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(Abb. 7). In den an dessen östlicher bzw. südlicher Peripherie gelegenen Fällen von Draschwitz 27 ), Göttwitz 28 ), Muschau 29 ), Podelwitz 30 ) und Thier baum 31 ), dazu in Kössern 31 a ) (vgl. Abb. 7), stehen die latenezeitlichen Grab funde dagegen vorerst vereinzelt. Auch über die Grenzen des Grimmaer Landes hinaus gewinnt die latnezeit- liehe Fundstelle in Pauschwitz übrigens insofern Bedeutung, als sie dazu beiträgt, die einschlägigen, entlang des linken Ufers der vereinigten Mulde aufgereihten Fundstellen zu vermehren 32 ). Wie schon mehrfach zum Ausdruck gebracht 33 ), ist das Zusammentreffen von bronze- und latenezeitlichen Bestattungsplätzen in Nordwestsachsen derart häufig, daß man es kaum als zufällig bezeichnen kann. Offenbar liegen hier bestimmte Ursachen zugrunde. Naheliegend wäre es, das Phänomen im Sinne einer kontinuierlichen Belegung der Friedhöfe von der einen zur anderen Periode zu deuten 33 ). Solange aber keine der in Betracht kommenden Fund stellen vollständig freigelegt und somit eine lückenlose Abfolge von den bronzezeitlichen über hallstattzeitliche Grabverbände zu solchen der Latne- zeit noch nicht belegt ist, muß die angedeutete Möglichkeit offenbleiben34). Auch darf nicht außer acht gelassen werden, daß die zweifach belegten Fried höfe im Sinne der obigen Ausführungen zur Vielzahl der einfach belegten zunächst noch in keinem Verhältnis stehen (vgl. Abb. 7)35). Trotzdem erscheint es verlockend, den in Rede stehenden Befund im Sinne eines unmittelbaren Zusammenhanges zwischen Lausitzer Urnenfelderleuten und Trägern der mitteldeutschen Ausprägung der .Jastorfgruppe, d. h. Ger- 27) H. Grünert, a. a. 0., Katalog, S. 57 f. 28) H. Grünert, a. a. 0., Katalog, S. 58. 29) H. Kaufmann, Aufschlußreiche neue Bodenfunde vom Weinberg in Muschau, in: Der Rundblick 8, 1961, S. 390 ff. 30) Zuletzt II. Kaufmann, Spuren des vorgeschichtlichen Menschen in und um Colditz, in: Der Rund blick 9, 1962, S. 285 f. mit Abb. 7 und 8; ders. und H. Quietzsch, a. a. 0., S. 31 f. und Abb. auf S. 32 rechts. 31) Zuletzt erwähnt von II. Kaufmann, a. a. 0. (1962), S. 285 sowie ders. und H. Quietzsch, a. a. 0., S. 31 f. 31 «) M. Berger, Dorf und Dorffeldmark Kössern. Ihre Entwicklungsgeschichte und ihre Ausgestal tung für neuzeitliche Bewirtschaftungsarten. Diss. TU Dresden — Matrizenabzug-, Dresden 1959. S. 16 mit Abb. 11 und 12. 32) Auf den von W. Radig (a. a. 0., 1931, Taf. IV, e) und A. Mirtschin (a. a. O., 1933, Abb. 158) vorgelegten Karten klafft hier zwischen Grimma und der Gegend von Bad Düben eine Lücke, in die jedoch mittlerweile außer Pauschwitz noch Trebsen, Deuben, Groitzsch, Eilenburg und Zschepplin eingefügt werden können (Nachweise jeweils bei H. Grünert , a. a. 0., Katalog). 33) Vgl. Anm. 24. 34) Vgl. auch H. Grünert, a. a. 0., Text, S. 13 und bes. S. 25. 35) Eine Sonderstellung nimmt diesbezüglich allerdings der Stadt- und Landkreis Leipzig ein, für den H. Grünert bei 60% der latenezeitlichen Bestattungsplätze eine Vorbelegung während des Bronze alters ermittelt hat (a. a. 0., S. 24; entsprechender Hinweis auch bei H. Hanitzsch und G. Mildenberger, a. a. 0., S. 82, Anm. 95).