Volltext Seite (XML)
Aufruf drSReichSminlfferS Dk. Goebbels Deutschland empfängt seine Gäste Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propa ganda erläßt folgenden Aufruf: „Nach dem Willen des Führers hat Deutschland für die Olympischen Spiele 1936 Vorbereitungen wie kaum ein anderes Land zuvor getroffen. Die Hunderttanscnde ausländischer Gäste sollen würdig empfangen werden und ein besonders glänzendes Beispiel deutscher Gastfreund schaft erleben. Ich bin gewiß, daß jeder Deutsche seine Ehre darin setzen wird, den ausländischen Besuchern, die alle unter dem Schutze des Deutschen Reiches stehen, zu vorkommend gcgenübcrzutrctcn und, wenn sic einer Hilfe bedürfen, ihnen mit Rat und Tat Beistand zu leisten. Berkin, den 1. Juli 1936. gcz. Tr. Goebbels." Besichtigungsfahrten und Flurbegehungen Mirtschpftsberatlurgsstesl« Kamenz (Landwirtschaftsschule) Die Zeit zwischen der Heu- und Getreideernte ist die Zeit der Besichtigungsfahrten und Flurbegehungen.'Das beste An schauungsmaterial für den Dauern gibt noch immer Ler Betrieb vorbildlich wirtschaftender Berufskameraden und die kritische Besichtigung der eignen Fluren mit Derufskameraden zusam men vor der Ernte. Die Flurbegehungen sind zurzeit im vollen Gange. Die Besichtigungsfahrten find zum großen Teile schon erledigt. Wenn auch nicht alles, was ein vorbild licher fremder Betrieb zeigt, im eignen Betriebe kopiert werden kann, so wird jeder Bauer, der mit offenen Augen dabei ist, in jedem Falle wertvolle Anregungen mit nach Hause nehmen und seinen Gesichtskreis weiten. Im Juni besuchten 15 Bauern und Landwirte unseres Kreises die Großbetriebe von Dr. h. c. Schurig, Markee bei Nauen (Osthavelland). Wenige Zahlen mögen die Aus dehnung der Betriebe kennzeichnen. Es handelt sich um vier größere Betriebe mit zwei Vorwerken mit insgesamt zirka 12000 Morgen landwirtschaftlich genutzter Fläche. Es werden angebaut zirka 3020 Morgen Gemüse aller Art für den Grohmarkt Berlin, eingegliedert in die Fruchtfolge. Das dazu gehörige Gut Hertefeld und Dergerdamm mit Hanffabrik baut zirka 3000 bis 4002 Morgen Hanf und ist die einzige Hanf- Hochzucht in Deutschland, von der aus zurzeit Ler gesamte deutsche Hanfbau organisiert wird. Der Gemüsebau mit eignen langjährigen Zuchtgärten versorgt Berlin, besonders zu Zei ten, wo sonst Holland in Berlin den Markt beherrschte. So werden beispielsweise in der Haupt-Dlumenkohlzeit täglich 62222 bis 122 222 Kohlköpfe geerntet und verpackt. Auf den Gütern werden zirka 1222 Menschen beschäftigt. Markee ist auch Prüfungsstelle für landwirtschaftliche Maschinen und Ge räte. Für die Gemüsefelder werden in großem Maße die un geheuren Mengen Berliner Müll als Dünger mit verwendet. Grohe Feldflächen werden berieselt, da jährlich nur zirka 452 bis 522 Millimeter Niederschläge. Auf drei Gütern sind Schweinezuchten großen Ausmaßes. Der Luzernebau ist hier alteingesessen. Dir riesigen Feldschläge sind infolge Ler inten siven Kultur fast unkrautfrei. Eine Menge Eindrücke verschiedenartigster Natur stürmten auf unsere Fahrtteilnehmer, die meistens aus bäuerlichen Betrieben stammten, ein. Am Sonntag wurden aus einer dreistündigen Stadtrund fahrt die interessantesten Teil Grohberlins besucht. Der Nach mittag vereinte die Teilnehmer auf einer Rundfahrt auf Lem herrlich gelegenen Wannsee. Eine zweit« Besichtigungsfahrt führte wiederum 22 Dauern und Landwirte außerhalb des Kreises in die Betriebe von Gürtler in Deicha bei Lommatzsch und auf Rittergut Ebersbach, das Gut des ehem. Präsidenten der Land wirtschaftskammer. Ersteres ist etwas