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Pulsnitzer Anzeiger : 16.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193607162
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360716
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360716
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-16
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 16.07.1936
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Letliches und Sächsisches Linde — Birke — Eiche Die Linde ist so recht der Baum des deutschen Gemüts. In ihrem Schatten raunt und rauscht der kühle Dorfbrunnen, um ihren Stamm tanzt und singt die Jugend, wenn der Tag sich neigt und Feierabendstille um die niedrigen Häusex wsht. 2m Dust ihrer Blüten liegt die Stifte und Schwere der deut schen Sommernächte. Sie gehört nicht nur lebensfroher Ju gend, auch auf den Friedhöfen hat sie viele stille Freundet die unter ihrer feierlichen Hut ausruhen von Mühe, Arbeit und Pflicht. „Komm her zu mir, Geselle, hier find'st du deine Ruh!". Birke, du bräutlicher Daum! Schönheit, Frühling und Fruchtbarkeit verkörperst du. So zart und zierlich ist dein Gezweig und doch wandertest du weit vor gen Rorden bis an die Grenze des ewigen Eises. Wo Lu noch heimisch bist, ver mögen Menschen unserer Artung zu leben. Der Schlag deiner Rute soll nach uraltem Brauch fruchtbar machen, gesund und kräftig erhalten. Mit deinem Grün umkränzen sie Len Dorf brunnen, daß er immer gesundes Wasser gebe, Bier Hoch zeiten feierst du Jahr um Jahr. Im Frühling trägst du den bräutlich grünen Kranz des .'jungen Laubes, dann den Silberschmuck der Kätzchen. Im Herbst ziert dich die Krone goldgelber Blätter, im Rauhreif des Winters aber eine Krone aus lauter funkelnden Diamanten. Eiche, du Sinnbild knorriger, kantiger Kraft. Hart Lein Gesicht und hart dein Holz. Du biegst dich nicht, und du beugst dich nicht. Fest und beharrlich stehst du an deinem Platz, wohin der Herrgott dich gestellt hat, hineinragend in ein Jahr tausend und mehr. In deinem Schatten spüren wir geheimnis volles Weben, die mahnende Stimme unserer Ahnen ist in dir lebendig. Wie ein getreuer Ekkehart wächst du im deutschen Wald. Pulsnitz. Ehrenvolles Ausscheiden eines ach t- undsechzigjährigen Ges olg sch aftsm anne s. Am vergangenen Freitag hielten die Ueberlandkraftwerke Pulsnitz A.G. einen Betriebsappell ab, in dessen Mittelpunkt das ehrenvolle Ausscheiden des nahezu 30 Jahre bei den Leber- landtraftwerken beschäftigten Maschinisten Emil Kühne stand. In der Werkstatt hatten sich Betriebsführung und Gefolgschaft eingefunben, und um ihren scheidenden Arbeitskameraden Kühne geschart. Der Detriebsführer, Herr Dr. Schröder, würdigte in einer kurzen eindrucksvollen Ansprache Lie großen Verdienste, Lie sich Maschinist Kühne um die Entwicklung Les Betriebes erworben habe und entwickelte in seinen Aus führungen ein eindrucksvolles Bild von dem segensreichen Wirken des Ausscheidenden. Alles Gute für die Zukunft wünschend, überreichte die Betriebsführung als besondere An erkennung ein schönes Geschenk, welches bei dem Ausscheiden- Len sichtbare Freude auslöste. Im Anschluß daran ergriff Ler Bstriebsmann Pg. Richard Oswald das Wort und bezeich nete Maschinist Kühne als einen Mann strengster Pflicht erfüllung. Drei Jahrzehnte lang habe er dem Betriebe die unverbrüchliche Treue gehalten und sich stets als schätzens werter Förderer des Unternehmens bewährt. Auch weiterhin werde ihm die Gefolgschaft