Abb. 23. Nieder-Neundorf, Kreis Niesky. Vaterunserberg Plan des Tores im Nordteil der Fläche 4. 1:100. senkrechte Eckpfosten markiert und ist aus blockwandartig übereinander gelegten Hölzern gebildet. Er besaß maximale Ausmaße von etwa 2,50 X 2 m. Auch am Außenrande der Getreidekammer traf man auf größere Mengen offenbar verschütteter Körner. Eine Erdgrube am Speicher hatte Ausmaße von ca. 1,20 m X 0,80 m bei im allgemeinen ovaler Form und bildete eine trog artige Eintiefung bis 1,10 m unter die Oberfläche. Unter einer Brandschicht folgten Scherben und gebrannte Lehmbrocken, darunter Steine. Nach G. Mül ler handelte es sich hierbei keinesfalls um eine Kochgrube. Im Nordteil der gut in den Holzschichten und den Verfärbungen zu verfolgen den Wallmauer mußte plötzlich eine Aussparung registriert werden (Fläche 4; siehe Abb. 22 und 23), die sich bei weiterer Untersuchung als Tor erkennen ließ. Den Abschluß der bisher durchgehenden Mauer bildeten senkrechte Pfosten, so daß von einer zufälligen Störung im Wallverlauf nicht die Rede sein konnte. Beide Torwangen springen vor dem eigentlichen Mauerzug ins Vorgelände der Burg vor und schwingen an den Enden leicht aus. Als schwarze Holzkohlerinnen und Reihen von verkohlten, schrägstehenden Pfahlspitzen sind sie klar erkennbar. Es handelt sich um Reste liegender Balken, die zwischen schräg nach innen geneigten Pfosten (wahrscheinlich alternierend oder gar als eng stehende Pfahlwände zu beiden Seiten der schrägliegenden Balkenwände zu deuten, was durch die mehrfachen Überbauungen im Zuge der mindestens dreimaligen Erneuerung nur schwer zu entscheiden sein dürfte) eingelassen und gesichert sind. Die lichte Torbreite beträgt am Wall reichlich 2 m, an der äußeren Mündung fast 3 m bei einem Vorspringen der Torwangen von mindestens 3 m vor die Holzmauer. Den inneren Abschluß dieses vor-