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Pulsnitzer Anzeiger : 07.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193607073
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360707
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-07
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
- Titel
- Pulsnitzer Anzeiger : 07.07.1936
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Örtliches und Sächsisches Der Bauerngarten Die ersten Spuren unserer schönen deutschen Bauerngärten sind erst im Mittelalter zu erkennen. Es waren die Heil- und Kräutergärten der Klöster; sie lagen zumeist in den Kloster- höfen und bestanden entsprechend ihrem Zweck und ihrem ver hältnismäßig kleinen Raum aus aneinandergereihten Beeten. Zu den Heilkräutern kamen immer mehr Küchenkräuter und Gemüsepflanzen, auch Obstbäume wurden häufiger gepflanzt, und es entwickelte sich in verhältnismäßig kurzer Zeit der charakteristische Dauerngarten, in dem auch die Blume eine große Rolls spielte. Die wirtschaftlichen Bedürfnisse liehen dann den Bauerngarten zu einem besonderen Wirtschafts zweig werden. Heute soll der Bauerngarten in der Haupt sache Früchtegarten sein und neben dem Obst, feineren Ge müsen und Küchenkräutern immer einen gewissen Teil Heil kräuter bergen. Das große Gemüse wird meist feldmäßig angebaut und braucht deshalb im Garten nicht berücksichtigt zu werden. Don den Heilkräutern werden besonders häufig diejenigen angepflanzt, die sich zur Teebereitung eignen. Minze und Salbei fehlen selten. Dann werden die Gemüse aussaaten für den Feldanbau, die Pflanzen für den Friedhof dort gezogen, und endlich sollen die ersten Frühkartoffeln im Garten wachsen. So ergibt sich die intensive Ausnutzung des bäuerlichen Gartens. Daneben spricht aber die meist große Fläche für Blumen dafür, daß der Bauer nicht nur Sinn für den Ertrag des Gartens, sondern auch sür seine schöne und liebliche Ausgestaltung hat. Einen großen Raum nimmt da neben die Rasenbleiche ein, und der Sitzplatz am Hause sowie die aus Weißdorn und Linde gezogene Gartenlaube darf nicht.fehlen. Es ist zu bedauern, daß der nüchterne Maschen drahtzaun oder der hier ganz verfehlte Stacheldrahtzaun von Jahr zu Jahr mehr die prächtig gewachsenen Hecken und die derben Holzzäune bäuerlicher Zimmermannskunst ver drängte, obgleich beide schön sind und ein Haus, Gärten und Umgebung ungleich lebendiger und natürlicher zusammen- tzalten als Drahtzäune. Pulsnitz. Bekanntmachung betr. Wir werden ge- Rummer besonders hinzuweisen. Wer seine Steuern nicht beten, auf die Bekanntmachung im amtlichen Teil dieser pünktlich entrichtet, muß Säumniszuschlag in Höhe von 2 v. H. zahlen und kann damit rechnen, daß er auf der öffentlichen Liste der säumigen Steuerzahler steht. > Einstellung in die Marinesanitätsoffizier-Laufbahn. Für Medizinalpraktikanten und jüngere approbierte Aerzte sind zum 1. Oktober 1936 und 1. April 1937 Einstellungen als Anwärter für die Marinesanitätsoffizier-Laufbahn vorgesehen. Einstellungsgesuche sind zu richten an die Inspektion des Dildungswefens der Marine in Kiel, die auch über die Ein- stellungsbebingungen Auskünfte erteilt. Reue Sätze sür die Wehrmachtsberpflegung. Rach einer Verfügung des Reichskriegsministers beträgt vom 1. Juli ab der Reichsbesvldungsabzug für die Wehrmachtsverpflegung 1.23 RM täglich. Darin find 0.98 AM Beköstigungsgeld und 0.18 RM Brotgeld enthalten. Der Lergütungssatz für die auf Grund des RaturaDistungsgesetzes angeforderte