trotz seines Ausscheidens aus dem Betriebe treue Kameradschaft bewahren. Er wünschte ihm im Ramen aller noch recht frohe und gesunde Lebensjahr«. In bewegten Worten dankte Arbeitskamerad Kühne für Lie ihm erwiesenen Ehrungen. Darauf verabschiedete sich jedes Gefolgschaftsmitglied durch Handschlag vom Maschinist Kühne. Pulsnitz. Grohe Zirkusfchau. Die geschickte Re klame, so durch Inserate im Pulsnitzer Anzeiger und durch Plakate an den Hauptverkehrsstellen im Orte, hatte eine große Menge Zirkusbesucher nach dem Schützenplan gebracht. Gegen 2500 Menschen füllten den großen Zeltbau und kein Besucher dieser Zirkusschau wird unbefriedigt nach Hause ge gangen fein. Die Direktion verfügt über eine große Anzahl moderner Akrobaten und Künstlerinnen, die ihr Bestes Her gaben. Auch «in großes prachtvolles Pferdematerial be kamen die Besucher zu Gesicht. Ostpreußische Rot- und Schwarzschecken, sibrische Steppenpferde, russische Tigerpferde, Shetlandponnys wurden in Len verschiedendsten Dressuren vorgeführt. Eine Glanzleistung war die von Alfons Brumbach auf dem Vvllblutwallach „Waldgeist" gerittene Hohe Schule, Ler die Vorführung eines 12 er-Zuges folgte. Auch Ele fanten, Bären, Lamas, Ziegen, Schweine und Enten füllten Lie Manege und zeigten ihre Künste. Die Clowns unterhielten gut. Besondere Heiterkeit erweckte eine Boxparodie (Schmeling- Louis). Die Sensation des Abends war Lie „Lebende Ra kete". „Wie aus der Pistole geschossen" flog ein Mann im hohen Bogen in ein aufgespanntes Retz. Die Spielfolge war pünktlich und flott, und währte drei Stunden. Ein Wieder kommen wäre zu begrüßen. Arkaubsvergütung bei Kurzarbeit. Das Reichsarbeits gericht hat entschieden: 1. Die tlrlaubsvergütung bei Kurz arbeit im Betriebe ist nach der Zahl LerStunden zu berechnen, während deren in Len Ärlaubstagen tatsächlich im Betriebe gearbeitet worden ist. 2. Diese Regel gilt nur dann nicht, wenn in der Tarifordnung etwa ausdrücklich gesagt ist, daß für die Berechnung der älrlaubsvergütung bei verkürzter Ar beitszeit Lie Woche nicht unter 48 anzusetzen ist, oder sich sonst aus den Bestimmungen der Tarifordnung ein anderer Wille ergibt oder etwa nur rein zufällig Arbeitsstunden ausfallen. Aehrenlefen eine Ehre. Der Landesbauernführer von Württemberg hat einen Aufruf zum Aehrenlesen erlassen. Jeder Dauer und Landwirt sei heute schon selbst bestrebt, so heißt es darin, Ernteverluste beim Abernten und Einbringen Des Getreides zu verhüten. Trotz aller Sorgfalt lasse sich aber das Drechen der Aehren nicht verhindern. Da dem Bauern selbst in der Ernte die Zeit zum Aehrenlesen fehle, sollten die anderen Dorfbewohner es als ihre Aufgabe be trachten, hierdurch zur Erzeugungsschlacht beizutragen. Keine Aehre dürfe auf unserer heimatlichen Scholle umkommen. Es wird erwartet, daß das Aehrenlesen auf allen Feldern ge stattet wird und diese Sitte überall wieder auflebt. Jede Arbeit ehre, ob sie klein oder groß sei. Auch das Aehrenlesen sei keine Schande, sondern eine Ehre. Ueber 1000 Luthe cnachkommem Rach Angabe des „Fami lienblattes der Lutheriden-Vereinigung" sind neue lebendq Luthernachkommen ermittelt, so daß deren Zahl jetzt auf über 1000 geschätzt wird. Beim ersten Lutherfamilientag in Er furt 1925 konnten erst 485 lebende Rachkommen des Reforma tors festgestellt werden. Fast Lie Hälfte der heute bekannten Zahl nehmen die Rachlommen von Luthers Urenkelin Eli sabeth Dorothea Luther und ihres zweiten Gatten, des Apo