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Pulsnitzer Anzeiger : 02.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- Stadt Pulsnitz
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1840937181-193607028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1840937181-19360702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1840937181-19360702
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Bestände der Stadt Pulsnitz
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Pulsnitzer Anzeiger
-
Jahr
1936
-
Monat
1936-07
- Tag 1936-07-02
-
Monat
1936-07
-
Jahr
1936
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lukbicn - rpoirr - Lpici. Jeder sächsische Volksgenosse zum „Großen Preis" Viele Volksgenossen und Volksgenojsmnen haben über den Rundfunk schon oft Gelegenheit gehabt, ein Großereig nis des deutschen oder internationalen Motorsportes zu hö ren; sei es nun ein bedeutendes Autorennen im In- oder Ausland oder das große Eifelrennen, im Westen unseres Reiches. Die meisten von ihnen aber werden noch nicht Gelegenheit gehabt haben, einem solchen Rennen beiMwoh- nen. In früheren Jahren konnten viele überhaupt nicht daran denken, ein solches Rennen zu besuchen, wenn es nicht in der nächsten Umgebung ihres Heimatortes abrottke. Das ist iekt anders aeworden. seitdem die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" dafür Soras träat, daß Voraussttzun- aen geschaffen werden, durch die der ärmste Volksgenosse die Gelegenheit erhält, an einem solchen Ereignis teilnehmen zu können, ganz gleich, ob es Fahrten zu einer großen Aus- lung oder zu einem internationalen Fußballspiel, zu einem Flugtag oder zu einem Motorradrennen oder gar jetzt zu den Olympischen Spielen in Berlin sind. Sport ist eine Angelegenheit des ganzen Volkes, So wie die NSG „Kraft durch Freude" durch ihre Sportämter dafür Sorge tragen will, daß möglichst viele Volksgenossen aus iraendeine Weise^Svort treiben, so will sie natürlich auch allen die Möglichkeit geben, eine sportliche Veranstaltung zu besuchen, bei der Spitzenleistungen gezeigt werden. Der Ehrenpreis des Führers Das Rennen in h o h e n st e i n - Er n ft 1 h a l um den „Großen Preis von Europa" ist eine Veranstaltung, bei der die besten Fahrer des In- und Auslandes mit den Kraft rädern der besten deutschen und ausländischen Fabrikats einen Beweis der großartigen Leistungen von Mensch und Maschine erbringen werden. Es nehmen an diesem Rennen 120 Fahrer aus vierzehn Rationen teil und es besteht gar kein Zweifel, daß dieses Rennen außerordentlich spannend werdet wird. In diesen Tagen beginnen aus der Rennstrecke bei Hohenstein-Ernstthal, die wesentlich verbessert worden ist. die Trainingsfahrten, die einen Vorgeschmack für die zu erwartenden Geschwindigkeiten geben werden. Die Tatsache, daß dieses bedeutungsvolle Rennen in diesem Iahr in Sachsen durchgcführt werden kann, sollte alle Voll: assen und Volksgcnossinnen ver- anlüürn, es zu besuchen. Gerade Sachsen hat an der Herstellung von Krafträdern und Kraftwagen einen verhältnismäßig großen Anteil. Viele Arbeitskameraden werden schon aus beruflichen und aus sportlichen Gründen zum Rennen nach Hohenstein-Ernstthal kommen. Aus diese Weise wird die lebendigste Verbindung zwischen dem deutschen Arbeiter der Stirn und der Faust, der diese Wunderwerke der Technik schafft, und den Män nern des Sportes, die mit Mut, Ausdauer und Können diese Wunderwerke zu meistern