Volltext Seite (XML)
Donnerstag,, den 15 Oktober 1-936 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 242 — Sette 3 In einer amtlichen Verlautbarung heißt es, der Ge setzentwurf über die Militärresorm folge in seinen we sentlichen Zügen den Ergebnissen, zu denen der gemischte Militärausschuß gelangt sei: Die Reform bezwecke die Sicherung einer ganzen und vollständigen Deckung der Grenze. Die Motorisierung der Kavallerie und die Aus dehnung des Freiwilligensystems seien vorgesehen. Die zugunsten der kinderreichen Familien bestehenden Aus nahmen sollen ausrechterhalten werden, ein Zugeständnis, das ganz offensichtlich darauf abzielt, den Widerstand der Flamen gegen die Erhöhung der Militärlasten zu be schwichtigen. Örtliches und Sächsisches Ein gutes Geschenk Es ist ein weiter Weg, bis man endlich „im Kasten hängt"; denn das Heiraten ist eine Sache, die ja doch reiflich überlegt sein will. Zwar macht es der Staat einem jungen Paar heute leicht. Er gibt ihm ein Ehestandsdarlehen. Da von kann man sich die notwendigen Möbel kaufen und, was das Wichtigste daran ist, man kann sie nach eigenem Geschmack auswählem Darauf freuen sich die Brautleute ganz besonders: sich ihr junges Heim einrichten zu können, wie es ihnen vor- fchwebt. Gewiß fehlt dann no chso mancherlei. Aber schließlich, wozu hat man die lieben Verwandten, Freunde und Bekann ten? Bisher hatten sie sich nur mit guten Ratschlägen be tätigt. Run aber geht das große Rätselraten los: was werden sie uns Wohl schenken? Hoffnungen und Befürchtungen werden laut. Da gibt es in der Familie so eine liebe Tante, die einigermaßen berüchtigt dafür ist, daß sie Hochzeiten gern dazu benutzt, um unter ihren Hausgreueln aufzuräumen. Zum Glück sind nicht alle so, sonst könnte man sich ja vor Basen, nicht zusammenpassenden silbernen Löffeln und der gleichen gar nicht retten. Es gibt schon so ein paar nette Leute im Umkreis, denen man vorsichtig beibringen kann, was man notwendig braucht und was man sich wünscht. Endlich ist der große Tag gekommen. Die Fahrt zum Standesamt wird angetreten. Beide sprechen ihr 2a und unterschreiben die Urkunde. Run sind sie verheiratet. Der Standesbeamte ist der erste, der ihnen freundlich-feierlich feine Glückwünsche ausspricht. Doch schon in wenigen Wochen wird es eine lleberraschung geben. Dann wird es der Standesbeamte nicht bei den Glückwünschen bewenden lassen, sondern dem jungen Paar auch noch ein Geschenk überreichen. Jawohl, ein Geschenk! Lind noch dazu eins, das vielleicht wichtiger ist als so manche andere Gabe zum Hochzeitsfest, und an das sonst niemand anders gedacht hatte: Es ist ein Gutschein, zum unentgeltlichen Bezug einer Zeitung auf einen Monat. Die Zeitung, ja die muß unbedingt in das junge Heim! Wie gut, daß der Staat in weiser Voraussicht dafür sorgen wird. Jede Familie ist doch die kleinste Zelle des Staates, sie steht mitten drin im Werden und Gestalten Deutschlands, und der beste Mittler für diese Gemeinschaft ist eben die Zeitung. Sie bringt nicht nur die Kunde vom Geschehen in der Heimat und in der Welt, sie berichtet nicht nur von den Fortschritten auf allen Gebieten, sie spendet nicht nur Unter haltung — das alles tut sie, aber darüber hinaus ist sie lebenswichtig. Wie könnte jemand sonst über die wichtigen Anordnungen und Mitteilungen von Staat und Behörden unterrichtet werden! In zahlreichen Gerichtsurteilen ist fest gestellt worden, daß Unkenntnis der Gesetze und Verordnungen nicht vor Strafe schützt, denn so wird immer wieder betont, alle diese Anordnungen werden in den Zeitungen veröffentlicht, und das Lesen einer Tageszeitung gehört zu den staats bürgerlichen