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Pulsnitzer Anzeiger : 17.12.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193612179
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19361217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19361217
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-12
- Tag 1936-12-17
-
Monat
1936-12
-
Jahr
1936
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Donnerstag, den 17. Dezember 1936 Pulsnitzer Anzeiger — Ohoraer Anzeiger Nr. 294 — Seite 3 Kamenz. Erhängt aufgefunden. In der Nähe eines Steinbruchs an der Staatsstraße Kamenz—Brauna in Flur Liebenau hat in den frühen Morgenstunden des Montag ein etwa 70 Jahre alter Mann durch Erhängen seinem Leben ein Ende gemacht. Es handelt sich, wie festgestellt wurde, um Len früheren landwirtschaftlichen Arbeiter Bernhard Kühne, Der im Bezirksheim Je sau untergebracht war; er galt als Sonderling. Am Sonntag hatte er Ausgang, von dem er nicht wieder zurückkehrts. Schwermut dürfte der Grund zu der be klagenswerten Tat sein. Göda. Schwere Verkehrsunfälle durch die Straßenglätte. Durch die Straßenglätte, die sich rasch gebildet hatte und vor allem in den Kurven gefährlich war, ereigneten sich am Dienstag in der 10. Stunde in Göda auf Der Aeichsstrahe auf einer Strecke von etwa 50 Meter kurz hintereinander drei Unfälle. Ein sich auf einet 'Geschäftsreise befindlicher Dresdner Geschäftsmann, von Bischofswerda kom mend, hatte die Gewalt über seinen Kraftwagen verloren und prallte mit voller Wucht an die Türwand des Gasthauses zum Landgericht und von da wieder ab an die Brückenmauer des Gasthauses zum Hirsch, wobei die Mauer glatt durch brochen wurde. Der Wagen wurde schwer beschädigt, während der Fahrer wie durch ein Wunder sich nur leicht verletzt hatte. — Wenige Augenblicke darauf geriet fast an der selben Stelle ein Dreirad-Lieferwagen äus Wölkau ins Nutschen und prallte hierbei an ein Eisengeländer, wobei die Windschutzscheibe zerbrach. Auch bei diesem Unfall kam Ler Fahrer mit dem Schrecken davon. — Schließlich kam dann noch ein Personenkraftwagen aus Bautzen an derselben Stelle so unglücklich ins Nutschen, Laß er durch einen heftigen An prall an Las gleiche Eisengeländer geschleudert wurde. Dabei wurde ein Insasse im Gesicht so schwer verletzt, daß der herbeigerufene Arzt Lie Aeberführung nach dem Bautzner Krankeichaus anordnen mußte. Der Kühler des Wagens war eingedrückt. Auch hatte er die Eisenstange und einen starken Straßenstein glatt abgedrückt. Neben dem Gendarmerieposten Von Demitz hatte sich Kreisleiter Martin, Bautzen, kurze Zeit na chden Unfällen an Ort und Stelle eingesunden. Zittau. Bekannter Textilin dustrielle gestor ben. Am Mittwoch verstarb im 76. Lebensjahre der Fabrik besitzer Stadtrat Oswald Weise. Seit 1886 arbeitete er bei der Mechanischen Weberei Zittau. Nach Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft übernahm er als Hauptaktionär Lie Leitung und brachte das Unternehmen zur höchsten Blüte. Lange Jahre war Weise Mitglied des Ratskollegiums, das ihm bei seinem Ausscheiden den Titel Stadtrat verlieh. Beruflich, sportlich, charakterlich wirst du im Reichs- berufsweükampf geprüft. Gib Leine Anmeldung ab! Dresden. Kleinarbeit fü rein großes Werk. Die Straßenbahn führt auch in diesem Winter an Sonn- und Feiertagen eine Pfennigsammlung für das WHW. unter den Fahrgästen durch. Für November konnten durch die Schaffner der Straßenbahnen und Kraftomnibusse 14 000 Reichsmark gesammelt werden, die dem großen Hilfswerk der Volksgemeinschaft überwiesen wurden. Dresden. Die Erzgebirgler in Breslau. Am Montag konnte die erzgebirgische Weihnachtsschau im Breslauer Rathaus die 20 000. Besucherin, ein Bres lauer Ebefrau, zählen; ihr wurde als Ehrengabe ein geschnitzter Holzteller, der zu den begehrtesten Ausstel lungsstücken gehört, überreicht. Hartha. 