MITTELALTERLICHE KERAMIK UND ANDERE FUNDE VON RANSTÄDTER STEINWEG UND PLEISSENMÜHLGRABEN ZU LEIPZIG Ein Beitrag zur 800-Jahr-Feier der Stadt Leipzig Von Herbert Küas Inhalt: Die Fundorte S. 350 • Keramik S. 362 ■ A. Töpfe S. 362 ■ I. Standbodentöpfe S. 362 II. Wölbetöpfe S. 405 • III. Unterwölbte Standbodentöpfe S. 417 • B. Topfgrapen S. 419 C. Topfstürzen S. 426 ■ D. Krüge S. 430 • I. Wölbekrüge S. 430 • II. Standbodenkrüge S. 437 • E. Schüsseln S. 476 • F. Näpfe S. 490 • G. Tiegel S. 490 ■ H. Steinzeug S. 494 J. Ofenkacheln S. 494 • K. Blumenvase? S. 500 • Verschiedene Funde S. 502. Die „Rannische Vorstadt“ westlich der Leipziger Innenstadt war im 2. Welt krieg fast völlig zerstört worden. Nach Planierung des Ruinenfeldes begann im Jahre 1951/52 rechts und links des Ranstädter Steinwegs der Bau großer Wohnblocks (Abb. 3). Der Verfasser benutzte diese Gelegenheit, ein in der Leipziger Stadtkernforschung umstrittenes Gebiet archäologisch zu unter suchen, obwohl dies nur im Rahmen der Ausschachtungsarbeiten möglich war 1 ). Daß dabei keine Bagger verwendet wurden, begünstigte die Beobach tungen in den langgestreckten Bau- und Fundamentgruben sowie das Sam meln von Keramik. Das gleiche galt für den Pleißenmühlgraben (Abb. 1, B), der noch heute im Westen und Nordwesten den alten Stadtkern umfließt, 1952 jedoch der Beimischung chemischer Abwässer wegen im Stadtbereich kanalisiert wurde. Einen Überblick über die Ergebnisse, besonders in topographischer Hinsicht, bot der Verfasser 1952 in den Leipziger Stadtgeschichtlichen Forschungen 2 ) und in einer Ausstellung „Ausgrabungen in Leipzig“ im Stadtgeschichtlichen Museum. Es folgte 1960 ein Aufsatz über „Spuren mittelalterlicher Landwirt- ') Ein Teil der älteren Siedlungsschichten war durch die Kelleranlagen jüngerer Häuser und durch eine große Anzahl mehr oder weniger breiter jüngerer Fundamente getilgt worden. Dennoch boten die Wandungen der zahlreichen neuen Fundament gruben, die Umrandungen der Baugruben selbst und das Planum in Höhe der neuen Kellersohlen aufschlußreiche Einblicke in die Besiedlungs folgen. “) H. Küas, Ober die stadtgeschichtlichen Untersuchungen und Bodenfunde im Gelände der Neu bauten an der Straße der III. Weltfestspiele (früher Ranstädter Steinweg), in: Aus Geschichte und Neuaufbau der ehemaligen Rannischen Vorstadt Leipzigs. Leipziger Stadtgeschichtliche Forschun gen, Heft 1, 1952.