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Freitag, Len 18. September 1936 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 219 — Seite 2 Der Sender Teneriffa gab bekannt, daß die Natio nalisten an der Südfront bis Santa Olalla vorgerückt seien. Aus der Hauptstadt träfen dauernd neue marxi stische Verstärkungen an der Front ein. Das Gerücht laufe noch immer um, daß die Regierung Caballero die Absicht habe, nach Valencia überzusiedeln. Die marxistischen Milizen sollen jedoch gegen diese Uebersiedlung sein. Die persönliche Schutzgarde des Präsidenten Azana und des Ministerpräsidenten Largo Caballero sei fast verdoppelt worden. Ersolgsmeldungen der Nationalisten von allen Fronten Hendahe, 18. September. Lieber eine Reihe weiterer militärischer Erfolge der Rationalisten auf Len verschiedenen spanischen Fronten berichtet der Rundfunksender Durgos am Donnerstag nachmittag. 2km Laufe des Mittwoch sei von den nationalistischen Truppen bei ihrem Vormarsch auf Bilbao der Ort Aldapa besetzt worben. Die fliehenden roten Milizen hätten 2 Ge schütze und eine bedeutende Wenge Munition zurückgelassen. General Franco meldet, daß seine Truppen bei Toledo neuerlich beträchtlich vorgestohrn seien und ein Geschütz sowie zwei Funkapparate erbeuten konnten. Auf diesem Frontabschnitt soll es ferner gelungen sein, vier über Lem Kampfgebiet Bomben abweisende rote Flieger abzu- schiehen. In Alcazar de San Juan in Andalusien haben, wie weiter gemeldet wird, nationalistische Flugzeuge den Flughafen und Las Benzindepot der Roten mit Brandbomben belegt. Drei Flugzeuge seien zer stört und Ler ungefähr 5000 Liter Benzin fassende Tank in Brand gesetzt worden. Der gleiche Sender berichtet aus Madrid, daß dort an gesichts Ler herrschenden Wetallknappheit alle größeren und kleineren Eisen- und Dronzegegenstände beschlagnahmt würden, um sie für die Herstellung von Kriegsmaterial einzuschmelzrn. Dampfer „Bessel" mit 616 Flüchtlingen in der Gironde-Mündung ! Piau ell ac (Gironde-Mündüng), 18. September. Der deutsche Dampfer „Bessel" traf am Donnerstag abend in der Gironde - Mündung mit 616 Flüchtlingen, darunter S deutsche Staatsangehörige aus Bilbao an Bord, Än. Die übrigen 607 Flüchtlinge sind Ausländer, unter ihnen 54 Franzosen, 45S Spanier, 10 Oester racher, 26 Argentinier, 32 Cubaner, außerdem Italiener, Amerikaner, Belgier, Schweden und so weiter. Dieser Transport der „Bessel" war Ler erste, Ler nach den neuen Anordnungen der französischen Regierung nicht mehr in die Häfen der Departements Liniere Pyrenäen, St. Jean de Luz und Bayonne geleitet wurde, sondern, wir nun mehr vorgeschrieben, in die Gironde-Mündung. Es muh her vorgehoben werden, daß die französischen Behörden und die Gendarmen unter Leitung Les Polizeisonderkommissars sich mit ganz besonderer Hilfsbereitschaft dieses ersten Flüchtlings transportes angenommen haben, der in ihr Gebiet geleitet wurde. Dampfer „Bessel" wurde am Pier vom deutschen Konsul in Bordeaux empfangen, der sofort dir deutschen Flüchtlinge in seine Obhut nahm, aber auch den übrigen Flüchtlingen in jeder Weise zur Seite stand. Richt weniger als 1200 Deutsche find im Verlaus des Bürgerkrieges bisher durch die Fürsorge des deutschen Konsulates Bordeaux gelaufen und bei dem Weitertransport von 2800 Flüchtlingen anderer Rationen hat das deutsche Konsulat seine selbstlose Llnterstützung geliehen. Die „Bessel" hat nunmehr ihren 11. Transport durch geführt