thekers und Vizebürgermeisters Johann Hoffmann in Jena ein (427). Don ihnen leben 91 in den Vereinigten Staaten, So in Holland, die übrigen in Deutschland, von denen Wiederum 92 zu dem vor vier Jahren entdeckten sächsischen Zweige gehören. Mitte August wird in Zeitz ein Familientag Ler zahlreichen Luthernachkommen gehalten werden. Radeberg. Gegen einen Daum gefahren ist am Mittwoch gegen 10 Ähr an Ler Abzweigung Ler Leppersdorfer Straße von der Radeberg—Großröhrsdorfer Straße ein stadt- wärts fahrender Zittauer Personenkraftwagen. Ein vor ihm fahrendes Milchgeschirr aus Lichtenberg wollte in die Leppers- Lorfer Straße einbiegen, geriet aber dabei zu weit nach links. Dadurch sah sich der Lenker des Autos in Ler Fahrtrichtung behindert und muhte, um einen Zusammenstoß zu vermeiden, ebenfalls weit links ausweichen, wodurch sich Ler LInfall er eignete, der glücklicherweise nur Sachschaden im Gefolge hatte. Dresden. Fern der Heimat in den T o d. In Garmisch-Partenkirchen geriet ein Kraftrad mit Beifahrer auf einen Sandhaufen und stürzte um: dabei wurde der Bei fahrer, der Dresdner Hellmut Alfred Ufer, gegen einen Kraftwagen göfchleuderl und von diesem zur Seite gestoßen. Mit schweren Verletzungen muhte Ufer ms Krankenhaus ringeliefert werden, wo er starb. Dresden. „Frisur undKleid im Wandelder Zeit" — diese größte in Deutschland erstmalig auf dem Reichshandwsrkertag in Frankfurt a. M. gezeigte'Leistungs schau des modeschaffenden deutschen Handwerks wurde im Ausstellung spalast unter Mitwirkung des Dresdner Hand werks vorgeführt. Der Vorführung wohnten neben Landes handwerksmeister Gamer (Frankfurt) als Vertreter des Reichshandwerksmeisters und dem sächsischen Landeshand werksmeister Naumann nahezu alle sächsischen Kreisleiter sowie viele Ehrengäste bei. In einem geschichtlichen Teil, der Vorführungen von Kleidungsstücken vergangener Zeiten zeigte, sah man, wie das neue deutsche Modefchaffen sich an- Khnt an die Mode jener Zeiten. Im neuzeitlichen Teil wur den Gewänder vorgeführt, wie sie sich im Hinblick auf Ge sundheit und angenehmes Tragen entwickelten. Kirschau. Betriebe vollbeschäftigt. Unser Ort war vom wirtschaftlichen Niedergang bis Ende1932 besonders' hart betroffen worden; seine Spinnereien und Webereien: ruhten völlig. 540 Volksgenossen waren 1932 arbeitslos. Um so erfreulicher ist es, daß die Betriebe jetzt wieder voll beschäftigt sind. Ende Juni dieses Jahres zählte die Ge meinde nur 21 Erwerbslose. Lad Schandau. Junges Soldatentum. 600 Hit ler-Jungen aus dem Gebiet Mittelelbe vom Bann 165 (Harz-Bode), die sich auf einem Grenzlandmarsch durch die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge befanden, mar schierten auf dem Marktplatz zu einer Grenzlandkundgebung auf. Oberbannführer Schröter (Aschersleben) führte aus: Hier an der Grenze können wir in verstärktem Maß erleben, wofür wir arbeiten und Dienst tun. Der Führer des Ge bietes 23 (Mittelelbe), Oberbannführer Meiforth, forderte seine Kameraden auf, dieses Erlebnis mit nach Hause zu nehmen in die Arbeit des Alltags. Der Gaubeauftragte Pg- Wettengel überbrachte die Grüße des Reichsstatthalters und Gauleiters. Der eindrucksvolle Abschluß dieser Grenzland kundgebung bekräftigte den Leitgedanken, unter dem 600 Hitler-Jungen aus Mitteldeutschland durchs Grenzland Sach sen marschierten: Junges Soldatentum. ' Oschatz. Und die Strafe? In den letzten Wochen wurden im Stadtbad von einer Bande zahlreiche Geldbörsen gestohlen. Nach