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Donnerstag, den 27. August 1936 Pulsnitzer Anzeiger — Ohorner Anzeiger Nr. 200 — Seite 7 ruknkn - zpoirr - znicr Glänzendes Nennungsergebnis zum Senftenberger DDAC.-Motorradrennen Erstmalig Start eines Rennwagens in S.nftenberg Das diesjährige Herbst Motorradrennen, das der DDAC-, Gau Ostmark, am Sonntag, den 6. September, in Senften berg veranstaltet und über das wir schon kurz berichteten/ wird nach dem jetzt vorliegenden Nennnngsergebnis zu einem großen motorsportlichen Ereignis der Niederlausitz werden and einen glänzenden Abschluß der diesjährigen Rennsaison bilden. St on weit über die Grenzen des Senftenberger heimatgebie e? findet dieses Sportereignis allgemeine Be achtung. Di« neuartige Gestaltung der Rennfolge durch die Renn- leitune des DDAC. hat bereits schon heute in den Besucher kreisen der Senftenberger Rennen allgemein- Aufmerksamkeit erregt. Mit Spannung sieht man den erstmalig zum Aus- trag kommenden Vorgaberennen (Handicaps) entgegen. Der hier zur Verteilung kommende Preis des Gauführers des DDAC., Alfred Strunck-Vietz, für den Sieger in der Lizenz klasse wird für alle startenden Fahrer ein Ansporn sein, den Sieg zu erringen. Was aber weiterhin dieses Motorradrennen am inter essantesten gestaltet, ist der weiterhin erstmalige Versuch des Starts eines Rennwagens. Der Versuch, der als Sonderlouf außerhalb des Programms durchgeführt wird, das lt. Aus schreibung mit sieben Rennen festgelegt ist, soll zeigen, ob sich di« 10 Meter breite und 1000 Meter lange Rennbahn für die Durchführung von Kleinwagenrennen eignet. Die Verhandlungen der Rennleitung mit dem Rennfahrer Erich H«rmsdorf°Ischopan (DKW) sind zum Abschluß gekom men und Hermsdorf hat sich verpflichtet, mit seinem Spezial- rennwagen „Silbervogel" (DKW) einen Angriff auf den bisher von Bertram-Berlin mit 101P9 Stundenkilometer seit 1931 gehaltenen und bisher nie mehr erreichten Bahnrekord ZU unternehmen. Hermsdorf hat sich durch zahlreiche Erfolge in Zuv«r- lasfigkeits- und Geländefahrten einen Namen gemacht; so er rang er erst kürzlich bei der Olhmpia-Automobil-Sternfahrt «ine q,olden« Medaille. Anter den ca. 00 starteirden Motorradrennfahrern be- finden sich selbstverständlich wieder die erfolgreichsten Sand- bahnfahrer Deutschlands. Gnnzenhanser-N«idlingen (Java) und Bertram-Berlin (Rudge), die sich erst am vergangenen Sonn tag im Teterower Bergringrcnnen harte Kämpfe lieferten, bei denen Gnnzenhauser den Staatspreis der Mecklenburgischen Stoatsregierung gewann, werden in Senftenberg wieder ihre Geschicklichkeit in der Beherrschung der Geschwindigkeit messen. Zu ihnen gesellen sich Brindl-Pankofen, der schnelle Bayer, und die erfolgreichen Ziemer und Ryll aus Berlin, die selten aus dem Sattel steigen, bevor sie nicht erste Plätze erstritton haben. — So wird das Senftenberger Rennen wieder Mittel punkt spannender Kämpfe des Motors werden, und Fahrer und Maschinen werden Zeugnis ablegen vom hohen Stand des deutschen Kraftradsportes. ncmiastands Schachspieler schlagen die Schweiz 7:1. In der 14. Runde der Münchener Schach-Olvmpiade errang die deutsche Mannschaft gegen die Schweiz einen hohen Sieg mit 7:1 Punkten. Bon den übrigen Wettkämpfen wurde keiner zu Ende geführt. Dauerflugrckord auf der Rhön. Am zehnten Tag des I7. Rhön-Segelflugwettbewerbs vollbrachte der Dauerweltrekord- flieger Kurt Schmidt-München, der im Jahre l933 an der Kuri- fchen