auf der Viehweide am Freiberger Platz errichtet wurde. Ein „Garten hei den Siechen“ wird in einer Urkunde vorn 7. März 1337 erwähnt. Seit dem 15. Jahr hundert hieß es Bartholomäi-Hospital. Die Urkunde, in der das Hospital zu erst genannt wird, ist undatiert, stammt aber nach den Schriftzügen vom Ende des 13. Jahrhunderts 17 ). Da in ihr auch auf das Stadtsiegel Bezug genommen wird, das zuerst in einer Huldigungsurkunde vom 22. Juli 1309 auftritt, ist anzunehmen, daß es bereits im 13.Jahrhundert vorhanden war (Umschrift: Sigillum burgensium in Dresedene). Von größerer Bedeutung war das Materni-Hospital, das vor 1286 von Mark graf Heinrich für 24 alte Frauen gegründet wurde. Das Hospital wurde 1429 in den Hussitenkriegen niedergebrannt und dann östlich der Frauenkirche (am Platz des Cosel-Palais) wiederaufgebaut. Ursprünglich stand es, wie aus dem Register des Hospitals um 1400 hervorgeht, unmittelbar am Elbufer. Es ist ausgeschlossen, daß der Markgraf dort ein Altersheim neu errichtet hätte. Er wird vielmehr ein altes Gebäude dazu verwendet haben, das seinen bisherigen Zweck erfüllt hatte. Vielleicht war es das Haus zum Schutz der Überfahrt, das nach Erbauung der Brücke leer stand. Bei der Gründung des Nonnenklosters Seußlitz schenkte der Markgraf diesem das Hospital. 1329 trat das Kloster das Hospital an die Stadt ab. Das Materni-Hospital, das bis in das 15. Jahrhundert nur das Hospital bei Dresden hieß, hatte reichen Besitz. 1310 tauschte es sein Vorwerk Knapsdorf nördlich von Rähnitz mit der Flur des Dorfes Ranvoltitz, das dadurch seiner Auflösung entgegenging. Nur die Rampische Straße er innert heute noch an das alte Dorf. Das äußere Merkmal der Stadt war der Befestigungsring, der im 13. Jahr hundert wohl nur aus einem Wall mit Palisaden und festen Torwerken bestan den hat. Im Westen, am Postplatz, lag das Wilische Tor, im Norden das Elb- oder Brückentor, im Süden das Seetor (nach dem 1324 als lacus erwähnten See, der damals noch nicht in den Alten und Neuen See geteilt war). Das Osttor wurde durch das Frauentor im Nordosten ersetzt. Es wird als erstes Dresdner Stadttor schon 1297 genannt. Die Stadtmauer und die Umzäunung der Vor stadt (an der Frauenkirche) werden erst 1299 bezeugt. Doch genügten Mauer und Graben noch nicht den Anforderungen der Verteidigung. In der Urkunde Friedrich Küchenmeisters und seines Sohnes vom 18. Oktober 1315 lesen wir: „Wenn der Graben, der den vor der Stadtmauer gelegenen Herrenhof berührt, gereinigt oder erweitert werden sollte, darf das ausgeworfene Erdreich inner halb der Umzäunung des Hofes aufgehäuft werden.“ Demnach war schon da mals eine Erweiterung des Grabens geplant. 1356 erlaubte Markgraf Friedrich 17) Codex diplomaticus Saxoniae regiae, Bd. II, 5, Nr. 15.