200 Kleinsiedler stellen. Die Stadt verwaltung beschloß die Errichtung einer Großsiedlung mit 200 Kleinsiedlerstellen. Die Vorarbeiten hierzu sind bereits begonnen worden. Gößnitz. Todesopfer durch Kurvenschnei den. Das von gewissenlosen Kraftfahrern noch immer geübte Kurvenschneiden forderte hier wieder ein Men schenleben. Auf der Staatsstraße Gößnitz—Meerane wurde der Schmöllner Knopffabrikant Kurt Schönberg, der auf seinem Kraftrad mit Begleiter fuhr, von einem die Kurve schneidenden Lastkraftwagen zur Seite gedrängt. Der Kraftradfahrer streifte einen Baum und fuhr dem Kraftwagen in die Flanke. Schönberg kam dadurch mit dem Kopf unter die Räder des Lastwagens zu liegen und wurde auf der Stelle getötet. Der Mitfahrer wurde schwer verletzt. Der Fluch des Devisenschlebens Vom Amtsgericht Leipzig wurden verurteilt der 28jährige Otto Klask aus Leipzig wegen Devisen-Zu- widerhandlung in drei Fällen zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis und 3200 Mark Geldstrafe und der 43 Jahre alte Walter Rohde aus Dresden we gen Beihilfe zu einer Devisen-Zuwiderhandlung zu sie den Monaten Gefängnis und 600 Mark Geld strafe. Klask war bei einer Firma beschäftigt gewesen, die Automaten in Jugoslawien einführen wollte, und hatte stch zum Ausbau eines entsprechendes Unternehmens mit den Inhabern nach dort begeben. Da er sich an der Firma beteiligen wollte, stellte er eigene Ersparnisse zur Verfü gung; seine Gelder befanden sich jedoch noch in Deutschland. Zunächst erlangte er aber im März 1935 für 1000 Mark Devisen für angebliche Erholungszwecke; insgesamt 5500 Mark schmuggelte er ohne Genehmigung im April bei zwei Reisen über die Grenze, bei der letzten Reise wurde Klask vom Mitangeklagten Rohde unterstützt. Blinder Stenotypist erhält das Zeugnis „vorzüglich" Die Leistungen Blinder sind in weiten Kreisen noch Wenig bekannt. Nur diejenigen, die mit Blinven Um gang pflegen oder mit ihnen in nähere Verbindung tre ten, wissen, daß, wenn der Blinde am rechten Platz stellt, sei es in seinem erlernten Handwerk, als Arbeiter in gewerblichen Betrieben, als Stenotypist oder in höheren Berufen, er Vollwertiges leistet und mit seinen sehenden Arbeitskameraden auf gleicher Stufe steht. Seit einer Reihe von Jahren werden in der Säch sischen Landesblindenanstalt Chemnitz blinde Frauen und Männer mit bestem Erfolg als Stenotypisten ausgebil det. Außer in Berlin sind im Gau Sachsen bei Behör den und in der Industrie eine ganze Anzahl blinder Maschinenschreiber eingestellt, die zur vollen Zufrieden heit ihrer Vorgesetzten arbeiten. Dieser Tage Veranstalters das Prüsungsamt für Kurz- und Maschinenschrift der Industrie- und Handelskammer Zittau eine Prüfung jwens roesayigungsnacywetses zum Geschäftsstenographen, «u der auch ein seit acht Jahren bei einer Tertilfirma beschäftigter blinder Stenotypist leilnahm; er legte die Prüfung als einziger mit „vorzüglich" ab. Möge diese Tatsache dazu beilragen, daß sich noch recht viele Behörden und Betriebssichrer bereitsinden, blinde Stenotypisten in Arbeit zu nehmen! Grenzland — Bollwerk und Brücke Von Hanns Großer In einem einzigen Wort liegt oft eine große Ver pflichtung für den, an den es gerichtet ist. Ein Wort kann Aufgabe und Programm sein. Ist ein solches Wort nur an einen Menschen gerichtet, dann wird dieser Mensch im allgemeinen auch Wert und Gewicht des Wor tes erkennen und zu würdigen wissen. Richtet sich ein solches Wort aber an einen größeren Kreis, so mutz damit gerechnet werden, Latz es von den einzelnen Gliedern dieses Kreises nicht immer recht verstanden und gedeutet wird. Ein solch großes verpflichtendes Wort heißt „Grenz land". Viele spricht es an, aber nicht alle werden es so aufnehmen und innerlich klar verarbeiten, wie es richtig und nötig