und Viehzucht besaßen 4 ). Es ist möglich, daß sich solche Plätze in Siedlungen befanden, die auf Seeinseln gelegen waren. Diese Bemerkung gilt nicht für Siedlungen, in denen unserer Meinung nach die Viehzucht entschieden vor herrschte oder in denen besondere kultische Handlungen verrichtet wurden. Plätze, die infolge einer Katastrophe in der Siedlung (Brand und dergleichen) oder aus baulichen Rücksichten entstanden, fallen aus dieser Kategorie aus. Es kann sein, daß in manchen Objekten, in denen künstliche Befestigungen mit Rücksicht auf ihre Gestaltung einen bedeutenden Flächeninhalt einnehmen mußten, unbebaute und unbenutzte Plätze entstanden. Die dichte Bebauung der uns bekannten Siedlungen zeugt nicht nur von einer strengen Organisation der damaligen Gesellschaftsgruppen, die gezwungen waren, sich nahezu ausschließlich auf dichten Räumen zusammenzuschließen, sondern auch von tiefer liegenden Konflikten. Auch durch die dichte Bebauung der Siedlungen mit Holzunterkünften und leicht brennbarem Strohdach drohte im Falle eines Brandes (durch Feuerfang oder Blitzschlag) ständig völ lige Vernichtung. Gebäude: Außer einem genauen Verteilungsplan des Nutzraumes von Ge bäuden in den Siedlungen Biskupin und Smuszewo können wir leider keine weiteren Beispiele aufführen. Das Gebäude bestand aus zwei grundsätzlichen Teilen, dem sogenannten Vorhaus mit einem Flächeninhalt von etwa 10 bis 18 m 2 sowie einer Hauptstube von ungefähr 60 bis 65 m 2 Fläche einschließlich einer Partie, die zum Ausruhen bestimmt war. Dazu müssen wir noch den Dachboden auf einem gewissen Raum hinzurechnen. Das Gebäude war da gegen völlig ohne Rundgang, es verfügte nur über einen kleinen Anteil am Straßenabschnitt. Alle Häuser von Biskupin besitzen eine gleich große Nutz fläche, eine identische Hauseinteilung. Die Feuerstelle befand sich immer rechts neben dem Eingang, und der Eingang selbst war stets in südlicher Richtung angeordnet. Die Häuserreihen sind nach der sogenannten 11. Stunde aufgestellt. Auch in Sobiejuchy ist mit einer gleichen Nutzfläche der Häuser zu rechnen, denn auf den bisher freigelegten Teilen der Siedlungen traten die Feuerstellen in Abständen von je 7 bis 8 m auf. Die Wirtschaft der Wehr siedlungsbewohner kann man als völlig natürlich bezeichnen. Sie stützte sich hauptsächlich auf Feldbau und Viehzucht mit ökumenischer Basis. Das Über gewicht der Viehzucht könnte man im Norden wahrnehmen, d. h. in der Zone des Pommerschen und Baltischen Seengebietes, vielleicht auch auf manchen schlesischen Ökumenen der späten Bronzezeit. In ersteren Gebieten hatten gewiß Fischfang und Jagd einen bedeutenden Anteil, und bei allen das Sam meln. Man kann nicht in Abrede stellen, daß in manchen Ökumenen Schwan kungen der Wirtschaft im Bereich von Ackerbau und Viehzucht eintreten konnten. Es scheint, daß im Norden Schweinen und Pferden eine größere Bedeutung in der Viehzucht beigemessen wurde. Die prozentuellen Verhält nisse der Knochen zahmer Tiere zu denen der wilden sind recht unterschied lich. Es bestehen hier nicht immer treffende Angaben der Zoologen. So hat z. B. Prof. E. Lubicz-Niezalitowski nahezu 98 Prozent Haustierknochen er kannt, Dr. W. Rakowski ungefähr 80 Prozent, während Prof. K. Krysiak von etwa 75 Prozent spricht. Für Sobiejuchy beträgt nach Angaben von Doz. Ku- 4) Als solche könnte die Siedlung in Maszkowice bei Krakow gelten. Sie liegt auf einem Berge.