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Vertretung -yr- für -7>r- erschließbar ist. Hinzugefügt wird aus der Nieder lausitz Kurtschow bei Krossen (1437 zcu Kortczschow, 1461 Cortzow, 1564 Korzhoff usw.) 83 ), mit aso. -or- (nicht -ar-). Zu nennen sind noch: trusk ,Reisig 4 (vgl. russ. trusk ,Krachen, Knistern, Reisig 4 , druzg ,Reisig, vom Winde gebrochene dürre Zweige 4 , dazu topo- nymisch tsch. Truskov, poln. Truskawiec) im Namen der Wüstung Drauschke, Truskow (1114 villa Truskou), 1423 Trauschkaw), nordwestlich Wurzen 84 ). Hierher wohl auch Trauschwitz südlich Weißenberg/Oberlausitz, 1345 Trußkowitz, um 1485 Trawschnitcz usw. 85 ). Der Laut -sch- (-S-) ist hier aus slaw. -s- hervorgegangen; die oso. Namenform Trusecy ist eine jüngere Umgestaltung des deutschen Namens. — mort’, möglicherweise in der Bedeu tung ,Waldstreu 4 (Wald mit Niedergehölz, in dem pflanzliche und tierische Stoffe verwesen), identisch mit atsch. mrt, Genitiv mrti ,Waldstreu 4 , aber auch ,Abgestorbenes 4 , ,totes Wesen 486 ). Hierher wohl die 1378 genannte silva Mortewicz (später Mörbitz) nordöstlich Zschopau; Wüstung Morticz (1260) bei Rackwitz, erhalten noch im Namen Mirtzbusch, vielleicht auch Mörtitz bei Eilenburg 87 ). — cepor, wohl in der Bedeutung ,Baumstock 4 , vgl. skr. cepur, caporak usw. ,Strunk eines abgehauenen jungen Baumes 4 , bulg. cepor ,Ast 4 , russ. cepürnik ,Dickicht 4 usw. 88 ), enthalten im ON Zschöp peritz bei Altenburg (1140 Zioporice)89). — korga ,Knieholz 4 , wohl Ent sprechung zu russ. korgä ,Knieholz, verkrüppelter Baum, auch im Fluß ver sunkener Baumstamm 4 , vgl. Korga bei Schweinitz (1377 in ambobus Korgow, 1420 Corgow usw.) 90 ) neben Korgitzsch bei Beigern (1350 Korgacz usw.) 91 ). — kors ,Zwergbaum 4 (entsprechend tsch. krs ,Zwergbaum 4 , poln. dial. karslak ,niedriger, ästiger, gekrümmter Baum 4 ) im Namen der Wüstung Kursitz (1133 in Cursitz, 1153 Cursitz) im Ilmgebiet 92 ), neben Wüstung Kursuwiz bei Altenburg (1181/1214, Bosauer Zehntverzeichnis). — trup 83) Codex diplomaticus Brandenburgensis Band II, 4, S. 164 Kop.; Band III, 1, S. 531; Band I, 24, S. 310 f. 84) Vgl. M. Vasmer, Russisches etymologisches Wörterbuch, Band III, S. 144. — H. Naumann, Die Orts- und Flurnamen der Kreise Grimma und Wurzen, S. 207. 85) K. Blaschke, a. a. O. (s. Anm. 37), S. 459. 86) J. Gebauer, Slovnk starocesky. Prag 1903 ff., Band II, S. 409. 87) E. Eichler, Die Orts- und Flußnamen der Kreise Delitzsch und Eilenburg, S. 77; Beiträge zur Namenforschung 9, 1958, S. 291. 88) E. Berneker, Slavisches etymologisches Wörterbuch, Band I, S. 143; M. Vasmer, a. a. O., S. 317. 80) Altenburger Urkundenbuch, Band 1 (976—1350), S. 6. — Hierher noch Zschepkau, Kreis Bitterfeld: 1156 Ceperchowe, 1313 Zceperchowe (D. Frey dank, a. a. O., S. 85). 90) M. Vasmer, Russisches etymologisches Wörterbuch, Band I, S. 623; W. Wenzel, Die Orts namen des Schweinitzer Landes. 91) Das Lehnbuch Friedrichs des Strengen 1349/50, S. 3. 92) Urkundenbuch des Klosters Paulinzelle, S. 12, 24; R. Fischer, in: Zeitschrift für Sla wistik 2, 1957, S. 387 f.