schichte und Volksleben des Vogtlandes in Quellen aus 700 Jahren“ und „Früh deutsche Wehranlagen im Zwickauer Land“ hervorgehoben werden sollen. Tin September 1945 kehrte Erich Wild nach Markneukirchen zurück und wid mete sich dem demokratischen Neuaufbau von Volksbildung und Kultur. Er übernahm die Leitung der Grundschule und war gleichzeitig als Dozent in der Lehrerausbildung in Mühlhausen/Bad Elster tätig. Daneben wirkte er als Stadtverordneter, zeitweise als stellvertretender Bürgermeister, als Kultur bundfunktionär und Volkshochschuldozent. Daß dabei die wissenschaftliche Arbeit zurücktreten mußte, leuchtet ein. Nur wenig Zeit blieb, gewisse Pro bleme für die Zukunft zu fixieren. Diese waren auf den Hauptinhalt der wissen schaftlichen Arbeit seiner letzten beiden Jahrzehnte, auf die Wirtschafts geschichte des Frühkapitalismus, konzentriert. Nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst 1950 konnte sich Erich Wild dann im Rahmen eines Forschungsauftrages der Thüringischen Archivverwal tung (Prof. Dr. W. Flach) ausschließlich dieser Arbeit widmen. Erich Wild taugte jedoch nicht für das stille Studierzimmer. Er blieb sich und seiner Lebensauffassung treu und suchte auch weiterhin lehrenden und schaffenden Kontakt mit der Öffentlichkeit, zunächst im Rahmen der Natur- und Heimat freunde im Deutschen Kulturbund und seit 1954 als Leiter des Musikinstru mentenmuseums Markneukirchen. In seinen Museumsführungen, die auf jede Besuchergruppe individuell zuge schnitten waren, entfaltete sich noch einmal sein außergewöhnliches pädagogi sches Talent. Daß er sich neben dieser Praxis auch von theoretischer Seite mit Fragen der Museumspädagogik beschäftigte, lehrte manches Gespräch unter Kollegen. Es ist charakteristisch, daß Erich Wild auch solche Fragen historisch begründete und dies mit Zitaten der pädagogischen Klassiker belegte, wobei wohl Comenius und Pestalozzi an erster Stelle standen. Als Kreispfleger für die Kreise Oelsnitz und Klingenthal betreute er nun das durch die Forschungen Johnsons um die Jahrhundertwende erschlossene Wasserburgengebiet des oberen Vogtlandes. Trotz dieser Traditionen gelangen ihm zwei Neuentdeckungen. Darüber hinaus erarbeitete er Berichtigungen und Zusätze zu bekannten Anlagen. Das Denkmal seiner Lebensarbeit, sein Schriftenverzeichnis, trägt eine be sondere Note, indem er es selbst zusammenstellte 1 ). In dem Lebenslauf, dem er es 1961 anfügte, schreibt er dazu: „Nahezu alles, was da genannt ist, ent sprang echter Spontaneität und wurde aus einem Gefühl von Notwendigkeit 1) E. Wild hatte das Schriftenverzeichnis in 3 Abteilungen — Selbständige Publikationen, Sammel- Veröffentlichungen, Manuskripte — getrennt. Sie wurden vom Unterzeichneten in chronologischer Folge vereinigt, redaktionell einheitlich gestaltet und um die letzten Titel vermehrt. Für Hilfe leistung gebührt den Kollegen des Kreismuseums Plauen Dank.