meißnischen und böhmischen Emissionen: XXVII/7 (markgräflich) und 15 (bischöflich), XXVIII/4 und 14 (beide böhmisch) und XXIX/4 (markgräf lich). Sollte man bei der Analyse des Dresdner Brakteaten-Pagamentfundes noch eine vorherige Abschließung dieses Schatzes voraussetzen, wie es durch die massenhafte Vertretung des meißnischen Typs Dresden Nr. 39 und 44 (Löwen figur in der Linken des Markgrafen) sehr begründet erscheint, so müßte eine solche um das Jahr 123910) erfolgt sein. Ein solcher erster Fundbestand der damals vielleicht noch schön erhaltenen Brakteaten erscheint auch durch die Abb. 42. F. XXIV/14. 10) Bei der Begründung seiner Annahme, daß der Brakteal mit dem Schwert und Löwen in der späten Zeit um 1247/48 geprägt wurde (S. 223 oben), führt Günther einen gleichzeitigen, auch heraldischen Brakteat Dresden Nr. 29, Schw. 527, an, wo sich in der Rechten des Markgrafen ein „geschmückter“ Helm befindet, der das „Wappenzeichen“ der Pfalzgrafschaft Sachsen bedeuten soll. Nun sieht man aber z. B. am Siegel Friedrichs des Freidigen vom Jahre 1288, daß zum Adlerschild, zur Adlerfahne und zum Adlerwappen auf der Kampfroßdecke der Pfalzgrafschaft Sachsen ein Büffelhörner-Zimier gehört (pfalzgräflich sächsisch sind wahrscheinlich die Schriftbrakteaten Schw. 810—812). Das Helmzimier von Schw. 527 stellt eher eine glyptische Miniaturvereinfachung des Heinikleinodes von Meißen dar, wie ein solches z. B. am Grabmal Friedrichs des Gebissenen in Naturgröße dargestellt ist; gleichfalls ist auf Schw. 527 nicht das Kleinod von Thüringen dargestellt, denn auf demselben Grabmal sieht man, daß es aus Büffelhörnern, besteckt mit Lindenästchen, besteht. Die Helmzier in Schw. 527 zeigt über dem Helm deutlich den waagerechten Wulst, durch den in der Brakteaten* technik die „Schallplattenpartie“ der Helmzier wiedergegeben wird, wie sie am Reinhardsbrunner Grabmal Friedrichs des Gebissenen als ein in 3 Platten untergeteiltes Ganzes zu sehen ist; in dieses Gebilde ist der Pfauenwedel hineingesteckt. Die Ausmaße und der Schnitt des Schrötlings von Schw. 527 bezeugen jedoch, daß er nach der hier vertretenen Einteilung schon in der Zeit etwa 1220—1230 geprägt wurde. Folglich wurde die Emission mit dem Schwert und dem Löwen in den Händen des Markgrafen auch bereits um rund 1230 geprägt, nachdem sie auch in der etwas flauen Ausprägung der Frisur Übergänge von der 3-Locken- zur 7-Locken-Frisur aufweist und beide Deutungen zuläßt, wie es von Günther bei der Postenzahl 29 (Variante von Schw. 527) zugestanden wird. Derselbe, aber feiner geprägte Helm mit dem ursprünglichen meißnischen Kleinod (Pfauen wedel über „Schallplatten“) ist auf dem Brakteaten F. XXX 111/4 (aus Schlesien stammend) in der Linken des Markgrafen dargestellt; wegen seiner hermsdorfischen Mache und Form muß er aus den Jahren 1242—1247 stammen. Emissionen mit dem Kübelhelm, der mit diesem älteren meißnischen Zimier deutlich versehen ist, kommen im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts häufig vor (z. B. Schw. 779-797, 829-831, 867, 868. 1009, 1010 u. a. m.).