und auch dort nicht etwa vorherrscht. Dagegen scheint eine zeitliche Be grenzung auf die Ausläufer der Lausitzer Kultur (Billendorfer Stufe) gegeben zu sein. Daß die Anlage der Lausitzer und damit der hallstattzeitlichen Billendorfer Burgen nicht etwa einseitig dem Bedürfnis zur Errichtung strategischer Linien, zur Sicherung von Flußübergängen, zur Aufnahme flüchtender Be völkerungsteile in ein sonst ungenutztes Areal oder nur religiösen Zwecken diente, ist an anderer Stelle bereits auf gezeigt worden 58 ). Wir müssen viel mehr mit Dauersiedlungen rechnen, die herausgehobene wirtschaftliche und gesellschaftliche Mittelpunkte, bei Gefahr selbstverständlich auch Schutz für alle Bewohner des entsprechenden Machtbezirkes im Bereiche mehrerer offener Siedlungen darstellten. Dafür sprechen die überdurchschnittlich dicken Kulturschichten auf der Wohnfläche der befestigten Siedlungen, die Ein beziehung wichtiger Werkstätten (besonders Bronzeguß), die mehrfachen Wiederaufbauten nach Feuersbrünsten oder Zerstörungen infolge von Kämp fen um die Burgen. Gegen „äußere“ Feinde wurden solche Anlagen sicher nicht geplant und errichtet. Dazu liegen die Entstehungszeiten viel zu weit auseinander (Hallstatt A bis Hallstatt C/D). Dagegen können einige von ihnen in solchen Auseinandersetzungen zugrunde gegangen sein, wie eben gerade die Befestigungen vom Ende der Hallstattzeit 59 ). Am ehesten dürfte die in der polnischen Forschung dominierende Annahme 60 ) auch für Ost sachsen zutreffen, daß nämlich innere Kämpfe infolge sozialer Spannungen und Umschichtungen im Prozeß der gesellschaftlichen Umgestaltung für Bau und Verfall verantwortlich gemacht werden dürfen 61 ). So verlockend der Ge danke einer Zerstörung der Burg in Nieder-Neundorf, Podrosche und auch der Anlage auf der Landeskrone durch die Skythen sein mag, eines zwei maligen Wiederaufbaues wären die Unterlegenen wohl kaum fähig gewesen, bzw. hätten die Sieger einen solchen doch schwerlich zugelassen. Eine Be rührung mit diesen Reiternomaden des Südostens könnte damit höchstens noch für die letzte Phase der Zerstörung angenommen werden, wozu auch die chronologischen Fakten im Gegensatz zu den vorhergehenden Etappen nicht im Widerspruch stünden. 58) W. Coblenz, Bemerkungen zur Funktion der Lausitzer Burgen Sachsens, in: Munera Archaeo- loglca (Poznan 1963), S. 193-200. 59) Das Skythenproblem ist für unser Gebiet auch an der Neiße trotz einiger weniger skythi- scher Funde (Dolche und Pfeilspitzen) hart westlich des Flusses zunächst nur mit einer ge wissen Vorsicht heranzuziehen (im Gegensatz zu der östlich anschließenden Gegend). 60) Etwa Zd. Rajewski, a. a. O., S. 22 ff. 61) Siehe den Artikel von A. Galuszka in diesem Band.