und nach konnten vier Jugendliche von elf und zwölf Jahren als Diebe ermittelt werden; es dürften ihnen dreißig Gelddisbstähle zuzuschreiben sein. Leipzig. WiederinLohnundBrot. Die steigende Aufnahmefähigkeit der Wirtschaft ließ die Arbeitslosenzah len im Juni nochmals um 4000 sinken. Gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres liegen die Zahlen um 14 000 niedriger. Seit der Machtübernahme sank im Leipziger Be zirk die Zahl der Arbeitslosen um 88 500 oder 70 o. H. Die Entlastung im letzten Monat, auf fast alle Berufe verteilt, wurde wiederum zu mehr als zwei Drittel von den konjunk turabhängigen Berufen getragen; die Außenberufe waren mit rund' 30 v. H. beteiligt, ein Zeichen der Festigung der Wirtschaftslage. Mittweida. Arbeitgeber Reichsautobahn. Im Monat Juni senkte sich die Zahl der Erwerbslosen um 239 Personen; es kommen auf 1000 Einwohner nur noch 17,4 Arbeitslose gegenüber 46,4 im vergangenen Jahr und 143,8 im gleichen Monat des Jahres 1933. Bei dem Reichsautobahnbau lag wiederum starker Kräftebedarf vor; im Juni wurden dem Reichsautobahnbau 400 Kräfte neu zugewiesen, so daß sich die Zahl der Beschäftigten auf 2536 Personen beläuft. Mit dieser Zahl ist seit dem Beginn der Reichsautobahnarbeiten der Beschästigungshöchststand er reicht worden. Abhaltung von Schweißlehrgängen ln Sachsen Im Hinblick darauf, daß die Ausbildung von Fachwer kern und Technikern auf schweißtechmschem Gebiet noch nicht überall in Sachsen den Stand erreicht, den Industrie und Handwerk als Voraussetzung für die Verwendung von Schweißern zur Erzielung guter Schweißarbeiten unbedingt fordern müssen, beantragte der „Sachoerstondigenausschuß für Schweißtechnik im Bereich des Landes Sachsen", daß in Sachsen eine einheitliche und ausreichende Regelung der Schweißerausbildung getroffen werde. Der sächsische Mini ster für Wirtschaft und Arbeit ordnete deshalb an, daß in Sachsen künftig nur noch Schweißlehrgänge abgehalten wer den dürfen, die den von der Lehrmittelzentrale des Amtes für Arbeitsführung und Berufserziehung der Deutschen Ar beitsfront vertriebenen Richtlinien entsprechen. Verbot der „Biblischen Glaubensgemeinschaft" Der sächsische Minister des Innern hat auf Grund der Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat die „Biblische Glaubensgemeinschaft", Sitz Berlin- Pankow, Leiterin Elfriede verw. Schäfer, für den Bereich des Landes Sachsen aufgelöst und verboten. Wer sich als Mitglied der aufgelösten Vereinigung weiterhin betätigt, sie auf andere Weise unterstützt oder den durch sie geschaffenen organisatorischen Zusammenhalt weiter aufrechterhält, wird bestraft. Besichtigungen durch Dr. Len Im Rahmen feiner neuen großen Besichtigungsreise, die den Reichsorganisationsleiter der NSDAP und Reichs leiter der DAF, Dr. Ley, durch ganz Deutschland führt, kommt Dr. Ley am Montag, 20., und Dienstag, 21. Juli, nach Sachsen. Er wird am Montagvormittag einen graphi schen Großbetrieb in Leipzig besuchen; am Nachmittag erfolgen Besichtigungen in Borna, Böhlen und Glauchau. Abends 7 Uhr findet eine Großkundgebung der DAF auf dem Marktplatz in Glauchau unter Beteiligung aller Gliederungen der Bewegung statt. , Am Dienstag wird Dr. Ley seine Reise, die der Be sichtigung von Siedlungen, Betrieben, Dienststellen und Ka meradschaftshäusern gilt, in Chemnitz fortsetzen. Mittag» erfolgt die Weiterfahrt nach Freital und Dresden, wo auch ein Besuch der Gauwaltung der DAF und eine An sprache