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ruirncn - 59QKI - 5p>k>. Llymma-MaiiMaH der Torner Hervorragende Leistungen bei den Ausscheidungskämpfen. Die deutschen Turner und Turnerinnen kämpften in Ham burg um die Zulassung zur Olvmpia-Mannichasl. Bei den Pflichtübungen der Männer setzte sich Stesfens-Bremeu knapp vor dem deutschen Meister Freu an die Spitze. Die Kür übungen begannen mit dem Pferd lang, bei dem sämtliche Turner den Hechtsprung zeigten. Winter und Beckeri erwie sen sich als d.c Besten. Am Barren und am Pferd quer er wies sich Süssens als bester Turner. An den Ringen erhielt der Bauer BolL als einziger eine „10" für die beste Leistung. Bei den Freiübungen setzte sich der Münchener Friedrich an die Spitze Den Höhepunkt bildete das Reckturnen, bei dem unglaublich gute Leistungen geboten wurden. Winter und Stgngl waren die beiden Besten mit nahezu gleicher Punkt zahl. Das Endergebnis des Zwölfkampfes ergab folgende Rei henfolge: Steffens Bremen 115,733 Punkte, Winter-Frankfurt a. M. 115,400. Beckert-Neustadt 114,832, Frey-Bad Kreuznach 113,134, Volz Schwabach 112,434, Stadel 112,033, Schmelcher 112,033, Sandrock 109,158, Stangl 108,965, Kleine 108,265, Friedrich 107,733 Punkte. Neihefolge im Achtkamps der Frauen: Friedel Jby-Nürn- berg 85,975 Punkte, Schneemann-Hamburg, Schmitt-München, Pöhlsen-Hamb«rg, Meyer-Hannover, Frölian-Dresden, Bürger- Eberswalde, Bärwirth-Kiel, Högel-Wiesbaden, Fischer-Leipzig, Schowalter-Ludwigshafen, Hollfelder-Dortmund. * Im Anschluß an die Ausfcheidungskämpfe wurde für die Olympischen Spiele folgende deutsche Mannschaft aufgestellt: Walter S t c s f e n s - Bremen, Ernst W i n 1 e r - Frankfurt am Main, Franz B c ck e r - Neustadt (Schwarzwald), Konrad Frey-Bad Kreuznach. Willi S t a g e 1 - Konstanz, Mathias Volz-Schwabach bei Nürnberg, Jnozenz Stan gl-Mün- chen. Alfred Schwarzmann- Wünsdors. Ersatz: Schmelcher- München. Heinz Sandrock Immigrath. , Olympiamannschaft der, Philippinen in Perlen Die Olympiamannschaft der Philippinen traf am Montag gegen Mitternacht nach vier Wochen langer Reise auf dem Berliner Bahnhof Friedrichstraße ein. Ritter v. Halt hieß die philippinisch« Mannschaft im Namen des Organisations komitees auf das herzlichste willkommen und wünscht« ihne? beste Erfolge. Oesterreich nimmt an den Olympischen Spielen teil Der Präsident der österreichischen Sport- und Turn front teilt mit: In Anbetracht der bevorstehenden Olympi schen Spiele in Berlin, an denen österreichische Mannschaf ten teilnehmen werden, und in Anbetracht des Umstandes, daß die in letzter Zeit wiederholt stattgesundenen sportlichen Begegnungen zwischen österreichischen und deutschen Sport lern den in den Sportkreisen herrschenden sportkamerad schaftlichen Geist bewiesen haben, hat der oberste Sport führer, Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg, die Aufhebung des im vorigen Jahre erlassenen Startverbotes verfügt. Die Genehmigung für die einzelnen Starts österreichi scher Sportler in Deutschland ist aber dessen ungeachtet bei der Führung der österreichischen Sport- und Turnfront in jedem einzelnen Fall einzuholen. „Fackellaust'-Expedition für den Olympia Film nach Athen gestartet. In Haus Ruhwsld in Spandau, dem Generalquar tier des Olympia-Films, verabschiedete Leni