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hundert SodetendeuWe verhaftet Große Erregung im Egerland und im Weskerzgebirge In auffallender Weise mehren sich die Meldungen aus Böhmen über die sich verstärkenden Verfolgungen der Su detendeutschen. Mit besonderer Schärfe wird gegen die Eudetendeutsche Partei und deren führende Männer vor- aegangen. Welche bedrohlichen Ausmaße das Vorgehen der Tschechen angenommen hat, zeigt ein den „Dresdner Neuesten Nachrichten" aus Böhmen zugegangener Bericht, in dem mitgeteilt wird: „Seil einigen Tagen wird die Bevölkerung des Lger- landes und des westlichen Erzgebirges durch geheimnisvolle Masfenverhastungen Sudelendeukscher beunruhigt. Die Presse darf nichts darüber berichten, wodurch die Erregung »och gewachsen ist. In Schlackenreuth, Joachimskhal, Gras lih, Fischern, Drahowitz, Eibenberg usw, wurden rund IW Männer festgenommen und nach Prag bezw. nach Pilsen forkgebrachl. Anker den Verhafteten befinden sich u. a. der bekannte Verteidiger im Volkssportprozeß, Dr. Reinell aus Schlak- kenwerth, und sein Teilhaber, Dr. Stopfkuchen; leß- terer ist Ortsleiler der Sudetendeulschen Partei. Auch in Fischern wurde der SDP.-Orisleiker, koch, verhaftet, der als der zukünftige Bürgermeister der Stadt galt. Der Großteil der Verhaftet en gehört der SDP. an; man vermutet auch aus diesem Grunde, daß cs sich um eine großangelegle Denunziation durch politische Gegner handelt und daß die deutschbewußte Bevölkerung damit unter Druck gesetzt werden soll. Eine Anzahl der Verhaftungen liegt bereits vierzehn Tage zurück, wurde aber erst jetzt bekannt. Die Verhafteten konnten bis jetzt noch nicht einmal einen Verteidiger ansor dern. Von vielen weiß man gar nicht, wo sie sich befinden." Sachsevr Mrende Stell««« i« Technik und Wasserwirtschaft Aufschlußreiche Vorträge bei der Eröffnung der Tech nischen Gauwoche in Dresden Mit einer Gemeinschaftsveranstaltung technischer und wissenschaftlicher Verbände in der Technischen Hochschule begann die Technische Gauwoche Sachsens. Oberregierungs baurat Hirche behandelte die Wasserwirtschaft im Rahmen der Landesplanung. Die vom Führer befohlene Neuordnung des deutschen Raumes stelle auch die Wasserwirtschaft vor verantwortungsvolle Aufgaoen. Erfassung des gesamten Wasservorrats, Untersuchung der Möglichkeiten, den nutz baren Wasservarrat zu rcrgrößern und planvolle Bewirt schaftung des Wajserschatzes seim unumgängliche Erforder nisse. An Hand sächsischer Verhältnisse zeigte der Vortragende, wie man am zweckmäßigsten eine Be darfsdeckung auch in den deutschen Gebieten erreiche, wo zuweilen in trockenen Jahren Mangel an Wasser auftrete. Da der enge deutsche Lebensraum dazu zwinge, dem Bo den immer größere Erträge für die Ernährung der Be völkerung abzuringen, müsse man auch darauf zukommen, die Wassermengen, die in Zeiten des Ueberflusses ungenutzt abfließen, in Staubecken aufzufangen, um sie in Trocken zeiten freizugeben. Sachsen nehme auch hier eine füh rende Stellung, sei es doch schon frühzeitig an den Bau von Talsperren herangegangen. Zwölf dieser Speicher mit einem G e s a m t f ass u n g s v e rm ö g e n von über 100 Millionen Kubikmeter seien erbaut worden. Eine Sperre bei Pirk im Flußgebiet der Weißen Elster sei im Entstehen begriffen, und im Rödergebiet sei durch Aufhöhung bereits vorhandener Teiche der Wasser ausgleich in Angriff genommen worden. Schließlich ver wies der Redner auf die Pläne für ein Speicherbecken bei Pirna. Auch auf dem Gebiet der Einleitung schäd licher Abfallstoffe in die Flußläufe sei von densächsischen Reinhaltungsverbänden und ihren Vorläufern, den wasserwirtschaftlichen Zweckverbänden, wirksame Vorarbeit geleistet worden; ihre Pläne seien bei Zwenkau und Markkleeberg durch den Ausbau von Sammelbecken neben den Flußläufen zur Durchführung gekommen oder aber gingen, wie bei Pirk, Glauchau und Freiberg, ihrer Vollendung entgegen. Die erfolg reiche Arbeit der Landeskulturzentrale der Landesbauern schaft, die gemeindlichen und sonstigen Abwässer durch Ver rieselung oder Beregnung der landwirtschaftlichen Verwer tung zuzuführen, verdienen gleichfalls Anerkennung. Bahnbrechende Ge st alten der sächsischen Eisenbahngeschichte ließ Reichsbahnoberrat Prof. Dr.