Nehrung in Ostpreußen den Weltrekord mit 36'/- Stunden ausstellte, die beste Leistung des Tages. Er führte einen Dauer- flug von 1324 Stunden aus und überbot damit den bisherigen Rhön-Dauerrekord des Stuttgarter Hakenjos um etwa Stun den. Diese Leistung wird niii 495 Punkten bewertest so daß sich Schmidt an die Spitze der Einzelwertung setzen konnte Der Verteidiger des Rhönrelords Hakenjos-Stuttgart schasste auf seinem Nhön-Adler einen Dauerslug von neun Stunden Der Ches des Technischen Amtes im Lustsahrtministennm. Oberst Udet, stattete der Wafserkuppe einen Besuch ab. Weltbild (M) Olympia 1940 Die Pläne, nach denen die Kampfstätten der Olympischen Spiele 1940 in Tokio umgebaut werden sollen. Oben das Olympische Stadion, unten das Schwimmstadion. Aus dem Gerichtssaal Zwei Todesurteile vollstreckt. In Landau (Pfalz) ist der 1896 geborene Ernst Man derscheid aus Essingen hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Landau wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte ver urteilt worden war. Manderscheid hat im Frühjahr 1935 seine Ehefrau vergiftet, so daß sie nach qualvollem Siech tum starb. Die Tat hat er begangen, um seine Geliebte heiraten zu können. In Halle (Saale) wurde der 1913 geborene Heinz Klee blatt hingerichtet. Kleeblatt, der durch Urteil des Schwur gerichts in Halle wegen Mordes znm Tode verurteilt wor den war, hatte am l4. April I936 in Halle nach langer, reiflicher Ueberlegung seine frühere Geliebte, die sich aus berechtigten Gründen von ihm losgesagt hatte, erschossen. W Ems Heim!-Zeitung! Aandelsteil Berlin, 26. August. Weiter fest Am BerlinerAktien markt setzte sich die Auswärts bewegung nicht so stark wie in den beiden letzten Tagen fori. Die Kaufaufträge und die Gewinne blieben unter dem Stand von gestern Der Markl der Chemischen Papiere stand im Mittelpunkt des Interesses, IG. Farben 164,75 (161,50), Gold schmidt l 16,75 (114,50), Kokswerke und Chemische 132,50 (130,75). Eine Reibe von Spezialweneu konnte ihren Kursstand wrucr verbessern Dortmunder Union 203 (201.7.>), Salzdetfurth 175 (172). Die Börse schloß in ruhiger, aber fester Haltung. Der Rentenmarkt war etwas uneinheitlich. Reichs altbesitzanleihe befestigte sich auf 113,25 (112,80). Ani Geldmarkt nahmen die Vorbereitungen für den Ultimo ihren Fortgang. Der Satz für Tagesgeld wurde auf 3 bis 3,25 Prozent heraufgesetzt. Am Devisenmarkt konnte das englische Pfund gegen über der Peseta weiter anziehen. Am Getreidegroßmarkt bestand sowohl in Brot getreide wie in Fuitergetreide nur ein geringes Angebot. Devisen-Notierungen. Belga (Belgien) 42,02 (Geld) 42,10 iBrief), dän. Krone 55,88 56,00, engl. Pfund 12,515 12,545, franz. Franken 16,375 16,415, holl. Gulden 168,90 169,24, ital. Lire 19,57 19,61, norm. Krone 62,90 63,02, öftere. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,80 46,90, schwcd. Krone 64,53 64,65, schwciz. Franken 81,07 81,23, span. Peseta 30,87 30,93, tschech. Krone 10,27 10,29, amer. Dollar 2,488 2,492. aumwolle — Neuyork 27. August 25. August Loko Neuyork .... 11.88 11,91 September 1936 .... ll,5» 11,61 Oktober 11,43 11,46 November 1936 .... 11.47 11,48 Dezember" 11,51 11,51 Januar 1937 11,53 11,56 Februar 1937 11,56 11,58 März 1937 11,69 II,6l April 1937 11,6l 11,61 Mai 1937 11,62 11,61 Juni 1937 11,62 11,61 Juli 1937 11,62 11,60 Zufuhr in atl. Häfen . 2 000 2 000 Zufuhr in Golshäfen . 13 000 21 000 Export nach England . — 2 000 Export n. d. übe. Kont nenten . 