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hinauskam, obwohl hier einleitend der Verfasser als bekannter und ver dienstvoller Eiszeitforscher herausgestellt war und das Heft mit 98 000 Stück abgesetzt wurde 6 ). Dies ein Erfolg der anziehenden, klaren und allgemein verständlichen Darstellungsweise. So wurde auch Grahmanns letztes großes Werk gerühmt, die „Urgeschichte der Menschheit. Einführung in die Abstammungs- und Kulturgeschichte des Menschen“ 7 ), in der auch Markkleebergs mehrfach gedacht wird. „Überall be gründet durch ebenso sorgfältige Kenntnisse wie stichhaltige Urteile“, erfuhr es, rasch vergriffen, eine dank erstaunlicher Belesenheit des Verfassers auf neuesten Forschungsstand gebrachte 2. Auflage und eine französische Be arbeitung. „Warum sucht ich den Weg so sehnsuchtsvoll, wenn ich ihn nicht den Brü dern zeigen soll?“ Von diesem Drange Goethes, sich mitzuteilen, ist auch Grahmanns Schaffen erfüllt gewesen. Dieser Hingabe dienten seine Werke wie seine Vorträge, seine ausgedehnten Exkursionen und Reisen, die Teil nahme an internationalen Kongressen und schließlich seine lebensvollen Unterhaltungen mit Freunden und Schülern. Hier wurde er nur still, wenn ihm beim Anblick ihrer Jugend die Erinnerungen an seinen geliebten und hoffnungsvollen gefallenen 19jährigen Sohn in den Sinn kamen. Dieses große Herzeleid seines Lebens hat zusammen mit Arbeitsüberlastung an seiner Gesundheit gezehrt. Noch aber fand er nach einem Schlaganfall 1959 die Kraft zur Vollendung seiner den Enkeln zugedachten Selbstbiographie „Ein Leben in Deutschland“. Damit und nach Einreichung der Dokumentation seiner wissenschaftlichen Laufbahn an das Geologenarchiv in Freiburg i. Br. fand ein reiches deutsches Forscherleben seinen Abschluß. Aus dem Schrifttum Rudolf Grahmanns: 1. Konntet! die mitteldeutschen Flußauen in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt wer den? Mannus 26. Jg. 1934, S. 37 ff. 2. Die Entwicklungsgeschichte des Kaspisees und des Schwarzen Meeres. Mitteilun gen der Gesellschaft für Erdkunde zu Leipzig, Bd. 54, 1937. 3. Diluvium und Pliozän in Nordwestsachsen. Abh. der Math.-Phys. Klasse der Sachs. Akad. der Wissenschaften, T. 39, Leipzig 1925. Grundriß der Quartärgeologie Sachsens. In: Frenzel, Radig, Reche: Grundriß der Vorgeschichte Sachsens, Leipzig 1934, S. 1 ff. L’Age geologique de l’Industrie, Paleolithique de Markkleeberg. L‘ Anthropologie, T. 45, 1935. 4. Abschläge von Clactonienart in Mitteldeutschland. Quartär, Bd. 1, 1938, S. 173 ff. Ein Levalloisien-Schildkern von Markkleeberg, der erste seiner Art in Deutsch land. Sachsens Vorzeit, Bd. 2, 1938, S. 101 ff. Die geologische und archäologische Stellung des altpaläolithischen Fundplatzes Mark kleeberg bei Leipzig. Eiszeitalter und Gegenwart, Bd. 1, 1951, S. 142 ff. 5. The Lower Palaeolithic Site of Markkleeberg and Other Comparable Localities Near Leipzig. Transactions of the American Philosophical Society, Vol. 45, Phila delphia 1955. 29 449