Abb. 29. Nieder-Neundorf, Kreis Niesky. Vaterunserberg. Getreidereste unter zusammengestürzten und verbrannten Balken (Speicher). sondern ergaben sich auch hier aus den Verfärbungen der gesamten Haus fläche und der Ablagerung von Lehmbrand oder wenigstens rotbraunen Ver färbungen als letzten Resten von solchen an der Sohle der ehemaligen Flecht werkwände. Leider fehlen auch hier weitere Aufzeichnungen und Fotografien. Der jüngste Bau soll am besten erhalten gewesen sein und Ausmaße von 5 mX 7,50 m besessen haben (drei und vier Pfosten an jeder Längsseite). Bei den beiden älteren Phasen sind ähnliche Maße bei weiterer Verschiebung der annähernd rechten Winkel angegeben. Schultz erwähnt aus Fläche G3 weiterhin ein Vorhallenhaus, das keine Paral lelen im gesamten untersuchten Gelände besitzt. Durch Pfostensysteme und Wandspuren wurde eine Fläche von 10 m X 5,50 m erschlossen. Die Eckpfeiler weisen im Durchschnitt größere Stärken auf als die sonstigen Wandträger. Die Vorhalle besaß nur die halbe Länge und Breite des Hauptraumes. Über die Vorratskammer an der Innenwand des Walles mit den Unmengen von Getreide (Abb. 29) und den vielen Vorratsgefäßresten (Abb. 30) hatten wir schon bei der Besprechung der Befestigungsanlage Näheres ausgesagt (siehe auch Abb. 8). Daneben stellt Schultz als besonderen Bautyp noch das Wirtschaftshaus (Abb. 31), das im allgemeinen als langgestreckter Rechteck bau auf gedeckt wurde, Größen bis 10 m X 2 m erreichte und von den Wohn häusern etwas abgesondert mehr nach der Mitte der befestigten Siedlung zu auftrat. Geringe Sorgfalt beim Bau, schwächere Pfosten und die fettige, tief schwarze Erde im Innern dieser Bauten ließen den Ausgräber auf stallartige Tierunterkünfte schließen.