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Pulsnitzer Anzeiger : 05.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193611058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19361105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19361105
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-11
- Tag 1936-11-05
-
Monat
1936-11
-
Jahr
1936
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 05.11.1936
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Örtliches und Sächsisches Lm November Das ist der Monat, an dem des Abends die Nebel frauen ihre grauen Schleier über Baum und Strauch weben und sie zu gespenstischen Ungeheuern formen. Auch durch die Straßen schleifen sie das brodelnde Gewebe, daß das Laternenlicht umflort leuchtet und die Häusergiebel ganz in Grau verschwinden. Aus den Zweigen der Bäume holen die kalten Novemberwinde sich die letzten Blätter. Wie Arme, die mitleidflehend ausgestreckt sind, starren die Aeste schwarz in die Luft. Sie reden eine ernste Sprache der Vergänglichkeit und lassen uns doch den Trost, daß ein Auferstehungstag das Erstorbene wieder zum Leben bringt, daß die Natur das Sommerkleid nur abstreift, damit die Lebenssäfte nicht erfrieren. Es ist also nicht Tod und Sterben, sondern weise Vorsicht, die Kräfte nicht vor der Zeit zu verbrauchen, was sich im großen Wintervorbereiten abspielt. Daß doch der Mensch es auch verstände, sich aus der trüben Zeit, die im Lenz und Sommer gesammelten Lichtstrahlen in den Vorwinter hineinzutragen! Die Sonne scheint ja durch Nebel und nach Regenwolken doppelt so schön. Zwar wird man meinen, die Zeiten der Schildbürger seien vorüber, keinem Menschen würde es heute mehr einfallen, Sonne im Sinken einzufangen und in ein fensterloses Haus zu tragen. Dieses Licht, diesen Sonnenschein für die Nebel tage hat man im Herzen, und die Quelle für solches Licht ist der Frohsinn. Nicht die Narretei der Gaukelspieler, die uns lachen macht — das bleibt Gelächter und ist nur für die Stunde, in der wir zuhören, berechnet —, sondern das innere Frohsein, das den ganzen Körper erwärmt und Nebel und Regenwolken übersteht, ohne an Licht und Kraft einzubüßen. Und recht besehen, ist es ja nicht so schlimm mit dem November, er hat ja auch manches Verlockende, z. B. die schönen Martinsgänse. Und was machen die vier Wochen Nebelung in unserer schnellebigen Zeit denn aus... auch hat die Technik uns die Fülle des künstlichen Lichts geschenkt, das mit Glänzen und Prangen in den Städten die Abende erhellt und selbst in den meisten Dör fern schon vorhanden ist. Hinter dem November kommt der kurzweilige Christ mond, und dann ist der Berg erklettert, dann geht es hinunter ins Tal — in den Frühling und Sonnenschein, in neues Leben und Licht. Wie hat doch Hoffmann von Fallersleben so recht, wenn er singt: Und drängen die Nebel noch so dicht Sich vor den Blick der Sonne — Sie wecket doch mit ihrem Licht Einmal die Welt zur Wonne... Pulsnitz. Herabsetzung der Ortskirchensteuer. Anter den heutigen Bekanntmachungen befindet sich ein Be schluß des ev.-luth. Kirchenvorstandes zu Pulsnitz, der auf eine Herabsetzung der Ortskirchensteuer beim 4. Termin am Itz. November d. 2s. hinweist. Die Ermäßigung der Orts kirchensteuer ist jedoch nur möglich gewesen, weil das neue Reichs-Einkommensteuergesetz sich in diesem 2ahre erstmalig auch auf die Kirchensteuer der Lohnsteuerpflichtigen auswirkt und dadurch Kirchensteuern in bescheiden erhöhtem Umfange eingehen. Andererseits ist sich der Kirchenvorstand bewußt, daß sich die Kirchgemeinde zu Pulsnitz auch weiterhin in ihren finanziellen Bedürfnissen auf das Aeußerste beschränken muß, um auch dadurch das vom Führer verkündigte Ausbau- Programm, das alle Kräfte, auch finanzieller Art erfordert, zu unterstützen. Pulsnitz. Fundgegenstände. 