über 422 Morgen groß und überraschte durch seine Vielseitigkeit. Neben Ler in der Lommatzscher Pflege üblichen hervorragenden Feldwirtschaft (Zuckerrüben und Winterweizen) sahen die Teilnehmer hier einen sächsischen Gemüsebaubetrieb, der mit geringstem Men- fchenaufwand nicht weniger als 122 Morgen Gemüse baut. Die ersten Kohlköpfe wurden gerade verladen. Zirka 6222 Quadratmeter Fläche sind unter Glas. Daneben werden in dem Betrieb zirka 1322 Hühner gehalten. Auch die Schweine- und Milchviehzucht steht über dem Durchschnitt. Bei der Gelegenheit wurde auch dem benachbarten Ritter gut Gödelitz des Herrn Schmidt ein Besuch abgestattet. Die Zeit gestattete hier lediglich eine Besichtigung der Viehbestände. Auch hier wird Gemüse feldmähig gebaut. Die Schafhochzucht ist eine der ältesten in Deutschland und stammt aus dem Jahre 1863. Rittergut Gödelitz ist außerdem dem Herdbuch für schwarzbuntes Niederungsvieh angeschlossen und hat gleich zeitig eine hervorragende Schweinezucht ,die besonders durch natürliche Haltung (Stallbauten und Ausläufe) interessierte. Am Nachmittag wurde das Rittergut Ebersbach besichtigt, für uns vor allen Dingen deshalb interessant war, weil es seit 7 Jahren biologisch dynamisch wirtschaftet. Durch die persönlichen Erklärungen des Herrn Vogelsang war diese Be sichtigung eine ganz besondere Delikatesse. Eine scharf durch dachte Fruchtfolge, starker Viehbesatz von bis aufs letzte Lurch- gezüchteten Tieren, Weidebetrieb, hervorragende Mistbehand- lung und eine feine Einstimmung von Vieh und Futter waren die hervorragendsten Merkmale dieses Betriebes. Der gute Stand der Feldkulturen und Weideflächen war bemerkenswert. Auf Ler Rückfahrt wurde der Sektkellerei „Bussard" Kötzschenbroda ein Besuch abgestattet. Die diesjährige Besichtigungsfahrt im Kreise Kamenz, mit 21 Teilnehmern verhältnismäßig schwach, führte durch Lie vorbildlich geleiteten Betriebe von Brising, Lückersdors; Steglich, Bischheim; Jaurich, Gersdorf. Da sie alle klein- bis mittelbäuerlicher Größe sind, waren sie für die Fahrtteilnehmer besonders belehrend. Es wurden dann weiter besichtigt ein Winterweizensortenversuch bei Rammer, Ohorn, das Ehrenmal und das im Bau befindliche Heim der HI. aus dem Gickelsberg, die Milchkuranstalt des Rit tergut Ohorn und ein Anbauversuch Roggen mit Winter- xrbsen, ebenfalls Rittergut Ohorn. Nach einer Mittagspause in Pulsnitz im Geburtshaus des Geh. Rat Kühn („Äadt Dresden") wurde die Kirche Pulsnitz mit den Gedächtnis» kapellen der großen Pulsnitzer, Bildhauer Rietschel und Mis sionar Ziegenbalg, und anschließend die Großbäckerei der Derbrauchergenossenschaft als eine Stätte der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse besichtigt. Lieber den Eierberg ging dann Lie Fahrt über Lichten berg und Mittelbach. Es wurden unterwegs besichtigt zwei Kartoffelsortenversuche von Zinke, Pulsnitz M. S. und Schlegel, Lichtenberg, desgleichen ein Leinsorten versuch bei Rammer, Lichtenberg. Die Fahrt endete nach der Besichtigung Les Scheunenneu- und Silobaues von Schlegel, Mittelbach, im Gasthof Mittelbach bei einem späten Kaffee. Alle Fahrten fanden großen Widerhall bei Len Teil nehmern. Der Leiter War an jedem Falle Dr. Luley, Kamenz. Neueste Drahtberichte Mißstand« Im katholischen Waisenhaus in Dresden Dresden Vor einigen Tagen erhielt die Kriminal polizei eine vertrauliche Mitteilung, wonach im katholischen Waisenhaus, Nm Queckbrunnen 5, sittenwidrige Zustände herrschen sollten. Bei den sofort Lurch die Kriminalpolizei vorgenommenen Erörterungen wurde festgestellt, daß imSchlaf- soal Zöglinge im Alter von 14 bis 18 Jahren andere im Alter von 12 bis 12 Jahren zu widernatürlicher Unzucht ver- sührt hatten. k Landesverräter hingerichtet Berlin. