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Grab 4 Fußschüssel (Urne) mit gerundetem, leicht einbiegendem Rand, geschweiftem Unter teil und schrägem, abgesetztem Fuß. Fleckig gelbbraun und grau; Oberfläche teils glatt, teils rissig und abgelaugt: mittel fein gemagert; hart (sekundär?) gebrannt; etwas verzogen. Höhe 8,6 bis 9,2 cm; Mündungsdurchmesser 19,2 bis 20,6 cm; Bodendurchmesser 6,9 bis 7,1 cm; Wandstärke 0,7 cm; Bodenstärke 0.6 bis 0.8 cm. (S.: 345/62) Abb. 7 Darin: Leichenbrand. Grab 5 Fußschüssel mit gerundetem, wenig einbiegendem Rand, gut gewölbtem Unterteil, abgesetztem, geradem Fuß und Standring. Fleckig gelbbraun und grau; Oberfläche glatt; mittelfein, glimmerhaltig gemagert; mittelhart gebrannt. Höhe 9,6 bis 10,2 cm; Mündungsdurchmesser 19.9 cm; Bodendurchmesser 7,5 bis 7,8 cm; Wandstärke 0,6 cm; Bodenstärke 1,3 bis 1,7 cm. (S.: 346/62) Abb. 8 Grab (?) Schalengefäß mit gerundetem, schwach ausbiegendem Rand, leicht eingezogenem Hals, gut gewölbter Schulter, konischem Unterteil und Standboden. Halsansatz mit drei Horizontalrillen. Graubraun, hell gefleckt; dünner, glatter Überfang; mittelfein, stark glimmerhaltig gemagert, mittelhart gebrannt. Höhe 9,4 cm; Mündungsdurchmesser 13,2 bis 13,4 cm; größter Durchmesser 15,3 bis 15,4 cm in 5 cm Höhe; Bodendurchmesser 6,8 cm; Randstärke 0,5 cm; Wandstärke 0,4 bis 0,6 cm; Bodenstärke maximal 0,75 cm. (S.: 1409/60) Abb. 9 Schon ein erster Blick auf das hier vorgelegte Fundmaterial legt den elb- germanischen Charakter der Gegenstände nahe. Von den Tongefäßen gehört die Terrine aus Grab 1, die der von Th. Voigt 5 ) herausgestellten Form 2 ent spricht, chronologisch an den Anfang der keramischen Altsachen. Deuten sich einerseits Reminiszenzen an frühkaiserzeitliche Situlenunterteile durch das leichte Einschwingen des Terrinenunterteiles an, so sind andererseits der steile, senkrechte Hals wie auch die plastische Verzierung in Gestalt eines kleinen Ösenhenkels und zweier Warzenpaare auf der Schulter als spätere Merkmale zu werten, die nach Th. Voigt 6 ) in die Übergangszeit vom 2. zum 3. Jahrhundert zu datieren sind. Auch die größere Anzahl der am Halsansatz sowie auf der Schulter angebrachten Horizontalrillen bestätigt diesen Zeit ansatz 7 ). Die seit der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts einsetzende Verzie- 5) Th. Voigt, Die Germanen des 1. und 2. Jahrhunderts im Mitteleibgebiete. Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 32, 1940, S. 24 ff. 6) Ebenda, S. 28. 7) Ebenda, S. 28.