2n der Polizeiwache befinden sich eine größere Anzahl Fundgegenstände, die immer noch nicht abgeholt sind. Hierunter befinden sich eine größere Anzahl Geldtaschen mit Inhalt, eine Anzahl Fingerhanö- schuhe, Wollene Kindermühen usw., Regenschirme, Zollstöcke, Autokurbeln, Ringe, Halsketten, Parteiabzeichen, mehrere Ham- mer, ein Paket Hakenkreuzbinden und anderes mehr. Ab holung kann durch die Eigentümer in der Zeit von 17 bis 18 Ahr erfolgen. — In neuerer Zeit wurde abgegeben: Eine Autokühlerhaube, verschiedene Handtaschen, eine blaue Kinder- Nnitze, eine hellbraune Schlafdecke, verschiedene Geldtaschen. Verloren: Ein Bund verschiedenfarbige Strümpfe, ein blauer Matrosenkindermantel, ein Bund Schlüssel. Abgabe in ber Polizeiwache erbeten. Di« Zeit der kurzen Tage. Mit dem November sind wir in die Zeit der kurzen Tage getreten. Schon um 17 Ahr beginnt die Dunkelheit, die bis morgens 6 Ahr reicht. Die Tageslänge beträgt Anfang November noch 9 Stunden 34 Mi nuten gegen 14 Stunden 26 Minuten Nachklänge. Mitte November verringert sich die Tageslänge auf 8 Stunden 25 Minuten und die Nachtlänge erweitert sich auf 15 Stunden 35 Minuten. Dier Wochen später, am 21. Dezember, dem kürzesten Tag und der längsten Nacht, beträgt jene 7 Stunden 34 Minuten und diese 16 Stunden 26 Minuten. Sammlung geschichtlicher Unterlagen aus der Kampfzeit der nationalsozialistischen Bewegung. Am das in den einzelnen Gemeinden vorhandene, für die Geschichte der Bewegung während der Kampfzeit wertvollste Material zu erfassen und Lu sichern, hat der Reichsstatthalter die Gemeindeleiter er- kücht, die Gemeindeakten daraufhin durchzusehen und wichtige Vorgänge so aufzuzeichnen, daß der Vorgang jederzeit auf gefunden werden kann. Die Ortsgruppen der NSDAP, können iur Benennung der für die Bewegung wichtigen kommunal- Politischen Vorgänge angegangen werden. RegelmLhige Veröffentlichung der Lrbrnsmittelpreise. 2m Zusammenhang mit der Preisgestaltung auf verschiedenen Ge bieten des Lebensmittelmarktes herrscht in Derbraucherkreisen vst Anklarheit über die vom Reichsnährstand bezw. von den Preisüberwachungsstellen festgesetzten Preise. Auf einer Ar beitstagung der Landeshauptabteilungsleiter 3 des Reichs- vährstandes kündigte der Reichshauptamtsleiter 3 im Reichs nährstand, Dr. Korte, an, daß im 2nteresse einer wirklichen Preisklarheit die in den einzelnen Gebieten festgesetzten Preise zunächst in regelmäßiger Folge veröffentlicht werden, damit bie Derbraucherschast die Preise für dis einzelnen Nahrungs güter genau kennenlernt und sich bei etwaigen Aeberschrei- küngen an die zuständigen Stellen wenden kann. .. Preissteigerungsberbot und neuer Reichsbahntarif. Durch ble Verordnung vom 20. 2anuar 1936 waren Preiserhöhungen vus Anlaß der mit dem 20. Januar 1936 in Kraft tretenden Erhöhung der Eisenbahngütertarife verboten worden. Wie Ae damaligen Erläuterungen des maßgebenden Referenten im Aichswirtschaftsministerium ergaben, muhte also jede Wirt- bhaftsstufe die Mehrkosten für die Beförderung der Ware zur nächsten Stufe aus ihrer Derdienstspanne tragen. Da 1. Oktober 1936 der neue Reichsbahntarif, in den die kvnfprozentige Frachterhöhung vom 20. 