Quartierver pflegung fowie für die Anternehmerverpflegung außerhalb Ler Standorte auf Märschen, bei Hebungen usw. wird gleichzeitig auf 1.38 RM festgesetzt. Zum Schutze des Jungwildes sind Hunde außerhalb der Zone von 202 Metern vom nächsten Hause bis 31. Juli 1936 an der Leine zu führen. Ausgenommen von dieser Bestimmung find Hunde, deren Verwendung für dienstliche oder jagdliche Zwecke einwandfrei nachgewiesen werden kann. Zuwiderhand lungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 RM oder Haft be straft. Jeder Jagdausübungsberechtigte kann Hunde, die er im Jagdbezirke in einer Entfernung von mindestens 300 Meter vom nächstbewohnten Hause ohne Begleiter antrifft, töten. GrohMMdorf. Auszeichnung für langjährige treue Dienste. Am Sonntag, 5. Juli, sand im Betriebs des Lehngutsbesitzers Münch in Anwesenheit des Bezirks bauernführers Alfred Mager Lie Auszeichnung von zwei Gefolgschaftsmitgliedern für langjährige treue Dienste statt. Diplomlandwirt Nitzsche, Pulsnitz, sprach im Auftrag der Kreisbauernschaft Kamenz. Einleitend schilderte er die Ent wicklung der deutschen Landarbeit und gedachte des traurigen Arbeitsverhältnisses zwischen Bauer und Gefolgschaftsmit gliedern vor der Machtergreifung. Er stellte den Hof als eine Volksgemeinschaft im Kleinen dar, ein Vorbild für das ganze Volk, um auf diesem Wege zu einer wahren Volks gemeinschaft zu kommen. Mit Worten des Dankes überreichte er dem Schirrmeister Ernst Bernhard Mütze für 20jährige Dienste ein Anerkennungsschreiben der Landesbauernschaft und das tragbare kupferne Abzeichen, dem Wirtschaftsgehilfen Anton Paul Hesse für 10jährige Dienste ein Anerkennungs schreiben der Landesbauernschaft. Dauer Münch schloß sich den Worten des Dorredners an und überreichte seinen treuen Ge hilfen ein Geschenk. Ein gemeinsames Mahl beschloß die schlichte Feier. Rei chenbiach. Raubwild. Auf der Schäferleite soll sich wieder in einem Getreidefeld ein Fuchs eingenistet haben. In der Nähe seines Baues fand man Aeberreste von ver zehrtem Geflügel und von Hasen. Einem hiesigen Einwohner fehlen seit einiger Zeit mehrere Hühner, deren Derbleib nun Wohl zu erklären ist. Dresden. Max Schmeling kommt nach Dres den. Max Schmeling wird, wie Ler „Dresdner Anzeiger" meldet, am Mittwoch nach Dresden kommen, um der Urauf führung seines Films „Max Schmelings Sieg — ein deutscher Sieg" beizuwohnen. Dresden. 92 junge Dänen bei der sächsischen Hitler-Jugend. Am Sonntag trafen auf dem Haupt bahnhof 92 dänische Pfadfinder zu einem mehrtägigen Auf enthalt in Sachsen ein, bei dem sie von der sächsischen HI. betreut werden. Die jungen Dänen wurden auf dem Bahnhof Lurch einen Vertreter der Gebietsführung, sowie durch einen Fanfarenzug und eine Ehrengefolgschaft der HI. begrüßt. Bis zum 9. Juli werden die Gäste im Haus der Jugend zu Dresden untergebracht sein. Sie werden in dieser Zeit sämt liche Sehenswürdigkeiten der Stadt Dresden besuchen, sie werden verschiedene große Jndustriewerke besichtigen, und auch eine Führung durch Lie Horst-Wessel-Schule ist vorgesehen. Am den Dänen einen Begriff von der Aufbauarbeit Les Na tionalsozialismus zu geben, erfolgt eine Besichtigung der Reichsautobahnstrecke bei Dresden-Kemnitz. Ferner wird ein Besuch der Stadt Meißen, eine Dampferfahrt und eine Fahrt in die Sächsische Schweiz den ausländischen Gästen einen Einblick in die Schönheiten der sächsischen Landschaft geben. In der letzten Nacht ihres Aufenthaltes in Sachsen werden die Dänen auf der