-Ing. Bloß vorüberziehen. Nach seinen Darlegungen stand an der Wiege des sächsischen Eisenbahnwesens Fried rich List, der für die Dresdener Eisenbahnkompanie auf allen Gebieten reiches Wirken entfaltete. Als Erbauer der ersten deutschen Eisenbahnbrücke und des ersten Tunnels ist Theodor Kunz, der die Linie Leipzig—Dresden ausfuhrte, anzusprechen. Prof. Andreas Schubert, der Erbauer der ersten sächsijchen Lo komotive — der „Saxonia", die auf der Strecke Leipzig —Dresden ihre Leistungsprobe glänzend bestand — erbrachte den Beweis, daß die deutsche Industrie sich von dem eng lischen Lokomotivenbau unabhängig machen konnte. Für den Ausbau der Betriebssicherheit und die Für sorge der Eisenbahner setzte sich Max Maria von Weber in seinem Schrifttum ein. Robert Wilke, der Erbauer der Leipzig—Reichenbach—Hofer Strecke und der Göltzschtalbrücke, stellte für den Bahnbau in bergigem Gelände neue Grundsätze auf, nach denen später alle sächsischen Nebenbahnen durchgeführt wurden. Das sächsische Schmalspurnetz, das auch die stilleren Landesteile dem Verkehr erschließt, sieht seinen Schöpfer in Köpke. In ganz Sachsen finden in den nächsten Tagen Vor tragsveranstaltungen statt, bei denen führende Männer der Technik und Wissenschaf über alle Fachgebiete sprechen wer den; auch ist eine Reihe von Besichtigungen in allen Ge genden Sachsens vorgesehen. HZ im Luftschutz Die Landesgruppe Sachsen des Reichsluftschutzbundes veranstaltet zur Zeit mit der sächsischen Hitler-Jugend eine Luftschutzwoche in der HI. Zahlreiche Veranstaltungen sind für das ganze Gebiet vorgesehen. In den Heimabenden der HI. und des Jungvolkes werden Beauftragte des Reichs- kiftschutzbundes über die wichtigsten Fragen des zivilen Luftschutzes und über die Möglichkeiten eines Einsatzes der HI. in der Luftschutzarbeit sprechen. Gemeinsame Werbe abende sollen den Luftschutzgedanken weitertragen. Als Ab schluß der Werbewoche sind für zahlreiche Städte Sachsens öffentliche Vorführungen geplant, bei denen die HI. ihren Einsatz im Luftschutz zeigen wird. Welche Aufgabe fallen der HI. im Rahmen der gesamten Luftschutzarbeit zu? Vor allen Dingen haben die Jungen im Ernstfall als Melder ihren Dienst zu tun. Die Ausfüh rung des Meldedienstes erfordert Schnelligkeit, Umsicht und Entschlossenheit; außer dieser Meldetätigkeit fällt der HI. der Einsatz im Feuerlöschdienst, Sanitäts- und Gasspür dienst sowie Entgiftungsdienst zu; auch bei etwaigen Jn- standsetzungsarbeiten kann die HI. eingesetzt werden. ' Die neue sächsische Landeslotterie Die 210. Landeslotterie beginnt am 16. November mit der Ziehung der ersten Klasse. Der Spielplan, der reichen Anklang fand, ist unverändert geblieben. Bereits in der ersten bis vierten Klasse werden ansehnliche, von Klasse zu Klasse sich steigernde Gewinne ausgespielt, während die größten Gewinne wieder in der fünften Klasse gezogen wer den. Der Hauptgewinn beträgt 300 000 die Haupt prämie 200 000 so daß im günstigsten Fall, wenn Hauptprämie und Hauptgewinn zusammenfallen, 500 000 Reichsmark auf ein Los gewonnen werden können. Auch die besonders beliebten zwanzig Schlußprämien zu je 3000 Reichsmark und achtzig Schlußprämien zu je 1000 sind im Spielplan beibehalten worden. Nach wie vor liegt