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Doppelkegel mit gekerbtem Umbruch und ritzverziertem Unterteil (Abb.24,5), weiterhin eine große Henkelterrine mit horizontal geriefter Schulter und eben solchem Halsansatz (Abb. 24,3), eine Tasse mit Schrägriefen (Abb. 10,2) und eine kleinere Henkelterrine jung- bis jüngstbronzezeitlicher Prägung (Abb. 24,i). Daneben stehen weitere Gefäßreste, die für die Zeitbestimmung nicht so aussagefähig sind, aber alle in den gleichen Stufen auftreten. Dazu gehören auch Teile von dicken Vorratsgefäßen und von großen gehenkelten (Abb. 24,4) und ungehenkelten Terrinen. Das Tonmaterial ist in allen Fällen sehr gut ge glättet und zeigt gelbbraune und auch fast schwarze Färbung. Auffällig ist bei einzelnen Stücken der starke Anteil von Glimmer in der Magerung. Auch bei diesen Untersuchungen fehlen materielle Hinterlassenschaften aus der Billen- dorfer Stufe oder gar aus slawischer Zeit und aus dem hohen Mittelalter. Nach den Ergebnissen der Sondierungen H. Schmidts, der Materialausbeute nach größeren Windbrüchen und unseren letztlichen Unternehmungen dürfte der Wall zweifellos noch in der Jungbronzezeit erbaut worden sein und scheint die Besiedlung der geschützten Flächen auf dem Schafberg noch bis in die jüngste Bronzezeit fortgedauert zu haben. Schon der Lage nach muß es sich dabei um eine außerordentlich wichtige Niederlassung gehandelt haben. Wie schon anfangs angedeutet, wird die Wichtigkeit der befestigten Siedlung auf dem Löbauer Schafberg noch durch eine größere Anzahl von Bronzefunden im Bergbereich selbst und in der nächsten Umgebung unterstrichen. Zu letzte ren gehören auch die Fundstellen von Löbau, ehemaliger Ortsteil Tiefendorf, von Herwigsdorf bei Löbau und das Schwert von Plötzen, während der „Fund von Kottmar“ 74 ) als recht unsicher wohl besser außerhalb unserer Betrachtun gen bleiben sollte. Die Bronzen vom Löbauer Ortsteil Tiefendorf (Abb. 25) wurden 5 km westlich vom Gipfelwall am Fuße des Löbauer Berges geborgen und sind gesichert, wenn auch nicht feststeht, ob das mittelständige Lappen beil, das bereits 1850 bekannt wurde, tatsächlich mit den bestimmt zusammen gehörigen anderen Stücken, nämlich dem Tüllenmeißel, der Bronzenadel mit abgerundet doppelkegeligem Kopf, dem Pfriemen mit zugespitzten Enden — eines davon wesentlich schlanker ausgezogen, das andere kürzer — und dem kleinen offenen Ring mit sich verjüngenden und zugespitzten Enden einen einzigen Hortfund bildet, wie J. Frenzel 75 ) in falscher Auslegung der an sich klaren Unterlagen des ehemaligen Archivs urgeschichtlicher Funde aus 74) Ca. 10 km südlich, von Löbau. Schon J. Frenzel, a. a. O., S. 42, kann das angeblich 1867 gefundene Bronzelappenbeil nicht identifizieren und kann (S. 43) nur auf vier verschiedene mittelständige Lappenbeile hinweisen, die sich ohne Fundortangaben im Museum Bautzen befinden. 75) J. Frenzel, a. a. 0., S. 35: ,,I)ie Lappenaxt wurde im Jahre 1850 über dem Steinbruche, nicht weit vom Ratsvorwerk, nahe der sogen. Burgstätte gefunden (Einzelfund). Die anderen Gegen stände sind ganz in der Nähe nach 1880 gehoben worden und gehören mit der Axt zusammen, wahrscheinlich zu einem Depotfunde.“