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verbrannte Holzmauer“ aller drei Bauphasen ins tiefer liegende Vorgelände abgerutscht sein könnte. Hier dürfte aber nur eine Nachuntersuchung Klar heit bringen, die dann auch weit ins Gebiet vor der Geländekuppe greifen müßte. Dagegen ließ der Graben 1 den Wallaufbau noch deutlich erkennen. Kulturschicht angesehen werden kann. Auf dieser war dann nach dem Innern zu grauer Sand mit verziegelten Lehmstücken. Es ist möglich, daß diese vom Lehmbewurf des Holz walles der ersten Bauperiode stammen. In dieser Schicht lag auch der schon erwähnte schnurkeramische Scherben. Dicht daneben beginnt dann auf der schon genannten grauweißen Schicht der Holzwall mit seihen verschiedenen Reisiglagen, welcher wieder in der Mitte durch einen 0,10 m bis 0,15 m starken rotgeglühten Sandstreifen geteilt wird. Bei diesem Seitenprofil sind nicht soviel Holzlagen übereinanderliegend festzustellen, als bei den Auf sichten erkennbar waren. Darüber liegen nun große weiße Sandmassen, die bis 0,80 m stark sind. Auf diesen ist eine 0,20 m bis 0,30 m dicke grauschwarze Schuttschicht mit Holzkohle des zweiten Walles, die über der vorgenannten Bauperiode schräg abfällt. Dieser zweite Wall hat also etwas mehr zurückgestanden. Über diesem wölbt sich dann bis zu 1 m stark die Erd aufschüttung des letzten Walles. Besonderheiten lassen sich zu dieser dritten Bauzeit nicht feststellen. b) Vorbefestigung Etwa 1 m vor den eigentlichen Wallbefestigungen waren noch zwei verschiedene und durch eine graubraune Sandschicht getrennte Verfärbungen feststellbar, die wahrscheinlich die Reste der ersten und zweiten Bauzeit entstammenden Vorbefestigungen andeuten. Darüber sowie an der äußeren Seite ist zum Teil reiner Lehm, zum Teil sandiger Lehm gepackt und stammt sicherlich von der letzten Vorbefestigung. Zwischen der Hauptbefestigung und der letzteren waren nach unten zwei Vertiefungen, die wohl als Pfostenverfärbungen gedeutet werden können. Hier hat, was anzunehmen ist, der eigentliche Palisadenzaun gestanden. Die äußere Pfostenverfärbung gehört zu der ersten oder zweiten Bauperiode. Die andere Ver färbung, die nur etwa 0,10 m stark ist, gehört zur letzten Bauperiode. Diese ist auch bis in die heutige Humusschicht verfolgbar und hat eine Länge von 2 m. An diesen brettartigen Pfosten ist nach dessen Einrammung die gesamte Erdaufschüttung der letzten Bauzeit angeschüttet worden. Das Profil an der Nordwestseite ist dem ebenerwähnten fast gleich. Graben 2 Zwecks genauerer Untersuchung wurde unweit des ersten Grabens an derselben Seite an der Nordwestecke des Befestigungswerkes ein weiterer Versuchsgraben gezogen und mit Graben 2 bezeichnet. Damit auch das Innere der Burg erforscht wird betr. Siedlungen usw., nimmt dieser Graben 6,80 m einwärts vom heutigen Zaun seinen Anfang. Schon in den oberen Erdschichten befinden sich bedeutend mehr Scherben als in Graben 1. An der Außenseite des Walles kommen verziegelte Lehmreste vor. Die ersten Verfärbungen lassen sich erst in 0,60 m Tiefe feststellen. Am auffälligsten ist eine schwärzliche Verfärbung unter der Wallkrone an der Südostseite des Grabens. Innerhalb der Burgbefestigung ist alles durch die Grabstätten gestört, und nur wenige Stellen sind in ihrer ursprünglichen Lagerung. Auch hier befinden sich eine Anzahl Scherben. Aufsicht 2: 1 m tief. Im Wallinneren wurden bei dieser Vertiefung mehrere Särge freigelegt. Bis zu 5 m vom Grabenanfang an sind keine nennenswerten Verfärbungen. Erst dort beginnt eine 0,70 m breite Verfärbung, die aus grauschwarzer Erde besteht. Diese geht dann bis 7 m, ist aber dann mit verziegeltem Lehm vermischt. Von dort ab beginnt eine Schicht, die sehr viel Scherben enthält. Bei 8,10 m kommen aus der Südostseite des Grabens zwei dünne Holzbalken hervor, die schräg durch den Graben in Richtung West gehen, wo sie dann in 1 m Länge aufhören und nur noch in einer schwarzen Verfärbung weitergehen. Dicht neben den Balken kamen die Splitter eines Tierzahnes ans Tageslicht. Nach außen war dann noch eine 0,50 m breite schwärzliche Verfärbung, um wiederum einer helleren Sandschicht Platz zu machen. Bei der weiteren Vertiefung des Grabens kommt unter den Holzbalken ein Scherbenpflaster heraus. Hier sind an Ort und Stelle einst ganze Gefäße zerschlagen worden, um damit eine feste Schicht oder Unterlage zu schaffen. Deutlich kann man die einzelnen Scherben ver schiedener Gefäße beieinanderliegend erkennen. In der Hauptsache stammen diese Scherben von Vorratsgefäßen, doch kommen Reste kleinerer Gefäße ebenfalls vor. Unter der Scherben schicht war eine Lehmpackung von etwa 0,15 m. Dieser einst sehr fette Lehm war mit Sand durchmischt worden, so daß sich jetzt noch Lehmstück an Lehmstück inmitten der feinen Sandschicht befand. Die Ausdehnung war etwa 1 m, und zwar hauptsächlich an der äußeren Seite des Walles, während nach dem Inneren zu eine lehmfreie Schicht war, die aber nun mehr aus schwarzem, feinem Sand bestand und sehr hart war. Es sieht so aus, als habe man einst diesen Sand mit irgendeiner Masse getränkt, damit auch hier eine feste Schicht und Grundlage erreicht würde. Einzelne Scherben, Knochenreste und Holzkohlestücke sind