3. das der bu der bürg ... angesprochen wurde: mhd. Ansprache = nhd. Anspruch, oft in der Verbindung ansprach und vorderunge (Schm UB I 826, 848, 929, 969). 4. von dem tagi unsirs gerithis ze driu tagin und ziln der nahistin driger nehtin: ziln ist entweder substantivierter Infinitiv in der Bedeutung „bis, innerhalb“ oder es ist das ze dazuzunehmen, und ein Ausdruck „ze ziln“ zugrunde zu legen, der dieselbe Bedeutung hat. Vergl. Urkunde vom 15.5.1296 (Müller Urk. 121): in den zilen als da vorgescriben stat (= zu den Terminen). Die Berechnung der Frist nach 3 Tagen und dreimal 14 Nächten hält das Gericht offenbar selbst für etwas ungewöhnlich, wenigstens wird anschließend eine Um rechnung gegeben: nach den sehse wuchin inre driu tagin. Diese Frist von 6 Wochen + 3 Tagen beruht auf altem Rechtsbrauch. Sie wurde als „Sächsische Frist“ be zeichnet und findet sich z. B. in einem im Kreismuseum Plauen verwahrten Schrei ben des Gerichts Hirschberg (Saale) vom 27. 8. 1659 an den gelehrten Bauer von Rothenacker. 4a. Zu Urkunde 1293 Mai 4 1. bey unsern hulden: hulde = Geneigtheit, Wohlwollen. 2. ungeverlich: = ane gevaerde = ohne Hinterlist (in den lat. Urkunden: sine dolo). 3. in stiller und nuczlicher gewer = in unangefochtenem Besitz bei voller Nutz nießung. stille gewer ist in der älteren Rechtssprache der ruhige, unangefochtene und rechte Besitz (Grimms Wörterbuch X (Neubearb. 1941) II. Abt. II. Teil, S. 2947). Die Bedeutung von nuczliche gewer erhellt aus der Redensart einen in nuczgewere setzen = einen in den vollen Besitz und Ertrag eines Gutes setzen (Grimms Wörter buch VII (1889), S. 1035). 4. er giht von jehen = sagen, aussagen. 5. in seiner stiller in nuczlicher niht hab her bracht: hier hat der Kopialbuch- schreiber hinter nuczlicher das Wort gewer ausgelassen. 6. feria secunda: feria ist der Wochentag, bei der mit dem Sonntag beginnenden Zählung ist feria secunda der Montag. 4b. Zu Urkunde 1293 Juni 18 1. quinta feria ist nach der zu 4 a, 6 angeführten Wochentagszählung der Donnerstag. 4c. Zu Urkunde 1293 Oktober 9—16 1. (die vogtei ward behabt): behaben = innehaben (obtinere). Grimm Wörterbuch I, S. 1316. 2. die anleite ist die gerichtliche Einsetzung eines Gläubigers oder eines Geschädig ten in die Güter des Schuldners bzw. des Beklagten. Grimm Wörterbuch I, S. 400. 5. Zu Urkunde 1396 Dezember 31 1. bi einem mande = innerhalb eines Monats. 2. er selbe dritte ritter = er mit zwei andern Rittern.