3 000 5 000 Willig Der Baumwollterminmarkt eröffnete bei wenig belebtem Geschäft in gut stetiger Haltung Anregend wirkten die Mel dungen aus Liverpool sowie Käufe des Auslandes^ und des heimischen Handels, die anhaltende Dürre und der wöchentliche Wetterbericht, auf Grund dessen eine weitere Verringerung der Ernte erwartet wird. Das auswärtige Interesse war mäßig. RuMunl-Programm Deutschlandscnder. Freitag, 28. August. 9.40: Die Flucht durchs Treppenhaus. Lustige Tier geschichten von Hermann Fidow. — lO.OO: Aus Leipzig: Helden tum ohne Zuschauer. Hörszenen vom Kamps der deutschen Himalajaexpedition von H. Mägerlie — 10.30: Spielturnen im Kindergarten — ll.OO: Reichssendung: Eröffnung der 13. Großen Deutschen Funkausstellung. - 12.00: Vom Volks sender: Musik zum Mittag. — 15.15: Kinderliedersingen. — 15.30: Morgen fahre ich ins Freizeillager Jungarbeiterinnen in den Ferien. — 16.00: Vom Volkssendcr: Programm nach Ansage. — 17.00: Vom Volkssender: Arbcitsvolk der roten Erde gestaltet seinen Feierabend. Der Gau Westsalen-Süd beim Volkssender Berlin. — 18.00: Vom Volkssender: Konzert. Ausgesührt von der DAF.-Kapelle der Firma Niehues L Düt- ling, Nordhorn (Grafschaft Bentheim). — 19.00: Und jetzt ist Feierabend! (Schallplatten.) — 19.55: Sammeln! Kamerad des Weltkrieges, Kamerad im Kamps der Bewegung — wir rufen dich! — 20.10: Klang in der Dämmerung. — 21 00: Mozart- Abend. Solistin: Maria Stephanowa. Es spielt das Große Orchester des Deutschlandsenders. — 23.00 bis 24.00: Wir bitten zum Tanz! Wilfried Krüger spielt. Reichssender Leipzig: Freitag, 28. August 9.35 Spielturnen; 10.00 Kampf der deutschen Himalaja- Expedition: 11.00 Eröffnung der Großen Deutschen Rundfunk- ausstelluna durch Reichsminister Dr. Goebbels; 12.00 Aus Wei ßenfels: Musik für die Arbeitspause: 13.15 Freut Euch des Le bens: 14.15 Allerlei von Zwei bis Drei: 16.00 Kurzweil am Nachmittag; 17.10 Für die Frau: Unsere wichtigsten Speisepilze und ihre giftigen Doppelgänger; 17 30 Musikalisches Zwischen spiel; 17.40 Von Art und Brauch der Turniere; 18.00 Musil zum Feierabend; 19.00 Das mittelalterliche Halle, ein Städte bild; 19.50 Umschau am Abend; 20.00 Nachrichten; 20.10 Aus Dresden: Militar-Großkonzert; 22.00 Nachrichten; 22.20 Anton Bruckner; Sinjonie Nr. 1; 23.20 Unterhaltungskonzert. Wasserwärme vom 26. August Gtadtbad Pulsnitz: 19 — 20 — 20 Grad Freibad Ohorn: 18 — 19 — 19 Grad OcksbsrcsckUrckuk- ?MkwSttr-Vs6og L. m. b. tt, Kortin LV/LS t13 Der alte Mann starrte ihn eine Sekunde lang an, dann öffnete er, ohne ein Wort zu sagen, eine Schublade und händigte ihm eine Banknote aus. „Danke schön." Der junge Herr faltete dis Banknote sorgfältig zusammen und steckte sie in die Tasche. „Wieder ein Schritt zu einem kleinen eigenen Heim." Der Alte lächelte und legte seine Neuerwerbungen bei seite. Mr. Weatherby wandte sich wieder an Kay. „Miß Hampton, was wird nun mit dem Kerl von Götzen? Haben Sie Ihre Ansicht geändert? Wollen Eie ihn jetzt verlausen?" „Ich habe meine Ansicht nicht geändert, und ich denke auch gar nicht daran, es zu tun", erwiderte das Mädchen ganz kühl „Irgend jemand hat das auch so gut gewußt, daß er deswegen in der letzten Nacht bei uns ein- gebrochen ist." „Was sagen Sie da?" Jetzt schien er zum erstenmal die zerbrochene Glasscheibe am Schaukasten und den leeren Platz gewahr zu werden, an dem der Quot-Chang am Tage zuvor noch gestan den hatte. „Ist jemand eingebrochen und hat ihn