Pflichten. Diese Selbstverständlichkeit wird vom Staat nun noch durch Lie lleberreichung des Gutscheins besonders gefördert werden. Gr zeigt den jungen Eheleuten damit den Weg, und sie werden ihn gern weitergehen. Denn wer erst mal einen Monat lang seine Zeitung gelesen hat, wird sie künftig nicht wieder entbehren wollen. Schon gegen Ende Oktober werden alle Reuvermählten mit dem Zeitungsgutschein bedacht werden. Der Staat über nimmt damit eine große Aufgabe, denn nicht weniger als 32 222 Standesämter sind mit dem nötigen Gutschein-Vorrat zu versorgen. Pulsnitz. Kraf tp ost-Sonderwagen aus Anlaß der Kirmesfeier in Ohorn. Folgende außergewöhn liche Fahrten werden durchgeführt: Ab Pulsnitz, Bahnhof 12.30, 15.25, 17.45, 22 Ähr; ab Pulsnitz, Post 12.32, 15.27 17.47, 20.02 Ähr; ab Pulsnitz, Markt 12.34, 15.29, 17.49, 22.04 Ähr; ab Pulsnitz, Siegesbergstrahe 12.37, 15.32, 17.52, 22.27 Ähr; ab Ohorn, Fuchsbelle 12.42, 15.37, 17.57, 22.12 Ähr; ab Ohorn, Rathaus 12.44, 15.39, 17.59, 22.14 Ähr; an Ohorn C. H. Schäfer 12.47, 15.42, 18.22, 22.17; ab Ohorn, Waldhäuser 22.19 Ähr; ab Ohorn, Bäckerei Dittrich 22,22 .Uhr; ab Bretnig, Grüne Aue 22.22 Uhr; ab Bretnig, Drettmühle 22.23 Ähr; an Bretnig, Klinke 22.25 Ähr. Ab Bretnig, Klinke 22,32 Ähr; ab Bretnig, Brettmühle 22.32 Ähr; ab Bretnig, Grüne Aue 22.34 Ähr; ab Ohorn, Bäckerei Dittrich 22.35 Ähr; ab Ohorn, Waldhäuser 22.37 Ähr. Ab Ohorn, C. H. Schäfer 13.25, 17.15, 22.39, 23.32 Ähr; ab Ohorn, Rathaus 13.28, 17.18, 22.42, 23.33 Ähr; ab Ohorn, Fuchsbelle 13.32, 17.22, 22.44, 23.35 Ähr; ab Pulsnitz, Siegesbergstrahe 13.34, 17.24, 22.48, 23.39 Ähr; ab Pulsnitz, Post 13.36, 17.26, 22.52, 23,41 Ähr; an Pulsnitz, Bahnhof 13.38, 17.28, 22.52, 23.43 Ähr. Am Sonnabend, 17. Oktober, verkehrt die Fahrt 7 bis C. H. Schäfer. Am Montag, 19. Oktober, werden außer den fahr planmäßigen Fahrten die Fahrten 3 und 4 Lis Bäckerei Ditt rich durchgeführt. Pulsnitz. Reue Bewirtung. Mit dem heutigen Tage legt Frau Martha verw. Hartmann ihren lieb gewordenen Betrieb der Gaststätte „Stadt Dresden" in andere Hände. 19 Jahre hat sie den Betrieb geleitet, und scheidet nur krank heitshalber von Ler gewohnten Arbeit. Durch ihre gute Küche und sorgsame Bewirtung der Gäste hat sie ihrer Gast stätte einen guten Ruf erarbeitet, so daß es dem Rachfolger vergönnt ist, ein gutes Erbe antreten zu können. Zu gleicher Zeit scheidet auch eine treue Gehilfin von ihrer Arbeitsstätte. Erna Dienert hat der Frau Hartmann 12 Jahre treue Dienste geleistet und sich die Anerkennung der Hausfrau und der Gäste erworben. — Wir wünschen Frau Hartmann, die man allgemein ungern scheiden sieht, baldige Genesung von ihrer heimtückischen Krankheit und ihrer treuen Gehilfin eine frohe Zukunft! Strenger Winter in Sicht? Der schwedische Meteorologe 2. W. Sandstroem prophezeit für die östlich vom Atlantischen Ozean gelegenen Gebiete einen sehr strengen Winter. „Meine Beobachtungen gelten vor allem für Europa", sagt er, „und ich fürchte, daß bis weit nach Rußland hinein, das allerdings derartige Fröste mehr gewöhnt ist als wir, sich im kommenden Winter ungewöhnlich niedrige Temperaturen bemerkbar machen werden. Meine Vorhersage gründet sich auf Beobachtungen, die ich an Pflanzen und Tieren angestellt habe. Bekanntlich ist das Betragen dieser Lebewesen für den Kenner sehr auf- fchlußreich, La sie ungleich empfindlicher gegenüber allen kosmischen Veränderungen sind als die durch die Zivilisation abgestumpften Menschen. Die Ärsachen Lieser Empfindlichkeit und die inneren Organe, mit denen kommende Veränderungen im Raturgeschehen von Pflanzen und Tieren ausgenommen und ihnen zum Bewußtsein gebracht werden, sind uns unbe kannt. Wir sehen nur sehr deutlich, sie wissen, daß Ver änderungen im Kommen find, denn sie verändern sich selbst, weil sie sich so gut wie möglich anpassen wollen. Aus der Arcpassung der sogenannten niederen Lebewesen müssen wir lernen. Ihre Fähigkeit, Feinstes zu erfühlen, müssen wir benützen, um aus ihrem entsprechenden Verhalten Prattische Folgerungen zu ziehen. Zu den Beobachtungen, die mich zu dem Schluß brachten, daß wir einen strengen Winter vor uns haben, gehört vor allem die Tatsache, daß die Beerenernte in diesem Jahre besonders reich war. Ferner ist die Wan derung der Aale in die Meere besonders frühzeitig erfolgt, und das Schneehuhn hat bereits Mitte September sein Weißes Federkleid angelegt, was sonst nicht vor Oktober der Fall zu fein pflegt." Dte Araftpost km Winterhilfswerk. Wie in den ver gangenen Wintern werden auch in diesem Jahre an den Sonn- und Feiertagen in den Kraftposten freiwillige Spenden zu Gunsten des Winterhilfswerks des deutschen Volkes ge sammelt. Der Spender erhält als Quittung einen Spenden schein. Die kleinste Spende ist auf 5 Pfennig festgesetzt. Die ErntearbeiteM auf Len Heimatfluren sind jetzt trotz des wenig günstigen Wetters in den letzten Tagen soweit fort geichritten, daß nun auch Lie Kartoffelernte langsam ihrem Ende zu geht. Es sind in der Hauptsache größere Güter, die noch Restbestände an Kartoffeln einzubringen haben. Die Rübenernte wird sich noch etwas verzögern, da man die Rüben gern noch etwas im Boden läßt, um den Einfluß der letzthin aufgetretenen scharfen Rachtfröste auf diese noch etwas aus zugleichen. Der Ausstellung von Ärkuäden zum Nachweis Ler arischen Abstammung wird darüber geklagt, daß die Gebühren Lurch Rachnahmekosten eine wesentliche Erhöhung erfahren. Dem kann dadurch abgehvlfen werden, daß alle Antragsteller, die ihre arische Abstammung durch Ärkunde nachweisen müssen, dem Antrag auf Ausfertigung der entsprechenden Urkunden die Gebühr von 62 Pfg. für jede Ärkunde beifügen. Das kann auch in Briefmarken geschehen. Der Anttagsteller erhält dann die Ärkunde als portopflichtige Dienstsache ohne jede Rachnahmekosten (32 Pfg.) zugestellt. Ohorn. Gefunden: Zwei Paar Filzpantoffeln und eine Plüschdecke. Abzuholen: Rathaus Ohorn, Zimmer 5. Radeberg. Essensprengung. Aus Gründen der Sicherheit wurde dieser Tage ein 35 Meter hoher Schornstein der ehemaligen Tafelglashütte von M. L E. Hirsch auf dem Wege der Sprengung umgelegt. Elstra. Änfall. Roch glücklich abgelaufen ist am Mon tag mittag ein Autounfall auf der Kamenzer Staatsstraße bei der Töpferei Schmidt. Der Fahrer eines kleinen Per sonenwagens bremste infolge der zu späten Sichtung des hier aufgestellten Kreuzungszeichens zu stark, wodurch der Wagen ins Schleudern geriet und in den Graben 'stürzte. Die beiden Insassen sprangen noch rechtzeitig heraus, so daß nur Ler Wagen, dessen Räder nach oben standen, beschädigt wurde. Dresden. DerFührerdenktanschwerkriegs- beschädigtenKameraden. Dem Schwerkriegsbeschä digten Louis Drummer, Hechtstr. 38, wurde durch den Gau amtsleiter Handge vom Amt für Kriegsopfer ein Bild des Führers mit eigenhändiger Unterschrift überreicht. — Kamerad Drummer ist infolge seiner schweren Kriegsdienst beschädigung, Verbrennung des Rückens, seit fast neunzehn Jahren an das Bett gefesselt. Wit Dank und herzlicher Freude nahm er das Bild mit den Worten in Empfang: „Unser Führer vergißt seine Kriegskameraden nicht". Zittau. Todes st urz. Der bei einem Bauer beschäf tigte landwirtschaftliche Arbeiter Weise aus Oberherwigs- dorf stürzte in Zittau so unglücklich von einem mit Kraut beladenen Wagen, daß er