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tands angehört. Das junge Paar machte 1923 oerschie- dene Rcpräsentationsreisen, u. a. auch in die ostafrikani- scheu Protektorate, und vertrat die Krone bei verschiedenen Hofzeremonien in Rumänien, Jugoslawien und der Tschechoslowakei. Im Jahre 1925 übernahm der Herzog das Präsidium der Ausstellung in Wimbledon, und im Januar 1927 trat er mit seiner Gemahlin eine Reise nach Australien und Neuseeland an. Am 20. Januar 1936 starb König Georg V., und der bisherige Prinz von Wales bestieg als Eduard VIII. den Thron des britischen Weltreiches. Seitdem war der Her zog von Dork nächster Thronanwärter, da König Eduard unvermählt war. Nach ihm ist in erster Linie seine älteste Tochter, Prinzessin Elisabeth, geb. am 21. April 1926, erb berechtigt. Herzog von Tork wurde nach der Thronbestei gung Eduards VIII. im Februar 1936 zum Admiral, Ge neral und Oberluftznarschall ernannt. * Aus der im englischen Unterhaus verlesenen Botschaft des Königs Eduard VIII. lassen sich die Gründe, die ihn zum Thronverzicht veranlaßt haben, unschwer ersehen. Er ist angesichts der besonderen Verhältnisse, denen er sich gegenübersah, zu der Ueberzeugung gekommen, daß er im Interesse seines Landes und Volkes nicht die Verant wortung übernehmen zu können glaubte, die er als König von England zu übernehmen hätte. Schon aus der vor einigen Tagen im englischen Unterhaus durch den eng lischen Ministerpräsidenten Baldwin abgegebenen Erklä rung über die eingetretenen Schwierigleiten mußte man entnehmen, daß eine andere als die jetzt feststehende Lö sung der Krise nicht erwartet werden konnte. Der nunmehr zurückgetretene König Eduard weist in seiner Erklärung selbst darauf hin, daß zahlreiche Bitten aus allen Teilen des Weltreiches an ihn herangetragen worden seien, auf dem Thron zu verbleiben, ein Zeichen dafür, daß er sich in der kurzen Zeit seiner Negierungstätigkcit tiefe Spm- pathien in weitesten Volkskreisen erworben hatte. Sein starkes Interesse für die Lage der britischen Arbeiterschaft ist besonders durch seinen Besuch der Elendsviertel zutage getreten. Auch sein Bemühen, durch das Zusammentreffen von Frontkämpfern des Weltkrieges aus aller Welt Brücken der Verständigung zu schlagen und die Front kämpfer zum Ausbau eines wahren Friedens aufzurufen, hat in allen Ländern starken Eindruck gemacht. Um so mehr mußte es bedauert werden, daß rein private An gelegenheiten des jungen Königs von der übrigen Welt presse zum Anlaß sensationeller Betrachtungen gemacht wurden, wo es angebracht erschien, Zurückhaltung zu üben, um den König zu einem freien Entschluß kommen zu lassen. Denn darüber wird man sich klar sein müssen, daß die Ab dankung König Eduards VIII. ein weltpolitisches Ereignis darstellt, das, nachdem eine endgültige Entscheidung ge fallen ist, der deutschen Oeffentlichkeit zur Kenntnis ge bracht werden muß. Die Auswirkung des Entschlusses Kö nig Eduards ist selbst von den in Frage kommenden Stel len in ihrem letzten Ausmaß noch nicht zu übersehen. Man wird aber damit rechnen müssen, daß es sich bei diesen Vorgängen um mehr als einen Thronwechsel handelt. In Deutschland wird man die englischen Vorgänge mit Auf merksamkeit verfolgen und allgemein den Wunsch haben, daß das englische Volk recht bald wieder die innere Ruhe findet, die es braucht, um den außenpolitischen Aufgaben in der geschlossenen Einigkeit gegenüberstrhcn zu können, die erforderlich ist im Interesse des europäischen und des