die Hauptzugkraft des sächsischen Planes in der großen Zahl der Mittelgewinne; es kommen 16 837 000 zur Ausschüttung. Fast jedes zweite Los gewinnt. Die Staats lotterieeinnehmer versenden gegenwärtig angebotsweise die Lose erster Klasse. Das Zehntel-Klassenlos kostet wieder drei Reichsmark, so daß es auch den Spiellustigen aus den weniger bemittelten Kreisen möglich ist, ein Los zu erwer ben und sich damit die Anwartschaft auf einen großen oder kleineren Gewinn zu sichern. Wer aber von diesen Angebo ten keinen Gebrauch machen will, wird gebeten, die Lose unter Verwendung des den Angeboten beiliegenden Frei umschlags an die 'Staatslotterie-Einnehmer zurückzusenden, damit die Lose anderweit verwertet werden können. Winierhilfsspende der Zägerschast Neichsjägermeister Göring hat an die deutsche Jägerschaft einen Aufruf erlassen, ihre Opfcrwilligkeit auch beim diesjährigen Winterhilfswerk zu beweisen. Er spricht die Erwartung aus, daß in der Zeit vom 1. No vember bis 20. Dezember aus jedem Revier eine Wild menge an das Winterhilfswerk abgegeben wird, die min destens 5 v. H. der Nutzwildjahresstrecke des Reviers be trägt. Die Abgabe hat nach Möglichkeit in Schalenwild, Hasen, Kaninchen und Fasanen zu erfolgen. Es wird durchgegriffen Wegen Höchstprcisüberschreitung verhaftet. Die Geheime Staatspolizei, Staatspolizeistclle Augsburg, hat in Vollzug der Preisüberwachung für Schweinefleisch einen Viehagenten in Schutzhaft genom men, weil er den festgesetzten Höchstpreis für geschlachtete Schweine nicht eingehalten hat. Er verlangte bis zu l6 Pfennig mehr für das Kilogramm, obwohl von den zu ständigen Stellen in der Presse immer wieder gewarnt und die Erzeuger, Händler und Gewerbetreibenden zur strengen Einhaltung der festgesetzten Preise gemahnt werden. Acht«««, FrtjwMe der L«ftmM! Einstellung von Freiwilligen in die Luftwaffe im Früh jahr und Herbst 1937. Das Reichsluftfahrtministerium gibt be kannt: 1. Im Frühjahr 1937 werden bei der Flie gertruppe und Luftnachrichtentruppe Frei willige eingestellt, in Ostpreußen nur bei der Luftnach richtentruppe. 2. Im Herbst 1 9 3 7 werden bei der Fliegertruppe, Luftnachrichtcntruppe, der Flakartillerie und dem Regi ment General Göring Freiwillige eingestellt. 3. Bewerber sollen sich sobald als möglich melden, und zwar für die F r ü h j a h r s einstellung bei jedem Truppenteil der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe, für die Herbsteinstellung bei jedem Truppenteil der Luft waffe (Fliegertruppe, Lüftnachrichtentruppe, Flakartillerie, Regiment General Göring). 4. Auskunft über die Bedingungen für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe und über den vorher abzuleistenden Arbeitsdienst erteilen alle Truppenteile der Luftwaffe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehr meldeämter. Von allen diesen Stellen wird auch das „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in die Luft waffe" ausgegeben, aus dem die Bedingungen für die Einstellung zu ersehen sind. 5. Meldungen bei anderen militärischen oder staat lichen Dienststellen sind zwecklos; sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. Neueste Drahtberichte Französisch« Flieger unterstützen Madrid London. „Daily Mail" veröffentlicht bemerkenswerte Enthüllungen ihres Pariser Vertreters über Lie militärische Unterstützung der Madrider Regierung durch Frankreich. In letzter Zeit seien rund 52 französische Flieger nach Madrid gesandt worden. Etwa 33 französische Flieger seien an der Madrider Front gefallen. Neu: Hilfe für Madrid Paris. Der Sonderberichterstatter des „Echo de Paris" meldet aus Vordraux, daß sechs neue zweimotorige französi sche Potez am Montag mit unbekanntem Ziel gestartet seien. Man sei der Ansicht, daß