vorläufig als Arbeitshypothese zu bewerten. Eigene neue Beiträge zur relativen Chronologie der sächsischen Bandkeramik sind zur Zeit nur noch von den unver öffentlichten Grabungen Zwenkau-Harth, Zauschwitz und Dresden-Nickern zu er warten. Die immer mehr bevorzugte Verwendung von Stichlinien und Sparrenmustern in der jüngsten Linienbandkeramik leitet auch in Sachsen die eigentliche Stichband keramik ein. Die Keramik wird in eine ältere und eine jüngere Stufe untergliedert. Die jüngere Phase ließ sich deutlich durch das Auftreten von südöstlich beeinfluß ten Gefäßformen gegenüber der älteren Phase, in der noch linienbandkeramische Formen weiterleben, abtrennen. In strengem Stil ausgeführte Ornamente stehen am Anfang der Entwicklung, später lassen sich gewisse Zerfallserscheinungen beobachten. Der Abschnitt „Figürliche Darstellungen“ konnte über eine Zusammenfassung aller bekannten Funde nicht hinausgehen. Der Gebrauch des Tafelanhanges wäre viel einfacher gewesen, wenn der Verlag die Abbildungsunterschriften nicht von den Tafeln getrennt hätte. Die Verbreitungskarten I und II zeigen drei große Besicdlungszentren: die Dres dener Elbtalzone, das mittelsächsische Lößgebiet und Nordwestsachsen. Durch die geographische Lage zwischen zwei großen bandkeramischen Verbrei tungsgebieten kommt der ersten frühneolithischen Kultur Sachsens eine wichtige Rolle als Kulturvermittler zu. Mit immensem Fleiß und gründlichem Literaturstudium hat E. Hoffmann diese vielgestaltigen Verbindungen und Einflüsse aufgezeigt. Voller Aufmerksamkeit erwarten wir die Herausgabe des zweiten Teiles, der zu einer Gesamtschau der sächsischen Bandkeramik führen dürfte. Willfried Baumann