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von den einbogigen, halbmondförmigen Lunulae, die in der Bronze- bzw. Römerzeit und auch in anderen Epochen hergestellt wurden, abzusondern. Der Großteil der völkerwanderungszeitlichen Anhänger zeigt die Doppel gliederung des inneren Bogens oder die dünne Wölbung des sich fast schlie ßenden Kreises, an einzelnen Stücken die dem Hammelhorn ähnliche Dre hung, ferner die Zeichen der an das Ende der Hörner gesteckten Kügelchen 37 ), im Norden die der Vogelköpfe 38 ). Die später im 10. bis 12. Jahrhundert gefertigten Exemplare führen wegen der Verbreitung des Christentums nur noch in der Verzierung die Zeichen der Augen, des Mundes, der Nasenlöcher, der Ohren usw. des Tieres 39 ). Die Verbote der Kirche galten nicht dem Anhängerschmuck, sondern waren gegen den Rinderahnenkult mit dem heidnischen Symbol der Tiermaske gerichtet 40 ). Doppelbogige Anhänger, die denen von Sopronköhida am stärksten ähneln, finden wir in den Gräbern der awarischen Gräberfelder aus dem 9. Jahrhun dert 41 ). Auch diese helfen uns bei der Bestimmung der Gräber aus dem 9. Jahrhundert. Die Rolle der einst in Sopronköhida ansässigen Gemeinschaft beleuchten die in den Männergräbern angetroffenen Waffen. Diese tragen jedoch nicht mehr awarischen Charakter, sondern sind zu den westlichen Typen zu stellen. In der mittleren Grabgruppe befand sich ein mit dem Schwert Bestatteter (Grab 37). Als Schwert diente ein Langsax (verlängerter Skramasax) 42 ). Die breite Klinge war einschneidig und zeigte Reste der zerfallenen Holzscheide. Die Holzscheide war mit einem großen bogenförmigen Ortband versehen. In derselben Grabgruppe befanden sich auch Gräber, in denen den Toten Pfeile beigegeben waren (Grab 18, 20, 33 und Grube Nr. I). Alle erhalten gebliebenen eisernen Pfeilspitzen sind schwalbenflügelförmig und mit Tülle versehen 43 ). In einem Kindergrab (Nr. 52) fanden wir auch eine Eisenaxt, die in gleicher Weise als Werkzeug wie auch als Waffe benutzt werden konnte 44 ). Lanzen wurden sowohl in den mittleren als auch in den äußeren Gräber gruppen beigegeben. In den beiden äußeren Grabgruppen kamen andere Waffen überhaupt nicht vor. Eiserne Lanzenspitzen enthielten in der Nord- 37) A. Kralovänszky, Beitrag zur Problematik der halbmondförmigen Anhänger aus dem 10. bis 11. Jahrhundert im Karpatenbecken. Archaeologiai Ertesitö 86 (1958), S. 76-82 ff., Tat. XII bis xvin. 38) P. E. Schramm, a. a. O., Taf. XXII, 28 b. 39) Siehe das Fundmaterial der Gräber 286, 423, 438 und 651 aus dem Gräberfeld von Halimba. Török, a. a. O. - V. Hruby, a. a. O., Taf. 34, 5 und 82, 13, 40) Im 12. Jahrhundert erlischt mit der Festigung des Christentums der Gebrauch in Ungarn. 41) T. Horvath, Die awarischen Gräberfelder vcn Üllö und Kiskörös. Archaeologia Hungarica, Bd. XIX (1935), Taf. XV, 1-». 42) Ein ähnliches Stück kommt auch in den späteren Gräbern der awarischen Gräberfelder, z. B. in Mosonszentjänos in Grab 53 vor (nicht veröffentlicht, — Ungarisches Nationalmuseum Inv.-Nr. 3/1927.270). 43) V. Budinsky - Kriöka, Slawische Hügelgräber in Skalica. Taf. XXXIII, 11. - V. Hubry, a. a. O., Taf. 81, 10, 44) V. Budinsk^ - Krika, a. a. O., Taf. XIX, 2; XXXIII, 8. - R. pittioni, Der frühmittelalter liche Gräberfund von Köttlach (1943), Taf. XV, 2 (Zistersdorf). — V. Hruby, a. a. O., Taf. 24,10 und 76, H.