brachte seine erste Gemahlin Constantia die Kreuzreliquie nach Dresden, die den Ruhm der Stadt als Wallfahrtsort begründete. Seit 1274 hatte er hier seinen ständigen Wohnsitz. 1278 hielt er in Dresden ein Landding ab. Vor 1286 gründete er das Materni-Hospital. Seltsamerweise besaß er Dresden als Lehen des Meißner Bischofs. Auch der Abt von Hersfeld behauptete die Lehnshoheit über Dresden auf Grund einer Schenkung des Königs Otto II. an das Kloster Memleben aus dem Jahr 981. Praktische Auswirkungen haben diese unklaren Lehnsverhältnisse wohl nur 1292 gehabt, als Friedrich Klemm wegen der Lehnshoheit des Bischofs auf das Stapelrecht verzichtete. Heinrich war ein erfolgreicher Politiker, schwächte aber seine Macht durch Landteilungen. Sein jüngster Sohn, Friedrich Klemm, erbte das kleinste Territorium, Dresden mit Radeberg, der Heide und dem Friedewald, und nannte sich Herr oder auch Markgraf von Dresden. Sein Wesen war unklar und schwankend. Er trat sein kleines Gebiet erst an König Wenzel II. von Böhmen ab, dann an seinen Neffen, Friedrich von Landsberg, übernahm es nach dessen Tode wieder als Lehen des Bischofs und schloß nach anderen Wirrnissen 1309 ein Bündnis mit Markgraf Friedrich dem Freidigen, der mit Brandenburg in Krieg geriet. Die Brandenburger stürmten 1315 das Wilische Tor und zwangen Friedrich Klemm, ihnen Dresden zu übergeben. Dann verpfändeten sie die Stadt an den Bischof, lösten sie aber nicht wieder ein. Friedrich Klemm starb 1316. Er war auf alle Wünsche des Rates eingegangen, hatte auch die Herabsetzung der Bete, der Jahressteuer der Stadt an ihn, von 100 auf 60 Mark bestätigt, zeigte sich aber ebenso gegen den Bischof schwach und verzichtete in den Verhand lungen mit ihm auf das von Dresden dringend begehrte Stapelrecht, das bei Pirna verblieb. Der Bischof trat 1319 Dresden an Friedrich den Freidigen ab. Damit wurde die Stadt wieder mit der Mark Meißen vereinigt. Auf Fried rich den Freidigen, der 1323 starb, folgte sein Sohn Friedrich der Ernsthafte (1323 bis 1349). Er wies 1345 die Forderungen der Tuchmacher ab. Zum Jah reswechsel 1348/1349 besuchte Kaiser Karl IV. die Stadt. Bald darauf kam es, durch die Epidemie des „schwarzen Todes“ veranlaßt, zu der grausamen, vom Markgrafen geförderten Verfolgung der Juden und ihrer Verbrennung zur Fastnacht 1349. 3. Der Aufbau der Stadt Die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung führte zu Anfang des 13.Jahr- hunderts zur Gründung einer Stadt im Mittelpunkt des Elbtals. Das ge spannte Verhältnis zum Burggrafen von Dohna und die drohende Kriegsgefahr in dem grenznahen Gebiet mögen den Markgrafen Dietrich veranlaßt haben, um 1216 seine Burg auf dem Taschenberg stärker zu befestigen und zur Stadt zu erweitern. Die junge Stadt lag im Schutz von Seen und feuchten Niede-