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zeit 133 ); Ihre, Ksp. Hellvi, Gotland; Grobin, Lettische SSR; Kunilepa, Dorf Palu, Ksp. Juuru, Estnische SSR; alle Ende der Vendelzeit134)). Die Rade berger Lanze könnte sogar noch in die Variationsbreite der wikingerzeitlichen Lanzenspitzen vom Typ K nach J. Petersen 135 ) und in diejenige des Typs V (11. Jahrhundert) nach A. Nadolski136) gehören, wenn es sich auch dabei eben falls fast immer um weit schwerere Waffen handelt. Hiermit wird wieder ein mal eindrucksvoll die Schwierigkeit einer Datierung von Lanzenspitzen deut lich, denen es an hervorstechenden Merkmalen mangelt. Die ausgewogene, elegante Form und das für ihre Länge geringe Gewicht unseres Stückes spre chen jedoch dafür, daß es wahrscheinlich der Römischen Kaiserzeit nähersteht als dem Mittelalter. Datierung Die Detailuntersuchungen der eisernen Geräte ergeben eine Datierung des Depots in einen Zeitraum, der im wesentlichen das 1. Jahrtausend n. Chr. umfaßt. Unter Berücksichtigung der geographischen Lage des Fundortes sind Pflug schar und Sech von der Kaiserzeit bis in spätslawische Zeit möglich, die vier Schlüssel können spätkaiserzeitlich, völkerwanderungszeitlich oder mittelalter lich (slawisch) sein, die beiden Kesselhaken und der Tüllenmeißel sind un datierbar. Für eine genauere zeitliche Festlegung eignen sich am ehesten die Lanzenspitze und das Backeisen, die kaiserzeitliches bis völkerwanderungs zeitliches Alter nahelegen, aber nicht beweisen. Auch die beiden Löffelbohrer und die Kellen deuten eine Datierung in vorslawische Zeit nur an. Wenn man sich der Zweifelhaftigkeit einer Datierung von Lanzenspitzen, mehr noch aber von Werkzeugen und Geräten bewußt ist, kann dieses Ergebnis keineswegs be friedigen. Auch aus einem Vergleich der Zusammensetzung unseres Depots mit der Zusammensetzung slawischer Horte Mährens können wir nur Andeutun gen für eine Datierung gewinnen. So befinden sich unter den 17 slawischen Hortfunden mit Eisengeräten aus Mähren insgesamt 12 Funde mit Sicheln, 5 mit Sensen, 5 mit Pflugscharen, 5 mit Pflugmessern, 8 mit Äxten, 6 mit Hacken, 6 mit Steigbügeln, 7 mit eisernen Eimern, 4 mit Schüsseln und Tellern, 2 mit Meißeln, um nur die wichtigsten und zahlreichsten Gegenstände zu '”) P. Olsn, a. u. 0., Abb. 225. 134) B. Nerman, Grobin-Seeburg. Stockhohn 1958, Textfig. 202 auf S. 139; Taf. 12, 72; siehe auch S. 134; Textfig. 205 auf S. 141. 133) J. Petersen, De norske vikingesverd (Skrifter utgut av videnskapselskapet i Kristiania 1919, II. Historisk-filosofisk klasse Nr. 1). Kristiania 1920, Fig. 21, S. 31 ff. Vgl. auch z. B.: M. Ström berg, a. a. 0., Taf. 50, 2b; S. 144 im Textband; S. 43 im Katalogband. 13 °) A. Nadolski, Kindes sur l’armement polonais au X-me, XI-me el XH-me siede (polnisch m. russ. u. franz. Res.), (Acta archeologica universitatis Lodziensis 3). Lodz 1954, Taf. XXIV, 1, 2, 5, Taf. XXVI, I.