Riefenstahl die „Fackellauf"-Erpcdition, die sich in drei Kraftwagen nach Athen begibt, um alle Vorbereitungen für die Aufnahmen zu diesem einzigartigen Filmdoknment zu treffen. Dieser Staffcllauf der 3180 Läufer, die von Athen bis Berlin Tag und Nacht unter wegs sein werden, soll in seinen charakteristischen Einzelheiten festgehalten werden. Die Wagen sind mit allem notwendigen Filmmaterial ausgcstattet. Sie enthalten zwei große Filmappa raturen und etwa 7000 Meter Film. Außerdem sind in sämt lichen Hauptstädten noch vorsorglich größere Mengen von Filmmaterial, insgesamt etwa noch 20 000 Meter Film bereit gestellt. Leni Riefenstahl selbst wird voraussichtlich am 18. Juli in Athen eintreffen, um dem Start des Fackellaufs in Olympia persönlich beizuwohnen. Rittmeister Brandt Sieger im „Großen Preis" des Düssel dorfer Reitturniers. Rittmeister Brandt gewann auf „Baron' vor 20 000 Zuschauern den „Großen Preis" des Düsseldorfer Reitturniers, ein schweres Jagdspringen über 12 Hindernisse Der deutsche Tenmsmeister spielt in Agram. Nach seiner Rückkehr aus London hat sich Gottfried Freiherr von Cramm in Behandlung eines Arztes begeben. Der Arzt, der eine Mus kelzerrung im rechten Oberschenkel seststellte, hofft aber, daß von Cramm bis Freitag wiederhergestellt sein wird, um an der Europa-Schlußrunde zum Davispokal in Agram teilneh men zu können. Keine Kirschen hängen lassen! Wer läßt schon die Kirschen am Baume hängen? "Und doch geschieht dies, wenn die Früchte an unerreich baren Aesten hängen. Aus Nachlässigkeit läßt man die abgesallenen, schon halb verfaulten Kirschen auch viel fach liegen. Daß dies für die nächstjährige Kirschenernte eine Gefahr bedeutet, darüber ist man sich aber meist nicht klar; denn in diesen Kirschen entwickeln sich die Maden der Kirschfliege, die sich herausbohren, dann im Boden verpuppen, um im kommenden Jahr erneut die Kirschen zu vermaden. Chemische Methoden zur Bekämpfung der Kirschfliege haben bisher versagt, so daß wir zu einfachen Mitteln greisen müssen, um den Madenbesall zu verrin gern. Rechnet man bereits mit" Kirschfliegenbefall, so ist rs angebracht, die Kirschen vor der Vollreife zu pflücken, denn so vertragen sie den Versand besser und werden nicht unansehnlich. Madige Kirschen liefere man an eine Bren nerei, sonst bleibt nur der Komposthausen. Doch dort schütte man sie nicht einfach hin, sondern übergieße sie mit kochendem Wasser, größere Mengen niit lhprozentigem Obstbaumkarbolineum. Wildkirschen nnd auch Sauer kirschen pflanze man nicht in die Nähe der Kirschpflanzun- gen. Nur die Schattenmorelle bleibt madenfrei. Späte Süßkirschen pfropfe man evtl, aus frühere Sorten nm, da sie nicht so leicht von der Vermadnng betroffen werden. Doch der einzelne nimmt den Kamps gegen die Kirschfliege vergeblich auf. Alle Kirfchbanmbesitzer in der Gemeinde müssen sich an den genannten Maßnahmen beteiligen, da mit der Erfolg nicht ausblcibl. Han-eisteil Berlin, 6. Juli Lleberwiegend schwächer Der Berliner Aktienmarkt wies keine einheitliche Haltung aus, Abschwächungen waren namentlich im spätere» Verlauf in der Mehrzahl. Von Montanwerten waren Buderus mit minus 2,25 und Mansfeld mit minus 1,50 Prozent stärker gedrückt. Braunkohlenaktien verloren zwischen 1 und 3 Prozent «Rheinische Braunkohlen). Am