ist. Grenzland — das ist nicht nur eine bloße geogra phische Angelegenheit, eine sprachliche' Bezeichnung für eine erdkundliche Tatsache etwa, die damit umschrieben ist und in dieser Form zur Kenntnis genommen wird. Grenzland heißt niemals nur Land an der Grenze zweier Staaten. Grenzland — das ist Erkenntnis und Ver pflichtung! Erkenntnis der den Menschen des Grenz landes aus der besonderen Grenzlage erwachsenden Auf gaben und Verpflichtung, diese Aufgaben unter allen Umständen bis ins Letzte zu erfüllen. Die Aufgaben, die den Menschen des Grenzlandes erstehen, können verschieden sein. Die einen müssen bei dem Charakter ihres Grenzlandes Bollwerk, die anderen bei dem ihrigen Brücke sein. Von anderen wieder for dern die besonderen Verhältnisse, daß sie beides, Boll werk und Brücke, sind. Wenn die besondere Grenzlage die Gefahr des Aus- und Ueberströmens art- und wesensfremder Veranlagun gen und Neigungen, zersetzender und zerstörender Ten denzen, Ideologien und Grundlagen politischer kultureller und auch wirtschaftlicher Natur aus dem Nachbarland in sich schließt, dann müssen sie Bollwerk sein. Festes, ge schloffenes und starkes Bollwerk, unüberrennbar und un bezwinglich! Sie müssen es um so mehr sein, wenn im Nachbarland Bestrebungen zu beobachten sind, die darauf hinauslaufen, die eigenen, inneren Lebensformen und Anschauungen bewußt über die Grenze zu tragen. Hier müssen sie Wache stehen, damit die beabsichtigten schädigenden Einwirkungen immer ohne jeden Erfolg bleiben. Wenn aber jenseits der Grenze Menschen leben, mit denen sie gleiches oder zumindest verwanvtes Blut, glei ches Volkstum und gleiche Sprache verbindet, dann müs sen sie diesen Brüdern im Nachbarlande Brücke sein, Brücke zum großen Deutschland. Sind diese Brüder durch Willkür, Gewalt und andere politische Ereignisse von dem früheren gemeinsamen Vaterland abgetrennt worden — wie es mit Hunderttausenden deutscher Volks genossen durch das Diktat von Versailles geschehen ist — und führen sie in dem neuen Staatswesen als Min derheit einen bitterschweren Kampf um die Erhaltung ihres Volkstums, ihrer Eigenart und ihrer wirtschaft lichen Existenz, dann müssen die deutschen Volksgenossen diesseits der Grenze den Brüdern im Nachbar land noch mehr sein als Brücke, nämlich Rückhalt und Rückgrat. Es ist uns nicht möglich und es ist auch nicht unsere Absicht, diese Brüder unseres Blutes in ihrem Kampf aktiv zu unterstützen, weil wir uns versagen müssen und! auch versagen wollen, uns in die inneren Angelegenheiten eines benachbarten Staates einzumischen. Aber es iff unsere Aufgabe, unsere selbstverständliche keinesfalls miß-, zuverstehende Rückendeckung zu geben, die sie von unZ verlangen dürfen nnd von uns erwarten. Sachsen ist durch die geographische Neuregelung von Versailles Grenzland geworden. Was sind nun dio Grenzlandaufgaben Sachsens, muß es Bollwerk oder Brücke und Rückgrat sein? Ich glaube beides. Brücke und Rückgrat für unsere sudetendeutschcn Brüder, Brücke auch für die Bürger des benachbarten Staatswesens, wenn sie guten Willens sind mit uns in Frieden zu leben und diesen Willen auch durch die Tat beweisen, Bollwerk aber gegen alle zu beobachtende, den Frieden gefährdende Machenschaften und politische Ten denzen. Wir müssen immer wieder feststellen, daß so mancher Volksgenosse neben uns sich des GrenzlandcharakterI unseres Heimatlandes Sachsen und der ihm daraus! erwachsenden Verpflichtung und Aufgabe noch gar nicht recht.bewußt geworden ist. Dabei soll nicht gesagt werden, daß wir uns nicht über die gefamte Lage der deutschen Ostgrenze klar sind, die, von Memel bis Passau reichend, viele Gefahren für unser deutsches Volkstum in sich birgt. Jedoch stellt Sach sen einen wichtigen Teilabschnitt dar. Es muß über die Erziehung des sächsischen Menschen zu dieser