und insgesamt 2970 Flüchtlinge aus Nordspanien nach Frankreich geschafft. Bei dem letzten Transport standen dem Kapitän und seiner Besatzung ein Warinearzt und 7 Matrosen vom Kreuzer „Leipzig" zur Seite, der wieder auf der Reede von Bilbao liegt. Die Flüchtlinge klagten über großen Lebensmittrlmangel in Bilbao und liehen sich Lie Kommihbrotstullen auf der „Bessel" gut schmecken. Der jüngste Flüchtling war ein 20 Tage altes Kind. Kriegsgeschrei Woroschilows „Die Sowjetarmee ist kriegsbereit." Wie aus Kiew gemeldet wird, hielt Kriegskommissar Woroschilow nach Abschluß der im Kiewer Militärbezirk stattgefundenen Manöver eine Rede, in der er die Kriegs bereitschaft der sowjetrussischen Armee erneut hervorhob. Woroschilow betonte dann, daß die Sowjetunion im Falle eines Angriffes den Feind in seinem Land schlagen müsse, und führte dann wörtlich auS: „Wenn der Feind die Sowjetukraine, Sowjetweißrußland oder einen anderen Teil der Sowjetunion überfällt, so haben wir die Absicht und den festen Willen, ihn nicht über die Grenzen unseres Landes zu lassen. Wir werden ihn in dem Lande schlagen, aus dem er gekommen ist." In diesem Zusammenhang sei auf die Feststellungen des früheren kaiserlichen Generals Nikow verwiesen, der als Bauer verkleidet kürzlich eine Reise durch Sowjetruß land unternommen hat. In einem von dem Pariser Blatt „Jour" veröffentlichten Aufsatz betont der General, daß es kein einziges Land auf der Erde gebe, das so fieberhaft den kommenden Krieg vorbereite wie das Sowjet-Reich. Eines Tages sei, so berichtet er, in dem politischen Kon zentrationslager bei Chaborowsk eine Sowjetmilitär kommission erschienen, die die verschiedenen neuen Gas- Streuapparate und Giftgase ausprobiert habe. Diese Apparate und Gase seien an den Gefangenen des Kon zentrationslagers ausprobiert worden, und mehr als 300 der Häftlinge seien an schweren Vergiftungserscheinun gen erkrankt, an deren Folgen sie ihr Leben lang zu tragen hätten. Die Idee des Krieges beherrsche sämtliche politischen, sozialen und kulturellen Maßnahmen der Sowjet machthaber. Vom technischen Standpunkt ans sei die Land- und Luft armee der Sowjetunion bereits zum Höchststand ent wickelt. Nur noch die Marine habe einige Schwächen auf- Zuweisen, und aus diesem Grunde sei das ganze Streben Sowjetrußlands augenblicklich aus die Kriegsmarine kon zentriert. Parallel zu diesen Seerüstungen würden eben falls die Flottenstützpunkte ausgcbaut. So seien die Be festigungen von Kronstadt fertiggestellt worden. Kronstadt stelle nach Singapur wahrscheinlich die größte Seefestung dar. Mit den Arbeiten seien über 12 000 Arbeiter wäh rend vier Jahren beschäftigt gewesen, und man könne sagen, daß Kronstadt heute bereits ein russisches Malta sei. Eines könne man jedenfalls — so heißt es abschlie ßend — fcststcllen: Sowjetrußland, das „zivilisierte" Land, arbeite nur für die Stunde, wo die Welt Feuer fangen könnte. Fabriksowjet in Frankreich Ernste Zwischenfälle in Lyon Während sich das französische Kabinett vergeblich um eine Schlichtung im Liller Textilarbeiterstreik bemüht, hat sich in Lyon ein sehr ernster Zwischenfall ereignet. Arbei ter einer Kunstseidenfabrik besetzten das Werk und bildeten ein Sowjetkomitee, das die Betriebsleitung übernahm. Wie der „Jour" berichtet, hatte die 1500 Mann starke Belegschaft der Lyoner Kunstseidenfabrik nach Ausrufung des Streiks die sofortige Entlassung eines Teiles des Auf sichtspersonals