Markt der Kalipapiere notierte» Aschersleben 1,25 Prozent höher, während Salzdetfurth 1,50 Prozent verloren. Durchweg schwächer lagen chemische Werte «IG. Farben minus 0,75 Prozent). Auch Elektroakticn schlos sen sich der Abwärtsbewegung an. Am Re nie» markt war die Stimmung etwas freund licher, und es ergaben sich zum Teil leichte Erholungen. An! G c I r e i d c g r o ß in a r k t war die Lage aus den e n- zelnen Marktgebiet» ungefähr die gleiche wie in der Vorwoche Devisenkurse. O^qa «Belgien) 4l,96 «Geld) 42.04 «Brief), dän Krone 55,59 554? engt. Pfund >2,45 12,48, franz. Franke» 16,44 16,48. holl. Gutt . : 169.13 >69,47, «tal Lira 19.53 19,57, norm Krone 62,57 62.6N österr. Schilling 48,95 49.05, voln. Zlow 46,80 46.90, schweb. Krone 64.19 64,31, schweiz. Franken 81,22 81,38, span Peseia 34,03 34,09, lschech Krone 10,30 10.32. amerikan. Dollar 2,48«) 2,484. Preisfestsetzung für Hühnereier durch die Haupwcreiniqunq der Deutschen Eierwirlschafi mtt Zustimmung des Reichsmini sters für Ernährung und Landwirtschaft in Nps «e Stück für waggonweisen Bezug frachtfrei Empfangs'latwn. verzollt und versteuert einschl. Unterschiedsbetrag, ein sch!. Kennzeichnung. Verpackung und Banderolierung, a) IuwndZczntt, G 1, <v^- ir«,w> Tonoernaye mv r-,r. unv varnveri v,2v. vi wo—oo vw.) große 8.75, B <55—60 Gr.) mittelgroße 8,25, C <50—55 Gr.) normale 7,75. D <45-50 Gr.) kleine 7.25: G2 «frisch) Sonder- klasse 9, A 8,50, B 8, C 7,50, D 7. b) Auslandseier: Holländer. Dänen. Schweden, Norweger, Finnen, Belgier, Estländer, Ir länder Sonderklasse 8,75, A 8,25, B 7,25, C 7,25, D 6,75: Bub garen. Ungarn, Jugoslawen, Polen. Türken, Rumänen, Alba nier, Argentinier Sonderklasse 8,50, A 8. B 7,50, C 7. D 6,50. Bulgaren original <54—55 Gr.) 7,25. Berliner Milchpreise. Der Milchversorgungsverband Ber lin hat die Milchlieferziffer mit Wirkung vom 6. Juli 1936 als Einqauqskaq bis auf weiteres auf 95 Prozent festgesetzt. Die Preise blieben unverändert. Baumwolle — Neuyork 3. Juli 6. Juli Loko Neuyork j 12,49 12,62 Juli 1936 12,39 12,52 August 1930 12,34 12,47 September 1936 .... 11,98 12,11 Oktober ...... 11,70 11,83 November 1936 . - . 11,71 11,85 Dezember 11,73 11,87 Januar 1937 11,72 11,87 Februar 1937 11,75 11,89 März 1937 11,79 11,92 April 1937 11,81 11,93 Mai 1937 11,83 11,94 Zufuhr in atl. Häfen . 1 000 — Zufuhr in Gollhäfen . 4 000 3 000 Exporr nach England . 12 000 6 000 Export n. d. übr. Kont nenten . 7000 2 000 Fest Am Baumwollmarktc war die Preisbewegung nach oben gerichtet, da die Liverpooler Kabelmeldungen befriedigten und der Handel sowie di« Kommissionäre als Käufer austratM., Neben einer lebhafteren Nachfrage der Textilindustrie waren auch für ausländische Interessent«: Kaufaufträge eingegange«n. Anregung bot die feste Haltung der Lokoware, außerdem er wartet man eine Niedrige amtlich« Anbauflächenschätzungz Di« Preissteigerungen an den Gekreidemärkten trugen zu der festen Haltung bei. Rundiunl-Programm Deutschlandsender. Mittwoch, 8. Juli. 6.10: Fröhliche Schallplatten. — 9.40: Kleine Turnstunde für die Haussrau. - lO.OO: Deutsche Volkstänze aus allen Gauen. — 10.30: Fröhlicher Kindergarten. — 12.00: Musik zum Mittag. Das Kleine Orchester des Reichssenders Königsberg. Das Musikkorps des Jnf.-Regts. 