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rend sonst Belege fehlen 3 ). Vergleiche Mügeln bei Oschatz, bei Thietmar (ad a. 984) als Mogelini genannt; Mügeln nördlich Schweinitz (1431 Mogele)^; Möglenz, Kreis Liebenwerda (1347 Moglencz), neben Müglenz bei Wurzen (1446/48 Mogelentcz)^). Mügeln im Kreise Pirna (1347/49 Mugelin) liegt am Bach Müglitz (1431 die Mogelitz) 6 ). Aus der Ober- und Niederlausitz ist das Wort bisher nicht bekannt geworden. Dort gilt als Bezeichnung eines Hügels auch oso. homola, homula, dazu homlka, homulka usw., wie auch nso. gomola ,Hirsekolben 4 (auf gomola ,Hügel 4 beruht der ON Gommlo bei Wittenberg) 7 ). Aus zwei Ortsnamen können wir eine weitere Bezeichnung für eine Erhebung erschließen: aso. griva, heute oso. hriwa und nso. griwa in der Bedeutung ,Mähne 4 , doch ist an russ. griva in der Bedeutung ,Mähne, Bergrücken, Sand bank 4 zu erinnern (vgl. tsch. Hriva und poln. Grzywa als Bezeichnung waldiger Anhöhen): Gröbern am westlichen Rande der Hohen Jöst in der Dübener Heide, südlich Gräfenhainichen gelegen, wird 1200 als Griwe, 1207 als Griwen erwähnt 8 ). Hierher gehört noch der ON Gröba im Kreise Altenburg, im Bo sauer Zehntverzeichnis 9 ) als Griwe genannt (1181/1214). 3 ) Vgl. E. Berneker, Slawisches etymologisches Wörterbuch. Heidelberg 1908—1913, Band 2, S. 68; V. Machek, Etyinologicky slovnkjazyka eskho a slovenskho. Prag 1957, S. 304; A. Profous, Mstnjmna v echch. Jejich vznik, pvodn v^znam a zmeny. Prag 1947—1957, Band 3, S. 122. 4) E. Eichler, H. Walther, Die Ortsnamen der Landschaft Daleminze. Manuskript, Leipzig 1961; W. Wenzel, Die Ortsnamen des Schweinitzer Landes (Deutsch-Slawische Forschungen zur Na menkunde und Siedlungsgeschichte 16). Berlin 1964. 5) E. Crome, Die Ortsnamen des Kreises Liebenwerda. Manuskript, Leipzig 1965; H. Naumann, Die Orts- und Flurnamen der Kreise Grimma und Wurzen (Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte 13). Berlin 1962, S. 133. 6) A. Meiche, Historisch-Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna. Dresden 1927, S. 188 ff.; H. Walther, in: Beiträge zur Namenforschung 11, 1960, S. 67. Auf böhmischer Seite liegt Mohelnice (früher dt. Müglitz), an der Müglitz, (A. Profous, a. a. 0., S. 123). 7) 1528/33 Gonimolo, 1555 Gomlau (vgl. K. Pallas, Die Registraturen der Kirchenvisitationen im ehemals sächsischen Kurkreise, Erster Teil. Halle 1906, S. 241 f.). Exkurs: Nicht zu gomola ,Hügel* gehört der ON (Alt-, Neu-) Gommla, Kreis Greiz: 1209 Kumule, Sekumile, 1230 Schumele cum nemore, 1413 das dorff zu Schoimel; in anderen Abschriften: Schokommel, Schkommel, Schkommel(n), Sckomell (Urkundenbuch der Vögte von Weida, Gera und Plauen, hrsg. von B. Schmidt. Jena 1885—1892; Band 1, S. 38, 57; Band 2, S. 569, Cop. 16. Jahr hundert); 1517 Skommrln. 1511 zu Gumrhi. 1537—1605 Gunda. 1517—1550 Gomrla Gonuln (Mitteilungen des Altertunisvereins zu Plauen i. V. auf das Jahr 1916 26. Jahresschrift, S. 174 ff.); 1536—1544 Schkommeln (LHA Weimar, Or.). Hinweise verdanke ich M. Reiser (Erfurt). Dasinden urkundlichen Belegen vorkommende S- und Sch- weist auf einen slawischen sk-Anlaut. Hey er kannte richtig den Zusammenhang mit slaw. skomel- usw. (Unser Vogtland, Band III. Gera 1897, S. 206). Vgl. oso. skomlic, nso. skondis ,nörgeln*, tsch. skomliti ,kläffen, bellen*. Zu klären ist das Verhältnis zu oso. skomla, skumla, ,Filzlaus*, skomjel ,Mehlstaub*. In Namen: tsch. Skomelno bei Rokycany, poln. Skomelna, -no, bulg. Skomla (A. Profous, Mstnjmena v echch, Band IV, S. 76). 8 ) Zu griva s. M. Vasmer, Russisches etymologisches Wörterbuch, Band 1. Heidelberg 1963, S. 308; F. Slawski, Slownik etymologiczny j^zyka polskiego, Band 1. Krakau 1952, S. 374 usw. — Zu Gröbern D. Frey dank, Ortsnamen der Kreise Bitterfeld und Gräfenhainichen (Deutsch-Slawische Forschungen zur Namenkunde und Siedlungsgeschichte 14). Berlin 1962, S. 34 f., mit Literatur. 9) Altenburger Urkundenbuch, Band 1 (976—1350), hrsg. von H. Patze. Jena 1955, 69a.