des Werkes verlangt. Da die Geschäftslei tung dieses Ansinnen abgelehnt habe, sei das Werk von der Belegschaft besetzt worden. Die Polizei habe eingreifen müssen, um Zwischenfälle zu verhindern. Die Direktoren der Fabrik seien von den streikenden Arbeitern festgenommen und in den Arbeitsräumen eingcschlossen worden. Erst nach längeren Verhandlungen sei es dem Polizei kommissar gelungen, die Direktoren wieder frei zu bekom men. Verärgert über das Verhalten der Polizei, habe die Belegschaft daraufhin ein „D i r e k 1 i o n s k o m i t e e" gebildet, und unter der Leitung dieses Sowjetkomitees die Maschinen wieder in Gang gesetzt. Das Blatt bezeichnet diese Tatsache als den erstenSowjetausschuß,der in der französischen Industrie die Funktion der Werks- leitnng ersetzen solle. Arbeitgeber verlangen Rückkehr zur Autorität Das Kabinett Blum macht für das Scheitern seiner Vermittlungsbemühungen in dem Textilkonflikt in erster Linie die Arbeitgeber verantwortlich, weil sie es vorläufig abgelehnt hätten, einer Lohnerhöhung zuzustimmen. Diese von amtlicher Seite gegebene Darstellung hat die Arbeit geber zu erhöhtem Widerstand veranlaßt. Bei objektiver Beurteilung der Lage hat es jedoch den Anschein, daß die Frage der Wiederherstellung der Autorität der Arbeit geber den Kernpunkt der augenblicklichen Verhandlungen bildet. Die Arbeitgeber lehnen die ständige Einmischung der Arbeiter in die Leitung der Betriebe ab. Wir fordern, so erklären die Arbeitgeber, die Rückkehr zur Autorität. Solange wir in diesem Punkte keine Genugtuung erhal ten haben, ist eine Einigung unmöglich. Wir zahlen an den Staat in Form von Steuern Hunderttausende von Franken und an die Arbeiter noch größere Summen an Löhnen. Das mindeste, was wir deshalb verlangen kön nen, ist die Garantie der Arbeitsfreiheit. Alarm gegen den Sowjeipakt In der „Action Franeaise" setzt sich Leon Daudet für einen Bruch mit dem Sowjetpakt ein. Sowjetrußland er scheine heute allen Völkern, so meint das Blatt, den Eng ländern, Italienern, Schweizern, Polen, Deutschen und Belgiern als der Feind der Zivilisation und der Menschheit. Seit Unterzeichnung des französtsch-sowjetrusskschen Paktes, der von Barthou und Herriot vorbereitet und von Laval unterschrieben sei, seit den Wahlen vom Mai 1936, die Blum an die Macht gebracht hätten, seit den unzähligen Fabrikbesetzungen und den Mas senkundgebungen und seit der Einführung der roten Fahne werde Frankreich als an die Sowjet-Barbarei gebunden betrachtet. Sowohl vom Standpunkt des innerpolttischen Friedens wie vom Standpunkt der auswärtigen Diplomatie bedeute der französisch-sowjetrussische Pakt ein tödliches Un heil. Er müsse so schnell wie möglich gebrochen werden; denn Frankreich könne und dürfe nicht länger wie ein Pestkranker von Europa, Amerika und Japan behandelt werden. Alle französischen Diplomaten und Konsuln wag ten ihre Stimme nicht mehr zu erheben, weil sie unter diesem Druck ständen. 