2anuar 1936 ein- g«arb«itet worden ist, in Kraft getreten ist, und da der neue ^vrif im ganzen zum Teil Ermäßigungen vorsieht, sind Zweifel aufgetaucht, ob die Verordnung vom 20. Januar 1936 ^vch Gültigkeit hat oder nicht. Wie Lie 2ndustrie- und Handelskammer zu Zittau mit teilt, stellt ein Erlaß des ReichS- Ad Preußischen Wirtschaftsministers klar, daß die Dvr- iHriften der genannten Verordnung auch weiterhin Anwen dung zu finden haben und daß mit einer Aufhebung der Verordnung zunächst nicht zu rechnen ist. Einrichtung eines Herdbuches für ostfriesisch- Milchschafe. 2n Sachsen hat in bäuerlichen Kreisen die ostfriesische Milch schafzucht starken Eingang gefunden. Da die Leistungen der vstfriesischen Milchschafe sehr unterschiedlich sind und es im Interesse. der Förderung der Erzeugung liegt, möglichst über all nur hochwertige Tiere zur Zucht zu verwenden, ist die Einrichtung eines Herdbuches beim Landesverband sächsischer Schafzüchter geplant. Dadurch soll eine bodenständige, leistungsfähige ostfriesische Milchschafzucht gewährleistet wer den. Alle Besitzer hochwertiger ostfriesischer Milchschafe wer den deshalb gebeten, sich beim Landesverband Sächsischer Schafzüchter, Dresden-A., Christianstraße 27, zu melden. Freie Urlaubsreifen für Soldaten. Wie der Reichskriegs minister in einem Erlaß bekanntgibt, kann den zur Erfüllung der aktiven Dienstpflicht einberufenen Wehrpflichtigen in jedem Dienstjahr eine freie Arlaubsreise in die Heimat oder nach dem Wohnsitz der Eltern oder der nächsten Angehörigen ge währt werden. Dies gilt auch für diejenigen Soldaten in Mannschaftsdienstgraden, die sich über die aktive Dienstpflicht hinaus freiwillig zu weiterem Dienst verpflichtet haben, solange sie noch ein Gehalt beziehen, das dem Einkommen des Anter- offiziers der untersten Desoldungsstufe entspricht. Für die Arlaubsreise werden Militärfahrkarten sowohl für die Hin- als auch für die Rückreise gewährt. Für den nächsten Eintopfsonntag. Als Eintopfgericht empfiehlt die Landesbauernschaft Sachsen die Zubereitung von buntem Allerlei mit Graupen, wozu man 250 Gramm Perlgraupen, 1 Kopf Wirsingkohl, Suppengrün, Rindermark- knochen, eine Niere, 1000 Gramm Kartoffeln nimmt. — Man löst das Mark aus den Knochen und schmort darin das zer- raspelte Suppengrün und den zerschnittenen Wirsingkohl an, gibt Wasser darauf, legt die geweichten Graupen ein, ebenfo die Niere und läßt alles miteinander garschmoren. Die Kar toffeln kommen zuletzt dazu, und wenn das Gericht fertig ist, schneidet man die Niere in ganz feine Würfel und streut sie ein. — Ein zweites gutes Kochgericht für den Eintopfsonntag ist der Graupenauflauf, wozu man anderthalbe Tasse Grau pen, 2 Löffel Butter, 2 Eigelb. Zucker nach Geschmack, 2 Ei weiß zu Schnee, 500 Gramm Aepfel, Sultaninen, etwas klaren Zimt verwendet. Zubereitung: Graupen waschen, in Milch mit etwas Salz ausquellen, Masse erkalten lassen, Butter, Eigelb und Zucker schaumig rühren, ausgequollene Graupen dazu geben. Eierschnee unterziehen, in eine eingefettete Auflauf form — abwechselnd Graupen und vorbereitete Aepfel mit Zucker und Zimt vermengt — einschichten. Dackzeit eine halbe Stunde. Oberstelna. Feier des heiligen Abendmahls. Wie aus den Kirchennachrichten zu ersehen ist, findet am kommenden Sonntag, 8. November, 16 Ahr. in der Schule Feier des heiligen Abendmahls statt, wozu auch an dieser Stelle herzlich eingeladen wird. Großröhrsdorf. Eine gemeine Tat. Kampf der Ge fahr! Wie oft schon ist hierüber geschrieben und gesprochen worden, um die Volksgenossen vor Gefahren an Leib und Leben zu schützen. Am so verwerflicher ist die Tat, die über mütige, betrunkene Burschen in der Nacht vom Reformations- fest zum Sonntag in hiesiger