PETROGRAPHISCH-GEOLOGISCHE BEARBEITUNG EINER MÜHLSTEINPROBE AUS DEM GEBIET VON RADEBERG-LOTZDORF Von Günter Möbus Probe 1 Drehmühlstein aus dem 3. bis 6. Jahrhundert n. Chr. (Siedlung) Fundstelle: Acker nordwestlich von Radeberg bei Radeberg-Lotzdorf, Kreis Dresden; Mbl. 4849 (Radeberg); S 10,5 / W 18,6. Untersuchte Probe: Von dem Drehmühlstein lag ein abgeschlagenes Probestück in dem Format 11x7x2,5 cm zur Untersuchung vor. Die Gesteinsausbildung dieser Probe wird im folgenden als repräsentativ für den gesamten Mühlstein angesehen. Megaskopische Beschreibung: Das Gestein besitzt ein holokristallines, mittelkörniges Korngefüge. Die in der Regel etwa 3 mm großen Minerale sind als schwarzbraune Biotite (Ma- gnesiumeisenglimmer), graufarbene Quarze und weißliche bis rötliche Feldspate eindeutig zu erkennen. Sie liegen ohne Bevorzugung einer flächenhaften oder linearen Anordnung nebeneinander (richtungslos-körniges Gefüge). Der äußere Habitus der Probe wird durch einen braunroten Überzug be stimmt. Er entstand bei der Verwitterung des Gesteins an der Erdober fläche. Bei diesen Vorgängen wird vor allem aus den Biotiten Eisen frei und schlägt sich als Fe (OH) 3 -(Rost-) Kruste nieder. Ein heilsilberner Glanz auf den Spaltflächen mancher Glimmer deutet megaskopisch auf deren sekundäre Zersetzung hin. Mikroskopische Beschreibung: Die Biotitindividuen lassen unter dem Mikroskop sehr gut die ausgezeichnete Spaltbarkeit nach den Basisflächen erkennen. Ihre Eigenfarbe ist kräftig rotbraun. Die im megaskopischen Bild nicht näher aufzulösenden Feldspate