des Reichsleiters Dr. Ley bei einem Appell aller Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Gauwaltung vor gesehen ist. Am Dienstagabend besucht Dr. Ley zwei Schu lungsheime der DAF im Bielatal und in Kipsdorf, wo er die dort zu Lehrgängen versammelten Kreiswalter, Orts- walter, Betriebsführer und Betriebswalter begrüßen wird. HM md lest dm „Anzeiger" 13 M Tiere au! dem Wettgesiiigellongreb in Leipzig vom 24. Juli bis 2. August Eine ungeheure Arbeit wird seit Tagen und Wochen auf dem Leipziger Messegelände geleistet, um die Vorbereitun gen für die Internationale Geflügel- und Kaninchenausstel luna. die mit dem 4. Weltgeflügelkongreß in den: Messe hallen 7, 8 und 9 vom 24. Juli bis 2. August gezeigt wird, durchzuführen. Ein Meisterwerk schuf der bewährte Ausstel lungsleiter des Reichsnährstandes, Nickel (Berlin), mit dem Ehrentempel in der Halle 9, ein 60 Meter langer und 20 Meter breiter Raum, der mit 10 000 laufenden Meter deutscher Naturseide aus der Seidenspinnerei Celle über wölbt ist. An diesen Ehrentempel schließt sich die „Länder straße" an, die die Ausstellungen aus dem Ausland be herbergt. Am Ende der Straße steht inmitten eines Waldes aus echten Bäumen ein niedersächsisches Bauernhaus, in dem eine Seidenrauperei und Lehrmaterial über die Im kerei aufgebaut sind. Links und rechts vom Ehrentempel sind Lehrschauen untergebracht, die die wirtschaftliche und wissen schaftliche Seite der Kleintierzucht zeigen; weiter beherbergt die Halle 9 die Käfige mit den ausländischen Tieren sowie die Jndustrieschauen. Es läßt sich jetzt überblicken, wie viele Tiere aus Deutsch land und den 39 teilnehmenden Ländern zu der Internatio nalen Geflügel- und Kaninchenschau entsandt werden. Die deutschen landwirtschaftlichen Geflügel- und Herdbuchzüchter sind mit rund 1500 Stück Geflügel und 400 Paaren Kanin chen vertreten. An Rassegeflügel (Hühner, Gänse, Enten, Puten, Tauben) kommen 8000 Stück zur Ausstellung. Aus dem Ausland werden 3029 Tiere, darunter 160 Kaninchen, eintreffen. Sommerlager des Iungbannes 178 in den Lausitzer Vergen Eingetrvffen Den 14. Juli. Gestern sind sie eingezogen. 875 Jungen, stark und fröhlich. Fanfaren kündeten ihr Kommen. Zelt planen von Len Äffen und ans Bauen! Das hättet ihr sehen sollen! In nicht ganz zwei Stunden standen 60 Zelte, eins immer schöner als das andere. Run konnten sie in ihre Wohnungen einziehem Manche haben sich eine richtige Som mer la ube gebaut. Wan kommt sich wie in einem Zauberschloß vor. Wenn Pimpfe bauen, geht die Sache in Ordnung. Die erste Rächt ist keine Ruhe, jeder hat etwas zu berichten. Am Morgen sind sie schon zeitig wieder auf den Beinen. Das Bächlein gibt frisches Wasser zum Waschen, ein herzhafter Morgensport vertreibt die letzten Sandkörnchen. Lager 2 in Linie zu drei Gliedern angetreten! Flaggenappell! Lind Laun wird gefuttert, aber richtig! 170 Brote zu einer Mahlzeit. Im herrlichen Wald ist Schulung. Der Jungbannführer spricht über „Was erwarten wir von einem Pimpf?". Ändere haben Geländedienst, andere wieder färben ihre Lippen mit H«ideb! beeren. > « Amsere Küche Eigentlich sind es vier. Wir haben 13 Kessel stehen. Holz gibt es in Massen, bloß zu wenig freiwillige Hacker. Gestern haben wir folgende Mengen gekocht: 150 Pfund Fleisch, 250 Pfund Kartoffeln, 250 Pfund Gemüse. Also eine ganz an ständige Portion. Die Gastwirtsfrau ist schnell die Jungen mutter geworden. Sie hilft aus allen. Röten. Eröffnung des Lagers durch