Ende war und ich gerade im Begriff war, nach Berlin zurückzuflieget», tat ein junger Parteigenosse im Hotel auf mich zu und bat mich, in den Kulturvereinssaal zu kommen, weil dc>rt Oesterreicher versammelt seien. Ich wollte schon ablehrien, aber dieser Parteigenosse ließ nicht ab und bewegte mich schließlich doch dazu, seiner Bitte Gehör zu schenken. Ich habe nun dort eines der ergreifendsten Erlebnisse meines ganzen Lebens mitgemacht. Ein paar hundert Parteigenossen waren versammelt, und es entlud sich in diesen wenigen Minuten ein derartiger Fanatismus, eine derartige natio nale Besessenheit und Glaubensfähigkett, daß ich von die sem Augenblick davon überzeugt war, datz die Stunde derEntscheidungfür Oesterreich in absehbarer Nähe stand. Im allgemeinen pflegt die Geschichte ihre eigenen Wege zu gehen und fordert eben deshalb manches sehr schwere Opfer von den Völkern und auch von den einzelnen Menschen. Diese Opfer aber werden uner träglich, wenn sie umsonst gebracht worden sind. Unerträglich wäre der Gedanke, datz die schweren Opfer, die die Nationalsozialisten Oesterreichs im Juli 1934 ge bracht haben, umsonst gewesen wären, wenn heute die alten Kämpfer und Fanatiker unserer Bewegung sich vor stellen müßten, datz das Schuschnigg-Regime sich so ver festigt hätte, daß überhaupt keine Aussicht gegeben wäre, datz es einmal beseitigt werden konnte.