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auf Gotland mit seinen 50 Gräbern 8 Kinder. In der Bandkeramik Mittel deutschlands sind Kinderbestattungen selten. In Sondershausen wurden 28 Bestattungen von Erwachsenen ausgegraben 11 ), und in Butzbach (Ober hessen) wurden nur 14 Erwachsene sowie 1 Kind (= 6,7%) festgestellt 12 ). Dagegen entfielen in dem Friedhof Zengövärkony der Lengyel-Kultur auf 127 Bestattungen von Erwachsenen 70 (= 35,6%) von Kindern 13 ). In Bresc Kujawskil) wurden 13,5% Kindergräber ermittelt. Für Ungarn liegen ferner Angaben für das Gräberfeld von Tiszapolgär-Basatanya vor 15 ). In dem älteren Abschnitt, der zur Tiszapolgär-Kultur gehört, entfielen auf 36 Er wachsene 21 (= 36,8%) Kinder, in dem jüngeren, der zur Bodrogkeresztür- Kultur gehört, auf 75 Erwachsene nur 9 (= 10,7%) Kinder. Wie in anderen Bereichen der Bestattungssitte, sind in diesem Gräberfeld also auch hier grundlegende Änderungen zu verzeichnen (im älteren Abschnitt der Nekro pole liegen Mitbestattungen von Kindern nur bei Männern, im jüngeren mit einer Ausnahme bei Frauen). In der Badener Kultur finden wir für die bisher veröffentlichten 115 Gräber von Budakaläsz 16 ) das Verhältnis von 72 Er wachsenen zu 53 (= 42,5%) Kindern. Für Mitteldeutschland liegen noch andere Berechnungen vor 17 ). Während das Rössener Gräberfeld nur einen Anteil von 15% ergab, weist der Baalberger Hügel von Preußlitz 18 ) anschei nend nur Bestattungen von Kindern und Jugendlichen auf. Auf den Salz- münder Friedhöfen von Brachwitz und Schortewitz beträgt der Anteil der Kinder 30 bis 50 %. In Tangermünde 19 ) wurden in dem nach 1945 systema tisch ausgegrabenen Teil der Nekropole zwölf Erwachsene und acht (— 40%) Kinder gefunden. Auf den schnurkeramischen Friedhöfen von Esperstedt waren es 25 % Einzelbestattungen von Kindern. Für diese Statistik hat I Jahr werden überhaupt nicht angetroffen. Aus der Tabelle 8 auf S. 48 ergibt sich, daß die sub neolithischen Gräber der Jäger- und Fischergruppen Nordosteuropas stets nur Kinder aufweisen, die älter als 1 Jahr sind. ") I). Kahlke, Die Bestattungssitten des Donauländischen Kulturkreises der jüngeren Steinzeit. Berlin 1954. 12) W. Jorns, Ein Friedhof der Linienbandkeramik und Flachgräber der Einzelgrabkultur von Butz bach (Oberhessen), in: Fundberichte aus Hessen 2, 1962, S. 73—85. 13) J. Bombay, Die Siedlung und das Gräberfeld in Zengövärkony (Archaeologia Hungarica NS 37). Budapest 1960, S. 196. u ) K. Jazdzewski, Gräberfeld der Bandkeramik und die mit ihm verbundenen Siedlungsspuren in Bresc Kujawski (poln.), in: Wiadomoci Archeologiczne 15, 1938, S. 1 — 105. 15) 1. Bognär-K u tzian, The Copper age Cemetery of Tiszapolgär-Basatanya (Archaeologia Hunga rica NS 42). Budapest 1963. S. 395—398. 16) J. Banner, Die Pceler Kultur (Archaeologia Hungarica NS 35). Budapest 1956, S. 189. 17) U. Fischer, Die Gräber der Steinzeit im Saalegebiet. Berlin 1956, S. 237. 18) J. Preuß, Ein Grabhügel der Baalberger Gruppe von Preußlitz, Kr. Bernburg, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 41/42, 1958, S. 197—212. 19) J. Preuß. Das jungsteinzeitliche Körpergräberfeld von Tangermünde. Kr. Stendal, in: Wiss. Z. Univ. Halle, Reihe G, Jg. 3, H. 2, 1954, S. 415-482.