1. — l4.00: Allerlei — von zwei bis drei! — 15.15: Cello und Klavier. — 15.45: Eine „Löwenmutter" allein im fernen Osten. — 16.00: Musik am Nachmittag. Es spielt die Kapelle Eduard Prasch — In der Pause von >6.50 bis 17.00: Mit Spaten und Bohrer durchs Land. — 17.50: Sport der Jugend. — 18.00: Deutsche Volks lieder. — 18.30: Möchten Sie hundert Jahre alt werden? — 18.45: Sportsunk. - 19.00: Und jetzt ist Feierabend! Grell Müller-Morelli «Gesang), Horst Hanns Sieber (Wurlitzer Orgel) und die Schrammclbuben — 20.15: Schallplatte». — 20.45: Stunde der jungen Nation. ..Das musikalische Opfer", von Joh. Seb Bach. - 2135: Musikalische Kleinigkeiten. — 22.15: Olmnpia-Funkdiettst. - 2300 bis 24.00: Wir bitten zum Tanz! Georg Ncttclmanu spiel! - Rcichsfender Leipzig: Mittwoch, 8. Juli 8.20 Für die Hausfrau: Markt und Küche: 10.00 Als Weber seinen „Oberon" schrieb: 12.00 Musik sür die Arbeitspause aus Dreiwerden (Kreis Rochlitz): 13.15 Mittagskonzert: 14.15 Al lerlei von Zwei bis Drei: 15,00 Rund um die Sowjetehe: 16.00 Schallplattenkonzert: 17.10 Jungmichel spielen: Plumpfack ohne Bart: 17,40 Deutsche Kunst jenseits der Grenzen: Dürer in Ita lien: 18,00 Singendes, klingendes Frankfurt: 19.00 Das Reichs heer singt: 19.45 Umschau am Abend: 20.00 Nachrichten: 20.15 Das musikalische Opfer, von Iobann Sebastian Bach! 21.05 Der Bienenstaat: ein Hörbild: 22.05 Nachrichten: 22.30 Aus Bad Godesberg: Da. wo die sieben Berge; 22.30 Ein Sommerabend am Rbein. Wasierwarme vom 6. Zuli Stadtbad Pulsnitz: 23-24 25 Grad Freibad Ohorn: 22 — 23 24 Grad Drauifahvt um Aena Doman von Franz Taver Kappus lirdeder-RechMchok: Drei üueUen-verlag. Königsbrück «Dez. vr-ss-n» 50« Im rückwärtigen Korridor, wo fein Zimmer lag, kam ihm Frau Dederichs entgegen. „Es waren ja doch zwei Telephongespräche vormittags", lächelte sie anzüglich, die Arme in die Hüsten gestemmt. „Meinetwegen auch hundert, was geht es mich an." Hans drängte die Alte zur Seite, riß die Tür auf, taumelte kurz und fiel schluchzend auf das Sofa. Fünfundzwanzig st es Kapitel Ganz anders als gestern abend, da man in Torbole angekommen war, sah die Welt heute aus. Immer aufs neue blieb Lena stehen, tief sog sie die reine, morgenfrische Luft ein. Weit dehnte sich der Garda see vor ihren Blicken, glitzernd und funkelnd bis zu den Segelbarken hinaus, die wie regungslos in der Hellen Sonne lagen. Dunkel stiegen dahinter Berge aus dem Wasser, steile Wände, hochragende Kuppen, gezackte Spitzen, scharf abgesetzt alle gegen den blauen Himmel, der sich ohne ein Wölkchen zwischen den Ufern fpannte. Im Sanatorium Italia fragte Lena nach ihrem Bruder. Man führte sie um das Hauptgebäude herum, immer weiter in den Park hinein, der voll immergrüner Bäume stand. Auf weißem Weg ging es später eine sanfte An höhe hinauf. Ein freundlicher Pavillon leuchtete hier zwischen Oliven und Zypressen, mit breiten Terrassen und Ballonen dem Süden zu, alle Fenster weit offen, das Ganze wie durchflutet von Licht und Wärme. Ein Assistenzarzt stellte sich Lena vor. „Doktor Bianchi Ich weiß, der junge Deutsche, der sei! gestern bei uns ist. Ja, er hat die Nacht gut verbracht, nach der langen Reise jedenfalls ein günstiges Symptom." „Wie finden Sie feinen Zustand überhaupt, Herr Doktor?" „Darüber läßt sich jetzt noch nichts sagen." „Aber man hat doch