Sicheln erwähnt. An einem abgewinkelten Sichelblatt fallen fünf einander zuge ordnete scharfe Kerben auf, die kaum zufällig eingeschlagen sind (Abb. 152 re). Tn glühendem Zustand dagegen ist auf einem geschwungenen Sichelblatt eine kreisförmige Marke mit einem Kreuz eingeprägt, das gleichlange Arme und an den Kreuzenden Dreipässe besitzt (Abb. 152 li). Es dürfte sich um Eigentums marken handeln; denn als Herstellermarken müßten eingeprägte Marken öfters angetroffen werden. 6. Eiserner Schaber In einem mittelalterlichen Siedlungshorizont (Abb. 5,6) lag ein Eisengerät, dessen Bestimmung noch nicht zu ermitteln war (Abb. 153). An einem schmalen Eisenblatt von 4,4 cm Länge und etwa I cm Breite sind fünf Zähnchen ange bracht. Auf der Gegenseite befindet sich die Grifftülle, die 5,5 cm lang ist und zur Aufnahme eines vermutlich kurzen Holzstieles diente. Mit diesem Gerät konnte man sowohl schaben als auch eine festere Oberfläche aufkratzen oder aufrauhen, ohne in das vorliegende Material zu tief einzugreifen. Das streng geregelte Verhältnis des Abstandes und der Größe der fünf Zähnchen weist auf einen speziellen handwerklichen Gebrauch hin. 7. Metallrelief In einer Düngergrube auf der Nordseite des Ranstädter Steinwegs, die wesent lich eher aufgegeben wurde als die übrigen, lag in der gelegentlich mit Asche und Scherben vermischten Dungmass: ein kleines Metallrelief und nicht weit davon noch einmal dasselbe Motiv, nur stärker zerstört: Kupferblech, in das eine figürliche Darstellung eingeprägt wurde und das man danach vergoldete (Abb. 154). Das besser erhaltene, 7,3 cm lange Stück besteht aus einem 2 cm breiten Streifen, der in der oberen Hälfte konvex geschwungen zugespitzt ist. Die untere Hälfte ist abgebrochen und fehlt an beiden Fundstücken. Die Außenkante des Blechstreifens ist ringsum anläßlich einer Montage hoch gedrückt worden, an beiden Fundstücken bemerkt man die gleichen Bearbei tungsspuren. Das schmale Feld, das sich oben anders als die Außenseite des Kupferblechs durch zwei leicht konkave Schwünge verengt, bildet den gepunzten Hinter grund für eine sitzende Frauengestalt. Der Oberkörper ist mit einem anliegen den Hemd bedeckt; ein eng geschnallter Gürtel hält den faltenreichen Rock. Das Gesicht wird wohl nicht von Haar umrahmt, sondern von einer verzierten Haube, dem sogenannten Krüseler, der Mitte des 14. Jahrhunderts Mode w urde. In der linken Hand hält das weibliche Wesen eine Standarte, auf der mehrere senkrechte Balken eine Schrift nur andeuten. Die Spitze des Feldes ist von einem Ornament ausgefüllt, über einem gerippten Blatt sitzt eine Eichel. Die