es sich um Lieferungen für die Madrider Regierung handele. Errichtung neuer Fabriken für Rüstungszwecke London. Wie das Lustfahrtministerium mitteilt, sind sechs englische Großfirmen mit der Errichtung von Fabriken beauftragt worden, die ausschließlich Rüstungszwecken dienen sollen. Konservative Partei gegen Arbeiterpartei London. Bei einer Unterhausnachwahl im Wahlkreis Erdington wurde der konservative Kandidat mit einer Mehr heit von 6222 Stimmen gegen den Arbeiterpartei-Vertreter gewählt. Ser Übergang in das Zivilleben Die Betreuung der aus dem Wehrdienst entlassenen Volksgenossen. Im Neichsgesetzblatt l S. 865 vom 7. 10. 36 ist eine Verordnung folgenden Inhalts veröffentlicht worden: Der Uebergang in das Zivilleben soll den Volks genossen erleichtert werden, wenn sie die aktive Dienst pflicht in der Wehrmacht und die Arbeitsdienstpflicht er füllt haben und in Ehren ausgeschieden sind. Die Arbeits ämter sorgen dafür, daß die Entlassenen bald in einem Zivilbcruf Unterkommen. Diese Betrcnung soll auch der finden, der noch nicht beruflich tätig war. Aus der durch aktiven Wehrdienst oder Arbeitsdienst bedingten Abwesenheit darf ein Nachteil nicht erwachsen. Kehrt der Soldat oder Arbeitsmann — wie es die Regel sein soll — an seinen früheren Arbeitsplatz zurück, dann muß er so behandelt werden, als ob er den Arbeitsplatz nicht verlassen hätte. Dementsprechend sind auch Ansprüche zu regeln, wenn sie von einer bestimmten Zeit der Be triebs- oder Berufszugehörigkeit abhängen. Dem Gefolgsmann werden also die Zeiten erfüllter aktiver Dienstpflicht und erfüllter Arbcitsdicnstpslicht angerechnet. Das werden im allgemeinen künftig zwei Jahre Wehr dienst (bisher ein Jahr) und ein halbes Jahr Arbeits dienst sein. Das gleiche gilt, wenn die ehemaligen Sol daten und Arbeitsmänner nicht auf den früheren Arbeits platz zurückkehren können, sondern in Arbeitsplätze an derer Betriebe vermittelt werden müssen. Wer noch nicht in einem Beschäftigungsverhältnis gestanden hat, soll dieser Vergünstigung erst nach sechsmonatiger Zugehörig keit zum Betrieb teilhaftig werden. Durch diese allgemeine Regelung wird vermieden, daß der Volksgenosse, der Wehr- und Arbeitsdienst geleistet hat, schlechter gestellt wird als der gleichaltrige Volksgenosse, der diese Pflich ten nicht erfüllen konnte. Auch im öffentlichen Dienst wird dieser Grundsatz gewahrt. Das gilt für Arbeiter und An- gestellte wie für Beamte. Die jungen deutschen Männer, die dem Ruf des Vaterlandes folgen, um als Soldat oder Arbeitsmann zu dienen, scheiden aus dem bisherigen Beschäftigungs- Verhältnis aus. Eine Kündigung des Unternehmers oder des Gefolgsmannes ist nicht erforderlich. Vereinbarungen zwischen Unternehmer und Gefolgsmann zugunsten des letzteren sollen selbstverständlich durch diese Verordnung weder ausgeschlossen noch eingeschränkt werden. Bei Uebungen oder bei Einberufung zu kurzfristiger Ausbildung gelten jedoch andere Vorschriften. In diesen Fällen muß der Unternehmer den einberufenen Gefolgs mann beurlauben. Er darf ihm aus Anlaß der Ein berufung nicht kündigen. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden für Donnerstag, 22. Oktober 1936: Mäßige Winde aus westlicher Richtung, wolkig bis be deckt, zeitweise Regen oder Sprühregen, mild. ^IberlstrsÜe 12 empkislüt sick 1 Spul- und Treibmaschine 4-5 Gang, sow. Scheerzeug zu kaufen gesucht. Zu erfragen in d. Geschäfts stellen dieses Blattes. l!WMWW»WWNttWWWWWttWN Inserieren dringt (Zewinn! WWWWWUW>!MWWWUWM!!W ssthGr», kommt SS an! KM dieZeitung! ! Warnung! Ich warne hiermit jeden, der sich erkältet hat, es aus die lange Bank zu schieben. Dafür werden elektr. Licht- oder Kasten dampfbädergenommen im Kurbad Pulsnitz Di« heutige Nummer umfaßt 8 Seiten