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scheint uns verfrüht, aus einer Kartierung der wenigen bis jetzt bekannten Vorschneidemesser eine geographische Gruppierung einzelner Formengruppen ablesen zu wollen 18 ). Das Sech als wichtiger Bestandteil des entwickelten Sohlenpfluges ist u. W. in der Zone nordwärts der Alpen aus vorchristlicher Zeit bisher nicht bekannt geworden 19 ). In Osteuropa 20 ) konnte es schon für die Mitte des 1. Jahr tausends v. Chr. nachgewiesen werden, in Slowenien 21 ) erscheint es am Ende des 1. vorchristlichen Jahrhunderts. Auf deutschem Boden begegenen die ersten Seche in provinzialrömischen Siedlungen und Hortfunden 22 ). Auch aus der Schweiz 23 ), aus Österreich 24 ), Ungarn 25 ) und Jugoslawien 20 ) sind ent- 18) Dagegen Bratanic, a. a. 0., S. 7; er deutet eine mehr nördliche Verbreitung seiner Formen 1 bis 5 (gerade Seche mit meist kurzer Klinge) und eine weiter nach Süden ausgreifende Verbreitung der Formen 6 bis 8 (Seche mit abgeknickter, langer Klinge und kurzem Schaft) an. 19) Der Zusammenfund von Sech und spätlatnezeitlichen Scherben von I lundersingen, Kreis Mün singen, bedarf wohl einer Überprüfung: Fundberichte aus Schwaben XV, 1907, Taf. V,8; dazu S. 29. Vgl. hierzu auch F. Kutsch, Der Ringwall auf der „Burg“ bei Rillershausen, in: Nassauische Annalen 47, 1926, S. 1 ff., besonders Anmerkung 37 auf S. 28. Auch das Sech aus dem älter- latenezeitlichen Burgwall bei Rittershausen, Dillkreis, dürfte wohl aus späterer Zeit stammen: F. Kutsch, a. a. 0., S. 28 und Taf. VI 11,50. 20) B. A. §ram ko, K voprosu o technike zemledelija u plemen skifskogo vremeni v vostonoj evrope, in: Sovctskaja Archeologija 1961, 1, S. 73 ff., Abb. 10 auf S. 86. 21 ) J. Szombathy, a. a. O., Fig. 121 auf S. 33; Fig. 147 auf S. 40. 22) Saalburg, Kreis Homburg v. d. H.: L. Jacobi, Das .Römerkastell Saalburg. Homburg v. d. H. 1897, Taf. XXXV,1. Herzberg, Kreis Homburg v. d. H.: Saalburg-Jahrbuch 1910, S. 60 und Abb. 21 auf S. 59; Taf. 11,4. Gettenau, Kreis Büdingen: E. Ritterling, Museographie für die Jahre 1910—1912, in: VII. Bericht der Römisch-Germanischen Kommission 1912 (1915), S. 26 ff., Abb. 77 auf S. 157. Frankfurt-Heddernheim: L. Lin den sch mit, Die Altertümer unserer heidnischen Vorzeit III. Mainz 1881, H. III. Taf. IV,1. Riveris, Kreis Trier: H. Koethe, Jahres bericht des Rheinischen Landesmuseums Trier für 1938; Die Zeit der Römerherrschafl, in: Trierer Zeitschrift 14, 1939, S. 234 ff., Abb. 28 auf S. 247. Kleinblittersdorf, Kreis Saarbrücken: A. Köl ling, Bodenfunde und Ausgrabungen des Saarlandes 1954—1958, in: Beiträge zur saarländischen Archäologie und Kunstgeschichte 8, 1961, S. 105 ff., Abb. 8,2 auf S. 126. Iffezheim, Kreis Rastatt: K. Gutmann, Römische Funde am Sandbach bei Iffezheim A. Rastalt, in : Badische Fundberichte III. 1933-1936, (1936), S. 438 ff., Abb. 191 a auf S. 439. 23) R. Laur-Belart, Römische Zeit, in: Jahrbuch der Schweizerischen Gesellschaft für Urgeschichte 33, 1942, S. 87 f., Taf. XV. Vgl. die Funde mittelalterlicher Seche dagegen: Ur- und frühgeschicht liche Fundstatistik des Kantons Bern 1957 und 1958, in: Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums in Bern XXXVII XXXVIII. 1957 und 1958, S. 170 ff., besonders S. 185, Abb. 20 auf S. 187. 24) M. v. Groller, Die Grabungen im Lager Lauriacum im Jahre 1916, in: Der römische Limes in Österreich XIV, 1924, S. 121 ff., Fig. 25,3 auf S. 123. B. Bratani, Neto o starosti..., S. 287. Nicht genauer datiert werden kann ein Fund von Pfluggeräten (Tüllenschar, Sech, Grindelkette) aus Schandorf im Burgenland, Österreich: A. Barb, Hügelnekropolen und frühgeschichtliche Siedlungen im Raume der Gemeinden Schandorf und Pinkafeld (Burgenland), in: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien LXVII, 1937, S. 74 ff., Abb. 1 auf S. 75. 25) K. Darnay, Regi ekk Sümegh vidkröl, in: Archaeologiai rtesitö XXIV, 1904, S. 196 ff., Abb. 1 und 2 auf S. 197. B. Bratanic, a. a. O., S. 287. 26) W. Radimsky, Die römische Ansiedlung von Majdan bei Varcar Vakuf, in: Wissenschaftliche Mittheilungen aus Bosnien und der Hercegovina III, 1895, S. 248 ff., Fig. 10 auf S. 254. G. re- mosnik, Römische Funde in Stup bei Sarajevo (serbisch m. dl. Res.), in: Glasnik zemaljskog muzeja u Bosni i Hercegovini XLII, 1930, S. 211 ff., Taf. XIII. B. Bratanic, a. a. O., Abb. Ila bis c. J. Cremosnik, Nova anticka intrazivanja kod Konjica i Travnika I, Rimska vila u Lisicicima kod Konjica, in: Glasnik zemaljskog muzeja u Sarajevu N. S. 10, 1955, S. 107 ff., Taf. V,J; Abb. 3,1 auf S. 117.