28 000 Streikende in den Vogesen Wie aus Epinal gemeldet wird, befinden sich 28 700 Tex tilarbeiter im Vogesengebiet im Streik, wodurch fast die gesamte Textilindustrie in Mitleidenschaft gezogen wird; zum Schlichter ist der Justizminister Rucard eingesetzt wor den. Die Unternehmer sind grundsätzlich mit der Forderung der Textilarbeiter nach Lohnerhöhung einverstanden, wollen jedoch erst eine Einigung mit den Arbeitern unterzeichnen, wenn die letzten Fabriken geräumt worden sind. Einigung in Paris Wie Innenminister Salengro Pressevertretern erklärte, haben die Verhandlungen zwischen den Textil industriellen und den Arbeitervertretern zu einer Einigung geführt; es seien nur noch Einzelheiten in einigen Punkten zu klären. Die Grundlagen der Einigung im Textilarbeiterstreik, die die gespannte Lage in der Liller Textilindustrie beilegt, sind folgende: Die Vertreter der Unternehmer erklärten sich zu einer pauschalen Lohnerhöhung von 6 v. H. bereit. (Die Arbeiter hatten Lohnerhöhungen von 10 bis 40 v. H. gefor dert.) Die Arbeitervertreter erklärten sich mit einer nach Berufsgruppen vorzunehmenden Einsetzung von Betriebs ordnungen einverstanden, außerdem sollen die unnatürlich niedrigen Löhne in gewissen Fabriken mit rückwirkender Kraft (ab 1. August, teils sogar ab 1. Juli) gebessert werden. Blum preist die Demokratie Rundfunkansprachc des französischen Regierungschefs. Der sranzösische Ministerpräsident Leon Blum hielt die angekündigte Rundfunkansprache. Er verteidigte zu nächst die auf Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit be ruhende Demokratie. Dann wandte er sich gegen jede Art von Krieg und betonte den Friedenswillen Frankreichs allen Völkern der Welt gegenüber unabhängig von ihrem inneren Regime. In seinem Loblied -auf die westliche Demokratie er klärte Blum, die Demokratie sei gerade das Regime, das den Gesellschaften die Entwicklung in der Ordnung ge statte. Frankreich könne sein eigenes Beispiel anführeu. Seit drei Monaten habe die Regierung sehr wichtige soziale Reformen in Gantz gebracht. Sie habe es getan, ohne daß auch nur ein einziger Zusammenstoß l!) zwi schen den Bürgern erfolgt sei, ohne daß auch nur ein ein ziges Mal die Ordnung auf der Straße gestört (!!), ohne daß auch nur eine Einrichtung umgestoßen, ohne daß auch nur ein Bürger beraubt worden fei. So werde es, glaubt der Ministerpräsident prophezeien zu können, ebenfalls morgen sein. Und er schließt daraus, daß Demokratie das Gegenteil der Anarchie sei. Zum Schluß umriß Leon Blum die französische Auffassung vom gleichberechtigten Frieden. Er erinnerte dabei an den Völkerbund und seine von Frankreich vertretenen Grundsätze und erklärte die Bereitschaft Frankreichs zur Zusammenarbeit mit allen Völkern. Aus dem BolfchemkNMradies Unvorstellbare Unordnung im Eisenbahn- und Schiff- fahrlsverkehr forderte zahlreiche Todesopfer Wie die Moskauer „Prawda" aus Rostow meldet ereignete sich auf der Strecke nach Baku durch den Zusam menstoß einer Lokomotive mit einem Petroleum zug ein entsetzliches Brandunglück, dem zahlreiche Menschenleben zum Opfer sielen. Entgegen den bestehenden Vorschriften und trotz mehrmaliger Warnung durch den Streckenwärter ließ der Führer einer Manövrierlokomotive diese aus einer blockierten Strecke halten. Ein Pekroleumzug stieß auf die Lokomotive; dabei geriet der Pelroleumzug in Brand und mehrere Oellanks gingen in die Luft. Das Feuer sprang auch auf einen aus dem Rebengleis haltenden Zug über, von dem drei Wagen der dritten Klasse verbrannten. Da erst aus den nächstgelegenen kaukasischen Städten die Feuerwehren herbeigeholt werden mußten, kamen zahl reiche Reisende in den Flammen um. Obwohl der schuldige Lokomotivführer auf der verbote nen Strecke hielt, hatte auch der Streckenwärter nichts unter nommen, um den Pertroleumzug rechtzeitig zum Halten zu bringen. Ueber die Zahl der Opfer wird Stillschweigen bewährt. Wie die Moskauer „Jswestija" meldet, stießen auf der Rewa in Leningrad einSchlepper und ein Personen- dampfer zusammen. Infolge eines „verbrecherischen Verstoßes gegen die elementarsten Regeln der Schiffahrt" fuhr der Schlepper auf den Dampfer auf, der sofort sank. Von den fünfunddreißig Fahrgästen konnten nur einund zwanzig gerettet werden; vierzehn Fahrgäste er tranken. Deutschlands Friedenswille Eine Rede Dr. Schachts in Düsseldorf Bei der Eröffnung des Internationalen Gießerei kongresses in Düsseldorf hielt Reichsbankpräsident Dr. Schacht eine Ansprache, in der er die Bedeutung der Tatsache hervorhob, daß zu der Tagung Vertreter aus mehr als zwanzig Ländern erschienen sind. „Es sind dies Männer," so führte Dr. Schacht aus, „die leinen anderen Wunsch haben, als durch den Gedan kenaustausch mit gleichgerichteten Männern dazu betzu- trage», den Wohlstand der Völker zu heben, das Leben der breiten Masse angenehmer zu gestalte» und damit die Lcbensmüglichkciten der Völker zu erneuern. Wo könnte solches Streben größere Anerkennung finden als bei einem Volke, das in seinem Raum und iu seinen Lebens- möglichkciten so beengt wie das deutsche ist!" Dr. Schacht gab die Versicherung ab, daß diese Arbeit gerade bei dem deutschen Volke dem größten Interesse begegne, weil man in ihr einen der Faktoren erblicke, die auf friedlichem Wege das Los der breiten Masse bessern und verschönern helfen. Er wisse sich einig nicht nur mit den führenden, sondern mit allen Kreisen des deutschen Volkes, wenn er die Betonung auf das Wort „friedlich" lege. In einer Zeit, in der die Welt von Konfliktbesorg nissen widerhallc, geben das deutsche Volk und seine Führung die Hoffnung und den Willen auf eine friedliche Lösung der Lebensfrage» der verschiedenen Nationen nicht auf. Bedrohlicher als jemals vor dem Weltkriege hebe die ord nungzerstörende und lebenvernichtende bolschewistische Unterwelt ihr Haupt. Friede und Ordnung, Leben und Glück der Völker seien auf die Dauer nur zu gewinnen durch eine friedliche Verständigung, für die die Erde räumliche und der Menfch technische Möglichkeiten in aus reichender Fülle bieten. „Die Verbindung ist hergestellt" L Bastid über seinen Berliner Besuch. Der französische Handelsminister Bastid äußerte sich nach seiner Ankunft in Paris Pressevertretern gegenüber sehr befriedigt über seinen Berliner Aufenthalt. Die Be sprechungen, die Dr. Schacht mit ihm in Paris angeknüpft habe, seien weiter sortgeführt worden. Die Verbindung sei hergestellt. Beide Negierungen hätten den festen Willen, zu zufriedenstellenden und soli den wirtschaftlichen Grundlage» auf beiden Seiten zu kommen. Man befinde sich jedoch erst in einem vorläufigen Abschnitt, nnd im Oktober würden die Besprechungen weitergeführt werden. Bastid äußerte sich sehr erfreut darüber, daß zwischen Frankreich und Deutschland persönliche Beziehungen her gestellt worden seien, und er habe feststellen können, daß dies auch im Auslande mit Genugtuung verzeichnet wor den sei. Er hoffe, daß die weiteren Besprechungen die gleiche Einigkeit bringen werden. Der Negus wen-ei sich an -en Haag London, 18. September. Die Londoner Anwalts firma Arram, Faiffield und Co. hat an den Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag ein Telegramm ge sandt, in dem im Auftrage „des Kaisers von Abessinien und seiner Regierung" die Einberufung einer außer ordentlichen Sitzung „zur Anhörung der abessinischen Be schwerden gegen Italien" beantragt wird.