Jugendburg Hohnstein, der größten Jugend herberge der Welt, übernachten. Am 10. Juli treten sie die Rückfahrt in Richtung Berlin an. — Dieser Besuch der 92 dänischen Pfadfinder gilt in erster Linie der Vertiefung Les Verständnisses zwischen der dänischen und der deutschen Jugend. Oberwiesenthal. Hundert Jahre treu Lem Leut sch en Lied. Der Männergesangverein Oberwiesenthal be ging am Sonntag die Feier feines hundertjährigen Bestehens. Mit dieser festlichen Veranstaltung war eine Grenzlandkund gebung der Sänger des Kreises Annaberg-Duchhölz verbunden. Dresden. V? sohnke Leistung. Ein zweckmäßiges Geschenk erhielt die sächsische Reichsgruppensiegerin der Be rufsgruppe Textil vom Reichsberufswettkampf 1935/36, Gerda Lasch in Jahnsdorf. Anläßlich eines Betriebsappells überreichte ihr der Reichsbetriebsgememschaftsleiter für Tex til eine Nähmaschine. Gerda Lasch wurde es durch eine von Dr. Ley zur Verfügung gestellte Freistelle möglich gemacht sich beruflich weiterzubilden. Dresden. Fahrradhyänen gefaßt.. Auf dem Sternplatz wurde ein Mann überrascht, der gewaltsam die Sicherung eines Fahrrades entfernen wollte. Der Dieb wurde als der 36 Jahre alte, mehrmals vorbestrafte Artur Werner aus Heidenau festgestellt. Die Kriminalpolizei verhaftete den 31jährigen Willy Schulze aus Heidenau als Mittäter; beiden konnten 20 Fahrraddiebstähle in Dresden, Pirna, Bad Schandau, Dohna und Heidenau nachgewiesen werden. Döbeln. Gutbesuchte Kreistierschau. Die Reihe der von der Landesbauernschaft Sachsen durchgeführ ten Tierschauen wurde fortgesetzt mit einer von dem Tier zuchtamt und der Kreisbauernschaft Döbeln veranstalteten Kreistierschau, auch hier waren die züchterischen Leistungen und der Besuch als ausgezeichnet anzusehen. Landesbauern führer Körner wies darauf hin, daß solche Schauen anregen sollen, das Zuchtziel zu erstreben und dadurch die Leistungen zu steigern. Leipzig. Unbeausichtigte Kinder gasver giftet. Während die beiden Mütter in der Waschküche be schäftigt waren, blieben der dreijährige Rolf Knoll und die achtjährige Ilse Just in der Wohnung in der Gudrunstraße in Lößnig allein zurück. Die Kinder spielten anscheinend mit dem Gasschlauch in der Küche, der sich löste; die Kinder wur den durch das Gas tödlich vergiftet. ourgfiaol. Grotzrrastwagen verbrannt. In Taura geriet in der Nähe des „Bellevue" ein Privatautobus, mit dem ein Claußnitzer Verein nach Saalfeld fahren wollte, in Brand. Die Insassen konnten sich in Sicherheit bringen. Der Kraftwagen brannte vollständig aus. Zwickau. Vorsicht bei Starkstromleitun gen. Beim Sammeln von Altmetall kam der sechzehnjäh rige Weber von hier auf dem Gebiet der Maxhütte in Lichten tanne mit einer Eisenstange mit einer Starkstromleitung in Berührung; Weber wurde durch den Starkstrom getötet. Oelsnih i. V. Durch die Schrankenwärterin gerettet. In Lottengrün fuhr ein Kraftradfahrer gegen die geschlossene Bahnschranke, wodurch sich diese hob. Der Kraftradfahrer fuhr unter ihr hindurch und kam auf den Gleisen zu Fall. Die Schrankenwärterin Mayer lief geistes gegenwärtig einem herannahenden Zug entgegen und konnte den Lokomotivführer zum rechtzeitigen Halten vor dem aus den Schienen liegenden Verunglückten veranlassen. Lettspruch sür den 8. Juli Gleiches Wollen hak alle, Fürsten und Volk, reich und arm, alt und jung, zu gleicher Tat vereint. Wirtschaftskundliche Fahrt durch Sachsens Druck- und Papierindustrie Die nächste wirtschaftliche Studienfahrt der DAF führt in das umfassende