den Kveisleiter Die gesamte Lagermannschaft Rachlau ist auf Lem Zelt platz 2 angetreten. (Wir haben drei Plätze.) Ali meldet dem Kreisleiter 500 Jungen. Die Aachlauer Schulkinder singen ein Begrühungslied, und ihr Schulleiter spricht herzliche Worte. Das ganze Lager singt. Der Jungbannsühver mahnt feine Kameraden: Seid auch hier Soldaten Les großen Füh rers, seid treu und hart! Der Kreisleiter spricht: Meine Jungen! Ähr seid aus einem herrlichen Stück deutscher Erdet Ihr ^dürft euch tollen und ungezwungen leben. Nichts ist euch Hindernis. Dies aber verdankt ihr euerm Führer, der dieses Land für euch zurückgeholt. Seid ihm dankbar! Seid immer seine getreuen Gefolgsmänner. Lager Stillgestanden! Die Fahne geht am Mast hoch. Weggetreten! — Nun herrscht ein lebhaftes Tollen. Dort singt eine Gruppe, andere treiben Tummelspiele, andere Wip pen usw. Der Kreisleiter besichtigte alle drei Lagerplätze in Rachlau. Nachher ging die Fahrt hinüber nach Wuischke. Dor. liegt der Stamm 4. Der Platz ist ganz prächtig, und die Zelte sind wunderhübsch geschmückt, sogar eine Brücke haben sie über den „ Fluh" gebaut. „Angehende Pioniere!" Äuch hier spricht Ler Kreisleiter zur Lagermannschaft. Er freut sich über die mustergültige Ordnung sämtlicher Plätze. Bei einer Zeltbesichtigung stellt er fest, daß überall reichlich Stroh vorhanden ist. Keiner kann frieren! Der Tag geht zu Ende. Ein Lied klingt durch die Nacht. Die Fahne senkt sich. Die Pimpfe kriechen ins Stroh. Bald ist Totenstille. Nur Die Wache streicht um die Zelte. Pimpfe Wachen! Ihr Wachen ist Dienst an ihren Kameraden. Das Jungvolk-Sommerlager 4 melket: Bei uns befindet sich alles wohlauf. Einige haben Leib schmerzen, da, sie zuviel gegessen haben. Der Dienst ist nicht anstrengend. Eine Nachtwache haben wir hinter uns; jeder vom Jungzug 1 hat eine Stunde gestanden. Roch einmal werden wir Wache haben, wahrscheinlich der S.-Zug. Am Sonntag 16 Ahr sind wir wieder an unserer Ab- fahrtsftelle. Chrenaborbnungen stellen daselbst. Die Pimpfe bitten, den Sonntagsbraten am Abend zu wiederholen. Zeltlager 4, Zeltgemeinschaft 1. A«S dem Sommerllager der HI. Die Anfahrt Unter den besten Wettervoraussagen traten wir am Mon tag unsere Fahrt am Jeder hatte die beste Lagerlaune mit- gebracht. Don Kamenz führte uns der Zug über Ärnsdorf, Dresden, Chemnitz nach Siebenbrunn, unserer Endstation. Un terwegs hatten wir schon Gelegenheit, die Schönheit Les Dogtlandes kennenzulernen. Ll. a. sahen wir die riesige Tal sperre Mauerberg, ein kolossales technisches Bauwunder. — Unsere freudige Stimmung sank aber bald aus einen recht tiefen Punkt — es begann zu regnen. Das war zwar nicht gerade notwendig gewesen, aber es ging leider nicht zu ändern. So sahen wir uns schon im Geist durchnäßt wieder Heimsahrem In Siebenbrunn erwartete uns der Bannführer, um uns nach unserem Lager zu begleiten. Rach zweieinhalb stündigem Marsch trafen wir dann durchnäßt, aber doch froh endlich am Ziel zu sein, im Schlohpark ein. Der Bürger meister sowie der Ortsgruppenleiter der NSDAP, und eine große Zahl Schönberger waren gekommen, um uus zu empfangen und zu begrüßen. — Leider mußten wir uns voll und ganz dem Zeltbau zuwenden, sonst wäre zweifelsohne sofort ein recht fröhlicher Dorfabend ausgestaltet worden. Aber das holen wir nun noch nach, trotzdem es noch manchmal regnet, aber wir geben die Hoffnung auf besseres Wetter nicht auf. ner.
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