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Der vom Volksgerichtshof am 1. Februar 1936 wegen unternom menen Landesverrates zum Tode und dauernden Ehrverlust verurteilte 24jährige Walter Scheve ist heute morgen in Berlin hingerichtet worden. 'SenÄtspräfideat Grosser wieder in Danzig — Spontane Kundgebungen am Bahnhof Danzig. Senatspräsident Greiser traf am Dienstag früh mit dem fahrplanmäßigen Zuge wieder in Danzig ein. Obwohl die Ankunft Greifers nicht bekanntgegeben war, strömte doch eine große Menschenmenge zusammen, die den Senatspräsidenten mit jubelnden Heilrufen begrüßten. Greiser dankte aus seinem Wagen mit kurzen Worten für die ver trauensvolle Kundgebung der Danziger Bevölkerung. Erdbeben in Iran London. Mehrere Bezirke in Iran wurden am Montag abend von einem schweren Erdbeben heimgesucht. Am stärksten betroffen wurde Lie Stadt Danand bei Birjand, wo 12 Men schen getötet und über 52 verletzt wurden. Feuergefecht zwischen Marxisten und spanischen Faschisten Madrid. In dem Ort Miguelturra (Provinz Ciadad Real) wurden bei einem Fruergefecht zwischen Marxisten und spanischen Faschisten 2 Personen getötet und 12 verletzt, darunter 4 lebensgefährlich. Sinkende Fürsorgelafi Starker Rückgang der Hilfsbedürftigcnzahl. Nach den vorläufigen Ergebnissen der Reichssürsorge- statistik für das Rechnungsjahr 1935/36 ist eine starke Ver minderung der Hilfsbedürftigeuzahl und der öffentlichen Fürsorgelast festzustcllen. Der Personenkrcis der Hilfsbedürftigen, der zu Lasten der Gemeinden und Gemeindcvcrbändc unter starker Be teiligung des Reiches lausend, bar in offener Fürsorge unterstützt werden muß, ist seit dem Höhepunkt der Krise (Ende 1932 bis Anfang 1933 — zur Zeit der Machtüber- nahme durch dir nationalsozialistische Negierung) inner halb von 3 Jahren bis aus fast die Hälfte zurückgcgangcn; er verminderte sich von 4,7 Millionen Parteien oder an nähernd 9,5 Millionen Köpfen bis auf rund 2,6 Millionen Parteien (Abnahme um 47 v. H.) mit etwa 5,1 Millionen Köpfen (Abnahme um 46 v. H.) Ende März l936. Die A u s g a b e n der Bezirksfürsorgeverbände für die offene Fürsorge, die von der konjunkturellen Eniwicklung am stärksten beeinflußt werden, sind von 2097 Millionen RM. im Jahre 1932/33 aus rund 1100 Millionen NM. im Jahre 1935/36, also um s a st I M i 11 i a r d e N M. ge sunken. Die gesamte öffentliche Fürsorgelast. das beißt die Eigenlast der Bezirks- und Landessürforgeverbände (Zuschußbedarf) einschließlich der Zuschnßlcistungcn von Reich und Land, ersordcrte im Jahre 1932/33 insgesamt 2738 Millionen RM.. im Jahre 1935/36 nur noch 1666 Millionen RM., das sind rund 1070 Millionen RM. weni ger. Die Z u s ch u ß l e i st u n g e n von Reich und Lank konnten in dieser Zeit wegen der außerordentlichen Ver minderung Ler Aufwendungen der Gemeinden und Ge meindeverbände (FürsorgeverbänLcl für die Arbeitslosen von etwa 850 auf 80 Millionen RM. einge- schräkt werden. Gleichzeitig wurde die Eigenlast der Fürsorgeverbände bzw. ihrer Träger auf dem Gebiet der öffentlichen Fürsorge und Jugendhilfe um über 300 Mil lionen RM. auf 158 Millionen RM. gesenkt. Diese Eigen last liegt sogar noch um etwa 75 Millionen NM. unter der Eigenlast für das Rechnungsjahr 1929/30. 