Weltfriedens. Erklärung BaldVins Nach der Verlesung der Ankündigungsbotschaft des Königs stellte Premierminister Baldwin den Antrag, die Botschaft des Königs zu beraten, und gab anschließend eine längere Erklärung ab. in der er eine Darstellung sei ner Verhandlungen mit dem König gab. Baldwin schilderte die der Abdankung vorangegan genen Ereignisse in voller Ausführlichkeit. Auf Grund von Veröffentlichungen in der amerikanischen Presse über die Scheidungsangelegenheit hätte er am 2O.Oktober zum ersten mal mit dem König gesprochen und ihm alle Schwierigkei ten klargemacht, die aus einer Heirat des Königs mit Frau Simpson entstehen würden. Am 16. November, nach der Fällung des Scheidungsurteils, habe er. der Ministerprä sident, dem König erklärt, daß seiner Ansicht nach diese Hei rat im Land keinerlei Billigung finden werden: bei der Wahl einer Königin müsse die Stimme des Volkes gehört Werden. Der König habe geantwortet „Ich werde Frau Simpson heiraten und ich bin bereit zu gehen!" Der König habe diesen Entschluß seiner Mutter und seinen Brüdern mitgeteilt. In einer dritten Unterredung hätten er, Bald win, und der König über einen Vergleichsvorschlag gespro chen. nachdem das Parlament ein Gesetz verabschieden soll te, wonach Frau Simpson Gemahlin des Königs werden könne ohne die Stellung einer Königin. Baldwin habe dem König erklärt, daß das Parlament ein derartiges Gesetz niemals annehmen werde. Am 2. Dezember habe er, Bald win, dem König erklären müssen, daß dessen Vorschlag sich als undurchführbar erweise. Der König habe erklärt, er sehe keine Möglichkeit, die beinahe untragbare Bürde des Königtums ohne eine Frau an seiner Seite auf sich zu nehmen; die Krise fei aus der Offenheit des Königs ent standen. Das Gesetz über die Abdankung Königs Eduards VIN. Das Gesetz über die Abdankung König Eduards VIII. wurde noch am Donnerstag abend im Wortlaut veröffentlicht. Das Gesetz sieht vor, daß nach der Zustimmung der Domi nions Canada, Australien, Neuseeland und Südafrika die Abdankung des Königs durch Zustimmung des Parla ments rechtskräfti g werden soll. Gleichzeitig wird vor gesehen, Laß es bei der verfassungsmäßigen Thronfolge bleibt, und daß der Nachfolger des Königs sämtliche Nechte und Privilegien erhält. Der König und seine Kinder erhalten das Recht auf die Thronfolge aberkannt. Endlich wird das Gesetz über di «Eheschließung für die Mitglieder des königlichen Hauses von 1772 für Eduard VIII. außer Kraft gesetzt ,so daß er also nach seiner Abdankung von der Zustimmung des Mo narchen für seine Eheschließung befreit ist. Die Abdankung vor dem Oberhaus Zur gleichen Zeit wie im Unterhaus wurde auch im Oberhau's die Abdankung des Königs bekanntgegeben. LorLHalisax verlas die Botschaft des Königs. Gleich zeitig machte er bekannt, daß die Mitteilung des Königs zu gleich an die Dominions Canada, Australien, Neuseeland und Südafrika gesandt worden sei. Diese hätten ihre Zu stimmung zu der Durchführung der geplanten Abdankungs gesetzgebung gegeben. Bom irischen Freistaat habe Ler Premierminister heute eine Botschaft de Baleras erhalten, in der dieser ankündigte, er werde das Parlament zusammenberufen, um der ent standenen Lage Rechnung zu tragen. - Ferner kündigte Lord Halifax an, daß das Oberhaus am Sonnabend um 3,45 Ähr dem neuen König den Treueid leisten werde. Londons Anteilnahme an der Abdankung des Königs Begreiflicher hat die Bevölkerung von London an den Ereignissen der letzten Tage und an der Abdankung des Königs regsten Anteil