Abb. 39. Nieder-Neundorf, Kreis Niesky. Vaterunserberg. Bronzenadeln. 1:2. Bronze- und Eisennadeln sowie Ringe oder andere Metallformen können nur nach den Aufzeichnungen der Ausgräber herangezogen werden. Dazu kommt eine Zeichnung von Nadeln im Görlitzer Museum (Abb. 39). Es fällt auf, daß offenbar die Schwanenhalsnadel fehlt oder doch wenigstens keine besondere Rolle zu spielen scheint. Auch der bronzene Schälchenkopf ist nicht einmal erwähnt. Dagegen dominieren ganz auffallend die geraden Schäfte, wobei Oberteil und Kopf die verschiedensten Profilierungen zeigen, der Kopf selbst oft in einer kleinen Scheibe endet. Darunter findet sich entweder eine Reihe weiterer Scheiben (Abb. 39,5) oder ein gestreckt doppelkonisches Teil (Abb. 39,2-4), das nach dem Schaft zu meist durch Querriefung oder Quer rippung abgeschlossen wird. Einmal tritt ein kleiner Kugelkopf (Abb. 39,6) auf. Aus der Reihe der geraden Nadeln fällt lediglich die Form der Kropf nadeln mit flacher dreieckiger Kopfscheibe, die sogenannte Spatennadel (Abb. 39,i). Von den eisernen Exemplaren soll eine einen Rollenkopf, eine andere einen kleinen Schälchenkopf, eine dritte schließlich einen kräftig ver dickten Kopf besessen haben. Daneben wurde eine Anzahl von Metallringen kleinerer und mittlerer Aus maße und mit verschiedenen Querschnitten, meist aus Bronze, erfaßt, zu denen noch Bruchstücke von hallstattzeitlichen Formen kommen. Von der Bewaffnung wurde außer je einer Bronze- und Eisenpfeilspitze nichts ge borgen. Leider sind auch diese Reste verschollen. Wenn die Ausbeute an metallischen Altsachen nur gering war, so überrascht doch die Fülle der Nachweise für den am Ort geübten Bronzeguß. Den Be richten zufolge wurde eine sehr große Anzahl von Bruchstücken der soge nannten verlorenen Gußform entdeckt, die meist für Ringe, aber auch für Nadeln bestimmt waren. Den Guß in verlorener Form beweisen daneben Nadelschäfte mit Gußzapfen, während Ringfragmente mit Zapfen und Guß nähten darauf hinweisen, daß auch der Bronzeguß in der Schalenform in 43