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1565 Ellen (etv/a 1000 m) angegeben, als Breite 3 m bis 8 m und als Höhe 1 m bis 1,75 m, wobei die Ausmaße im Westen und Nordwesten die der ande ren Seiten weit übertreffen. Schmidt glaubte noch, in der Löbauer Anlage den größten verschlackten Wall Deutschlands („161/2 Scheffel" bzw. „20 preußi sche Morgen“) sehen zu können. Vom Wallaufbau hebt er eine lose Aufein anderschichtung von Basalt- und Nephelindoloritstücken hervor. Zur ge naueren Untersuchung der Einzelheiten der Mauerkonstruktion wurden Wallschnitte angelegt, die nach Angaben des Ausgräbers bis zur Sohle ge führt worden sind. Ihre Lage gibt ein Plan an, der auch die Fundstellen der wichtigeren älteren und datierenden Bronzen und keramischen Materialien enthält (Abb. 2a). Der erste Durchstich erfolgte an der Südwestecke, erreichte eine Länge von 6 m bei einer Tiefe bis zu 1,70 m. Aschelagen befanden sich im wesentlichen am Grunde. Auch lagen die Schlacken verhältnismäßig weit unten, dabei an der einen Seite des Schnittes mehr nach der Außenfront zu, an der anderen aber nach innen. Die reichliche obere Hälfte bildeten meist kleinere und unverschlackte Steine (Abb. 2b, i U nd2) 28 ). Eine klare Vorder oder Kückfront der ehemaligen Schutzwehr ist aus den Aufzeichnungen ebensowenig zu erkennen wie beim Durchstich an der Westecke (Abb. 2 b, 3)24), obgleich dort die größeren Steinplatten schon eher Hinweise geben könnten, die aber zu einer sicheren Deutung zu ungewiß scheinen. Auch hier liegen an der Sohle Ascheschichten neben Kohlengrus, geglühten Steinen und eben solcher Erde. Die obere Hälfte des hier noch 1,50 m hohen Wallrestes bildeten auch bei diesem Schnitt meist kleinere und höchstens mittelgroße Steine, an denen keine Feuereinwirkung zu beobachten war. Günstiger scheinen — zumindest nach der Profilzeichnung Schmidts (Abb. 2b,4) — die Verhältnisse beim Durchstich an der Westseite gewesen zu sein 25 ). Bis zur Sohle (in der Deutung des Ausgräbers) waren 1,75 m abzu decken, und der 8,50 m lange Schnitt zeigte am Grunde eine Ascheschicht mit Kohle und geglühten Steinen, die von weiteren Lagen mit geglühten Steinen und Lehm ohne klare Schichttrennung bedeckt war. Etwa die obere Hälfte wurde wiederum von Steinen ohne Spuren von Brandeinwirkung gebildet. Darin befand sich auch eine wahrscheinlich erst bei der Ausgrabung zertrümmerte und nun nicht mehr ganz vollständige Tasse (Abb. 9,i) 26 ). Ob das Stück beim Wallaufbau mit in die Konstruktion hineingestellt wurde (als Bauopfer?, obwohl solche Niederlegungen gewöhnlich an der Sohle von Bauwerken erfolgten oder die sogenannten Bauopfer eingegraben zu werden 23) A. a. O., S. 184, fig. 2 und 3. ”) A. u. O„ S. 185, fig. 4. ”) A. a. 0., S. 186, fig. 5. 26) A. a. O.,S. 193, fig. 11. 7* 99