genommen. Bei der Sitzung des Änter- hauses hatten sich Tausende von Menschen in der Umgebung des Parlamentsgebäudes eingefunden. Stundenlang wartete Lie Wenge sichtlich bewegt, aber in mustergültiger Ordnung in dem häßlichen Londoner Nebelwetter, bis dir Nachricht von der Abdankung Eduards VIII. bekannt wurde. Wie ein Blitz lief diese Nachricht durch die Menschenmenge, die so groß geworden war, daß der gesamte Verkehr in der Umgebung des Parlamentsgebäudes eingestellt werden mußte. Man konnte beobachten, daß besonders die Frauen von den mensch lich erschütternden Ereignissen tief beeindruckt waren. Die Vorbereitungen für die Thronbe steigung des neuen englischen Königs Der Herzog von Porl übernimmt die Regierung in Eng land erst dann, wenn die Abdankung seines Bruders, des bisherigen Königs Eduard VIII. rechtskräftig geworden ist. Voraussichtlich wird die Abdankung im Laufe des Freitag abend rechtskräftig werden. Formell wird jedoch der neue Monarch erst dann König, wenn er den Eid auf dis Ver fassung geleistet hat und zum König ausgerufen worden ist. Zunächst wird ein ..Kronrat der Nachfolge" einberufen werden. Dieser Kronrat wird baldmöglichst zusammentreten, nachdem dir Abdankung Eduards VIII. rechtskräftig geworden ist. Dann billigen Lie Lords des Geheimen Rates des Königs, Lie Oberkommifsare der Dominions und Indiens und Ler LorLmayor von London die Proklamation des neuen Königs. Sodann wird der König den Eid leisten und die Proklamation genehmigen, die bei seiner Ausrufung verlesen wird. Wie soeben bekannt wird, soll der neue König am Sonn abend nachmittag ausgerufen werden. l Die öffentliche Ausrufung seiner Thronbesteigung erfolgt wie immer nach althergebrachtem Zeremoniell. An den histori schen Stellen, vor dem St. James-Palast, dem Charing Croß, der Chancery Lane und vor der Königlichen Börse werden Herolde den neuen König von England ausrufen. In seiner Proklamation wird der König wahrscheinlich den Zeitpunkt der Königskrönung ankündigen. Man nimmt an, daß es bei dem gewählten Zeitpunkt, dem 12. Mai 1337 bleiben wird. Zur Zeit ist noch nicht bekannt, welchen Namen Ler Herzog von Port als König von England annshmen wird. Er führt bisher die Vornamen seines Großvaters, Albert Eduard. Von seiner Familie wurde er stets Albert genannt. Eduard VIII. wird Großbritannien verlassen, sobald die Abdankungsurkunde vollzogen ist. Die Unterzeichnung dieser Urkunde wird seine letzte Handlung als König sein. Es wird streng geheim gehalten .wohin sich Eduard VIII. nach seiner Abdankung begeben wird. Jedoch wird in Hyf- kreisen gesagt, der bisherige König werde sich in Zukunft weder im Vereinigten Königreich noch in Len Dominions auf halten. Nach seiner Abdankung wird Eduard VIII. voraus sichtlich ohne jeden Titel den Namen Eduard Windsor führen. Gruppenführerappell der SA in Berchtesgaden Ansprache des Stabschefs über die nationalsozialistischen Kampfspiele Berlin, 11. Dezember. Dir nationalsozialistische Par- trikorresponLenz meldet: Am Donnerstag begann in Berch tesgaden der ISrupPenführerapPell der SA. mit einer ersten Arbeitstagung, auf der der Stabschef in längeren Ausführungen Fragen grundsätzlicher Art behandelte und über dir neuen Aufgaben sprach, die der SA. durch die vom Führer befohlenen nationalsozialistischen Kampfspirle übertragen wurden. Anschließend sprach der Stabsführer der Obersten SA^Jührwng, Obergruppenführer Herzog über den Ausbildungsplan der SA., worauf Gruppen führer Jüttner das Wort zu organisatorischen