35 OVO KdF-Fahrer deim Groben Preis An dem Motorradrennen um den „Großen Preis von Europa" in Hohenstein-Ernstthal konnten, dank der Betreu ung durch die NSG „Kraft durch Freude" 35 000 Volksge nossen aus Sachsen teilnehmen. Manche Volksgenossen mö gen darunter gewesen sein, die zum erstenmal in ihrem Leben Zeugen einer so berühmten Sportveranstaltung sein dürften. Die Betreuung und Führung aller als „KdF"-Gäste ein getroffenen Volksgenossen war über jeden Tadel erhaben und stellte erneut der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und der DAF das beste Zeugnis aus. Zwölf „KdF"-Sonderzüge trafen auf dem Bahnhof Hohenstein-Ernstthal ein, wo ein „KdF"-Lautsprecherwagen sie nickt nur mit Musik stimmungsvoll empfing, sondern auch allen Teilnehmern die Richtlinien für An- und Abfahrt mit teilte. Die sportlich auf hoher Stufe stehenden Rennen mit dem spannenden Kampf Deutschland gegen Ausland erfüll ten ihrerseits restlos ihren Werbezweck. Weiterhin legte der Renntag in Hohenstein-Ernstthal davon Zeugnis ab, daß „Kraft durch Freude" mit dem Besuch solcher Großveran staltungen im Sport sich Tag für Tag mehr Freunde ge winnt und mit solcher Leistungssteigerung ihre Daseinsbe rechtigung am besten beweist. Zu diesen 35 000 sportbegeisterten „KdF"-Fahrern kom men noch annähernd 15 000 Volksgenossen, die ebenso die Annehmlichkeiten schöner Wochenenderlebnisse durch Be triebssahrten, Besuch der Reichsgartenschau oder Theater, Fahrten in die Sächsische Schweiz oder ins Erzgebirge der unermüdlichen Tätigkeit von „Kraft durch Freude" verdan ken. So zeigen sieben Tage „KdF"-Arbeit im Sachsengau das beachtliche Ergebnis, daß wieder einmal 5 000 Arbeits kameraden Freuden und Erlebnisse beschicken waren, die früher einfach für sie nicht bestanden. Volksbücherei Ohorn In der Zeit vom 12. Juli bis mit 12. August ist die Bücherei geschlossen. Letzte Bücher-Ausleihe vor den Ferien am 9. Juli Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden für Mittwoch, 8. Juli 1936: Sehr warm, Gewitter mit vorübergehender Abkühlung, wechselnd« Winde, meist aus südlicher Richtung. d4or§en Mittwoch, 20 Okr, im „Sacks. blök" Olvmpis-Iksstsr Liittwock bis Sonnabenck '/,d, Sonntag 6 u. '/,9 Okr Lin Volltreffer cler l^röklickkeit Du kannst nickt trsu sein . . . ^in ecbter, scköner Volksfilm narb ciem bekannten Scklagettieck, bei ciem ckes backens kein Lncke ist; clenn ckakür sorgen: l-ucis ivie spröcie ^unßsrau), f-ssrmsnn 8pSsIrnLMS(H>ers^mpatkiscke OraukZänAer), ^os 8töcksl T)er verliebte Vati). birckt sttv vsmsn rind so rcMsnk wie sie aogsro^oa sussodoa Oss ricbtigs Korsett wscbts. 8ie brsucbea sied nur bei wir bersten ru lassen uo6 eines 6er wirblicb praktischen, neuen Lowmerkorsetts Lu tragen, äis so erlrsulicn leicbt. so wunderbar prsktiscb u. so preisw. bei wir rn baden siaci 1V.Lckkommocisu,LcMsget«rpi.4I WklSkt llll ÜWM! Ein Hausmädchen welches zu Hause schlafen kann, für sofort gesucht Frau Huhle, Feldstraße Junges Mädchen von 14—18 Jahren als Aufwartung gesucht Johanna Trödler Damensalon Maurer-Polier sowie einige Maurer sucht Baumstr. Johne Gelernte Hosen - Näherinnen stellt laufend ein Kleiderfabrik Max Gebler Bretnig 154 b/c Schön möbl. Zimmer sonnig und ruhig, Bad, Etagen heizung, auch mit vollständiger Pension, sind preiswert zu ver mieten. Besichtigung unverbindl. Buschmann, Rietschelstr. 26II Wir führen den bekannten Huminal-Dünger /V und 8 und erbitten rechtzei tige Aufgabe von Bestellungen. Auskunft u. Prospekte durch die Cenrraldrogerie M. Jentsch Vsrksutsstslls KM-kW »Willig Sie können mit ruki^em Gewissen unck okn^ Gebertreibun^ jeciem cken empkeklen, denn er bietet auk jeciem Gebiet ckas, was man von ikm erkokkt Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten