Volltext Seite (XML)
zwei Aufschluß über den Bau des Walles, während nach der Neiße zu an den Steilhängen sogar mit doppelten Palisadenbefestigungen anstelle des Holz walles gerechnet werden kann, wenn die Beobachtungen des Ausgräbers als endgültige Deutungen angesprochen werden dürfen. Es ist natürlich auch der frühen Eisenzeit handelt, kam der Gedanke auf, dort einmal eine größere Grabung durch zuführen. Als weiteres kam noch hinzu, daß auch die Kirchenverwaltung als Eigentümerin des betreffenden Grundstückes zu einer Grabung drängte, da nach und nach eine Mauer um den Friedhof errichtet werden soll. Ein späteres Graben wäre demnach sehr erschwert ge wesen. Es wurde deshalb mit einer Grabung am 30. 7.1937 daselbst begonnen. Zuerst wurden zwei Gräben an der Südwestseite gezogen, da diese Seite mit der angrenzenden Hochterrasse in Verbindung steht und deshalb von Natur aus am ungesichertsten war, im Gegensatz zu den anderen Seiten, die infolge ihrer Steillage schon gut geschützt waren. Es befand sich deshalb an der vorhin erwähnten Stelle ein wallartiger Damm, der nach außen steil abfällt und heute mit Bäumen bewachsen ist. Unter der oberen Mutterschicht des Grabens 1 war ein feiner gelbbrauner Sand, welcher einige Scherben enthielt. Bei 2,50 m, vom inneren Grabenanfang gemessen, kam etwas Holz kohle zum Vorschein. Aufsicht 1: In 0,30 m Tiefe beginnen schon einige kleinere Verfärbungen, die vereinzelt Scherben und Holzkohlereste enthalten. Aufsicht 2: 0,60 m Tiefe. Bei 4 m ist eine schwarze Verfärbung, die zum Teil mit Holz kohle durchsetzt ist. Auch einige Scherben sind darin. Es handelt sich wahrscheinlich um die Reste einer Schuttschicht einer Befestigung. An der äußeren Wallböschung entlang ist ein Streifen, der aus lehmigem Sand besteht. Das Innere des Walles ist durch die Bestattungen der Jetztzeit bis an die Wallkrone heran sehr zerstört, so daß auch hier bei dieser Aufsicht auf Gräber gestoßen, wurde. Aufsicht 3: 0,90 m tief. Die oben angeführte schwarze Schicht geht weiter. In ihr kommen nun schon die ersten sichtbaren Balkenlagen des ehemaligen Walles, die längs, also dem Walle gleichlaufend, gehen. Hauptsächlich ein Balken ist gut zu erkennen. Scherben kommen jetzt in dieser Schicht gar nicht vor, darunter liegt weißlicher Sand. Aufsicht 4: 1,20 m tief. Es kommen jetzt immer mehr Balken zum Vorschein, die nebenein ander liegen und nach außen hin etwas gesenkt sind. Darüber liegen noch einige Reste einer Querlage. Auch unter den längsliegenden kann man noch querliegende erkennen. Nach innen zu viel weißer Sand; nach außen neben den Balken ist eine hellbraune Schicht. Bei 6,80 m beginnt eine graue Verfärbung, die mit Holzkohle durchsetzt ist. An der äußeren Kante ist es etwas lehmig. Scherben kommen in dieser Aufsicht ebenfalls nicht mehr vor. Aufsicht 5; 1,50 m tief. Der Holzbalkensockel, der zuvor erwähnt wird, ist jetzt stehengeblieben und nur nach beiden Seiten hin vertieft worden. Dicht anschließend nach innen kommt unter der weißen Sandschicht eine neue schwärzliche Verfärbung, die aber meist aus schwarzen Punkten besteht. Wahrscheinlich stammen diese von ehemaligem Reisig- oder Astwerk her. Die bei der vorigen Aufsicht erwähnte dunklere Verfärbung an der Außenseite geht weiter. Sie breitet sich jetzt etwas mehr nach dem Inneren zu aus. Es sieht so aus, als handele es sich hier um eine Vorbefestigung. Auch der anhängende Lehmstreifen ist noch da. Aufsicht 6: 1,80 m tief. Die Holzbalken gehen jetzt etwas schräg nach außen, senken sich dabei aber immer mehr. Es kommen jetzt noch sechs Balkenlagen zu vorerwähnten drei hin zu, so daß nun im ganzen neun Balkenlagen vorhanden sind. Nach außen hin ist jetzt eine sehr weiße Schicht, die mit Eisenoxyden durchsetzt ist. In der schwarzgrauen Schicht, die sich immer mehr zu einer Vorbefestigung entwickelt, ist ein Scherben. Darunter ist eine rötlich hellbraune Verfärbung. Anschließend Ist reiner Lehm, der nur durch einen schwachen grau schwarzen Streifen von Vorgenanntem getrennt ist. Nach dem Inneren zu war unter der schwarzen gepunkten Verfärbung, in welcher kleine verkohlte Aststücke lagen, eine 0.95 m breite verziegelte Lehmschicht. Es ist möglich, daß einst der innere Holzwall mit einer Lehm schicht verkleidet war. Aufsicht 7: 2,05 m tief. Der Sockel, auf welchem die Holzbalken liegen, geht nun nicht mehr weiter. Neben diesem nach Richtung außen ist noch ein grauer Streifen, vermischt mit etwas Holzkohle, der aber sicherlich schon zu den Schuttschichten gehört. Anschließend ist eine weißgelbe Verfärbung. Dann wieder folgt eine grauschwarze Schuttschicht der Vorbefestigung. Die äußere Lehmschicht hat jetzt eine Breite von 0.75 m erreicht. Aufsicht 8: 2,30 m tief. Am Holzbalkensockel ist ein schmaler gelber Streifen, der abgelöst wird durch eine ehemalige Störung, die heute bräunlich ist. Dann folgt eine gelbe Schicht, die wieder unterbrochen ist durch einen grauen Streifen, welcher mit Holzkohle durchsetzt ist. Es ist eine Störung, welche von der ehemaligen Vorpalisade herrührt. Am Seitenprofl geht diese fast senkrecht nach unten. Es ist also mit der Möglichkeit zu rechnen, daß hier einst ein Pfahl eingetrieben war. Dann folgt eine große helle Sandschicht, die nach unten 4* 51