verstehen^ geschaffen. Dvautfahrt um Kena Dornan von Franz Tavev Kappus «A """" rnchM^,. °r„ „Na, da haben Sie sich nicht angestrengt. Also, geben Sie mir in Gattes Namen, was bisher da ist, und die Zeitungsbände dazu. Ich mache mir die Sache selber." Gleichmütig brachte das Mädchen alles. „Kann ich jetzt gehen? Ich habe für sechs Uhr Karten ins Kino." „Viel Vergnügen!" Und sofort nahm Laskovics die neue Arbeit in Angriff. Erst überflog er die vielen Zettel, die die Sekretärin be schrieben hatte, dann zeichnete er mit dem Rotstift an, was ihm bemerkenswert schien. Ebenso hastig blätterte er später die alten Zeitungen durch. Jedesmal, wenn er den Namen Martin Eckert im Sperrdruck sah, pfiff er kurz durch die Zähne, aber immer schüttelte er hinterher den Kopf. Es waren keine besonderen Neuigkeiten, die er hier erfuhr: ein mal war der Mann verhaftet gewesen, weil er sich un garischen Gendarmen widersetzt hatte, das andere Mal drehte es sich um eine Viehlieferung, derethalben man ihm den Prozeß machen wollte. Doch da wie dort zog er sich schlau aus der Schlinge, obgleich sein Gewissen bestimmt nicht rein war. Aber was nützte der Verdacht schon, ganz andere Sen sationen brauchte man jetzt, um den Kerl vor der Öffentlich keit unmöglich zu machen. Immer tiefer beugte er sich über die Bände, aus denen leichter Schimmelgeruch stieg, immer ungeduldiger fingerte er zv ischen den Blättern. Und wieder fiel ihm der ver haßte Name auf. Leider taugte aber auch die Interpellation, die es im Budapester Parlament gegeben hatte, nicht für seine Zwecke. Derlei heute aufs neue aufzuwärmen, wäre sogar Wasser auf dis Mühle des Menschen gewesen, der sich in der Rolle des Volksmärtyrers seit jeher gefallen hatte. Doch plötzlich stutzte Laskovics. Oho, das war ja sehr interessant, darüber hatte er noch nie ein Wort gehört! Und langsam las er den Artikel, auf den er eben gestoßen war, halblaut sprach er die Schlagzeilen i mit: „Veruntreuung bei der.Schwäbischen Bauernbank', der Kassierer Peter Baumann flüchtig geworden, Haftantrag j gegen das Mitglied des Vorstandes Martin Eckert." „Na, Gott sei Dank, da hatte man ja endlich, was man suchte! Aber nein, das war ja wieder blinder Alarm, auch hier hatte der Lump sich herausgedreht, schon nach der ersten Ver nehmung stand seine Schuldlosigkeit fest. Geza Laskovics sah das Datum nach und rechnete an den Fingern. Nun ja, zwanzig Jahre, damals hatte er noch studiert, da konnte er von der Sache freilich nichts wissen. Aber wie er so dasaß, immer mit denselben Gedanken be schäftigt — auf einmal gab es ihm jetzt einen Ruck. Teufel noch einmal, war das ein Zufall oder erinnerte er sich nicht genau? Nein, nein, ganz bestimmt: sehr klar hatte Thompson eine peinliche Geschichte erwähnt, die vor zwanzig Jahren geschehen war, sogar seiner Worte entsann er sich jetzt. Was aber hieß das? Nun, die Antwort lag auf der Hand, wenn sie im Augenblick auch unwahrscheinlich schien. Immerhin, so eine Unterschlagung, wie sie sich da mals ereignet hatte, blieb eine „peinliche Geschichte" für den Schuldigen, selbst wenn das Delikt inzwischen verjährt war. Ganz gut konnte eS sich also darum gehandelt haben, jawohl, nicht ein stichhaltiger Grund sprach dagegen. Im Gegenteil, alle Umstände bestätigten die Annahme nur. Peter Baumann galt als verschollen, kein Hahn krähte nach ihm; dagegen lebte ein gewiss"'- Thompson, der zweifellos derselbe war, als reicher Mann in Amerika. Und eben darum hatte er. als man bei ihm erschien, sofort eine Erpressung vermutet, und eben deshalb auch die scheinbare Großzügig keit, mit der er die fünfzigt-msend Dollar bewilligt hatte. Nun, wenn die Sache sich so verhielt, dann war wohl alles Weitere klar. Sicherlich hatten Baumann und Eckert damals unter einer Decke gesteckt, der diebische Kassierer und das Mitglied des Vorstandes, dem man nichts nachweisen KdF-Einkrikkspreis im Vorverkauf 1,10 e)?.