Schaffen der sächsischen Druck- und Pa pierindustrie. Die Fahrt beginnt in Leipzig, dem Mittel punkt der deutschen Druckindustrie. Besichtigt werden eine Schriftgießerei, eine Großdruckerei, die Deutsche Bücherei mit ihren gewaltigen Sammlungen, das Museum für Buch und Schrift und das Völkerschlachtdenkmal. Nach dem Be such Altenburgs, das durch seine Spielkartenindustrie welt berühmt geworden ist, wird in Freiberg die „Goldene Pforte" am Dom besichtigt und in ein altes Silberbergwerk eingefahren sowie eine in der Nähe Freibergs liegende Pa pierfabrik besucht. Durch den herrlichen Tharandter Wald führt die Fahrt nach Dresden; hier werden Farbenfabriken, Maschinenfabriken, Tief- und Lichtdruckereien, eine Tapeten fabrik und die Reichsgartenschau besucht werden. Die Fahrt endet mit einer Wanderung in die Sächsische Schweiz und einer Dampferfahrt nach Dresden. Anmeldungen zu dieser Fahrt, die vom 13. bis 19. Juli durchgeführt wird, sind noch möglich, müssen aber schnell stens an die Gauwaltung Sachsen der Deutschen Arbeitsfront, Abteilung für Arbeitsführung und Berüfserziehuna. erfolaen. Frauenmord bei Görlitz In einem Weizenfeld in der Nähe von Pfaffendorf bei Görlitz wurde die Leiche der fünfundvierzig Jahre alten alleinstehenden ledigen Schneiderin Gertrud Hiller aus Pfaffendorf aufgefunden. Die Ermittlungen ergaben, daß sie nach einem offenbar vorausgehenden Sittlichkeitsverbrechen ermordet worden ist. Die Leiche wies schwere Verletzungen am Kopf auf; zwischen der Ermordeten und dem Täter fand allem Anschein nach ein Kampf statt. Wie ermittelt werden konnte, ist auch am Mittwoch, 24. Juni, abends in Klein- Biesnitz ein Sittlichkeitsverbrechen an einem jungen Mäd- chen begangen worden, bei dem die Tatumstände ähnlich lagen. Es kann sich möglicherweise um den gleichen Täter Händeln. Für Mitteilungen, die zur Aufklärung des Der- brechens führen, steht eine hohe Belohnung in Aussicht. Wieder eine Spitzenleistung des Sachsenganes Im Rahmen des vom 23. bis 30. Juli in Hamburg statt findenden Weltkongreß für Freizeit und Er holung, zu dem bis jetzt die Teilnahme von mehr als 50 Ländern feststeht, rückt der große Festzug in den Mittelpunkt des Geschehens. Er soll in Form und Inhalt die Größe deutscher Geschichte, deutscher Arbeit und deutschen Volkstums sowie ihrer Träger in Vergangenheit und Gegen wart würdig zur Schau tragen. Zu diesem mit dem Vesten aus allen deutschen Gauen beschickten Festzug, der einen geschichtlichen Teil, eine Groh- schau „Deutsche Arbeit" und den Teil „ Deutsches Volkstum und deutsche Landschaft" enthält, stellt der Gau Sachsen den Löwenanteil der Festwagen. Während alle anderen deut schen Gaue mit nur wenigen Wagen den Festzug beschicke«, steht Sach senmitz w o lfWagen in Hamburg voran! In den Hamburger Tagen sollen alle deutschen sowie alle ausländischen Festteilnehmer durch den Festzug so deut lich wie noch nie von der wirklichen Bedeutung und Stel lung Sachsens überzeugt werden. Sorgfältig sind die Bilder und Gruppen auf den zwölf Wagen ausgewählt, die für Sachsen, seine Geschichte, seine Arbeit und seine Menschen werben sollen. Die Zusammenstellung der zwölf sächsischen Festwagen gibt folgenden anschaulichen Gesamteindruck: Den geschichtlichen Teil leitet der bekannte mittel alterliche Reisezug der Leipziger Messe mit dem Reisewagen und den dazu gehörigen Reisigen — Be gleitmannschaften — ein. während ihn die Wagengrupp« .