und intern dienstlichen Angelegenheiten der SA nahm. Gegen Abend beendete der Stabschef den ersten Tag des Appells, der am Freitag gemeinsam mit dem Reichsjugend- sührer und seinen Gsbietsführern in der Adolf-Hitler-Ju gendherberge fortgesetzt wird. Diese Führertagung in Berchtes- guden bedeutet eine Parole-Ausgabe für das kommende Jcchr und unterstreicht das kameradschaftliche Verhältnis und die enge Zusammenarbeit zwischen Len Sturm-Abteilungen der Be wegung und der Jugend des Führers. SA-Obergruppenführer Vrückner 52 Jahre alt Obersalzberg, 11. Dezember. Der langjährige per sönliche Adjutant des Führers, SA.Obergruppenführer Wil helm Brückner, 'feiert heule seinen 52. Geburtstag. Seit vielen Jahren leistet Wilhelm Brückner seinem Führer als Adjutant und ständiger Begleiter treue Dienste. Er ist durch seine Teilnahme an fast allen Reisen des Führers, in allen deutschen Gauen bekannt geworden. „Nichteinmischung" der Sowjets Immer neue Dampfer mit Waffen nach Spanien Aus der Fülle des Materials, das der deutschen Reichsregierung über die materielle Unterstützung der spanischen Kommunisten und Anarchisten von Sowjetseite vorliegt, werden einige Beispiele bekannt: Die Sowjetrcgicrung hat, wie der Weltöffentlichkeit in Erinnerung ist, in einem Brief ihres Vertreters im Londoner Nichtcinmischungsausschuß am 23. Oktober in mehr oder weniger verhüllter Form einen offenen Bruch des Nichtcinmischungsabkommens gegenüber Spanien an- gcküudigt. In der Tat hat die sowjctrussische Negierung seit diesem Zeitpunkt mit einer geradezu erstaunlichen Offenheit und in einem ungewöhnlich großen Ausmaß ohne jede Skrupel Kriegsmaterial aller Art nach Spanien geliefert. Nach übereinstimmenden Nachrichten sind Dampfer über Dampfer von du sowjctrussischen Häfen nach spanischen Häfen gefahren und haben Flugzeuge, Tanks, Maschinengewehre, Gewehre, Granaten, kurz Kriegsmaterial aller Art nebst den dazu gehörigen Be dienungsmannschaften ausgcladen. Kein Wunder, daß der „Chef und Kriegsminister" der nach Valencia geflüchteten früheren spanischen „Regierung" in einem der von ihm ergebenen Presse, so von der Zei tung „La Voz" vom 29. Oktober, veröffentlichten Ausruf an die roten Milizen in Madrid vom 28. Oktober sagen konnte: „Jetzt haben wir eine gewaltige motori sierte Bewaffnung, jetzt haben wir Tanks und eine mächtige Luftflotte." Nur die fortgesetzten Verletzun gen des Waffen-Embargos durch die sowjetrussische Re gierung ermöglichten es ihm, sich in dieser Weise der Waf fenstärke seiner Truppen zu rühmen. So lief z. V. 1. am 26. Oktober der sowjetrussische Dampfer „Jngul" in Alicante ein. Er löschte 86 Lastkraftwagen und eine größere Ladung schwerer Munition. 2. Am 30. Oktober lief der sowjetrussische Fracht dampfer „Transbalt" aus Odessa in den Hafen von Alicante ein. An Bord befanden sich 80 sowjetrussische Piloten. Die Ladung war als Ballast deklariert. Bis zum 2. November wurden 22 große Kisten mit Flugzeugteilen, ferner 2420 Tonnen Lastautos mit teilweise gepanzerten Motoren und 16 leichte Tanks für Stratzenkämpfe, meh rere Werkzeugmaschinen, sowie Maschinen für Flugzeug reparaturen und endlich 1500 Tonnen Gewehre gelöscht. 3. Am 3. November löschte der sowjetrussische Dampfer „Kursk" aus Sebastopol in Alicante 25 Kisten Flugzeug teile, 10 Kanonen, rund 2000 Tonnen Gewehre in Kisten, 300 Tonnen Zünder, 200 Tonnen Bomben. Er führte 80 „Passagiere" mit, von denen 60 in der Nacht zum 4. No vember nach Madrid gebracht wurden. Vom 7. bis 10. No vember hat derselbe Dampfer Waffen in Barcelona gelöscht. 