Abb. 26. Nieder-Neundorf, Kreis Niesky. Vaterunserberg. Pfostenlöcher und Gruben aus dem Südteil der Fläche 4. Durch vorsichtige Beobachtungen beim schichtenmäßigen Abbau besonders der Fläche G3 (Pfostentiefe und Verfärbungen der Pfahllöcher und der ver muteten Hausflächen) glaubte Schultz einige Haustypen erkennen zu können (Abb. 26). Es handelt sich dabei um mehr oder weniger streng rechteckige Grundrisse. So brachte schon in der Fläche 5 eine Folge unregelmäßiger Pfosten, deren Zusammengehörigkeit durch die Lehmverfärbungen am Grund der alten Wände festgestellt werden konnte, einen Bau von maximal 7 m X 4,50 m (Abb. 27). Das leicht verschobene Rechteck zeigte an einer Längs seite drei, an der entgegengesetzten Front aber sechs Pfosten, während an den Schmalseiten nur die Eckpfeiler und vielleicht an der Eingangsseite noch ein Zwischenpfosten erkannt wurden. Schultz deutet weiterhin auf Flecht wände mit Lehmverputz. In der Fläche G3 konnte beobachtet werden, daß auch die Häuser in mehr facher Überbauung vorliegen. Die Grundrisse wurden nicht nur durch zu fällig im Pfostengewirr vorhandene regelmäßige Systeme „rekonstruiert“, brocken kaum ausreichte, so daß die Verziegelung nur die dem Feuer zugewandte Oberfläche betraf und nur eine relativ geringe Tiefenwirkung ausgeübt haben konnte. Der Zerfall der dünneren Hüttenlehmstücke setzte im Laufe der Zeit schon infolge der Wirkung von Feuchtig keit bald ein. Es wurden in großer Zahl Hüttenlehmstücke gefunden, die deutliche Flechtwandabdrücke zeigen, zum Teil auch Holzabdrücke (Welde) und solche von Blättern (Weide und Buche), vor allem aber Stücke, die die Verbindung der Geflechte mit den Pfosten betreffen.