„Meißner Porzellan", die neben einer Trachten gruppe der Rokoko- und Renaissancezeit kostbare echte Meiß ner Vasen mitführen wird, abschließt. Der Hauptteil „Deutsch« Arbeit" stellt die Freiberger Bergparade mit un gefähr 150 Mann einschließlich einer Vergkapelle und drek alten Fahnen der Freiberger Bergakademie in den Vorder grund. Vertreten ist der Musikwinkel Obervogt land mit der Markneukirchener Musikkapelle des Jung volks und ein Wagen mit Erzeugnissen der sächsischen Musik- instrumentenindustrie. Dann folgt das erzgebirgisch« S v i e l z e u g l a n d mit dem vom letzten Winterhilfswerk bekannten Reiterlein als Zeichen, Graphisches Ge werbe und Buchhandel Leipzig, die T e x t i l in d u st r i« aus den Kreisen Chemnitz, Stollberg, Glauchau und Löbau, die schönen Annäberger Posamenten und Klöppeleien, die Wunderwerke der Plauener Svitzen und Gardinen, die bunte Pracht derSebnitzer Blumenindustrie und ein Wagen der Dresdner Photoindustrie vervollkommnen diese sächsische Lei stungsschau. Die dritte Gruppe „Volkstum und Landschaft" setzt sich aus einem Wagen aus dem Erzgebirge mit dem „Vugelbeerbaam", einem Wagen einer Oberlausitzer Volkstumsgruppe und einer Volkstums- gruvpe ausFalkenstein i. V. zusammen. Außerdem werden nach dem Weltkongreß als Ausklang vom 1. bis 9. und vom 16. bis 23. August Volksfeste der NSG „Kraft durch Freude" in allen Gauen und Kreisen stattfinden. Alle ausländischen, in Hamburg vertretenen Volkstumsgruppen und Abordnungen werden zu diesen Volksfesten deutschen Geistes- und Kulturlebens Gäste sein. Ganz besonderer Anteilnahme aber werden sich die 400 aus- landsdeustchen Arbeiter erfreuen, die, wie in vielen anderen, auch im Sachsenaau als Ehrengäste in Leipzig und Dresden sowie auf einer Rundfahrt durch das Vogtland und Erzge birge die Gelegenheit wahrnehmen wollen, wieder einmal als Deutsche unter Deutschen zu leben. Jedenfalls kann der Gau Sachsen mit dieser hervor ragenden Leistungsschau seiner zwölf Festwagen in Ham burg nicht nur zufrieden sein. Die Rührigkeit der NS- Ge meinschaft „Kraft durch Freude", Gauwaltung Sachsen, hat in Zusammenarbeit mit zahlreichen Betriebsführern und Be triebsgemeinschaften diese gewaltige sächsische Sonderschau für Hamburg als einen Großerfolg zielbewußt vorbereitet und zustande gebracht. 1. Posaunentreffen der Chöre der Lan- destirchlichens Gemeinschaften der Ober laufitz in Pulsnitz Bereits am Sonnabend, 4. Juli, in Len Abendstunden trafen die verschiedenen Ehöre aus der Oberlausitz und aus Chemnitz in unserer Stadt ein und versammelten sich im früheren Arbeitsdienstlager um die Chöre noch kurz durch zuüben. Wenngleich die Teilnehmerzahl hinter Len Anmel dungen etwas zurückblieb, so war doch ein stattlicher Chor beisammen, dessen machtvolle Weisen bald in den Abendhimmel ertönten und eine große Zuhörerzahl herbeigelockt hattet Bei Einbruch Ler Dunkelheit suchten die Bläser dann ihre Quartiere auf, um sich für den Dienst am Sonntag aus zuruhen. Herrlicher Sonnenschein lag bereits über unserer Stadt und Len Fluren, als um 7 Ahr früh die Posaunenbläser vom Eierberg und vom Schulplatz aus ihre Weisen zum Preis unseres Gottes erklingen liehen und den Morgengruh ent boten. Wollten nicht die Klänge, die in allen Gäßchen und Winkeln zu vernehmen waren, einen jeden auffordern, Herz und Sinn an diesem herrlichen Sonntagmorgen auch dem Schöpfer zuzuwenden? — In Friedersdorf erfreuten die Posaunenbläser aus Oberfriedersdorf bei Ebersbach, die dort einquartiert waren, die Einwohner ebenfalls durch ihre Vor