4. Am 6. November lief der sowjetrussische Dampfer „Skakhter" aus Sebastopol in Alicante ein, und zwar von Cartagena kommend, wo er bereits gelöscht hafte. Seine Ladung war als Ballast deklariert. Er löschte am gleichen Tage 400 Tonnen Glimmer, 1600 Tonnen Kriegsgerät, Zucker, ferner 106 Lastkraftwagen und 25 Tonnen fpanische Reiter. Der beste Beweis dafür, daß das hier vorgelegtc Ma terial, nur einen Ausschnitt aus den umfangreichen Waf- senliesernngcn Sowje'trutzlands darstellt, ist die Zeitung „El Mercantil Valenciano", die am 28. Oktober feststellt, daß bis zum 27. Oktober 15 sowjetrussische Dampfer mit Tanks, großen Flugzeugen und Munition an Bord mit dem Kurs aus die Häfen Barcelona, Alicante und Va lencia den Bosporus passiert haben. 32 Schiffe in einem Monat Dasselbe Blatt stellt in der Nummer vom 31. Oktober fest: „In der Zeit vom 1. bis zum 30. Oktober haben 32 sowjetrussische Schiffe den Bosporus passiert, von denen bekannt wurde, daß 15 nach Spanien bestimmt waren. Von den übrigen sollte die Mehrzahl ihren Bestimmungsort noch unterwegs erfahren, und bestimmt die Hälfte davon sind nach spanischen Häfen unterwegs." In diesem Zusammenhang ist eine Moskauer Mel dung der Zeitung „Diario di Alicante" vom 13. November interessant, die mitteilt, daß Sowjetrußlaud den „katala nischen Matrosen" ein Geschenk in Form von zwei hoch modernen Unterseebooten mache. Dampfer mit 100 Geschützen aufgebracht Nach Meldungen der römischen Presse aus Gibraltar sind sieben sowjetrussische Frachtschiffe aus Gibraltar in nerhalb der spanischen Hoheitszone von nationalen spani schen Kriegsschiffen angchalten und gezwungen worden, nationale Häfen anzulaufen. Einer der Dampfer fuhr unter englischer Flagge, aber mit kommunistischer Be satzung. Unter dem auf diesem Dampfer erbeuteten rei chen Kriegsmaterial befanden sich, der italienischen Presse zufolge, auch 100 Geschütze, die, wie die Ladungen der übrigen sechs Schiffe, als Kriegsbeute betrachtet werden. Auch französische Waffenlieferungen Erlaubnis der Regierung an die Privatindustrie. Zum Beginn der außerordentlichen Tagung des Völ- kcrbundsrats veröffentlicht der „Messagero" den Wort laut eines aufsehenerregenden Briefes des früheren spani sche»« Ministers de los Rios über seine Verhandlungen «nit dem französischen Ministerpräsidenten Blum und vier Regierungsmitgliedern, aus dem hervorgeht, daß der fran zösische Ministerpräsident Leon Blum sich ursprünglich zu Lieferungen an die spanischen Kommunisten verpflichtet hat. In einen« Brief vom 25. Juli an den damaligen Chef der Madrider „Regierung", Don Jost Giral, berichtet bereit außerordentlicher Gesandter in Paris über eine nächtliche Konferenz bei Leon Blum, an der vier einfluß reiche Minister des französischen Kabinetts teilnahmen. Später habe noch eine Geheimkonferenz beim Luftfahrt- Minister Pierre Cot stattgefunden. Der Plan L^on Blums, den spanischen Kommunisten Proviant zu liefern, sei aber bei dein Präsidenten der Republik, Lebrun, auf Wider stand gestoßen. Lebrun habe sich, als er davon hörte, mit Rücksicht auf die ernste internationale Lage, die sich daraus ergeben könnte, besorgt gezeigt. Daraufhin sei der Minister rat zu einer dringenden Sitzung einberufen worden, in der beschlossen wurde, daß die Regierung nicht direkt die Belieferung übernehmen, aber der Privatindu strie gestatten sollte, den spanischen Bolschewisten alles notwendige Kriegsmaterial zu verkaufen.