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BRONZE- UND LATENEZEITLICHE GRABFUNDE IN PAUSCHWITZ, KREIS GRIMMA Von Hans Kaufmann Im Sommer des Jahres 1962 wurde in Pauschwitz, Ortsteil von Trebsen, Kreis Grimma, ein Kanalisationsnetz angelegt. Bei den hierfür erforderlichen Ausschachtungsarbeiten stieß man an zwei Stellen innerhalb des nördlichen Ortsteiles (Abb. 1,1 und 2) auf Bodenfunde. Unter Mitwirkung verschiedener Interessenten konnte der jeweils unverzüglich hinzugezogene Kreispfleger den Befund aufnehmen und die Altsachen bergen 1 ). Wenn die auf diese Weise gesicherten Bestände auch nicht allzu umfangreich sind, so vermehren sie doch die Zahl der von Pauschwitz bisher bekannt gewordenen prähistorischen Altsachen 2 ) beträchtlich. Sie vermögen damit, zur älteren Geschichte unseres *) Zeichnungen: Hertha Möckel; Fotos: Heidemarie Hennig, beide Landesmuseum für Vor geschichte, Dresden. 1) Die Fundmeldung erfolgte am 10. Juli 1962 über den Rat der Stadt Trebsen und die Abteilung Kultur beim Rat des Kreises Grimma; am 14. Juli 1962 durch Lehrer Joachim Schober, Trebsen. Hierfür wie auch für den tatkräftigen Einsatz bei den Bergungsarbeiten gebührt allen Beteiligten Dank. Besonders gilt dies für den unermüdlichen Kreishelfer, Frau Renate Sturm-Francke, Grimma-Hohnstädt, deren dem Archiv für Bodenaltertümer in Sachsen einverleibte Berichte diesem Aufsatz im wesentlichen zugrunde liegen. Weitere Hilfen bei den angestellten Ermittlungen verdanken wir Herrn Harald Quietzsch, Landesmuseum Dresden, und Herrn Museumsleiter Wolfgang Opns, Grimma. 2) An weiteren ur- und frühgeschichtlichen Funden aus dieser Ortsflur sind dem Archiv für Boden altertümer in Sachsen noch zu entnehmen: Durchbohrtes Gerät (wohl kleiner querdurchlochter Schuhleistenkeil) aus Kieselschiefer, Schneide abgebrochen. Stark abgerollt. Länge noch 10,5 cm, größte Stärke 6,6 cm. — Gefunden im Muldenbett nahe des östlichen Ufers gegenüber der „Aue“ (Mbl. 28 [4742], etwa IN 7,2/0 16,4) am 28. Juni 1935. Verbleib: Landesmuseum Dresden, Zug.-Kat. 18/35 (nicht auffindbar; wohl infolge des Luftangriffes von 1945 verschollen). Dünnackiges trapezförmiges Beil aus hell-graugrünem Fels, Nackenhälfte gepickt. Schneidenteil überschliffen. Kräftiges Stück, gut erhalten. Länge 10,95 cm, größte Breite 5,7 cm, größte Stärke 3,05 cm. — Gefunden im Ort, „an der Leite“, auf halber Höhe des Steilhanges zur Mulde (Mbl. s. o., N 5,6/0 19,3) im Herbst 1964. Verbleib: Kreisheimatmuseum Grimma IV/599 (S.: 1810/64). Zweihenklige Terrine. — Gefunden im nördlichen Ortsteil über dem Muldenufer, östlich Höhe 135,3, im Herbst 1913. Verbleib: Landesmuseum Dresden. Hierzu ausführlich weiter unten, S. 143 und Abb. 6. Gefäßunterteil mit horizontalen Gurtfurchen, steinzeugartige Wandscherbe mit gestempeltem Kerbschnittmuster sowie zwei mit Knauf versehene Stürzen (unvollständig). — Gefunden in der Muldenaue auf dem Gelände der Papiersackfabrik des VEB Zellstoffabrik Trebsen (Mbl. s. o., N 6,8/0 18,2) im Jahre 1951; Verbleib: Heimatstube Trebsen, Kal.-Nr. 130. Drei graublaue Gefäßbruchstücke. - Fundstelle unbekannt; gefunden im Mai 1957. Verbleib: Kreisheimatmuseum Grimma, Kal.-Nr. 366/57, Mag. 108.