Hoffnung, daß er wieder gesund wird?" „Hoffnung, mein Fräulein, nun ja, die besteht zweifel los." Der Arzt stieg mehrere Steinstufen hinauf, öffnete rechter Hand eine Tür und ließ Lena den Vortritt. „Hier, bitte." Es war ein großer Raum mit blitzblanken Möbeln, besten Flügeltür auf eine geräumige Terrasse führte. Dort saß Walter in einem Korbstuhl, blaß, schmal, zusammen gesunken, den Blick ins Weite gerichtet. Als er die Schwester bemerkte, lief leises Zittern durch seinen Körper. „Lena —" „Ja, ich bin wieder da. Wie ich höre, hast du gut geschlafen. Da fühlst du dich gewiß auch besser heute?" „Viel besser." „Das ist gescheit, eine größere Freude kannst du mir gar nicht machen." Lena griff nach dem Buch, das auf geschlagen auf dem Tisch lag. „Was liest du denn Schönes hier?" Statt zu antworten, deutete der Bruder über den See. „Ist das Riva dort drüben? Es wäre hübsch, hinüber zurudern." „Auch das wird kommen", warf Doktor Bianchi ein. „Wann?" „Später, bis Sie mehr bei Kräften sind." Da war es plötzlich, als bäumte sich Walter kn seinem Stuhl. „Ja, später, immer und ewig dieses Später, feit länger als zwei Jahren schon." Ganz still saß er jetzt wkeder, das magere Gesicht bitter verzogen „Verzeih, Lena, es ist schon vorüber." Damit nahm er ihre Hand und preßte sie zwischen den feinen. „Immer solltest du bei mir sein, dann wäre ich bald gesund." Im Hintergrund nickte der Arzt und entfernte sich lautlos. „Das geht leider nicht", jagte Lena und erjchrak vor dem Wärter, der unvermutet im Zimmer aufgetaucht war. „Aber besuchen; so oft ich nur kann, will ich dich künftig besuchen." Einen Augenblick sühlte sie sich versucht, dem Bruder anzudeuten, vor welcher Veränderung sie stand aber sofort verwarf sie den Gedanken wieder. „Die Haup fache ist jetzt, daß du nicht mehr in Braunwalde bist. Uni) von dort fortzukommen, war ja schon immer dein Wunsch." Als Walter nur stumm bejahte, streichelte sie ihm leise die Wange. „Schau mich nicht so traurig an, bestimmt wird hier alles wieder gut." Eine Weile saßen die Geschwister schweigend beiein ander. Immer höher stieg die Sonne indessen, klar leuch tete das Felsengewirr der Rochetta herüber, weiß ragte der Kirchturm aus den vielen roten Dächern von Torbole. Unvermittelt fragte der Bruder fpäter: „Und daß ich jetzt da bin, wie ist das eigentlich zugegangen?" „Du weißt es doch, Walter, schon Doktor Lumbe hat dir ja alles erklärt." „Freilich, Doktor Lumbe, ein lieber, freundlicher Mensch. Sogar eine Zigarette wollte er mir schenken, als er zuletzt bei mir war. Aber rauchen mag ich jetzt gar nicht mehr, nicht die geringste Lust dazu. Dafür aber essen, ja, das ist etwas anderes, besonders die guten Sachen, die man hier bekommt. So gestern abend zum Beispiel, dann, das schöne Obst, großartig, wie das geschmeckt hat. die Makkaroni, ganz eigen zubereitet, der herrliche Fisch Nur wenig, L-ua, viel zu wenig für meinen Appetit. Drei mal soviel hätte ich aufessen können." „Das geschieht ja mit Absicht, du. Auch Gesunde sollen zum Abendbrot mäßig sein, für jedermann ist es am besten so." „Hm, vielleicht hast du recht." Ein fernes Lächeln um den Mund, spielte der Bruder mit seinen Fingern. „Eigentlich war es etwas anderes, was ich vorhin sagen wollte. Laß mich bloß nachdenken." (Fortsetzung solgt.)