unter die Räder des Fuhrwerks zu liegen kam. Mit schweren Verletzungen wurde Weise ins Stadtkrankenhaus gebracht, wo er starb. Freiberg. Doppelselbstmord. Die siebenund zwanzig und vierundzwanzig Jahre alten Eheleute Haus wald wurden in ihrer Wohnung mit Gas vergiftet tot auf gefunden. Nach den Ermittlungen des Kriminalamtes dürf ten eheliche Zwistigkeiten zur Tat geführt haben. Oschatz. Todesopfer der Kurvenschneiderei. Der bei dem durch Kurvenschneiden verursachten Zusammen stoß zwischen Lastwagen und Omnibus auf Kleinleußlitzer Flur verletzte Geschäftsinhaber Hans Uhlmann starb im hiesigen Krankenhaus. Stollberg. Nicht abgeblendet — ein Toter. Ein mit fünf Personen besetzter Personenkraftwagen geriet, weil der Lenker des Wagens von einem entgegenkommen den Wagen geblendet worden war, in den Straßengraben. Der Kraftwagenfahrer trug so schwere Verletzungen davon, daß er im Krankenhaus verschied. Die vier Mitfahrer kamen mit leichteren Verletzungen davon. Leipzig. Schon manche Frau kam durch Un vorsichtigkeit ums Leben. Vermutlich beim Fen sterputzen stürzte die fünfundzwanzig Jahre alte Elisabeth K. aus dem dritten Stockwerk eines Hauses am Sophienplatz ab; sie fiel auf die eiserne Umzäunung des Vorgartens und starb kurz darauf. Plauen. DieKameraden als Lebensretter. In Flur Rosenberg wurde der achtundzwanzig Jahre alte Arbeiter Willi E. von hereinbrechenden Erdmassen begra ben. Arbeitskameraden des Verunglückten konnten ihren Kameraden so schnell bergen, daß er am Leben erhalten blieb: er trug einen Unterschenkelbruch davon. Gemeinschastsempsang durch Rundfunk bei Behörden Staats- und Gemeindebehörden, die eigenes Rundfunk gerät besitzen, haben nach einer Verordnung des Reichs statthalters in Sachsen vom 12. Oktober auf Antrag zu ge statten, daß di« Gefolgschaftsmitglieder anderer Behörden und Dienststellen im Ort ohne eigenes Rundfunkgerät am Gemeinschaftsempfang teilnehmen, soweit der verfügbare Raum und die Einrichtungen dazu ausreichen. Die Vorstände der in Betracht kommenden Behörden und Dienststellen haben sich deshalb miteinander in Verbindung zu setzen. Grösste Lorsicht bei GrenriibertriNe«! Auf keinen Fall Lichlbildgerate nach Böhmen mitnehmenk Die von den Tschechen in der letzten Zeit stark voran- getriebenen Befestigungen Nordböhmens, mit deutlicher, aber vollkommen unbegründeter Spitze gege Deutschland, Labe» die tschechischen Behörden veranlaßt, eine größere Anzahl von Bezirkshauptmannschaften in Nord-, West- und Oft- böhmen, also an der sächsischen, bayerischen und schle sischen Reichsgrenze, als militärisch besonder» wichtige Gebiete zu erklären und deshalb das Auf nehmen von Lichtbildern oder die Anfertigung von Zeich nungen zu verbieten. Die tschechischen Militärbehörden gehen mit ganz besonders scharfer Strenge vor allem gegen Wanderer und Besucher aus Deutschland vor, in denen bei einem etwaigen, auch nur geringfügigen, Verdacht sofort Spione vermutet und verhaftet werden; so läuft jetzt eine größere Anzahl Verfahren wegen Spionage verdachts gegen Reichsdeutsche. Irgendwelche Einsprüche der deutschen Auslandsvertretung erhalten die Antwort, daß es der tschechoslowakischen Regierung nicht möglich sei, in schwebende Verfahren einzugreifen. Wenn sich auch, meist nach längerer Untersuchungshaft, die Unschuld der Verhaf- aeaen erweist, werden von den tschechoslowakischen Behörden alle Schadensersatzansprüche für die lange Untersuchungs haft abgelehnt. Viele Reichsdeutsche, die sich in böhmischen Gebieten irgendwie unvorsichtig benahmen, mußten dafür mehrere Monate in tschechischen Gefängnissen sitzen. Alle Reichsdeutschen, die nach Böhmen