Stadt und außerhalb derselben begingen. Sie brachten mutwillig ihre Volksgenossen in die Gefahr, Schaden zu erleiden. So zogen sie einen auf 'einem Felde an der Kleinröhrsdorfer Straße stehenden fünfscharigen Ackerflug mitten auf die Straße. Da in dieser Nacht außer ordentlich starker Nebel herrschte, so konnte durch dieses mut willige Hindernis leicht manches Familien- oder Elternglück durch den bitteren Tod zerstört werden. Weiterhin hatten diese Burschen aus einem Gartengrundstück in der niederen Stadt eine Gartenbank herausgeholt, dieselbe demoliert und in die Röder geworfen. Einem anderen Einwohner hatten sie einen Fensterflügel ausgehängt und mehrere hundert Meter weiter in einen Garten geworfen. Auf der Radeberger Straße Wuchteten sie ein Lattentor heraus, warfen auch dieses auf die Mitte der Straße und rissen mehrere Zaunslatten los. Außerdem zogen sie gröhlend und schreiend durch die Stadt, so daß verschiedene Volksgenossen erheblich in der Nachtruhe gestört wurden. Der hiesigen städtischen Polizei ist gelungen, diese Schädlinge, die ruch- und sinnlos das Eigentum ihrer Mitmenschen zerstörten, am nächsten Tage zu ermitteln. Na türlich hatte der Teufel Alkohol bei diesen Burschen das übrige dazu beigetragen. Es handelt sich um einen hiesigen und einen in Bretnig wohnhaften Einwohner. Strengste Be strafung dürfte sie von einer Wiederholung derartiger Freveleien heilen. Kamenz. Verkehrsunfall. Am Montag nachmittag gegen 18 Ahr ereignete sich auf der Pulsnitzer Straße am Eingang der Fabrikstraße ein Derkehrsunfall. Ein hiesiger Fußgänger wollte die Pulsnitzer Straße überqueren, als im gleichen Augenblick von der Stadt her ein Motorradfahrer nahte. Dadurch wurde der Fußgänger so unsicher ,daß er dem Fahrer in die Maschine lief, der zu Fall kam und einen komplizierten Schlüsselbeinbruch erlitt. Der Fußgänger kam mit dem Schrecken davon. Das Motorrad wurde nur leicht be schädigt. Der Verletzte, ein Handwerksmeister aus Ober steina, fand im Barmherzigkeitsstift Aufnahme. Bischofswerda. Lastkraftwagenanhänger mit gefährlicher Ladung umgekippt. Am Mittwoch früh 7,30 Ahr ereignete sich auf dem Marktplatz ein Ver kehrsunfall, der unter Amständen ein unabsehbares Anglück zur Folge haben konnte. Ein großer Dresdner Lastkraftwagen mit Anhänger befand sich auf der Fahrt nach Zittau. Der Triebwagen und der Anhänger waren mit gefüllten Treibgas flaschen beladen. Als der Lastzug auf der Marktmitte, von der Dresdner Straße kommend, in Richtung Bahnhofstraße am Verkehrsteiler vorbeifuhr, verschob sich auf dem Anhänger die Ladung, so daß er das Gleichgewicht verlor, etwa 20 Meter weit auf zwei Rädern fuhr und schließlich umkippte. Die Flaschen fielen, weithin zerstreut, auf Las Straßenpflastec. Nur dem Umstand, daß infolge der frühen Morgenstunde gerade keinerlei Verkehr in Ler Nähe der Anfallstelle herrschte, ist es zu danken, Laß der Anfall keine schweren Folgen hatte. Der Krach beim Umschlägen des Anhängers und das Auf schlagen ber Stahlflaschen war weithin zu hören. Als großes Glück ist es vor allem zu bezeichnen, daß keine der Flaschen explodiert ist. Die Wirkung wäre katastrophal gewesen. Bei dem Anfall ist auch sonst kein Schaden entstanden. Der um gekippte Anhänger, wurde mit Hilfe eines starken Drahtseiles durch Rückwärtsfahren Les Triebwagens wieder aufgerichtet. Nachdem die Gasflaschen wieder verladen waren, konnte der Fernlastzug um 10 Ahr seine Fahrt fortsetzen. Bischofswerda. Ehrung eines Veterans. Der Führer und Reichskanzler hat dem Weichenwärter a. D. Fer dinand Lange zum 89. Geburtstag ein Glückwunschschreiben nebst seinem Bild zugehen lassen. Lange Hat am FelLzug 1870/71 teilgenommen. Bautze«. 