ganz selten in Erscheinung. Während in Meißen schon 1230 Fleischbänke am Markt und um 1300 die Berufe der Bäcker, Beutler, Goldschmiede, Küfer, Kürschner und Schuhmacher nachweisbar sind, werden in Dresden Fleisch-, Brot- und Schuhbänke erst 1362 erwähnt. Das mag Zufall sein. Bedeutungs voll aber ist, daß z. B. in Pirna die Schuhmacherinnung 1292, in Dresden die Innungen der Bäcker, Kürschner, Schmiede, Schneider und Tuchmacher erst nach langen Kämpfen um 1400 bestätigt werden. In Meißen sitzen 1316 min destens vier Handwerker im Rat, in Dresden werden erst 1471 zwei Innungs meister aufgenommen. Die ersten Dresdner Handwerker, von denen wir hören — aber ganz am Rande —, sind 1295 die Wollweber und 1308 die Büttner und Becherer (Hersteller von Holzbechern). Deutlicher als das Handwerk ist die Landwirtschaft bezeugt. Da die Stadt ganz wenig Wiesenland besaß, sicherten sich die Bürger bei der Stadtgründung das Recht, ihre Rinder und die Zugpferde der Kaufleute auf die markgräf liche Viehweide zu treiben. Das war eine feuchte, von Gras und Auwald bestandene Niederung im Westen zwischen Postplatz, Freiberger Platz und Bahnhof Mitte. Der heutige Friedrich-Ebert-Platz hieß noch 1851 die Vieh weide. 1287 bestätigte der Markgraf den Bürgern das Weiderecht auch für den Fall, daß der Baumbestand gefällt würde. — Die sehr beschränkte Ackerflur Dresdens lag in der Pirnaischen und Seevorstadt und war außen von Dorf gemarkungen umgeben. Im Osten befand sich Ranvoltitz (Johannstadt), im Süden Boskau und das Vorwerk Auswik (Südvorstadt), im Westen Poppitz und das Herrengut Lonnßewitz. Es bestand großer Bedarf an Ackerboden. Was aber an Land frei wurde, gelangte zuerst in die Hand vornehmer Bürger und markgräflicher Ministerialen sowie der Kirche und frommer Stiftungen. Vor dem Frauentor lag ein im oberen Teil ausgetrockneter See. Der Markgraf verkaufte das Land 1297 für 16 Mark Silber an den Ritter Hermann von Schonenburne, der dort schon Felder besaß, und an angesehene Bürger. 16 Mark war ein hoher Geldbetrag, kostete doch eine Hufe Land etwa 10 Mark. Ranvoltitz kam 1310 zum größten Teil in den Besitz des Maternihospitals, Boskau und Auswik gingen im 15.Jahrhundert in der Stadtflur auf; Poppitz blieb als Pfarrlehn der Frauenkirche bestehen. Infolge der Erweiterung der Flur nahm das Ackerbürgertum zu und bildete eine eigene Klasse, die „Ge meine“, die aber im 13./14.Jahrhundert noch nicht bestand. Der Weinbau Dresdens war nicht ohne Bedeutung. Die Weingärten lagen zumeist auf der Südseite der Tatzberge (unweit des Trinitatisfriedhofes) und am rechten Elbufer oberhalb der Brücke. Schon 1284 (18. April) wird den Geschworenen die Festsetzung der Weinpreise übertragen und (am 30. De zember) der Dresdner Pfarrer vom Bischof ersucht, die Besitzer von Wein gärten zur Ablieferung des Weinzehnten anzuhalten 3 ). 1308 (16. Oktober) wird der Ausschank des von den Bürgern angebauten Weines geregelt.