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Schon in den oberen Schichten fanden sich im Schutt größere Mengen vcn Holzkohle und Billendorfer Scherben, 0,90 m unter der Oberfläche die ersten Balkenlagen. Von den insgesamt zehn noch freigelegten Balkenschichten nahmen die untersten zwei nach dem Wallinnern zu an Breite zu, so daß der darin enthalten. Auch einige faustgroße Steine kommen vor. Darunter ist wieder etwas hellerer Sand, der mit schwarzen Punkten durchsetzt ist und die noch die Reste einer Ast- und Reisig schicht andeuten. Einige Aststücke konnten auch wirklich gefunden werden. In Zusammen fassung des Vorhergesagten gliedert sich der Aufbau des Walles wie folgt: 1. eine dünne Reisigschicht mit Sand durchsetzt, 2. eine Lehmpackung an der äußeren und eine vielleicht künstlich gehärtete Sandschicht an der Innenseite, 3. eine planmäßige Scherbenpflasterung, 4. der eigentliche Holzerdewall. Aufsicht 3: Nachdem nun die vorerwähnten Schichten abgetragen sind, ändert sich auch das Gesamtbild. Es kommen jetzt schon hellere Schichten vor. Dort, wo bei der vorigen Aufsicht noch die Balken und die darunterliegenden Scherben waren, ist jetzt ein 1 m breiter schwar zer Streifen mit einigen Scherben und Holzkohleresten. Bei 10 m ist an der Nordwestseite des Walles eine pfostenähnliche Verfärbung vermischt mit kleinen Steinen und viel Scherben. Am Rande der heutigen Böschung war ein 0,35 m breiter, dunkler Streifen, welcher noch Holzkohlespuren aufweist. Die Tiefe betrug nur etwa 0,10 m. Es handelt sich hier wahrschein lich um eine Holzschwelle von der Vorbefestigung. Nach innen angelehnt war ein dreieckiger 38 cm X 35 cm X 25 cm großer Findlingsstein, der eine Stärke von 12 cm bis 15 cm hatte. Aufsicht 4: Nachdem nun der Graben weiter vertieft ist, kommen nur noch einige weißgraue Verfärbungen in dem gelben Sande vor, die aber nichtssagend sind und auch meist natür lichen Ursprunges sein können. Eine Ausnahme mag bei 5.65 m bis 6 m sein, wo inmitten des weißen Sandes Holzkohlesplitter sind. Auch ist dort an der Nordwestseite eine pfostenähn liche Verfärbung. Zwischen 7 m und 8 m ist noch eine schwarze Verfärbung, die nach innen ins Graue übergeht. Bis zum Böschungsrande ist dann gelber Sand. Der am Nordwestrande bei der vorigen Aufsicht erwähnte Pfosten ist jetzt fast verschwunden. Aufsicht 5: Diese Aufsicht ist jetzt in 1,80 m Tiefe, und die Verfärbungen sind fast alle ver schwunden, nur an zwei Stellen lassen sie sich noch feststellen. Die eine ist bei 6 m und besteht aus einer grauen Schwelle. Holzkohlespuren lassen sich feststellen. An beiden Seiten ist je eine pfostenähnliche Verfärbung mit Holzkohleresten. Es ist möglich, daß hier einstmals eine Säulen- oder Pfostenwand gestanden hat. Eine weitere Verfärbung ist von 7,80 m bis 8 m. Diese geht schräg durch den Graben und ist etwas schwärzer als die vorerwähnte. Auch hier geht an beiden Seiten eine pfostenähnliche Verfärbung in die Tiefe. Diese Stelle befindet sich unter der Wallkrone; an der äußeren Seite ist weiter nichts zu sehen. Nach einer weiteren Vertiefung bis auf 2.10 m ist auch die letzte Verfärbung verschwunden. Der Untergrund besteht jetzt noch aus hellen Sanden. Nordwestprofil Die Seitenprofile sind in diesem Graben nicht so aufschlußreich wie im Graben 1. Nur wenige Verfärbungsschichten lassen sich hier feststellen. Zuunterst war wieder eine 0,10 m starke grauweiße Kulturschicht, auf der eine graue, scherbenführende Sandschicht war. Darüber lag eine hellgraue Sandmasse. Dann folgt eine schwarze Schicht, welche mit Holzkohle und Scherben durchsetzt ist. Überlagert wird diese durch eine etwa 0,12 m starke rotgeglühte Sandschicht, um dann einer blaugrauen Erde zu welchen. Darüber liegt braune Erde, die nach oben bis zur heutigen Oberfläche immer dunkler wird. Wenn all diese Schichten nach drei Bauperioden geordnet werden sollen, und diese sind auch hier wieder vorhanden, so würden die untersten beiden Verfärbungen zur ersten Bau periode gehören. Bei etwa 6 m vom Grabenanfang gemessen ist eine grubenartige etwa 1,20 m breite Vertiefung, die auch hierzu gehören würde. Darauf läge dann die zweite Bau periode, die bis zu der blauschwarzen Schicht gehen würde. Bei etwa 8 m wird die Lagerung der ersten Periode durch einen etwa 0,80 m langen Pfosten durchbrochen. Zu dieser zweiten Bauzeit würde auch das in den Aufsichten erwähnte Scherbenpflaster gehören. Darüber liegen dann wieder die Anschüttungen der dritten und letzten Bauperiode. Bel 5.80 m geht eine Pfostenverfärbung der letzten Bauzeit durch die zweite und zum Teil auch durch die erste Bauzeitablagerung hindurch. Das Innere des Walles ist durch die Gräber zum größten Teil gestört, und nur an einer Stelle lassen sich in 0,60 m Tiefe zwei verschiedene dunkle Ver ¬ färbungen feststellen, die wahrscheinlich zu den Sehuttschichten der ersten und zweiten Bauperiode gehören. Pfostenverfärbungen von Häusern usw. lassen sich im Innern nicht feststellen. Südostprofl Dieses Profil ist fast dasselbe wie das gegenüberliegende. Auch hier kann man von drei verschiedenen Bauperioden sprechen. Die erste ist wieder durch einen Pfosten der zweiten Bauzeit durchbrochen worden. In den Schuttschichten der letzteren kann man deutlich die