60 Bisamretten erlegt. Einem Bisam-- rattenfänger gelang es. in den letzten Tagen in den Ober lausitzer Heideteichen bei Plischkowitz und Klix über 60 Bisam ratten zu erlegen. Dresden. Selbst gestellt. Ein 18 2ahre alter Bur sche, der bei einem Diebstahl in Därwalde eine Kasette mit 73 RM 2nhalt erlangt hatte, stellte sich in Dresden der Polizei. Der jugendliche Dieb wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt. Dresden. Chilenische 2 n ge n ieurstudenten und Professoren kommen nach Sachsen. Eine Gruppe chilenischer Ingenieurstudenten und Professoren wird am 15. 11. in Hamburg eintreffen und von dort aus eine ausgedehnte Studienreise durch Deutschland antveten. Die ausländischen Gäste werden sich vier Monate in Deutschland aufhalten und auch Dresden und Leipzig einen Besuch abstatten, l Nossen. Vordem Endedes Autobahnbaues, Die Arbeiten an der Reichsautobahn gehen allmählich ihrem Ende zu. Eine letzte schwierige Teilarbeit, die Ueberquerung des Zellwaldtales, wird gegenwärtig geleistet. In den letz ten Wochen sind die Unterführung der Freiberger Bahnlinie und die Unterführung der Zellwaldstraße fertiggestellt wor den. Von dem Umfang der Arbeiten auf diesem Bau abschnitt zeugt, daß etwa 70 000 Kubikmeter Erdmassen zu bewegen waren. Der Fahrdamm durch das Zellwaldta! erreicht stellenweise eine Höhe von elf Meter. Nun steht die Fertigstellung der Fahrbahn bevor. Auf der Muldetal brücke wird noch an der Betonierung der Fahrbahn gear beitet. Das Brückenbauwerk bei Hirschfeld, die sogenannte Mühlenholzbrücke, ist in diesen Tagen fertiggestellt worden. Die Teilstrecke Siebenlehn—Hainichen soll noch vor Eintritt des Winters dem Verkehr überaeben werden. Leitmeritz (Döhmen). Landwirtsehepaar vom Knecht erschlagen. In Mlikojed wurde das Land wirtsehepaar Richter ermordet. Der Landwirt Richter lag mit gespaltenem Schädel tot im Keller seines Hauses; neben ihm lagen zwei Beile. Unter einem Strohhaufen im Stall wurde die Leiche der Frau, die ebenfalls schwere Kopf wunden aufwies, entdeckt. Der neunzehn Jahre alte Knecht Josef Iiranek aus Gastorf, in dessen Schlafstelle man seine blutbefleckte Hose und seine mit Blut bespritzten Schuhe fand, ist flüchtig geworden. Der Knecht dürfte an dem Ehepaar einen Raubmord begangen haben. Ein Ehepaar, das mit Iiranek befreundet war und auf dem Hof Richters öfter arbeitete, ist der Mittäterschaft verdächtig. Neue Tarifordnung für die Herstellung von Posamenten in Heimarbeit im Wirtschaftsgebiet Sachsen Der Sondertreuhänder der Heimarbeit für das deutsche Spinnstoffgewerbe hat am 24. September 1936 eine Tarif ordnung für die Herstellung von Seidenpompons und Se,» denbüscheln, Pompons aus Wolle, Kugelbällchen aus Wolle und Baumwolle, für das Wickeln von Rosettengalons, für die Herstellung von Zerstäuberquasten, Parfümquasten, Kartenquästchen, Mützenriemen aus Seide, ferner für das Wickeln von Drillierfransen erlassen. Die Tarifordnung sieht im einzelnen Stückentgelte vor und stellt gegenüber dem bisherigen Zustand eine wesentliche Verbesserung schon in folge der übersichtlichen Anordnung der einzelnen Entgelte dar. Die Tarifordnung tritt am 2. Januar 1937 in Kraft, sie wird demnächst in den Amtlichen Mitteilungen des Treuhänders der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Sachsen veröffentlicht werden. Sonntagsruhe im Kondikoreigewerbe im Bezirk Dresden- Bautzen Auf Grund der Verordnung des Reichsstatthalter» über die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreien vom 27. August 1936 haben die Vorstände der Staatlichen Ge- werbeaüfsichtsämter Bautzen, Dresden, Meißen und Zittau die zur Herstellung leichtverderblicher Konditorwaren an Sonntagen freigegebenen zwei Stunden auf die Zeit von 10 bis 12 Uhr festgesetzt. Das Austragen oder Ausfahren leichtverderblicher Konditorwaren darf während der Zeit von 15 bis 17 Uhr vorgenommen werden. 