« Der Vorverkauf hat bei allen Dienststellen der Deut schen Arbeitsfront und NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" außerordentlich stark eingesetzt und es empfiehlt sich, Karten für das Rennen in Hohenstein-Ernstthal, das am Sonntag, 5. Juli, morgens 8 Uhr. beginnt, sofort zu besorgen. Ein aüßerordentlicher AnsiE vor allem in den Kreisen Glauchau, Stollberg und Chemnitz eingesetzt. Die zahlreich eingesetzten Sonderzüge sind schon sehr gut belegt, jedoch ist bei allen Sonderzügen noch die Möglichkeit zür Teilnqhme vorhanden. Bereits ausverkaufte Sonder züge werden sofort durch neue ersetzt. Es empfiehlt sich, auf jeden Fall die Eintrittskarten zum Rennen um den Großen Preis von Europa im Vorverkauf zu besorgen. Der ermä ßigte Eintrittspreis beträgt für .Kraft durch Freude" 1,10 Reichsmark (am Renntag 1,60 Reichsmark). Mit KdF zu den LlympWen Spielen Für die Zeit der Olympischen Spiele ist Berlin als sportliches Kampffeld der Jugend aller Länder das Ziel vieler Wünsche. Für die Erfüllung des höchsten Wunsches sportbegeisterter Volksgenossen, Zeugen dieser Kämpfe zu sein, setzt sich, wie immer, die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" ein. Sie hat auch für die Olympischen Spiele die Voraussetzungen geschaffen, um möglichst viele sächsische Volksgenossen nach Berlin zu bringen und sie Teilkämpfe der Spiele erleben zu lassen. 15 000 Eintrittskarten für verschiedene Wettkämpfe stehen dem Gau Sachsen zur Verfügung und setzen ihn in die Lage, vierzehn „Kraft-durch-Freude"-Sonderzüge nach Ber lin zu starten. Zu den Zügen, die von Leipzig, Chem - n i tz und Dresden abfahren, können sich auch Teilnehmer aus allen anderen Kreisen rings um diese Städte melden. Die 15-000 Eintrittskarten gelten für die Kämpfe im Ringen, Hockey, Polo, Radrennen und Kanusport. Mit dem Besuch der Olympischen Spiele ist für alle „KdF"-Fahrer die kosten lose Besichtigung der größten Ausstellung dieses Jahres, der Deutschland-Ausstellung, verbunden, während die Ein trittskarten zu den sportlichen Veranstaltungen jeweils ge sondert gelöst werden müssen. Die genauen Zeiten der Ver anstaltungen und Abfahrtzeiten der Züge sind in den Dienst stellen der NS-Eemeinschaft „Kraft durch Freude" einzufe- hen. Die sechsundzwanzig Olympia -hefte sind eine Spork- bibliokhek von dauerndem Wert, die in jede deutsche Familie, Schul-, Vereins- und Betriebsbücherei gehört. Je Heft zehn Reichspfennig. Ueberall werden sie Ihnen ongeboken! Finanzbericht über die 4. Olympischen Winterspiele 1936 in Garmisch-Partenkirchen Die Abrechnungen über die 4. Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen sind nunmehr beendet. General direktor Friedrich Döhlemann, München, nahm in seiner Eigenschaft als Vizepräsident und Schatzmeister der 4. Olym pischen Winterspiele Gelegenheit, auf der von Gauamtsleiter Dr. Dresler geleiteten Pressekonferenz der ReichspressesteMe der NSDAP, die bisher veröffentlichten Ausführungen über verschiedene organisatorische Gebiete zu ergänzen. Die Schwierigkeiten einer zuverlässigen. Festsetzung gewisser Woranfchlagsposten legte Generaldirektor Döhlcmann durch einen Vergleich des am 17. April 1836 ausgegebenen Finanz berichtes Nr. 10 mit dem ersten Voranschlag dar- Danach hat sich diese Voranschlagsumme von ursprünglich 1 Million auf rund 2 618000 RM. erhöht. Der Voranschlagposten für Kar tenverkauf mit 490 000 RM. im Finanzbericht Nr. 1 hat sich auf rund 929000 RM. im Finanzbericht Nr. 10 gesteigert. An Ausgaben sind ausgewiesen für Skisport 426 000 RM.; Bobsport 238100 RM., Eissport 593 500 RM., für Ver waltung, 1099000 RM., Propaganda 37 900 RM., Baracken- bau 86500 RM., Garagenzeltbau 30 000 RM.. Rundfunk 139 000 RM., Dispositionsfonds 10 000 RM., Aufräumungs arbeiten 20 MO RM., Unvorhergesehenes 40 000 RM., Amts- Werk und offizielle Ergebnislisten 27 000 RM. An Ein nahmen sind ausgewiesen: Zuschüsse der Marktgemeinde Gar- misch 100 000 RM., der Marktgememke Partenkirchen 100000 NM., der Stadt München 50 000 RM., des Landes Bayern 80 OM RM., des Reiches 899 831-25 RM., des Rcichssport- sührers 24000 RM. Di« Eintrittsgelder erbrachten 946 071 RM., der Verkauf von Programmen, Abzeichen usw. er zielte 64 547 RM. Die Einnahmen aus dem lautenden Betrieb der Sportanlagen betrugen 150918 RM. Die Summe der Einnahmen betrug 2 415 368 RM., die der Ausgabe^ 2 (Ü8 259 RM , so daß ein restlicher Zuschußbedarf von 202 890 RM. sich ergibt, der durch das Reich gedeckt wird. konnte. Ebenso gewiß war, daß sie seither immer in Ver bindung standen, beide Nutznießer des großen Vermögens, das Thompson aus den zweihunderttausend Kronen gemacht hatte. So allein waren die reichen Mittel zu erklären, über die Eckert häufig verfügte, als Schweigegeld und als sein Anteil an dem Ertrag der Gaunerei, die die beiden damals ausgeheckt hatten. Auf einmal litt es Laskovics nicht mehr in seinem Büro. Nur den einen Gedanken im Kopfe, was nun weiter zu tun war, lief er durch die abendliche Stadt. Immer aufs neue geriet er in die Erimescugafse, wo sich die Schrift leitung und Druckerei seiner neuen Zeitung befanden. Kurze Minuten stand er vor dem stillen, abseitigen Hause, wildes Frohlocken in der Brust. Kaum eine Woche, und Hunderte von Menschen drängten sich hier. Ha, wie glücklich dieses Bewußtsein machte! Denn jetzt war es nur natürlich, daß man sofort mit dem schwersten Geschütz auffuhr, gleich die erste Nummer mußte wie eine Bombe einschlagen. Aller dings, diesen neuen Artikel wirksam zu schreiben, dazu brauchte man mehr Sammlung und Ruhe, als man im Augenblick besaß, überhaupt war ja noch gar nicht er wiesen, ob alles auch stimmte, wie man soeben vermutet hatte, und darum drehte es sich doch, denn mit Folgerungen durfte man seinen Lesern nicht kommen. Ja, und dann Thompson! Verflucht und zugenäht, das war ja der heikelste Punkt bei der Geschichte. Wie sollte man Martin Eckert bloßstellen, ohne den Hauptschuldigen zugleich zu entlarven? Und der verdiente ja immerhin, daß man Rücksicht auf ihn nahm. Denn wenn er auch ein Haderlump war, schließlich hatte er es doch ermöglicht, daß die „Schwäbische Wacht" demnächst erschien. Überdies konnte man ja nicht wissen, ob man nicht später aufs neue in die Lage kam, mit seiner Hilfe zu rechnen. Nein, der Mann mußte aus dem Spiele bleiben, so schmerzlich die Notwendigkeit heute auch war. (Fortsetzung folgt.)
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