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Westewitz an der Mulde 57 ), und hat annähernd gleiche Ausmaße wie die Heidenschanze in Dresden-Coschütz 58 ), der Eisenberg bei Pöhl im Vogtland 59 ), der Proitschenberg bei Bautzen 60 ) und andere mehr 61 ). Dagegen liegt er in seinen Ausmaßen weit über den kleinen Anlagen besonders aus der Billen- dorfer Stufe mit durchschnittlichen Flächeninhalten von 1 ha bis höchstens 2 ha. Wir denken hierbei vor allem an den Radisch von Kleinsaubernitz 62 ) und den Vaterunserberg bei Niederneundorf 63 ). Der Wall auf dem Schafberg zieht sich nun nicht etwa in gleicher Höhe um die Kuppe des Berges, sondern ist ganz deutlich dem Gelände angepaßt, d. h., er sitzt überall dort auf, wo der mehr oder weniger steile Abfall nach den Hängen zu beginnt 63 “). Lediglich nach Südwesten, dort, wo sich das Gelände nicht bis zum Fuße des Bergmassivs senkt, sondern nur ein kleiner Sattel die Trennung von der westlichen Kuppe, dem eigentlichen Löbauer Berg, dar stellt, ist ein verhältnismäßig flacherer Fallwinkel zu beobachten. Hier ist damit die am meisten gefährdete Stelle des Verteidigungswerkes, und hier sollte man deshalb auch die größte Höhe und unter Umständen auch die maximale Breite der „Mauer“ erwarten. Nach dem heutigen Befund verhält es sich aber nicht so, obwohl gerade hier eine beachtliche Ansammlung von Wallversturzmassen im Vorgelände auftritt. Im jetzigen Zustand erscheinen dagegen die Wallhöhen im Norden und Nordwesten am größten. Für die gesamte Anlage betrachtet, schwankt die Höhe der heute verfallenen Mauer reste zwischen 1 m und 1,75 m, während die Breite am Wallfuß auch an den schmälsten Stellen über den steilsten Abhängen weit über 3 m liegt und in den anderen Bereichen oft 8 in erreicht. 57) Ca. 700 X 300 m; im Süden und Westen zeigt sich ein Vorwall. Die gefundene Keramik gehört vorwiegend der jüngeren Bronzezeit an (Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Museum Döbeln und Privatbesitz). 58) G. Bierbaum, Tätigkeitsbericht des Landespflegers für Bodenaltertümer in Sachsen für die Zeit vom 1. April 1933 bis 31. März 1934, in: Nachrichtenblatt für Deutsche Vorzeit 10, 1934, S. 59—65, bes. 61 und 62; O. Kleemann, Burgwallgrabung in Dresden-Coschütz im Jahre 1934, a. a. O. 11, 1935, S. 148—151. 59) E. Pietsch, Die Fundstätten der Lausitzer Kultur im sächsischen Vogtlande, in: Frenzel, Radig, Reche, Grundriß der Vorgeschichte Sachsens, Leipzig 1934, S. 324—327; W. Coblenz, Keramik mit Knoviser Anklängen aus dem Vogtland, in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 4, 1954, S. 337—392, bes. 383—385 und 391/392. 60) Zuletzt Chr. Eckardt, Die Grabung auf dem Proitschenberg bei Bautzen im Jahre 1960. in: Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege 10, 1962, S. 165—188: W. Coblenz, Der Wall auf dem Proitschenberg bei Bautzen, a. a. 0., S. 189—212. 61) U. a. Sörnewitz: W. Coblenz, Der Wall auf der Deutschen Bosel bei Sörnewitz, a. a. 0. 10, 1962, S. 153—164. 62) Zuletzt H.-J. Vogl, Der Radisch von Kleinsaubernitz, in: Arbeits- und Forschungsberichle zur sächsischen Bodendenkmalpflege 10, 1962, S. 21 68. 63) W. Coblenz, Die Ausgrabungen auf dem Burgwall von Nieder-Neundorf, a. a. O. 11/12, 1963, S. 9 58. 03a) Allerdings unter Aussparung von Geländevorsprüngen (Bautzener Kuppe, Geldkeller). 8 I 13