56 1S9 Hk spendeten sächsische Betriebe für Spanien- deutsche Im Rahmen der für die Unterstützung der notleiden den Spanien-Deutschen eingeleiteten Hilfsmaßnahmen haben sich auch zahlreiche Vetriebsaemeinschaften an dem Hilfs werk beteiligt. Wie die Deutsche Arbeitsfront mitteilt, sind im Gau Sachsen beachtliche Ergebnisse erzielt worden. Als Gesamtertrag der in sächsischen Betrieben für die Spanien- Flüchtlinge veranstalteten Sammlungen konnte die Summe von 56189 abgeführt werden. Nkordanschlag auf seine Braut In Topfseifersdorf bei Chemnitz war die Wirt schaftsgehilfin Schlegel schwer verletzt im Kuhstall ihres Arbeitgebers gefunden worden. Die Ermittlungen der Kri minalpolizei Chemnitz ergaben, daß ein Verbrechen vorliegt. Es wurde festgestellt, daß der Wirtschaftsgehilfe Alfred Becker mit der Schlegel ein Liebesverhältnis angeknüpft hatte, das nicht ohne Folgen blieb. Das Mädchen bestand auf Eheschließung. Becker willigte scheinbar ein. Am 2. No vember wollten beide vereinbarungsgemäß den Ort verlas sen und heiraten. Aus bestimmten Gründen war es Becker nicht möglich geworden, sein Versprechen zu halten. Es kam deshalb am Freitagabend zwischen beiden zu einem Streit, in dessen Verlauf Becker die Schlegel auf dem Hof des Arbeitgebers mit der Faust niederschlug. Am Sonnabend abend suchte Becker das Mädchen nochmals im Kuhstall auf und schlug es mit einer Mistgabel nieder. Der Täter wurde festgenommen. Begeisterungsstürme iür die Dresdener Künstler Auch der zweite Abend des Gastspiels der Dresdener Staatsoper in London gestaltete sich mit der Aufführung von „Tristan und Isolde" zu einem vollen Erfolg. Di» Riesenoper in Covent Garden war wieder bis auf den letz ten Platz gefüllt gewesen, und immer wieder rissen die großen Leistungen der Künstler die Zuhörer zu Begeiste rungsstürmen hin. Die Kunst der Dresdener Staatsoper findet auch in den führenden Blättern der Londoner Morgenpresse volle Anerkennung. Vor allem werden drei Leistungen rückhalt los bewundert: die Art, wie Karl Böhm sein Orchester leitet, Iulius Poelzer als Tristan und Anny Konetzni als Isolde, die sich in ihren Leistungen überboten und in London edelst« Sangeskunst dargevoten haben. Zum LMport.LandesgruppenMrer ernannt Für den nach Frankfurt a. M. versetzten Luftsport- Landesgruppenführer Major (L) Rosenmüller ist Major (E) Wulf mit der Führung der Luftsport-Landesgruppe 7 beauftragt worden. — Im Jahre 1907 trat Major Wulf in das 3. Badische Dragoner-Regiment Prinz Karl ein. Im Weltkrieg führte er eine Kampfstaffel, später eine Jagdstaffel und Iagdgruppe. 1920 schied er aus der Armee aus. Im Jahr 1935 trat er in die Luftwaffe ein und wurde zum Kommandeur der Fliegergruppe Erfurt ernannt. WiolerWe-Speoden aus Sachsen Folgende Spenden sind für das Winterhilfswert aus Sachsen eingegangen: Sachsenröder L Gottfried, Leipzig, und Richard Mentz, Leipzig, je 300 ^^Baumwollspinne rei Mittweida A.-G., Mittweida, 4000 Kaiser LCo., Dresden, K. A. Stephan, Thurm und Sächsische Gußstahl, Berlin, je 2000 Aul; Max Frauke, Leipzig, und Gebr. Nau mann, Leipzig, je 1000
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