Bei einer Geländebesichtigung wurden in der näheren Umgebung weitere Urnengräber bzw. andere prähistorische Gruben vermutet. Es erschien aus sichtsreich, mit Hilfe geophysikalischer Untersuchungen, und zwar speziell mit einer geoelektrischen Widerstandskartierung, die Lage der einzelnen prä historischen Gruben zu lokalisieren. Die z. T. bereits vorgelegten Ergebnisse stellen einen methodischen Versuch dar 1 ). Das eindeutig positive Resultat gestattet eine Empfehlung der Methode auch zur Lösung anderer Probleme, die sich auf ähnliche Voraussetzungen gründen. Lage und geologische Situation des Untersuchungsgebietes Das Untersuchungsgebiet befindet sich im Bereich des halbinselförmigen Vor sprunges der jungpleistozänen Niederterrasse der Mulde (Abb. 1). Er überragt mit einer Höhe von 108 m über NN den Normalpegel der Mulde um etwa 6 m. Das auf holozänem Auelehm befindliche Wiesengelände am Fuße der Terrasse war bis in jüngste Vergangenheit versumpft und schwer zugänglich, so daß der Krugberg besonders in prähistorischer Zeit einen günstigen Siedlungspunkt bildete. Der würmglaziale Muldeschotter wird am südlichen und südwestlichen Ende des Terrassenvorsprungs nur von einer dünnen (0,20 m bis 0,30 m) Mutter bodenschicht bedeckt. Er ist in der Sandgrube am Südrand des Krugbergs auf geschlossen und tritt dort als stark sandiger, grober Kies in Erscheinung. Nach Norden zu setzt eine zunächst sehr schwach entwickelte Sandlößschicht als Hangendes des Schotters ein, die im Bereich des eigentlichen Untersuchungs gebietes bis zu 1 m mächtig wird. Ein geologischer Schnitt längs der auf Abb. 1 eingetragenen Linie A—B ist auf Abb. 2 zu finden (Grahmann 2 ) und Eißmann 3 )). Der NW—SO verlaufende Rohrgraben, an dessen Rändern der größte Teil der Untersuchungen vorgenommen wurde, läßt folgendes Profil erkennen: Die Sohle des durchschnittlich 2,50 m tiefen Grabens befindet sich im Mulde schotter. Seine Ausbildung ist wechselhaft. Über dem Schotter befindet sich eine bis 1 m mächtige Schicht von braunem sandigen Löß. Im gleichen Niveau sind die schwarzen bitumenreichen und zum Teil tonigen Massen anzutreffen, die das Ausfüllmaterial einiger prähistorischer Gruben bilden. In den meisten Fällen sind diese Gruben jedoch bis in den Schotter eingetieft. Die oberste Schicht des Profils bildet der 0,20 m bis 0,30 m mächtige Mutterboden. 1) G. Peschel und W. B. Freeß, Geophysikalischer Nachweis prähistorischer Gruben im Canitzer Urnengräberfeld, in: Ausgrabungen und Funde 8, 1963, S. 117—119. 2) R. Grahmann, Geologische Karte von Sachsen, 1:25000, Blatt Thallwitz-Strelln. 2. Aull., 1926. 3) L. Eißmann, Die hydrogeologischen Verhältnisse Nordwestsachsens — geologische, hydrologische und geophysikalische Untersuchungsverfahren, in: Berichte der Geologischen Gesellschaft der DDR 7, 1962, S. 32.