Das Ergebnis der Widerstandskartierung auf der 10 X 14 m großen Testfläche I ist in Abb. 10 dargestellt. Die Fläche befindet sich etwa 10 in südwestlich des Grabens. Die im gegenseitigen Abstand von 1 m befindlichen 14 Profile wur den mit einem Elektrodenabstand von 1 m und einem Punktabstand von 0,50 m vermessen. Abb. 10 zeigt die Verteilung der Werte des scheinbaren spezifischen Widerstandes auf der Testfläche. Im nordöstlichen Teil wurden relativ hohe Werte angetroffen. Als Ursache dafür kann eine Hochlage des Schotters angenommen werden (vgl. Profil 7 in Abb. 9 zwischen 10 m und 13 m). Im südwestlichen Teil der Testfläche wurden relativ geringe scheinbare spezifische Widerstände beobachtet. Besonderes Interesse verdient in diesem Bereich die Indikation L, bei der der scheinbare spezifische Widerstand unter 180 Qm absinkt. Beim Aufgraben fand sich hier eine bronzezeitliche Abfall grube (Fundpunkt 16). Die Datierung dieser Grube war mit Hilfe einiger Scherben möglich, wobei der Henkel eines Topfes mit eiförmigem Leib und Randstücke mit doppelt warzenförmiger Verzierung (vgl. Abb. 12,3) zu erwähnen sind. Vereinzelt traten Reste von Haustierknochen auf. Die beiden anderen Indikationen (längliche weiße Flächen in Abb. 10) wurden nicht untersucht, weil sie im Bereich eines Weges liegen. Zusammenfassend kann zum Ergebnis der geoelektrischen Widerstands kartierung folgendes gesagt werden: a) Im Bereich des bronzezeitlichen Urnengräberfeldes wurde eine Anzahl geoelektrischer Indikationen gefunden, die mit den einzelnen prähistorischen Gruben in ursächlichem Zusammenhang stehen. Es ist demnach unter den gegebenen Bedingungen möglich gewesen, die verdeckten Gruben mit Hille der Widerstandskartierung von der Erdoberfläche her zu lokalisieren. b) Die geoelektrische Widerstandskartierung liefert im wesentlichen eine Abbildung des Reliefs der Oberkante des Schotters. Die Gruben zeichnen sich demnach desto deutlicher im Widerstandsprofil ab, je tiefer sie in den Schotter hineinreichen. Sie lassen sich von natürlichen Undulationen der Schotter oberkante durch ihre relativ kleinen Ausmaße trennen. c) Gruben, die mit schwarzem tonigen Material gefüllt sind (Ablallgruben, Herdgruben), verursachen besonders deutliche Indikationen, die auch bei kleinerer Wirkungstiefe der Anordnung (a = 0,50 m) auf Grund des Leit fähigkeitsunterschiedes zwischen Grubeninhalt und Löß noch erkennbar sind (vgl. auf Profil 1 die Indikationen A und D, Abb. 7). d) Urnengräber verursachen nur relativ schwache Indikationen. Anschriften: Dipl.-Geophys. Gerald Peschel, Institut für Geophysikalische Erkundung und Geologie der Karl-Marx-Universität Leipzig, 701 Leipzig, Talstraße 35. Wolfgang B. Freeß, 701 Leipzig, Alexanderstraße 12.