bewußt grenzpolitischen Haltung zur Ausrichtung aller deutschen Menschen geschritten werden, eine Aufgabe, die groß! und schwer, aber für die geschichtliche Entwicklung Ge samtdeutschlands von riesiger Bedeutung ist. So muß es auch begrüßt werden, daß sich der „Bund Deut scher Osten" (BDO.) in letzter Zeit dieser Aufgabe so zielbewußt unterstellt. Wenn wir heute gegen jede verlogene Herabwürdi gung und Verächtlichmachung des sächsischen Menschen vorgehen und von jedem Sachsen eine tadel lose innere und äußere Haltung verlan gen, dann auch, weil wir unsere Grenzlandauf gaben nur erfüllen können, wenn wir heimatge- bunden, heimatstolz und heimatwürdig sind. Unsere sudetendeutschen Brüder können in uns nur dann mora lischen Halt und eine feste Brücke finden, wenn wir fest verwurzelt sind in unsere Heimaterde, stark und deutsch in unserer Haltung, echt und wahr in unserem Volkstum. Auch das Bollwerk gegen die beachtlichen politischen Tendenzen im Nachbarland können wir nur sein, wenn wir unser eigenartliches Volkstum hochhalten und innerlich starke Grenzposten des Reiches lind. Wenn wir innerlich gefestigt, mit Heimätsinn und Heimatstolz erfüllt, an die für uns geltenden Grenzland aufgaben Herangehen, dann werden wir für unsere sude tendeutschen Brüder das heimatdeutsche Rückgrat, das sie brauchen, für die gutgesinnten und verständigungs bereiten Bürger des Nachbarlandes die Brücke, die sie suchen und gegen die friedengefährdenden politi schen Machenschaften das Bollwerk, das sie erfordern, sein. Das urdeutsche Erzgebirge Jahrhunderte alte Bauerngeschlechtex In besonders feierlicher Weise erfolgte am Sonntag nachmittag in Pretzschendorf die Ehrung von 27 altein gesessenen Bauerngeschlechtern aus der Kreisbauernschaft Dippoldiswalde, die seit mehreren hundert Jahren auf ihrem Hof sitzen, darunter auch die Sippe Ullrich in Quoh ren, die eigenen Grund und Boden seit 511 Jahren, seit 1425. bewirtschaftet. Der große Saal des Gutshauses in Pretzschendorf war vollbesetzt von den Bauern aus der Kreisbauernschaft Dippoldiswalde; sämtliche Gliederungen der Partei waren durch Fahnen- und Ehrenabordnungen vertreten. Kreisbauernführer Dr. Kunze wies auf die Einzig artigkeit dieser Feier hin, handele es sich doch hier um die Ehrung von Geschlechtern, deren Vorfahren jahrhunderte lang deutschen Boden im Grenzland Sachsen dem Deutsch tum erhielten. Landesbauernführer Körner gab seiner Freude Ausdruck, an dieser Ehrung alter Bauerngeschlechtcr teil- nchmen zu könne«. Die Vorfahren dieser Geschlechter haben teilweise die Not des Dreißigjährigen Krieges überstanden und fast alle die Nöte der späteren Zeit; es sei aber anzu- nchmen, daß die Geschlechter schon längere Zeit vorher, als die Urkunden ausweisen, auf ihren Höfen gesessen haben. Die alten Geschlechter beweisen, daß das Erzgebirge mit Recht als urdeutsches Land gilt. Genau so, wie diese Vor fahren vor Jahrhunderten das Erzgebirge, damals vom Wald überwuchert, in zähester Arbeit, die vielfach nur we nig Nahrung brachte, zum großen Teil in Ackerboden ver wandelten, genau so müssen wir, getreu dem Vorbild dieser immer auf Kampf eingestellten Vorfahren, auch heute kämp fen in der Erfüllung der Ausgaben, die der Führer dem deutschen Bauer zur Sicherung der deutschen Nahrungsfrei- beit stellt: die deutschen Bauern werden immer als die Sturmbataillone Adolf Hitlers in der vor dersten Front stehen. Der Landesbauernführer überreichte jedem der 27 Bauern als den Trägern ihrer alteingesessenen Sippe die Bronzetafeln mit der Besitzurkunde. Kreisleiter Freund überbrachte die Glückwünsche der Partei und deren Gliederungen und Kreishauptmann Frhr. von Miltitz die des Ministers für Wirtschaft nnd Arbeit. Nachdem der Kreisbauernführer die Sippenträger auf gefordert hatte, ihren Hof genau so zu halten