träge. — 7,45 Ahr vereinigten sich die Chöre auf dem Marktplatze, wo unter der straffen Leitung des Herrn Neubert Zittau, einige Chöre trefflich zum Vortrag gebracht wurden. Die Chöre: „Das ist der Tag des Herrn" und „Wachet auf, ruft uns die Stimme" wirkten besonders gut. Im Festgottesbienst um 9 Ahr in der Kirche, zu dem sich eine zahlreiche Gemeinde eingefunden hatte, begrüßte Herr Pfarrer Müller die Posaunenbläfer und wünschte gutes Ge lingen für die weiteren Veranstaltungen. Orgel und Posaunen wechselten sich in der Begleitung der von der Gemeinde ge sungenen Lieder ab. Die vereinigten Posaunenchöre unter Stabführung des Herrn Neubert, Zittau, brachten die Motette „Leih aus deines Himmels Höhen" zum Vortrag, während die Chemnitzer Bläser unter Leitung des Herrn Pester, Chemnitz Las Largo von Händel in meisterhafter Weise boten. Beide Darbietungen hinterließen einen tiefen Eindruck. Nach Schluß Les Gottesdienstes zeigte Herr Pfarrer Müller den auswär tigen Gästen unsere schöne Nikolaikirche mit ihrer Rietschel- und Ziegenbalgkapelle. Am 11 Ahr versammelten sich die Posaunenchöre wieder unter Leitung des Herrn Pester, Chemnitz, auf dem Markt platze zur Platzmusik. Es war ein Musizieren nicht in der sonst üblichen Art, da fast durchweg nur geistliche Lieder und Chöre zu Gehör gebracht wurden, die aber gerade ihre Wirkung auf die in großer Zahl erschienenen Zuhörer nicht verfehlt haben werden, merkte man doch, daß die Bläser auch mit dem Herzen dabei waren und die Töne deshalb auch wieder in die Herzen eindringen konnten. Zu dem Posaunen-Missions-Festgottesdienst 14,30 Ahr hatte Kammerherr von Helldorff in dankenswerter Weise Wieder den wunderschönen Park zur Verfügung gestellt. Selten hat wohl der Schloßpark soviel Besucher gesehen. Außer sehr vielen Einheimischen waren aus allen Orten, die zu dem Pulsnitz-Stolpener Gemeinschaftsbezirk gehören, Zuhörer her gekommen, so aus Kamenz, Königsbrück, Schmorkau, Wiesa, Lückersdvrf, Niedersteina, Oberlichtenau, Friedersdorf, Mittel bach, Leppersdorf, Radeberg, Arnsdorf, Helmsdorf, Stolpen, Lauterbach und sogar Neustadt. Viele Hunderte lagerten sich im Schatten der uralten Bäume und lauschten andächtig den Klängen der Posaunen, dem Wort Gottes und den vom ge mischten Chor gebotenen Liedern. Eingeleitet wurde das Fest Lurch die vereinigten Posaunenchöre mit Beethovens „Die Himmel rühmen", das in Gottes freier Natur ganz besonder prächtig zur Geltung kam. Nach einem gemeinsam gesungenen Lied begrüßte Herr Gemeinschaftspfleger Sauder, Pulsnitz, Lie in so großer Zahl Erschienenen. Nach einem gemischten Chor folgten einige Posaunenvorträge, die wieder meister haft vorgetragen wurden. Der gemischte Chor „Ich leg in Leine Hände" leitete über zu der Festansprache des Herrn Gemeinschaftssekretärs Mütze, Chemnitz, der in seinen packen den Ausführungen die Herzen der Zuhörer mitzureißen ver stand. Konnte nicht ein jeder nach all dem Gehörten freudig mit Anstimmen in das allgemeine Lied „O, daß. ich tausend Zunge nhätte"? Herr Löhnert, Stolpen, sprach dann noch kurz und unterstrich die Ausführungen des Festredners. Allzu schnell verstrich die Zeit, doch mußten sich die Posaunenbläser nach dem vom gemischten Chor gesungenen „Bleibe bei uns" noch zu einigen Zugaben entschließen. — Gebe der Herr, daß Ler Segen, der von all den Veranstaltungen bei diesesm ersten Posaunentveffen ausging, bei allen noch recht lange anhalten möge.
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