hineingehen, sollten auf jeden Fall Lichkbildgeräle nicht mitnehmen, kei nerlei Zeichnungen anfertigen, sich nicht an durch Posten kenntlich gemachten Bauten oder Anlagen länger als not wendig aufhalten und auch jede Frage, die den Verdacht der tschechischen Beamten erwecken könnte, vermeiden. Eine längere Untersuchungshaft oder eine Verurteilung müssen für den Betroffenen durch sein Fernbleiben vom Arbeits platz wirtschaftliche Schäden nach sich ziehen. Friedrich Schiller vor Smem tschechischen Gericht Vor dem Kreisgericht in Leitmeritz in Böhmen hatten sich fünf Funktionäre der Sudetendeutschen Partei ülls Bensen wegen Aufwiegelung zu verantworten, weil bei einer öffentlichen Versammlung Bänder mit Sprüchen aus Schillers „Wilhelm Teil" (Rütli-Schwür) angebracht worden waren. Die Anklage richtete sich insbesondere gegen den Spruch: „Wir wollen frei sein, wie die Väter waren!" Der Gerichtshof sprach sämtliche Angeklagte frei, wogegen der Staatsanwalt die Nichtigkeitsbeschwerde anmeldete. Einer der Angeklagten war über drei Wochen in Untersuchungshaft gewesen. Heiterer Sächsischer Nachmittag im Reichssender Leipzig um 17 Uhr Um zu zeigen, daß auch der guten Unterhaltung eine kulturelle Aufgabe zufällt, veranstaltet die Reichsfachschast „Artistik" mit der NS.-Gemeinschast „Kraft durch Freude" und der NS.-Kulturgemeinde im Rahmen der Gaukultur woche Sachsen am heutigen Donnerstag einen „Heiteren Sächsischen Nachmittag", der von 17 bis 18.40 Uhr vom Reichssender Leipzig übertragen wird. An der Ausgestal tung des Programms sind beteiligt: Alex Stamer (säch sischer Komiker), Ellen Watteyne (heitere Lieder zur Laute), Johannes Schubert (Sopran), die drei Akriyeros (Akkor deon-Virtuosen) u. a. Prof. Dr. Krampf beleuchtet in seinem Dortrag „Rasse und Kultur" im Reichssender Leipzig am 15. Oktober, 18.40 Uhr, die starken Bindungen und Beziehungen, die zwischen Rasse und Kultur bestehen und die unserem heutigen Denken zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Das Ver gehen der Kulturen geht einher mit dem Vergehen der Rassen. Eine Kultur stirbt dann, wenn die Rasse stirbt, die sie erzeugte und trägt. Eine Rasse kann nur durch Wirkun gen von außen her, also durch Gewalt, oder durch biologische Selbstvernichtung zugrunde gehen. Wir in Deutschland erle ben heute zum erstenmal in der Geschichte den unerhört kühnen Versuch, daß unser Volk sein biologisches Schicksal mit äußerster Entschlossenheit in die Hand nimmt. Die nächsten WHW-Termine Der Kampf gegen Hunger und Kälte wird auch in diesem Winterhalbjahr wieder alle Volksgenossen einsatz bereit finden. Das Winterhilfswerk wird in den nächsten Wochen an folgenden Tagen an die Opferbereitschaft aller deutschen Männer und Frauen appellieren: Am 17. und 18. Oktober erste Reichsstrahensammlung, 22. und 23. Oktober Pfundsammiung, 26. bis 28. Oktober Kleidersammlung, 31. Oktober und 1. November zweite Reichsstraßensammlung, 8. November zweiter Eintopf sonntag. Minister Lenk sammelt in Chemnitz An der ersten Reichsstraßensammlung für das Winter hilfswerk 1936/37, die am Sonnabend und Sonntag von der Deutschen Arbeitsfront durchgeführt wird, beteiligt sich auch der sächsische Minister für Wirtschaft und Arbeit, Lenk, in seiner Eigenschaft als DAF.-Mitglied; er wird am Sonn abend von 15 bis 17 Uhr am Johannisplatz in Chemnitz fammeln. Der Segen der Arbeitsbeschaffung Dl« gewerbliche« Genossenschaflsbankea Sachsens lm Mrlschaftsaufstteg Di« vom Sächsischen Genossenschaftsoerband vorgeleg ten Rohabschlüss« der sächsischen gewerblichen Genossen schaftsbanken <up 81. August ds. Js. lassen eine allgemein« Grmzlanvmappm mfin Zum Opstr/