gestohlen?" Kay schüttelte den Kops. „Der Dieb wurde durch meinen Onkel und mich aufgesthreckt und ist ohne den Götzen da vongelaufen " Es bedrückte sie, daß sie vorhin die dumme Frage ge stellt hatte, denn Weatherby wurde dunkelrot. „Er hat ihn also nicht mitgenommen? Das heißt, Sie haben ihn noch hier?" „Er befindet sich nicht mehr im Laden", sagte Kay vor sichtig und ausweichend. „Ein Amateureinbrecher wird ihn jetzt nicht mehr finden können." „Amateureinbrecher?" Er war verwirrt, sah von dem zerbrochenen Glaskasten aus den Schnitt an seiner Hand und ließ den Kopf hängen. „Donnerwetter!" rief er, „sieht das nicht aus wie Ur sache und Wirkung? Und das um so mehr, als ich gestern so hartnäckig um den Götzen gekämpft habe? Aber glauben Sie mir bitte, Miß Hampton, den Schnitt an meiner Hand habe ich mir in der letzten Nacht an einem zerbrochenen Fenster in meinem Zimmer im Cardigan-Hotel geholt. Die Scheibe ist mir auf die Rechnung gefetzt worden und das kann Ihnen als Beweis dienen." Aengstlich sah er das Mädchen an, als ob er irgendeine Entgegnung von ihr erwartete, aber sie sagte nichts. Und sie sah ihn an, als ob sie nicht recht an die Wahrheit seiner Worte glaubte. „Genügt Ihnen diese Erklärung nicht?" fragte er zögernd. Kay mußte nun doch wieder lächeln, obwohl sie selbst sich fest oorgenommen hatte, es nicht zu tun. „Es klingt durchaus glaubwürdig", gab sie zu. „Sie denken sicher, ein Gentleman dürsr, um mit Shake speare zu reden, nicht allzu heftig wideBprechen?" „Ich glaube, Mr. Weatherby," sagte sie ruhig, „es geht mich nichts an, wie Sie zu vem Schnitt an Ihrer Hand gekommen sind." „Vielleicht", jagte er unsicher und sah wieder nach der zerbrochenen Scheibe an dem Glaskasten. „Ich habe immer noch großes Interesse an dem Götzen, wenn Sie das auch vielleicht falsch verstehen Wenn jemand soweit geht, daß er in einen Laden einbricht, um in seinen Besitz zu kommen, dann muß der Wert wohl doch ziemlich hoch jein. Ich für mein Teil ziehe es allerdings vor, ihn zu kaufen. Vergessen Sie bitte nicht, daß Sie ihn mir zu allererst anbieten wollten, falls Sie ihn doch noch abgeben?" „Ich glaube nicht, daß ich ihn jemals verkaufen werde", sagte sie verdroßen, denn seine Hartnäckigkeit hatte sie von neuem abgestoßen. „Ich werde bestimmt Vorsichtsmaß nahmen treffen, daß er mir nicht doch noch gestohlen wird." „Das ist sehr klug von Ihnen." Plötzlich wurde Weatherby bitterernst. „Miß Hampton, ich möchte Ihnen gern einen wichtigen Rat geben, falls Sie ihn annehmen wollen?" „Und der wäre, Mr. Weatherby?" „Nur dies," sagte er trocken, „hüten Sie sich vor einem Chinesen, der Wo-Pen heißt!" Noch bevor sie sich besinnen und ihn fragen konnte, was sein Rat bedeuten sollte, war Mr. Weatherby aus dem Laden verschwunden. 7. Kapitel Der Geheimnisvolle Mann „Ist er fort?" fragte Kays Onkel, als er nach wenigen Minuten aus dem Innern des Haufes wieder in den Laden trat. „Mr. Weatherby? 2a, er ist gerade hinaüsgegangen", erwiderte Kay. Samuel Barnes streichelte liebevoll (einen Varl. „Ein merkwürdiger junger Herr. War das dein Besuch von gestern, meine Liebe? Glaubst du immer noch, daß er auch unser nächtlicher Besucher gewesen ist?" „Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll", sagte das Mädchen erregt. „Für alles hatte er eine gute Er klärung bereit. Du hast doch den Schnitt an seiner Hand gesehen?" „Ich habe wirklich nicht daraus geachtet. So? Sprach er davon?" (Forticyung tolgi.)