und zu för dern wie ihre Vorfahren, damit auch ihre Enkel auf sie mit dem gleichen Stolz blicken könnten dankte Bauer Geiß- ler im Namen der 27 Bauern für die Ehrung mit dem Ge löbnis immer die Treue zu halten zu unserem Führer: „Wir stehen dort, wohin wir gestellt worden sind und wir halten durch!" In einer Ausstellung sah man Ahnentafeln der alten Geschlechter, alte Urkunden, Flur- und Landkarten, Bauern kleidungen aus vergangenen Zeiten sowie eigengespon nene Kleidungsstücke aus der Jetztzeit. Wünsche gehen in Erfüllung Ein Geschenk, Las jeder gebrauchen kann: Der Weihnacht»- gutschein des Handwerks NSK. Eigentlich wurde er im vorigen Jahr erfunden, Ler Weihnachts gut schein des Deutschen Hand werks, aber weil ja alles gute Zeit braucht, um sich richtig durchzusetzen, gehört er noch zu den Geschenkmöglichkeiten, die man entdecken und zu Len ungeahntesten Aeberraschungen verwerten kann. Vielleicht klingt es im Augenblick nicht so verlockend: Daß man da nichts als einen Gutschein vor erwartungsvollen Augen unterm Lichterbaum ausbreiten soll Aber erstens ist es ein Vergnügen, das schöne Schreiben mit dem Vild der holzgeschnitzten mittelalterlichen Weihnachts gruppe darauf anzuschauen — und dana: Was alles kann man vermerken, wo es heißt: . . . schenkt . . . lieben . . . Dich selbst bereitet man zuerst das Vergnügen, all die Leistungen und handwerklichen Dinge zu erdenken, die man so im voraus bestellen kann, damit sie hinterher, genau nach Maß oder nach allerpersönlichstem Wunsch, aus geführt werden können. Da sind all die Instandsetzungen, die neuen Tapeten, der Anstrich, das neugestimmte Klavier, Lie rechte Beleuchtung für Spiegel, Schreibtisch, Zimmerecke, die Reparatur einer Ahr oder gar eines alten Schmuckstückes, Ler aufgearbeitete Polz. — die Liste kann endlos weitergedacht werden . , . Weiter gehört hierher Lie Gruppe all jener Gegenstände, die nur nach persönlicher Rücksprache mit dem Hersteller, nur nach Wah oder, wie etwa die Dauerwelle, nur am Besteller selber ausgeführt werden können. Oft weiß man ja auch, daß ein Mensch seine ganz eigenen Ansichten und Wünsche hat über die Dinge, die ihn umgeben sollen, und Laß man mit einem selbstgewählten Gegenstand nie ganz genau Las richtige zu treffen imstande ist, so liebevoll man vielleicht auch versucht, ihn „auszuholen". Er hat sich gar zu genau selber ausgedacht, was er einzig schön und passend finden würde. Drum lächelt er bann einen gezwungenen Dank über unser mühsam besorgtes Geschenk, möchte es wohl gar am liebsten Umtauschen ... In solchen Schenknöten ist der Gut schein Ler beste Weg. Nichts möchte ja Ler andere lieber, als sich nach seinen eigenen Angaben irgendeinen Gegenstand für Kleidung oder Wohnung Herstellen zu lassen. Manch ein Ehemann sollte einmal, wenn er von dieser neuen Art des Schenkens hört, daran denken, daß eine Haus frau von früh bis spät im Haus mit häßlichen oder schad haften Dingen in Berührung kommt, daß sie ihr immer neuen Aerger bereiten, während sie vielleicht versucht, ihm solche Kümmernisse sorglich aus dem Wege zu räumen. Es macht ihm nicht mehr Mühe, sich von der betreffenden Innung einen Handwerker sagen zu lassen, falls er nicht schon selbst einen kennt, sich den Gutschein zum Ausfüllen geben zu lassen und rasch Preis und Art einer Erneuerung oder Verschönerung im Hause zubefprechen .als es ihn kostet, in überfüllten Ge schäften kurz vor der Bescherung noch rasch nach einem einiger maßen passenden Geschenk zu fahnden! And — wer mit dem Gutschein des Handwerks schenkt, macht nicht nur sich selber und dem Empfänger seiner Gabe Freude, sondern er hilft auch dazu, Volksgenossen am Weihnachtsgeschäft teilhaben zu lassen, die bisher nur allzuoft nicht davon berührt worden find. M. V.
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